Dienstag, 12. November 2013
Die Miagolare
... ist in einem neuen Hafenbecken, und hat frisches Wasser unterm Kiel. Ein Jahr Ruhe und ein Sturm sind genug.
Samstag, 29. Dezember 2012
at the end...
Freitag, 28. Dezember 2012
Endgegner 2012 - die Liste.
Die jährliche Jahresendliste. 2009, 2010, 2011.
1. Zugenommen oder abgenommen?
Federn gelassen.
2. Haare länger oder kürzer?
Länger, ombre, dukel.
3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Getestet und für +1,25 befunden. Lesebrille.
4. Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Und noch weniger übrig.
5. Mehr ausgegeben oder weniger?
Siehe oben. Ein Rätsel.
6. Mehr bewegt oder weniger?
Mehr.
7. Der hirnrissigste Plan?
Ein Buch abzusagen und zu glauben, damit wäre alles gut.
8. Die gefährlichste Unternehmung?
Vertrauen.
9. Der beste Sex?
Unbedingt.
10. Die teuerste Anschaffung?
Ein Fass Wein.
11. Das leckerste Essen?
Oft und an verschiedenen Orten (Nein, das ist nicht die Sexantwort.)
12. Das beeindruckendste Buch?
"Tschick" von Wolfgang Herrndorf
13. Der ergreifendste Film?
Verdrängt.
14. Die beste CD?
Neu: Jack White - Blunderbuss
Alt: Buckcherry - Buckcherry
15. Das schönste Konzert?
Early Autumn Break im eigenen Haus.
16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
Mir.
17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
Freunden.
18. Vorherrschendes Gefühl 2012?
Rastlos!
19. 2012 zum ersten Mal getan?
:)
20. 2012 nach langer Zeit wieder getan?
Eine Zigarette geraucht. Die erste (und einzige) nach 14 Jahren Nichtraucherin sein.
21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Streit, Stress, Schlafstörungen.
22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Mich, dass alles gut wird.
23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Lebenszeit
24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Lebenszeit
25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
-
26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
-
27. 2012 war mit einem Wort …?
Genug.
1. Zugenommen oder abgenommen?
Federn gelassen.
2. Haare länger oder kürzer?
Länger, ombre, dukel.
3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Getestet und für +1,25 befunden. Lesebrille.
4. Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Und noch weniger übrig.
5. Mehr ausgegeben oder weniger?
Siehe oben. Ein Rätsel.
6. Mehr bewegt oder weniger?
Mehr.
7. Der hirnrissigste Plan?
Ein Buch abzusagen und zu glauben, damit wäre alles gut.
8. Die gefährlichste Unternehmung?
Vertrauen.
9. Der beste Sex?
Unbedingt.
10. Die teuerste Anschaffung?
Ein Fass Wein.
11. Das leckerste Essen?
Oft und an verschiedenen Orten (Nein, das ist nicht die Sexantwort.)
12. Das beeindruckendste Buch?
"Tschick" von Wolfgang Herrndorf
13. Der ergreifendste Film?
Verdrängt.
14. Die beste CD?
Neu: Jack White - Blunderbuss
Alt: Buckcherry - Buckcherry
15. Das schönste Konzert?
Early Autumn Break im eigenen Haus.
16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
Mir.
17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
Freunden.
18. Vorherrschendes Gefühl 2012?
Rastlos!
19. 2012 zum ersten Mal getan?
:)
20. 2012 nach langer Zeit wieder getan?
Eine Zigarette geraucht. Die erste (und einzige) nach 14 Jahren Nichtraucherin sein.
21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Streit, Stress, Schlafstörungen.
22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Mich, dass alles gut wird.
23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Lebenszeit
24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Lebenszeit
25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
-
26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
-
27. 2012 war mit einem Wort …?
Genug.
Sonntag, 18. November 2012
18-11-2012
Gott, wieso ist plötzlich schon November, es regnet und ich hab noch ganz viel Hamburg in den Knochen?
