Samstag, 29. Dezember 2012
at the end...
Freitag, 9. September 2011
Den Anschluss an Kanada wiederfinden. Dabei Regen an den Scheiben und "heute vor zwei Jahren" nicht nur denken, sondern auch schreiben.
Montag, 1. August 2011
Letzte Woche aus Gründen drei freie Tage diese Woche erkämpft. Also quasi frei.
Als kleine Muse dieses Video.
(PS: Ich bin Nichtraucherin und sündige rein mit Wein und zu lauter Musik.)
Ich ruf zurück.
Als kleine Muse dieses Video.
(PS: Ich bin Nichtraucherin und sündige rein mit Wein und zu lauter Musik.)
Ich ruf zurück.
Dienstag, 24. August 2010
Das hier ist der verdammt beste Text, den ich seit langem über das Thema Sterben, Kind sein, groß sein, gehen lassen und das ganze danach gelesen habe.
Danke dafür.
Und oben drauf setze ich noch einen Satz, den Christoph Schlingensief neulich sagte:
"Die Menschen wissen vor so einer Erkrankung wie Krebs gar nicht, was sie alles tolles an Möglichkeiten haben, all diese Dinge, die man machen kann, vor sich hat, all das sehen sie nicht, weil sie den ganzen Tag nur schlechte Laune haben und Nörgeln."
Ich für meinen Teil habe in den letzten fünf Jahren mit neun mal Tod (5 Menschen, 4 Tiere) eine Sache für mich verinnerlicht:
Schiebe nichts auf. Und wenn ein Moment da ist, der gut ist: Genieße ihn. Und wenn ein Moment da ist, der nicht gut ist, dann denk an den Satz von Schlingensief.
So in etwa.
Danke dafür.
Und oben drauf setze ich noch einen Satz, den Christoph Schlingensief neulich sagte:
"Die Menschen wissen vor so einer Erkrankung wie Krebs gar nicht, was sie alles tolles an Möglichkeiten haben, all diese Dinge, die man machen kann, vor sich hat, all das sehen sie nicht, weil sie den ganzen Tag nur schlechte Laune haben und Nörgeln."
Ich für meinen Teil habe in den letzten fünf Jahren mit neun mal Tod (5 Menschen, 4 Tiere) eine Sache für mich verinnerlicht:
Schiebe nichts auf. Und wenn ein Moment da ist, der gut ist: Genieße ihn. Und wenn ein Moment da ist, der nicht gut ist, dann denk an den Satz von Schlingensief.
So in etwa.
Donnerstag, 4. März 2010
-
Montag, 10. August 2009
#109
Das war ja dann letzte Woche ein echt gelebter Geburtstag 2.0.
Wo früher der Weg zum Briefkasten spannend war, weil Päckchen, Angedachtes, Kekse und Karten im dunkeln auf einen warten könnten, geht das heute ja ganz anders, also im Prinzip eigentlich ohne Bewegung und auch ohne Treppenhäuser.
Aufwachen, weil der Mann leise aus dem Schlafzimmer flüchtet. So leise, wie das in einem 105 Jahre alten Haus nun mal eben geht, auf 105 Jahre alten Holzdielen und betagten wie Tonnenschweren Holztüren. Ich dann also auch wach, tue aber nicht so, sondern greife zum Mobilapparat, schalte von Flugzeug-auf Alltagsmodus und schon springen mich gelbe Briefchen an. Mitgeburtstagende, Vortagsgeburtstagende, N aus Italien und mein Gynäkologe hat sich auch wieder die Mühe gemacht.
Als ich im unteren Teil des Hauses einmarschiere, die Lippen geschürzt für Geburtstagsküsse, da stehe ich allein in weiter Flur. Nur die Fellchen gucken mich müde an, ich knutsche den alten Waschbärkater ab, weil der auch heute hat und 16 wird. Denke über Mundwasser für Felle nach, und frage mich, wo der Mann eigentlich ist.
Zur Feier des Tages schmeiße ich die flotte Oper "Turandot" an, als Platzhalter für mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, erlebt im Juno und so HACH!
Laptop an, und wundern. Spätestens an Geburtstagen melden sich sämtliche online-Dienste, bei denen man sich aus Gründen einmal angemeldet hat, und wünschen einem Gesundheit, Glück, es blinken Gifs und man bekommt auch direkt einen tollen Verkaufslink, man muss nur klicken -
Alte Schulkameraden schicken Ballons via diesem "Freundebleiben", auf Facebook hat er und sie was an die Pinnwand, ich lese mails und @s auf twitter, ein Ex-Chef schreibt via Xing, und noch ein paar andere, die mich 'auf twitter nicht erreichen'.
