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Donnerstag, 14. September 2006
order #09.06
Jonathan?
Maam?
Mein Plümmo bitte, und ein wenig Ur-Vertrauen.
Maam, am Stück oder geschnitten?
Arsch! Gute Nacht.
Maam?
Mein Plümmo bitte, und ein wenig Ur-Vertrauen.
Maam, am Stück oder geschnitten?
Arsch! Gute Nacht.
askese is it.
Diese unbändige Lust auf Verzicht, auf die Reduktion auf das Wesentliche, auf früh ins Bett und noch früher wieder in den Tag. Seit Jahren hasse ich das lange schlafen, bin mürrisch, schlafe ich länger als zehn Uhr, und neulich beim Yoga machte es sich wieder breit, diese Lust auf das Wenig, in den Schmerz atmen, Zeit für das Ich haben, das an sich viel zu kurz gerät und im Alltag ganz nett sediert wird mit Rotwein und Allerlei.
Merke ich statt dessen die Zufriedenheit im Einfachen, das Wesentliche ohne Tinnef und ohne Energievampire, die den ganzen Tag mit Jammern vergeuden, statt an dem satt zu werden, was sie am Ende haben, dann denke ich, dass ich die nächste freie Woche in einem Kloster verbringen möchte.
Mein Ur-Opa Malte lebte noch nach dem alten Prinzip:
Einmal am Tag sollte man drei Dinge tun:
*einmal richtig schwitzen
*einmal richtig Hunger haben
*einmal richtig müde werden
der Rest würde sich finden. Mein Ur-Opa hatte ein langes Leben bis weit über 80 mit sehr zufriedenen Deichspaziergängen inklusive einer sehr aktiven Enkelin, die dem wie ihm immer wieder sehr sehr warm gedenkt.
Ach Oppa.
Wärst Du heut noch da, Du würdest mich persönlich abliefern im Kloster, und mir noch ein "Und schick Dich wohl, minn lüttn Sproddä" hinterher rufen.
Ein super Ende des Textes gibts heute nicht, da die Verfasserin in weinduseliger Verfassung (nach einer ganzen Woche Rotweinpause) und in Gedenken an Oppa Malte lieber die Rauhfaser anstiert.
Merke ich statt dessen die Zufriedenheit im Einfachen, das Wesentliche ohne Tinnef und ohne Energievampire, die den ganzen Tag mit Jammern vergeuden, statt an dem satt zu werden, was sie am Ende haben, dann denke ich, dass ich die nächste freie Woche in einem Kloster verbringen möchte.
Mein Ur-Opa Malte lebte noch nach dem alten Prinzip:
Einmal am Tag sollte man drei Dinge tun:
*einmal richtig schwitzen
*einmal richtig Hunger haben
*einmal richtig müde werden
der Rest würde sich finden. Mein Ur-Opa hatte ein langes Leben bis weit über 80 mit sehr zufriedenen Deichspaziergängen inklusive einer sehr aktiven Enkelin, die dem wie ihm immer wieder sehr sehr warm gedenkt.
Ach Oppa.
Wärst Du heut noch da, Du würdest mich persönlich abliefern im Kloster, und mir noch ein "Und schick Dich wohl, minn lüttn Sproddä" hinterher rufen.
Ein super Ende des Textes gibts heute nicht, da die Verfasserin in weinduseliger Verfassung (nach einer ganzen Woche Rotweinpause) und in Gedenken an Oppa Malte lieber die Rauhfaser anstiert.
Lu lernt Französisch, Lektion 2.
Irgendwo zwischen dem 2. und dem 4. Stock hole ich Helga ein, die sich ebenfalls wieder wacker die Stufen hochbrasselt.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
"hier rumhängen wie fischstäbchen auf urlaub"
gesuche
Sollte sich unter meinen Lesern ein begabter Astrologe aufhalten, der mir sagen kann, wann endlich dieser Saturn aus meinem was-auch-immer verschwindet, der darf sich gerne melden, ich bin jetzt soweit.