Liste:
Brot
Meisenknödel
Wein
Bloggen
Liste:
Brot
Meisenknödel
Wein
Bloggen
Dienstag, 16. Oktober 2012
Reisenotizen Normandie September 2012 - Tag 5
Mittwoch, 12.09.2012
Langsam kann ich mir ein Leben als flotte Rentnerin in schönen Farben ausmalen. Morgens weckt mich der Hund, Kaffee, ausgiebig über das Wetter nachdenken, Gassi, Stulle mit Honig. Dann über einen Markt dem Mittagsschläfchen entgegen schlendern, kurz ans Meer setzen, da fast einschlafen, Gemüse kaufen, am Markt auf die Hand ein kühles Glas Rosé, nach Hause. Gemüse schlachten und Suppe kochen. Wundern, das schon wieder Mittag ist. Die Zeit vergeht herrlich langsam, aber doch überraschend. Suppe mit Käse, Restbaguette vom Frühstück oder Vortag, egal. Auf die Terrasse, Sonne, immer dasselbe Spiel. Nebenan gackern die Hühner, ich wickele mich fest in die Decke ein, die Suppe dampft aus, der Rosé ist als erster leer und lässt die Geschmacksknospen fröhlich in die Hände klatschen. Die Sonne kommt raus. Decke weg, Pulli aus, diese eine, kleine Wespe kommt wie auf Gongschlag und suppelt die winzigen Rosétropfen aus dem Glas weg. Jeden Mittag. Nenne sie Bukowski. Ich fluche lahm, dass ich in diesem hellen Licht doch mein Buch kaum erkennen kann und mampfe glücklich die Suppe weg. Bukowski fliegt Richtung Meer, halb schräg. Kaum ist er am Horizont verschwunden, werde ich bleiern müde, stelle auf dem Weg zur rettenden Couch den Teller in die Spüle, verspreche dem Hund was für den Nachmittag, Meer oder Wald, um dann auf der Stelle neben ihm wegzuschlafen. Jeden Tag. Irre.
Dieser Ort heute war wunderschön. Irgendwas mit Blumen im Namen, Veules les Roses, stimmt. So hieß das da. Muss ich mir dringend notieren, für die Immobiliengoogelei in Düsseldorf. Urlaub ist anders als früher, immer schwingt diese Suche nach dem Ort für die eigene Wurzel mit. Wo könnte es einem gefallen, wo würde man gerne leben. Der Ort heute war so eine Stelle auf dem Planeten, da könnte ich es mir vorstellen. Freundliche Ausstrahlung, das Meer vor der Tür, ein kleiner, wunderschöner Fluss der ganz viele Häuser streift, raue Klippen, helles Meer und der ganze Ort voll mit zarten Blumen an schönen Häusern. Schmusige Katzen, ein kleiner Markt mit einem hübschen Bauern der das schönste Gemüse verkauft und bei dem die ganzen Damen des Dorfes ruhig in der Schlange stehen und warten. Braucht man mehr? Nein. Ich denke das reicht.
Die See, ein Haus aus Steinen, ein petit Fluss und Gemüse für die Suppe – Basta!
Ach so, ich habe die Wolken vergessen. Die gibt es hier zu Hauf, ich glaube, die werden hier gemacht und dann auf die restliche Welt verteilt. Wunderschöne Wolken.
Hm, denke gerade an den 11.09. von 2001. Und das wir vor genau 3 Jahren in Kanada waren. Passt beides nicht, lieber weiter Wolken gucken.
Mit dem Tölchen bei voller Ebbe am Strand gewesen. Leine ab, wuooohh! Leo rannte wie er nur am Strand rennt, manchmal - gegen den Wind und mit viel Geduld, Spucke und Vollkörperzeichen, manchmal erhörte er mich und das HIIIIEEEERRR! (gerufen HIIIIAAAAAAHRRR!) und kam tatsächlich zurück. An einem Ort wie die Alabasterküste ist das nicht so schlimm wie auf unserer Gassirunde im Alltag, hier darf er das alles weil ungefährlich. Rechts Steilküste, Mitte Sand, links Meer. Auf dem Rückweg umgekehrt. Kaum Menschen, wenige Hunde, keine Kaninchen, läuft.
Am Ende hat er sich Schulter voran auf eine Krebsschale geschmissen, einen verklärten Blick bekommen und sich gewälzt. Urlaub, herrlich.
Man sollte viel mehr schreiben. Über schöne Wolken die aussehen wie dunkle Pudel. Über Gemüsebauern wo stille Frauenschlangen stehen. Über die laute Art der französischen Ente an sich. Über mannshohe Wellen und knietiefe Flüsse, wo Steine Frisuren aus Algen tragen. Über Beziehungen, die Urlaube überstehen, über Katzen in Wäldern und generell. Man sollte viel mehr erzählen.
Mittwoch, 12.09.2012 21Uhr53, Dings sur Mer.