Achso.
Deckel zu, hoch ins Arbeitszimmer, wo ein knisternder Großumschlag aus Hamburg seit seinem frühen Eintreffen am Vortag von mir umrandet wird wie von einem Hai.
Immer noch Warten, wo bleibt nur der Mann? Knutsche einfach mit dem Geburtstagskater weiter und koche mit der freien Hand Kaffee, als ein Strauß Blumen sich durch die Tür kämpft. Seitlich hingen Brötchentüten und der Mann dran.
Hurra.
Die Brötchen sind kaum aus der Tüte, da reisse ich öffentlich im Garten alle Tüten auf, Hamburg, Manngeschenk, und achklar, die Brötchen.
Zwischendrin brummt das Mobiltelefon, weitere gelbe Briefchen, und ich freu mich über lustige Formulierungen und Katzengrüßen inklusive. Die Tür brummt auch, und es gibt ein Amazongeschenk von Screwtapes, wieder was aufreissen, toll. Am Ende sitze ich in einem Haufen Papier, mit Büchern, den tollsten Keksdingsern überhaupt, einer Kanufahrt und einem Kater, der grad die Butter frisst.
Wieder ein blinkendes Briefchen. Meine Mutter, die sich jetzt auch der neuen Wege bedient, und statt ihrer immer zu frühen Anrufe eine SMS vorschickt. Bin gerührt.
Als ich eine Stunde später in einem Zoo stehe und mich ein echter, persönlicher Anruf erreicht, als ich gerade Aug' in Aug' mit einem Silberrückengorillakerl stehe, da denke ich, dass der Sprung von haarigen Bäuchen zu 2.0 gar nicht mal so lange gebraucht hat.
Danke für alle Glückwünsche!
Wo früher der Weg zum Briefkasten spannend war, weil Päckchen, Angedachtes, Kekse und Karten im dunkeln auf einen warten könnten, geht das heute ja ganz anders, also im Prinzip eigentlich ohne Bewegung und auch ohne Treppenhäuser.
Aufwachen, weil der Mann leise aus dem Schlafzimmer flüchtet. So leise, wie das in einem 105 Jahre alten Haus nun mal eben geht, auf 105 Jahre alten Holzdielen und betagten wie Tonnenschweren Holztüren. Ich dann also auch wach, tue aber nicht so, sondern greife zum Mobilapparat, schalte von Flugzeug-auf Alltagsmodus und schon springen mich gelbe Briefchen an. Mitgeburtstagende, Vortagsgeburtstagende, N aus Italien und mein Gynäkologe hat sich auch wieder die Mühe gemacht.
Als ich im unteren Teil des Hauses einmarschiere, die Lippen geschürzt für Geburtstagsküsse, da stehe ich allein in weiter Flur. Nur die Fellchen gucken mich müde an, ich knutsche den alten Waschbärkater ab, weil der auch heute hat und 16 wird. Denke über Mundwasser für Felle nach, und frage mich, wo der Mann eigentlich ist.
Zur Feier des Tages schmeiße ich die flotte Oper "Turandot" an, als Platzhalter für mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, erlebt im Juno und so HACH!
Laptop an, und wundern. Spätestens an Geburtstagen melden sich sämtliche online-Dienste, bei denen man sich aus Gründen einmal angemeldet hat, und wünschen einem Gesundheit, Glück, es blinken Gifs und man bekommt auch direkt einen tollen Verkaufslink, man muss nur klicken -
Alte Schulkameraden schicken Ballons via diesem "Freundebleiben", auf Facebook hat er und sie was an die Pinnwand, ich lese mails und @s auf twitter, ein Ex-Chef schreibt via Xing, und noch ein paar andere, die mich 'auf twitter nicht erreichen'.
Achso.
Deckel zu, hoch ins Arbeitszimmer, wo ein knisternder Großumschlag aus Hamburg seit seinem frühen Eintreffen am Vortag von mir umrandet wird wie von einem Hai.
Immer noch Warten, wo bleibt nur der Mann? Knutsche einfach mit dem Geburtstagskater weiter und koche mit der freien Hand Kaffee, als ein Strauß Blumen sich durch die Tür kämpft. Seitlich hingen Brötchentüten und der Mann dran.
Hurra.
