Mittwoch, 31. August 2005

zu lande, zu wasser, im wein.

es ist keine acht am abend, und ich bin quasi arg angerissen von französischem rotwein.

wie es dazu kam ist schnell erzählt. wir nehmen also einmal die erste zutat : urlaub. nächste woche.
plötzlich wird der angedachte pärchenurlaub mit abends zusammen nudeln essen und die badehosen im meer tauschen zu eine single-odysse, nämlich meiner. nicht schön zusammen die 1210 km abreissen, an den autobahnrastätten die schlimmsten insekten matchen, die einem engegenkamen, während man mit runtergelassener jogging hose über den flotten, orientalischen klos somewhere in france hockte, die beinmuskulatur aufs äusserste angespannt und mit einem becher kaffee in der linken, nein, jetzt heisst es "wie komm ich heute in ner woche bis kurz vor spanien, und das mit wenig geld ?"
genau. grund eins für eine flasche wein.

grund zwei : abendbrot. nein, nicht abendRot, so romantisch bin ich nie selten, aber hunger hab ich täglich.
abendBrot also. fetter tisch, voll mit stinkendem käse und roten tomaten und selbstgebackenem brot und
eben der flasche wein. ich bin von natur aus ja ungehalten, was mich besonders possierlich beim abendessen erscheinen lässt, weil es im wechsel "käsehappen-schluckwein" geht, weil ich das so gelernt habe, weil das eben so schmeckt, basta.
und bei sechs scheiben brot kann man sich ja ausrechnen, wie viel wein da floss, zwischen glasrand und meinen lippen.
icks.
was hätten wir ? fernweh, essen … ach ja, den stress, den lass ich mal aussen vor, der ist lang_wei_lig, interessiert nen toten und mich schon mal gar nicht.

aber : das wetter, das kann noch mit rangezogen werden. das wetter und die photoserie vom sixtus, der durch die deutsche bettenlandschaft tingelt und das auch –wie es sich gehört- anständig flickrt.
das wetter ist also angenehm warm, da rutsch so eine lütte buddel merlot schon mal ganz vorzüglich über die zunge, und wenns dazu nicht nur schön, sondern auch noch so schön sommerlich ist, dann knallt die ganze sache vorzüglich und ich bin schon vor der tagesshowschau in narkotischer stimmung für krieg, frieden, bush- und waldbrände, anders ertrage ich das elend dieses planeten ende august nämlich kaum noch.
ich fasse also zusammen … gründe, warum man vor der tagesschau schon angerissen sein sollte kann:

änderung von netten plänen, ins fast unmögliche
abendbrot mit käse
stress
sixtus overland(klickpflicht)
weltelend

reicht, denke ich. und während ich das jetzt mal so getippt habe, und dabei denke, dass ich ja eigentlich mit einem neuen anstrich daherkommen wollte, wenn alles wieder im grünen bereich ist, dann muss ich jetzt entweder flunkern und so tun, als hätte die XP-schnappe noch rekonvaleszenz, und ich nur im notstrom gebloggt, oder ich muss sagen, dass ich im delay bin. und da grad im hintergrund der kater hustet und jan delay laut und deutlich von hamburg singt, dann könnte ich das jetzt auch als merlot-schwangeres zeichen zum abendbrotorakel nehmen und meine pläne ändern und eine woche in den norden schippern um dort zu urlauben?
atlantik versus elbe.


mixkopf.

der sommerliche abendhimmel ist überflutet von flugzeugen.
wo man hinschaut, überall bewegt sich ein lichtklecks.

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immer wieder mittwochs. der nachbar mit dem goldrand im mund schleppt ein gerät von der größe einer autobatterie in den garten, zieht seitlich eine antenne ans tageslicht und tippt eine lange nummer. eine geschwiegene ewigkeit später wird irgendwo abgenommen, und er schreit los. ich schätze es geht ums wetter, um die bohnen und wie gut sie wachsen, hier im garten in lierenfeld, in düsseldorf, in deutschland halt. und die kinder, alle gesund, das sehe ich auch, ohne ein wort zu verstehen, er guckt sie beim telefonieren alle gründlich und prüfend an, der reihe nach. manchmal gesellt sich eine der frauen ans fenster, seine mutter, oder seine frau, wer grad zeit hat. und die brüllen dann durchs küchenfenster in den garten wo der hörer in ihre richtung gehalten wird, und das geht dann durch diese autobatteriegroße anlage sicher in einen ort, wo es grad flirrend heiss ist, und wo auch ein mann im sandigen garten sitzt, mit dem gegenstück dieses gerätes, und vielleicht wird das per funk aus versehen ins all, und da hört das auch noch jemand, mit 14 zehen und 8 mündern, und denkt "och, guck mal einer an, in düsseldorf wachsen die bohnen gut.".
wie dem auch sei ...

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immer muss bush einen urlaub abbrechen, um zu den katastrophen zu kommen. fällt schon auf.

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heute ein eis - morgen ein könig ?