Langsam kann ich mir ein Leben als flotte Rentnerin in schönen Farben ausmalen. Morgens weckt mich der Hund, Kaffee, ausgiebig über das Wetter nachdenken, Gassi, Stulle mit Honig. Dann über einen Markt dem Mittagsschläfchen entgegen schlendern, kurz ans Meer setzen, da fast einschlafen, Gemüse kaufen, am Markt auf die Hand ein kühles Glas Rosé, nach Hause. Gemüse schlachten und Suppe kochen. Wundern, das schon wieder Mittag ist. Die Zeit vergeht herrlich langsam, aber doch überraschend. Suppe mit Käse, Restbaguette vom Frühstück oder Vortag, egal. Auf die Terrasse, Sonne, immer dasselbe Spiel. Nebenan gackern die Hühner, ich wickele mich fest in die Decke ein, die Suppe dampft aus, der Rosé ist als erster leer und lässt die Geschmacksknospen fröhlich in die Hände klatschen. Die Sonne kommt raus. Decke weg, Pulli aus, diese eine, kleine Wespe kommt wie auf Gongschlag und suppelt die winzigen Rosétropfen aus dem Glas weg. Jeden Mittag. Nenne sie Bukowski. Ich fluche lahm, dass ich in diesem hellen Licht doch mein Buch kaum erkennen kann und mampfe glücklich die Suppe weg. Bukowski fliegt Richtung Meer, halb schräg. Kaum ist er am Horizont verschwunden, werde ich bleiern müde, stelle auf dem Weg zur rettenden Couch den Teller in die Spüle, verspreche dem Hund was für den Nachmittag, Meer oder Wald, um dann auf der Stelle neben ihm wegzuschlafen. Jeden Tag. Irre.
Dieser Ort heute war wunderschön. Irgendwas mit Blumen im Namen, Veules les Roses, stimmt. So hieß das da. Muss ich mir dringend notieren, für die Immobiliengoogelei in Düsseldorf. Urlaub ist anders als früher, immer schwingt diese Suche nach dem Ort für die eigene Wurzel mit. Wo könnte es einem gefallen, wo würde man gerne leben. Der Ort heute war so eine Stelle auf dem Planeten, da könnte ich es mir vorstellen. Freundliche Ausstrahlung, das Meer vor der Tür, ein kleiner, wunderschöner Fluss der ganz viele Häuser streift, raue Klippen, helles Meer und der ganze Ort voll mit zarten Blumen an schönen Häusern. Schmusige Katzen, ein kleiner Markt mit einem hübschen Bauern der das schönste Gemüse verkauft und bei dem die ganzen Damen des Dorfes ruhig in der Schlange stehen und warten. Braucht man mehr? Nein. Ich denke das reicht.
Die See, ein Haus aus Steinen, ein petit Fluss und Gemüse für die Suppe – Basta!
Ach so, ich habe die Wolken vergessen. Die gibt es hier zu Hauf, ich glaube, die werden hier gemacht und dann auf die restliche Welt verteilt. Wunderschöne Wolken.
Hm, denke gerade an den 11.09. von 2001. Und das wir vor genau 3 Jahren in Kanada waren. Passt beides nicht, lieber weiter Wolken gucken.
Mit dem Tölchen bei voller Ebbe am Strand gewesen. Leine ab, wuooohh! Leo rannte wie er nur am Strand rennt, manchmal - gegen den Wind und mit viel Geduld, Spucke und Vollkörperzeichen, manchmal erhörte er mich und das HIIIIEEEERRR! (gerufen HIIIIAAAAAAHRRR!) und kam tatsächlich zurück. An einem Ort wie die Alabasterküste ist das nicht so schlimm wie auf unserer Gassirunde im Alltag, hier darf er das alles weil ungefährlich. Rechts Steilküste, Mitte Sand, links Meer. Auf dem Rückweg umgekehrt. Kaum Menschen, wenige Hunde, keine Kaninchen, läuft.
Am Ende hat er sich Schulter voran auf eine Krebsschale geschmissen, einen verklärten Blick bekommen und sich gewälzt. Urlaub, herrlich.
Man sollte viel mehr schreiben. Über schöne Wolken die aussehen wie dunkle Pudel. Über Gemüsebauern wo stille Frauenschlangen stehen. Über die laute Art der französischen Ente an sich. Über mannshohe Wellen und knietiefe Flüsse, wo Steine Frisuren aus Algen tragen. Über Beziehungen, die Urlaube überstehen, über Katzen in Wäldern und generell. Man sollte viel mehr erzählen.