Die Brötchen sind kaum aus der Tüte, da reisse ich öffentlich im Garten alle Tüten auf, Hamburg, Manngeschenk, und achklar, die Brötchen.
Zwischendrin brummt das Mobiltelefon, weitere gelbe Briefchen, und ich freu mich über lustige Formulierungen und Katzengrüßen inklusive. Die Tür brummt auch, und es gibt ein Amazongeschenk von Screwtapes, wieder was aufreissen, toll. Am Ende sitze ich in einem Haufen Papier, mit Büchern, den tollsten Keksdingsern überhaupt, einer Kanufahrt und einem Kater, der grad die Butter frisst.
Wieder ein blinkendes Briefchen. Meine Mutter, die sich jetzt auch der neuen Wege bedient, und statt ihrer immer zu frühen Anrufe eine SMS vorschickt. Bin gerührt.
Als ich eine Stunde später in einem Zoo stehe und mich ein echter, persönlicher Anruf erreicht, als ich gerade Aug' in Aug' mit einem Silberrückengorillakerl stehe, da denke ich, dass der Sprung von haarigen Bäuchen zu 2.0 gar nicht mal so lange gebraucht hat.
Danke für alle Glückwünsche!
Dienstag, 30. Juni 2009
#87
Randvoll mit Nessun Dorma, jeden Tag, die Luciano Version.
Schon gewaltig, wenn man mit so Dingen erwacht, statt ein Manamana, oder ein kleines Lied, plätschernd und ohne Titel.
Dann mit dem doppelstöckigen Kaffee in den Garten.
Garten. Urwald wäre das treffendere Wort, und schon in aller früh ein lebhaftes Treiben,Brummen, Wälzen und Hinwegschaffen. Der Garten macht mich fühlen, als wäre ich die letzte, die noch fehlte. Ich steh dann mal hier, mal dort, lüpfe die Himbeere, esse vom Strauch, werde vom Altkatz gerempelt, der seit Tagen diesen Frosch sucht ...
Heute morgen dann fiel es mir auf. Hier zu wohnen ist ein wenig so wie Campingplatz. Die Nachbarschaft herrlich unkompliziert, ein Apple kann nur ein Appel sein, und warum sich was dringendes Überziehen, wenn Unterhemd und Turnhose grad eh schon am Mann sind.
Flatternde Fussballfahnen. Die Nachbarin schenkt mir Regenwasser aus der Tonne, sie hat ja jetzt diesen Sprenkler von QVC gekauft. Wir stehen in der drückenden Morgenschwüle, und sie sagt, Momentchen, ich dreh den mal eben an. Verschwindet, ich höre etwas quietschen, und dann plötzlich Gerresheimer Wasserspiele, die Bronzeausgabe.
Der ganze Nachbarsgarten schillert in winzigen Tröpfchen, die in 8er-Bahnen aus der Vorrichtung geschleudert werden, ich peile über den Daumen so um die 100 km/h Beschleunigungsdings.
Toll! rufe ich, und sie lacht und beide staunen wir über diesen Regenbogen. Das Wasser findet seine Ausflucht auch in meinen Garten, die Tomaten räkeln sich ob der frühen Dusche, die Meisen kommen herbei, der Altkatz niest und schüttelt sich.
Toll! sage ich noch mal, und versuche aus dem frisch entstandenen See zu meinen Füssen einen Ausweg zu finden, während ich ihr aufs neue erkläre, dass wir keine Stubenhocker sondern Homeofficler sind, was schon ein Unterschied ausmacht, zumindest in meiner Welt. Den Moment Schweigen darauf, den kenne ich schon von meiner Mutter, also schwenke das Thema zurück auf ihren Rasensprenger und ob die Müllabfuhr schon da gewesen sei. Im Inneren holt Pavarotti aufs neue Luft, und singt sein fünftes Nessun Dorma des Tages Dienstag.
Ich lasse mich in meinen Gartenstuhl fallen, blaffe eine Mücke an und denke eine halbe Stunde Arbeit zu Ende.
Habe ich schon erwähnt, wie sich der Umzug gelohnt hat?
Nicht?
#88
(Text)
Schon gewaltig, wenn man mit so Dingen erwacht, statt ein Manamana, oder ein kleines Lied, plätschernd und ohne Titel.
Dann mit dem doppelstöckigen Kaffee in den Garten.
Garten. Urwald wäre das treffendere Wort, und schon in aller früh ein lebhaftes Treiben,Brummen, Wälzen und Hinwegschaffen. Der Garten macht mich fühlen, als wäre ich die letzte, die noch fehlte. Ich steh dann mal hier, mal dort, lüpfe die Himbeere, esse vom Strauch, werde vom Altkatz gerempelt, der seit Tagen diesen Frosch sucht ...