Ebenfalls suche ich einen Hausbootverkäufer, einen weiteren Teilchef, dem ich ein paar Stunden die Woche was wegarbeiten kann (ja, echt. Echt und wichtig!) und das letzte war heute morgen noch ganz dringend, und jetzt hab ich es vergessen.
Wir schalten um zum Mittwoch...
Ebenfalls suche ich einen Hausbootverkäufer, einen weiteren Teilchef, dem ich ein paar Stunden die Woche was wegarbeiten kann (ja, echt. Echt und wichtig!) und das letzte war heute morgen noch ganz dringend, und jetzt hab ich es vergessen.
Wir schalten um zum Mittwoch...
Dienstag, 12. September 2006
Liège an einem einzelnen Samstag Mittag.
Montag, 11. September 2006
Dinge, die ich nie wieder vergessen will:
heute: Beim Yoga.
Ich war spät dran und das Wetter herrlich, so dass ich im Gym gar nicht mehr zum Spind musste, Jackenlos wie ich war. Nur eben schnell dieGesundheitsschlappenFlipFlops in die Ecke kicken, der Tasche das Handtuch und die Wasserflasche entlocken und dann ab auf die Matte.
Es war ziemlich am Ende der Stunde, wie schnauften kollektiv in einer besonders miesen Stellung, im Hintergrund leise Klänge, die so auch in einem China-Restaurant laufen könnten, da plärrte meine Tasche los.
Ich hatte vergessen meine Technik schlafen zu legen, und irgendwer versuchte nun mich anzurufen, während mein Kopf zwischen meinen Knien klemmte und meine Hände wie Füsse am ganz anderen Ende der Matte zu finden waren.
"Noooordiiiisch, huhuhuuuu...nordischbynature- nooooordisch" (=Anruf) dröhnten die fetten Brote aus meinem Sack, meine angepeinte Gesichtverfärbung konnte man Gottseidank nicht von der der Anstrengung unterscheiden, der Yoga-Lehrer lachte, wir grätschten weiter.
KEINE MINUTE SPÄTER, und das will was heissen, Montags morgens, so gefragt bin ich vor zehn dann doch nicht, keine Minute später brüllte ein sehr entzürnter Kinski "Ich spiel das jetzt so wie ich will und AUS, ... Hausfrauenanweisungen... beleidigen? MICH? ... SIE I-Di-OT!" (=Nachricht auf Mailbox).
Der Yoga-Lehrer zieht eine Augenbraue hoch, ich sämtliche Shirts und verrutschten Kleidungsstücke runter, und krieche von allen angestarrt zu meinen Sportsack, und noch während ich in den zig Täschlein in der Tasche das Mobile suche, kommt natürlich promptement noch ein letztes Aufbäumen desselbigen in Form von einem lauten Schiffstuten, gefolgt von schreienden Möwen (=SMS). Ich würge den Ton ab, grinse blöd in die sehr lila-betuchte Runde und mache die letzten Übungen besonders schmerzvoll genau, Selbstgeisselung galore!
Ich war spät dran und das Wetter herrlich, so dass ich im Gym gar nicht mehr zum Spind musste, Jackenlos wie ich war. Nur eben schnell die
Es war ziemlich am Ende der Stunde, wie schnauften kollektiv in einer besonders miesen Stellung, im Hintergrund leise Klänge, die so auch in einem China-Restaurant laufen könnten, da plärrte meine Tasche los.
Ich hatte vergessen meine Technik schlafen zu legen, und irgendwer versuchte nun mich anzurufen, während mein Kopf zwischen meinen Knien klemmte und meine Hände wie Füsse am ganz anderen Ende der Matte zu finden waren.
"Noooordiiiisch, huhuhuuuu...nordischbynature- nooooordisch" (=Anruf) dröhnten die fetten Brote aus meinem Sack, meine angepeinte Gesichtverfärbung konnte man Gottseidank nicht von der der Anstrengung unterscheiden, der Yoga-Lehrer lachte, wir grätschten weiter.