Mittwoch, 12.09.2012 21Uhr53, Dings sur Mer.
Montag, 24. September 2012
Reisenotizen Normandie September 2012 - Tag 4
Dienstag, 11.09.2012
Gestern Abend dann doch wieder gegen zehn im sicheren Plummeaux, völlig erschlagen. Das alles trotz Mittags-Nap und überhaupt. Um cirka eins in der Nacht wach geworden. Magenkrämpf, heiße Hände und Beine, miese Laune inside. Glutamat-Alarm? Aber wovon. Hab nichts in der Richtung verputzt, und kann mich nur wundern und mit einem kaltnassen Waschlappen runterkühlen. Netterweise nach einer guten Stunde wieder in Morpheus Arme gesunken, vorher epische Gedankengänge über so wichtige Dinge wie, dass ich mein Smartphone seit Deutschland (3 Tagen) nicht mehr an die Steckdose hängen musste- Nachts sind offenbar überall und alle Katzen grau, auch in der Normandie. Tröstlichster Nachtgedanke, auch für die heißen Extremitäten: Das ich in ein paar Stunden wieder in der Brandung dümpel.
(Haha)
Um 6 vom Geräusch des tösenden Regen auf dem Holzdach und vor dem nahen Fenster geweckt worden. Plus ein wackerer Gockel der wetterfest die Region wecken will. Also nix mit Badenixe und Spaßtum. Dafür nach dem Frühstück und Gassigang Ausflug über die Dörfer. Die Töle tobt sich auf Karnickelwiesen mit Kriegshintergrund aus, wir schieben Urlaubskoller. Ich dazu im Vorteil mit meinen immer noch gegenwärtigen Magenkrämpfen und irgendwie tut mir heute generell alles weh. Irgendwie. Kaum hat man mal Zeit, holt der Körper aus und nach. Ich ignoriere das, und knipse Möwen auf Fischständen in Dingens sur mer.
Zurück in der Bude gibt es heiße Nudelsuppe, eine klitzekleine Roséschorle für den Mittagsschlaf und keine 30 Minuten später wurde ich mit dem Hund löffelnd und im komatösen Tiefschlaf auf der Couch aufgefunden. Wie soll das alles nur enden?!
Strandspaziergang an den Felsen entlang, was an der Alabasterküste jetzt nicht so wirklich schwer ist. Riesige Krebspanzer gesammelt, doof in stinkende Höhlen gegafft, Freizeit genossen, ausnahmsweise mal wach. Und weil es so toll war, direkt darauf den Hundespaziergang angegangen. Wo auch dieser endlich mal wach war. Leo tobte wieder einem Feldhasen hinterher, diesmal allerdings an der sehr sehr langen Leine. Ist wie Drachen steigen lassen, also für mich am anderen Ende.
Abends Schonkost, Patiencen legen, Anrufe aus Deutschland. Keiner von denen fragt, wo genau ich eigentlich stecke, offenbar geht es nur um eigenes Zeugs oder die Tatsache, ob ich noch lebe. Nun denn, auch wurscht, ich brauch noch die
Pik 8.
Gestern Abend dann doch wieder gegen zehn im sicheren Plummeaux, völlig erschlagen. Das alles trotz Mittags-Nap und überhaupt. Um cirka eins in der Nacht wach geworden. Magenkrämpf, heiße Hände und Beine, miese Laune inside. Glutamat-Alarm? Aber wovon. Hab nichts in der Richtung verputzt, und kann mich nur wundern und mit einem kaltnassen Waschlappen runterkühlen. Netterweise nach einer guten Stunde wieder in Morpheus Arme gesunken, vorher epische Gedankengänge über so wichtige Dinge wie, dass ich mein Smartphone seit Deutschland (3 Tagen) nicht mehr an die Steckdose hängen musste- Nachts sind offenbar überall und alle Katzen grau, auch in der Normandie. Tröstlichster Nachtgedanke, auch für die heißen Extremitäten: Das ich in ein paar Stunden wieder in der Brandung dümpel.