Heute morgen dann fiel es mir auf. Hier zu wohnen ist ein wenig so wie Campingplatz. Die Nachbarschaft herrlich unkompliziert, ein Apple kann nur ein Appel sein, und warum sich was dringendes Überziehen, wenn Unterhemd und Turnhose grad eh schon am Mann sind.
Flatternde Fussballfahnen. Die Nachbarin schenkt mir Regenwasser aus der Tonne, sie hat ja jetzt diesen Sprenkler von QVC gekauft. Wir stehen in der drückenden Morgenschwüle, und sie sagt, Momentchen, ich dreh den mal eben an. Verschwindet, ich höre etwas quietschen, und dann plötzlich Gerresheimer Wasserspiele, die Bronzeausgabe.
Der ganze Nachbarsgarten schillert in winzigen Tröpfchen, die in 8er-Bahnen aus der Vorrichtung geschleudert werden, ich peile über den Daumen so um die 100 km/h Beschleunigungsdings.
Toll! rufe ich, und sie lacht und beide staunen wir über diesen Regenbogen. Das Wasser findet seine Ausflucht auch in meinen Garten, die Tomaten räkeln sich ob der frühen Dusche, die Meisen kommen herbei, der Altkatz niest und schüttelt sich.
Toll! sage ich noch mal, und versuche aus dem frisch entstandenen See zu meinen Füssen einen Ausweg zu finden, während ich ihr aufs neue erkläre, dass wir keine Stubenhocker sondern Homeofficler sind, was schon ein Unterschied ausmacht, zumindest in meiner Welt. Den Moment Schweigen darauf, den kenne ich schon von meiner Mutter, also schwenke das Thema zurück auf ihren Rasensprenger und ob die Müllabfuhr schon da gewesen sei. Im Inneren holt Pavarotti aufs neue Luft, und singt sein fünftes Nessun Dorma des Tages Dienstag.
Ich lasse mich in meinen Gartenstuhl fallen, blaffe eine Mücke an und denke eine halbe Stunde Arbeit zu Ende.
Habe ich schon erwähnt, wie sich der Umzug gelohnt hat?
Nicht?
#88
(Text)
Dienstag, 16. Juni 2009
#78
LOST, Season one: Done.
(Ich weiß, ich bin spät.)
(Ich weiß, ich bin spät.)
Dienstag, 9. Juni 2009
#73
Samstag, 21. März 2009
#35
Die letzten Tage.
Angenehme Arbeit, viel zu Fuß unterwegs, seltsame Anrufe und Samenpost von Öko-Samen-Bauern.
Meine Mutter wurde 70.
Am Tisch des Oberkasseler Italieners keine Freundin und kein Freund, nur M., und ich, und mein Ex-Chef und mein Ex-Kollege und deren neue Frauen, von denen eine tief im Hintern meiner Mutter steckte und ihr immer von ihrer Sauce abgeben wollte.
Ich, gegenüber sitzend, sollte eigentlich die sein, die Sauce teilt und im Hintern steckt, aber mir liegt das so fern, vor allem bei meinem Mutter- und Saucen- und Tochterverhältnis. Statt dessen säuberlich und säuerlich, zumindest kurzfristig, unterhalte Chefs und Kollegen und amüsiere mich fast königlich, gucke Sportwagen auf iPhones, erkläre, dass mein Mann mein Nicht-Mann ist weil wir Heirat abwehren und belle den Kellner an, dass der Wein auch im dritten Anlauf zu warm ist. Leichter roter darf ruhig um die 14 ° Auslieferungstemperatur haben, schweren hatte ich da nicht, aber das ist ein anderes Thema.
Überdenke nachts den Impuls einer SMS, ob der Ex-Chef seine Jetzt-Frau wieder sauber bekommen hätte von ihrem Ausflug in Mutterns Rückteil, lasse es dann aber lakonisch.
Nachts übrigens, liebe nicht-Düsseldorfer, nachts hat die Düsseldorfer Skyline eine Menge zu bieten und genau diese samt Ausblick werde ich vermissen, wenn wir unser urbanesques und zentrales Viertel verlassen und an den Waldrand ziehen.
Was aber auch das Einzige wäre.