KEINE MINUTE SPÄTER, und das will was heissen, Montags morgens, so gefragt bin ich vor zehn dann doch nicht, keine Minute später brüllte ein sehr entzürnter Kinski "Ich spiel das jetzt so wie ich will und AUS, ... Hausfrauenanweisungen... beleidigen? MICH? ... SIE I-Di-OT!" (=Nachricht auf Mailbox).
Der Yoga-Lehrer zieht eine Augenbraue hoch, ich sämtliche Shirts und verrutschten Kleidungsstücke runter, und krieche von allen angestarrt zu meinen Sportsack, und noch während ich in den zig Täschlein in der Tasche das Mobile suche, kommt natürlich promptement noch ein letztes Aufbäumen desselbigen in Form von einem lauten Schiffstuten, gefolgt von schreienden Möwen (=SMS). Ich würge den Ton ab, grinse blöd in die sehr lila-betuchte Runde und mache die letzten Übungen besonders schmerzvoll genau, Selbstgeisselung galore!
30 Jahre, und immer noch klein und gestreift.
Vor dreissig Jahren, am 09.September 76, sass ich auf der Couch meiner Eltern und sah mir den Piloten an. Vor mir ein Topf, halb gefüllt mit Unox Champignon-Cremesuppe.
Man nahm einen Topf, füllte den Pamps aus der Dose dort hinein, welches sehr oft und zu meinem kindlichen vergbügen mit starkem Champignon-Geruch und einem satten Geräusch begleitet wurde. Dann füllte man die Konservendose noch einmal bis zum Rand mit Wasser auf, kippte das über den Pamps im Topf, rührte alles kräftig um und erhitzte stelle den Herd auf drei. Es war wichtig, dass es nur erhitzt wurde, nicht gekocht.
An diesem Tag hatte ich Glück. Die Biene Maja wurde geboren und mit ihr Geschichten und Kurzweil zur Fertigsuppe. Ich war acht und ein Teilzeit-Schlüsselkind, und mit den begleitenden Comicheften zur Serie fingen meine Spaziergänge zum Büdchen an, mit dem Taschengeld in der Hand. Seitdem kaufte ich eigenständig Lesestoff, weitete aus auf Kimba, Gespenster-,Spuk-und Horrorgeschichten, hörte mit neun mein erstes KISS-Lied bewusst, kaufte zwei Jahre später John Sinclair-Romane, zehn jahre später knutschte ich bei Gras und Clive Barker Verfilmungen auf der gleichen Couch, und heute sitze ich morgens vor den Nachrichten und singe zu Karel Gott mit.
Happy Birthday, kleine Maja.
Man nahm einen Topf, füllte den Pamps aus der Dose dort hinein, welches sehr oft und zu meinem kindlichen vergbügen mit starkem Champignon-Geruch und einem satten Geräusch begleitet wurde. Dann füllte man die Konservendose noch einmal bis zum Rand mit Wasser auf, kippte das über den Pamps im Topf, rührte alles kräftig um und erhitzte stelle den Herd auf drei. Es war wichtig, dass es nur erhitzt wurde, nicht gekocht.
An diesem Tag hatte ich Glück. Die Biene Maja wurde geboren und mit ihr Geschichten und Kurzweil zur Fertigsuppe. Ich war acht und ein Teilzeit-Schlüsselkind, und mit den begleitenden Comicheften zur Serie fingen meine Spaziergänge zum Büdchen an, mit dem Taschengeld in der Hand. Seitdem kaufte ich eigenständig Lesestoff, weitete aus auf Kimba, Gespenster-,Spuk-und Horrorgeschichten, hörte mit neun mein erstes KISS-Lied bewusst, kaufte zwei Jahre später John Sinclair-Romane, zehn jahre später knutschte ich bei Gras und Clive Barker Verfilmungen auf der gleichen Couch, und heute sitze ich morgens vor den Nachrichten und singe zu Karel Gott mit.
Happy Birthday, kleine Maja.
buzzbla.
"Papstwetter", und der 5. Jahrestag.