(Haha)
Um 6 vom Geräusch des tösenden Regen auf dem Holzdach und vor dem nahen Fenster geweckt worden. Plus ein wackerer Gockel der wetterfest die Region wecken will. Also nix mit Badenixe und Spaßtum. Dafür nach dem Frühstück und Gassigang Ausflug über die Dörfer. Die Töle tobt sich auf Karnickelwiesen mit Kriegshintergrund aus, wir schieben Urlaubskoller. Ich dazu im Vorteil mit meinen immer noch gegenwärtigen Magenkrämpfen und irgendwie tut mir heute generell alles weh. Irgendwie. Kaum hat man mal Zeit, holt der Körper aus und nach. Ich ignoriere das, und knipse Möwen auf Fischständen in Dingens sur mer.
Zurück in der Bude gibt es heiße Nudelsuppe, eine klitzekleine Roséschorle für den Mittagsschlaf und keine 30 Minuten später wurde ich mit dem Hund löffelnd und im komatösen Tiefschlaf auf der Couch aufgefunden. Wie soll das alles nur enden?!
Strandspaziergang an den Felsen entlang, was an der Alabasterküste jetzt nicht so wirklich schwer ist. Riesige Krebspanzer gesammelt, doof in stinkende Höhlen gegafft, Freizeit genossen, ausnahmsweise mal wach. Und weil es so toll war, direkt darauf den Hundespaziergang angegangen. Wo auch dieser endlich mal wach war. Leo tobte wieder einem Feldhasen hinterher, diesmal allerdings an der sehr sehr langen Leine. Ist wie Drachen steigen lassen, also für mich am anderen Ende.
Abends Schonkost, Patiencen legen, Anrufe aus Deutschland. Keiner von denen fragt, wo genau ich eigentlich stecke, offenbar geht es nur um eigenes Zeugs oder die Tatsache, ob ich noch lebe. Nun denn, auch wurscht, ich brauch noch die
Pik 8.
Donnerstag, 20. September 2012
Reisenotizen Normandie September 2012 - Tag 3
Montag, 10.09.2012
Unruhige Nacht, die ging um 7 vorbei. Die versammelten Hähnchen der Region gaben sich ab halb 6 alle Mühe und lieferten ab, was ging. Die Gänse johlten mit. Und der Mann neben mir, der hatte ziemlich viel Glück, dass ich ihm in der Nacht irgendwann nach 1 nicht ein Kissen aufs Gesicht gedrückt habe, und später vor Gericht auf mildernde Umstände gepocht hätte, weil er im Schlaf durchgehend ruderte und strampelte, und das in diesem kleinen Bett in diesem kleinen Raum. Budenkoller, dazu der leise und herrlich entspannt schlafende Köter zwischen meinen Beinen. „Platz ist in der kleinsten Hütte“ mantraierte ich um Ruhe bemüht bis gegen Morgengrauen (das Wort, haha!) vor mich hin. Jedenfalls geht ja alles immer total gut aus, und so war ich (und jede Zelle meines Körpers) voll gut drauf, als endlich eine gute Zeit zur Bettflucht anbrach. Draußen wurde es gerade hell, und die Gockel waren noch alle gut in der Puste.
Auf der Kaffeemaschine sind in der Seitenleiste mit den Ziffern 3 bis 18 übrigens nicht die Tassen gemeint, sondern die Minuten, die es „noch braucht“, bis der dringende Sud durch ist. Und wenn man die noch mal doppelt, dann passt es. Eine kleine Kanne Kaffee gurgelt somit mit einer Warp-Geschwindigkeit von 30 Minuten durchs Nadelöhr, gefühlt sind das 2 Jahre - und nein, er schmeckt dadurch nicht doller. Die Maschine gibt ihr Finale durch drei dampfende Stoßseufzer bekannt. Das macht direkt neben der Maschine auf der Arbeitsplatte schlafenden Menschen direkt wach, jetzt kann eingeschenkt werden.
Gerade durch die ersten Schlücke (noch an der Maschine!) abgelenkt, kommen gut gelaunt der ausgeschlafene (und ausgetobte) Mann und der Hund an mir vorbei, und gehen total außer der Regel zusammen Gassi. Ich sprachlos (aber mit Kaffee, falls noch nicht oft genug betont) und der einzigen Sache beraubt, auf die ich mich die ganze Nacht gefreut hatte:
Ausgiebiges Meergassi in klarer Morgenluft. Gold im Schlund und so.
So stand ich denn da, mit meiner morgendlichen Betriebsamkeit und hatte rein gar nichts zu tun. Muss man ja auch mal erwähnen, wenn man so von 200 auf 10 fährt, was die Aktivität angeht. Einmal durchgefegt, die Tasse in die Spüle gestellt, fertig. Und dann?