Gestern musste man(n) mich mit ein bißchen Gewalt und dem Versprechen auf Essen aus meinem zukünftigen Garten herausoperieren, fast schweißen, und ich sass inmitten dieser Ruhe im Zwiegespräch mit der neuen Nachbarin, die dabei ihr Gartenequipement mit einem Poliertuch auf Vordermann wischte.
Anschaulich wirds werden, und dieser mooserstickte Baum im Garten ist ein Flieder, meiner Seel'!
Ich kann es kaum erwarten, alles inklusive meiner umzutopfen, die Rebstöcke hab ich gestern in einer Hauruckaktion schon im neuen Garten versenkt, bevor sie aufbrechen, und ich halt mich zurück mit aufblühen, auch wenns schwer fällt. Man wird vorsichtig mit der Zeit, was Euphorie angeht, aber ich freu mir nen Ast wenn ich den Ausblick auf den Wald bedenke und generell, wenn wir mit Auto 'Ügo in genau diese kleine Ecke Gerresheim einfahren, die aussieht wie reingedacht.
So der Stand, so die Laune.
Statt Brot und Salz wünsche ich mir Lavendel, lebendig.
Oder einen Himbeerstrauch, für die Süße und gegen dunkle Wolken, die einem täglich die Sicht versauen.
Philosophische Frage zum Wochenende:
Wann kommt man im sicheren Hafen an? Ohne Fragen, ohne Anrufe?
Angenehme Arbeit, viel zu Fuß unterwegs, seltsame Anrufe und Samenpost von Öko-Samen-Bauern.
Meine Mutter wurde 70.
Am Tisch des Oberkasseler Italieners keine Freundin und kein Freund, nur M., und ich, und mein Ex-Chef und mein Ex-Kollege und deren neue Frauen, von denen eine tief im Hintern meiner Mutter steckte und ihr immer von ihrer Sauce abgeben wollte.
Ich, gegenüber sitzend, sollte eigentlich die sein, die Sauce teilt und im Hintern steckt, aber mir liegt das so fern, vor allem bei meinem Mutter- und Saucen- und Tochterverhältnis. Statt dessen säuberlich und säuerlich, zumindest kurzfristig, unterhalte Chefs und Kollegen und amüsiere mich fast königlich, gucke Sportwagen auf iPhones, erkläre, dass mein Mann mein Nicht-Mann ist weil wir Heirat abwehren und belle den Kellner an, dass der Wein auch im dritten Anlauf zu warm ist. Leichter roter darf ruhig um die 14 ° Auslieferungstemperatur haben, schweren hatte ich da nicht, aber das ist ein anderes Thema.
Überdenke nachts den Impuls einer SMS, ob der Ex-Chef seine Jetzt-Frau wieder sauber bekommen hätte von ihrem Ausflug in Mutterns Rückteil, lasse es dann aber lakonisch.
Nachts übrigens, liebe nicht-Düsseldorfer, nachts hat die Düsseldorfer Skyline eine Menge zu bieten und genau diese samt Ausblick werde ich vermissen, wenn wir unser urbanesques und zentrales Viertel verlassen und an den Waldrand ziehen.
Was aber auch das Einzige wäre.
Gestern musste man(n) mich mit ein bißchen Gewalt und dem Versprechen auf Essen aus meinem zukünftigen Garten herausoperieren, fast schweißen, und ich sass inmitten dieser Ruhe im Zwiegespräch mit der neuen Nachbarin, die dabei ihr Gartenequipement mit einem Poliertuch auf Vordermann wischte.
Anschaulich wirds werden, und dieser mooserstickte Baum im Garten ist ein Flieder, meiner Seel'!
Ich kann es kaum erwarten, alles inklusive meiner umzutopfen, die Rebstöcke hab ich gestern in einer Hauruckaktion schon im neuen Garten versenkt, bevor sie aufbrechen, und ich halt mich zurück mit aufblühen, auch wenns schwer fällt. Man wird vorsichtig mit der Zeit, was Euphorie angeht, aber ich freu mir nen Ast wenn ich den Ausblick auf den Wald bedenke und generell, wenn wir mit Auto 'Ügo in genau diese kleine Ecke Gerresheim einfahren, die aussieht wie reingedacht.
So der Stand, so die Laune.
Statt Brot und Salz wünsche ich mir Lavendel, lebendig.
Oder einen Himbeerstrauch, für die Süße und gegen dunkle Wolken, die einem täglich die Sicht versauen.
Philosophische Frage zum Wochenende:
Wann kommt man im sicheren Hafen an? Ohne Fragen, ohne Anrufe?
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