Hab mich dann erst mal raus in die Sonne gesetzt und Schlingensief weiter gelesen. Macht jetzt auch nicht so wirklich froh.
Irgendwann, wieder gefühlte Stunden später, setzen wir uns ins Auto und fahren ans Meer. Also an eine andere Stelle, da wo der ‚grand Sable’ war. Heute, am Montag, ist es im Gegensatz zu gestern herrlich leer. Wind, ein paar dicke, fluffige Wolken die dunkle Kleckse auf das türkise Meer werfen, kaum belebter Strand, keine 20 Grad. Fast 10 Grad kühler als gestern, und der Parkplatz ist heute für lau. Ich komme gar nicht schnell genug aus den Klamotten raus, wie ich ins Wasser will. Ist mal wieder typisch für meine Wikinger-Gene. Gestern bei knapp 30 Grad und einem lebhaften Strand hab ich kaum Lust und will nach Hause, und bei der Witterung heute: Unter zwei Minuten im kalten Wasser und nicht mehr raus zu bekommen. Herrlich, einfach so in den Wellen rücklings zu dümpeln, ab und zu wird man hochgeworfen, dann untergedippt, dann hat man hellgrüne Algen in den Haaren und auf den Schultern, die Alabasterküste sieht wahnsinnig hoch aus, und wunderschön, und das Meer riecht nach Salz – mein Element. Ich schipper rücklings durch die Wellen, lasse die Füße rausgucken, und kann mich an dem blauen Himmel mit den Flauschwolken über mir nicht satt sehen. Alles.Ist.Gut.
Danach konnte es ja nur bergab gehen, irgendwie. Nach Hause, Hund küssen, trockene Sachen anziehen, weiter ins Einkaufszentrum. Werde minütlich todmüder, und eben so neu wie meine Mittagsnickerchen ist meine Übellaunigkeit, wenn ich müde werde. Kenne ich sonst nur, wenn ich sehr hungrig bin. Jetzt also auch bei Müdigkeit, nun denn. Die Erschöpfung kommt durch, wieder einmal, ob sie nun passt oder nicht. Wir kämpfen uns durch Einkaufsgänge in denen -wie üblich in Frankreich- Wintertemperaturen herrschen.
Schlafe im Auto im Sitzen ein.
Zurück im Haus noch schnell ein Baguette, einen Rosé, dann auf allen vieren ins Bett. Gefühlt ist es nach Mitternacht, in echt ist es irgendwas nach zwei. Ein paar Seiten im Buch, Schlingensief kämpft gegen den Tod, ich gegen den Schlaf, ergebe mich, alles schwarz.
Über eine Stunde habe ich mit dem Kopf auf dem Hund gelegen und war wie tot, hörte mir heute nicht zu, alles an mir schlief. Danach kaum noch in den Tag zurück gefunden. Kaffee half nicht, Wind nicht, Dusche nicht. Ich war total taub. Da hilft nur eins: Zurück ins Meer, ins Wasser. Ein Lichtblick in diese wirklich schlimme Stimmung. Meer hilft immer. Nach der Hunderunde auf direktem Wege zur Küste, aber ach – die Flut zu hoch, der Strand weg, der Einstieg wäre über die Steintreppe direkt in die Wellen gewesen. Im Wasser selbst Felsen und Gedöns, zu gefährlich. Die letzte Rettung sank vor mir weg. Nullpunkt.
Irgendwann war es Abend, dunkel, ich ging noch einmal unter die heiße Dusche, und dann plötzlich: Ruhe in mir. Die Aggression, diese Taubheit, die ganze destruktive Scheiße des Tages, die im Urlaub und auch sonst nichts zu suchen hat: weg. Endlich.
Das Buch wühlt auf, auch unbewusst. Die Reizüberflutung des Alltags fehlt, ebenfalls nicht bewusst. Ich denke eigentlich nie, dass ich jetzt gerne mal eben online wäre, oder Mails abrufen möchte. Aber ich merke, dass man sich sehr schnell ablenken kann, wenn man missgestimmt oder down ist, und das geht hier halt nicht mal so eben. Bücher, Wolken gucken, Patiencen legen. Gehen. Mit der Stimmung auseinandersetzen, statt sie direkt zu ersetzen mit Serie gucken, doppelte Kaffees, telefonieren, laute Musik hören, Haus schrubben, oder was auch immer. Das Buch wühlt auf. Schlingensief kämpft und reflektiert, und fragt sich und ist böse, und das durchlebt man mit, auf den Seiten. Und man weiß die ganze Zeit und das Ende, und als ich die letzte Seite gelesen habe, draußen vor dem Haus, da kam M. grad raus. Ich klappte das Buch zu, fing an zu heulen, und konnte auf sein „Und?“ nur „Ungerecht!“ sagen, das aber zwei oder drei mal.
Jetzt ist es irgendwas nach neun. Die Luft draußen ist mild, ich habe alle Fenster im Wohnraum weit geöffnet, die Vorhänge tanzen. Ein Glas Rotwein zur Nacht und die ersten Seiten in einem frischen Buch, „Tschick“ sein Name. Herr, wirf Schlaf vom Himmel. Und einen guten Dienstag, wenn Du schon dabei bist. Dein Schaf Lu auf Urlaub.
Unruhige Nacht, die ging um 7 vorbei. Die versammelten Hähnchen der Region gaben sich ab halb 6 alle Mühe und lieferten ab, was ging. Die Gänse johlten mit. Und der Mann neben mir, der hatte ziemlich viel Glück, dass ich ihm in der Nacht irgendwann nach 1 nicht ein Kissen aufs Gesicht gedrückt habe, und später vor Gericht auf mildernde Umstände gepocht hätte, weil er im Schlaf durchgehend ruderte und strampelte, und das in diesem kleinen Bett in diesem kleinen Raum. Budenkoller, dazu der leise und herrlich entspannt schlafende Köter zwischen meinen Beinen. „Platz ist in der kleinsten Hütte“ mantraierte ich um Ruhe bemüht bis gegen Morgengrauen (das Wort, haha!) vor mich hin. Jedenfalls geht ja alles immer total gut aus, und so war ich (und jede Zelle meines Körpers) voll gut drauf, als endlich eine gute Zeit zur Bettflucht anbrach. Draußen wurde es gerade hell, und die Gockel waren noch alle gut in der Puste.
Auf der Kaffeemaschine sind in der Seitenleiste mit den Ziffern 3 bis 18 übrigens nicht die Tassen gemeint, sondern die Minuten, die es „noch braucht“, bis der dringende Sud durch ist. Und wenn man die noch mal doppelt, dann passt es. Eine kleine Kanne Kaffee gurgelt somit mit einer Warp-Geschwindigkeit von 30 Minuten durchs Nadelöhr, gefühlt sind das 2 Jahre - und nein, er schmeckt dadurch nicht doller. Die Maschine gibt ihr Finale durch drei dampfende Stoßseufzer bekannt. Das macht direkt neben der Maschine auf der Arbeitsplatte schlafenden Menschen direkt wach, jetzt kann eingeschenkt werden.
Gerade durch die ersten Schlücke (noch an der Maschine!) abgelenkt, kommen gut gelaunt der ausgeschlafene (und ausgetobte) Mann und der Hund an mir vorbei, und gehen total außer der Regel zusammen Gassi. Ich sprachlos (aber mit Kaffee, falls noch nicht oft genug betont) und der einzigen Sache beraubt, auf die ich mich die ganze Nacht gefreut hatte:
Ausgiebiges Meergassi in klarer Morgenluft. Gold im Schlund und so.
So stand ich denn da, mit meiner morgendlichen Betriebsamkeit und hatte rein gar nichts zu tun. Muss man ja auch mal erwähnen, wenn man so von 200 auf 10 fährt, was die Aktivität angeht. Einmal durchgefegt, die Tasse in die Spüle gestellt, fertig. Und dann?
Hab mich dann erst mal raus in die Sonne gesetzt und Schlingensief weiter gelesen. Macht jetzt auch nicht so wirklich froh.
Irgendwann, wieder gefühlte Stunden später, setzen wir uns ins Auto und fahren ans Meer. Also an eine andere Stelle, da wo der ‚grand Sable’ war. Heute, am Montag, ist es im Gegensatz zu gestern herrlich leer. Wind, ein paar dicke, fluffige Wolken die dunkle Kleckse auf das türkise Meer werfen, kaum belebter Strand, keine 20 Grad. Fast 10 Grad kühler als gestern, und der Parkplatz ist heute für lau. Ich komme gar nicht schnell genug aus den Klamotten raus, wie ich ins Wasser will. Ist mal wieder typisch für meine Wikinger-Gene. Gestern bei knapp 30 Grad und einem lebhaften Strand hab ich kaum Lust und will nach Hause, und bei der Witterung heute: Unter zwei Minuten im kalten Wasser und nicht mehr raus zu bekommen. Herrlich, einfach so in den Wellen rücklings zu dümpeln, ab und zu wird man hochgeworfen, dann untergedippt, dann hat man hellgrüne Algen in den Haaren und auf den Schultern, die Alabasterküste sieht wahnsinnig hoch aus, und wunderschön, und das Meer riecht nach Salz – mein Element. Ich schipper rücklings durch die Wellen, lasse die Füße rausgucken, und kann mich an dem blauen Himmel mit den Flauschwolken über mir nicht satt sehen. Alles.Ist.Gut.
Danach konnte es ja nur bergab gehen, irgendwie. Nach Hause, Hund küssen, trockene Sachen anziehen, weiter ins Einkaufszentrum. Werde minütlich todmüder, und eben so neu wie meine Mittagsnickerchen ist meine Übellaunigkeit, wenn ich müde werde. Kenne ich sonst nur, wenn ich sehr hungrig bin. Jetzt also auch bei Müdigkeit, nun denn. Die Erschöpfung kommt durch, wieder einmal, ob sie nun passt oder nicht. Wir kämpfen uns durch Einkaufsgänge in denen -wie üblich in Frankreich- Wintertemperaturen herrschen.
Schlafe im Auto im Sitzen ein.
Zurück im Haus noch schnell ein Baguette, einen Rosé, dann auf allen vieren ins Bett. Gefühlt ist es nach Mitternacht, in echt ist es irgendwas nach zwei. Ein paar Seiten im Buch, Schlingensief kämpft gegen den Tod, ich gegen den Schlaf, ergebe mich, alles schwarz.
Über eine Stunde habe ich mit dem Kopf auf dem Hund gelegen und war wie tot, hörte mir heute nicht zu, alles an mir schlief. Danach kaum noch in den Tag zurück gefunden. Kaffee half nicht, Wind nicht, Dusche nicht. Ich war total taub. Da hilft nur eins: Zurück ins Meer, ins Wasser. Ein Lichtblick in diese wirklich schlimme Stimmung. Meer hilft immer. Nach der Hunderunde auf direktem Wege zur Küste, aber ach – die Flut zu hoch, der Strand weg, der Einstieg wäre über die Steintreppe direkt in die Wellen gewesen. Im Wasser selbst Felsen und Gedöns, zu gefährlich. Die letzte Rettung sank vor mir weg. Nullpunkt.
Irgendwann war es Abend, dunkel, ich ging noch einmal unter die heiße Dusche, und dann plötzlich: Ruhe in mir. Die Aggression, diese Taubheit, die ganze destruktive Scheiße des Tages, die im Urlaub und auch sonst nichts zu suchen hat: weg. Endlich.
Das Buch wühlt auf, auch unbewusst. Die Reizüberflutung des Alltags fehlt, ebenfalls nicht bewusst. Ich denke eigentlich nie, dass ich jetzt gerne mal eben online wäre, oder Mails abrufen möchte. Aber ich merke, dass man sich sehr schnell ablenken kann, wenn man missgestimmt oder down ist, und das geht hier halt nicht mal so eben. Bücher, Wolken gucken, Patiencen legen. Gehen. Mit der Stimmung auseinandersetzen, statt sie direkt zu ersetzen mit Serie gucken, doppelte Kaffees, telefonieren, laute Musik hören, Haus schrubben, oder was auch immer. Das Buch wühlt auf. Schlingensief kämpft und reflektiert, und fragt sich und ist böse, und das durchlebt man mit, auf den Seiten. Und man weiß die ganze Zeit und das Ende, und als ich die letzte Seite gelesen habe, draußen vor dem Haus, da kam M. grad raus. Ich klappte das Buch zu, fing an zu heulen, und konnte auf sein „Und?“ nur „Ungerecht!“ sagen, das aber zwei oder drei mal.
Jetzt ist es irgendwas nach neun. Die Luft draußen ist mild, ich habe alle Fenster im Wohnraum weit geöffnet, die Vorhänge tanzen. Ein Glas Rotwein zur Nacht und die ersten Seiten in einem frischen Buch, „Tschick“ sein Name. Herr, wirf Schlaf vom Himmel. Und einen guten Dienstag, wenn Du schon dabei bist. Dein Schaf Lu auf Urlaub.
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