[Und Montag, aber das ist kein Top-Thema.]
[Und Montag, aber das ist kein Top-Thema.]
Freitag, 8. September 2006
Hungrig und müde
, das sind so in etwa genau die zwei Gesellen, die ich -vor allem im Duo- so gar nicht mögen tu. Muss ich heute aber, ich hab nämlich mal wieder in einer spontanen wie guten Laune "Ja, klar, mach ich!" gesagt, wie das so Damen wie ich, die dem Selbstversuch ganz gern mal erliegen, beizeiten halt tun.
"Ja, klar, mach ich."
Ich stelle also ab 14 Uhr meinen Körper, genauer nur den ganzen mittleren Komplex, der Medizin zur Verfügung, dürfen alle mal gucken, im hellen, im dunklen, und ich, bzw. der Rest von mir, der an dem Versuch zwecks Zusammenhalt leider auch anwesend sein muss, ich habe Hunger. Und bin müde.
In der Regel ein gutes Gerüst, um die Mürrische zu mimen, leicht zickig, andauernd beteuernd, dass ich eigentlich nur Hunger habe, und das Leben ansonsten doch echt töfte vorbeizieht. Oder eben einfach so wegmäandernd, in die Ecke meiner geliebten Geliebten, der Zynik. Und Mediziner sind ja entweder ebenfalls herzzerreissend zynisch (Herzchengrüße gen Dr. House), oder eben komplett Humorresistent. Hätte ich grad die Sonnenseite des Arsches namens "Leben" gebucht, wäre natürlich der ganze Raum randvoll mitDr.Houses zynischen Medizinern, die schon alles gesehen haben ("Mir macht keiner mehr ein X für ein U vor") und die, die das, was sie gerade sehen, wohlwollend loben ("tolle Bauchstruktur, betreiben Sie Körperertüchtigung?"), und alle zusammen reichen mir heimlich was von ihren Mittagsstullen und vor allem Kaffee, von mir aus auch intravenös.
Bis dahin diszipliniert bloss nicht über den Kühlschrank herfallen, weil ich eins mit auf den Weg bekam:
"Wenn Sie essen, sehen wir nix."
Dafür würden die dann alle das sehen, was zwei Stunden zuvor noch in den weiten Tälern meines Kühlschrankes "Iss mich Lu, ich bin reif und saftig" wisperte, und ich erschrocken die Tür zudonnerte.
Noch 1,5 Stunden.
*Zieht sich mit gefährlich knurrendem Magen in die heimische Couchhöhle zurück und schmollt, was der lahme Körper noch hergibt*
"Ja, klar, mach ich."
Ich stelle also ab 14 Uhr meinen Körper, genauer nur den ganzen mittleren Komplex, der Medizin zur Verfügung, dürfen alle mal gucken, im hellen, im dunklen, und ich, bzw. der Rest von mir, der an dem Versuch zwecks Zusammenhalt leider auch anwesend sein muss, ich habe Hunger. Und bin müde.
In der Regel ein gutes Gerüst, um die Mürrische zu mimen, leicht zickig, andauernd beteuernd, dass ich eigentlich nur Hunger habe, und das Leben ansonsten doch echt töfte vorbeizieht. Oder eben einfach so wegmäandernd, in die Ecke meiner geliebten Geliebten, der Zynik. Und Mediziner sind ja entweder ebenfalls herzzerreissend zynisch (Herzchengrüße gen Dr. House), oder eben komplett Humorresistent. Hätte ich grad die Sonnenseite des Arsches namens "Leben" gebucht, wäre natürlich der ganze Raum randvoll mit
Bis dahin diszipliniert bloss nicht über den Kühlschrank herfallen, weil ich eins mit auf den Weg bekam:
"Wenn Sie essen, sehen wir nix."
Dafür würden die dann alle das sehen, was zwei Stunden zuvor noch in den weiten Tälern meines Kühlschrankes "Iss mich Lu, ich bin reif und saftig" wisperte, und ich erschrocken die Tür zudonnerte.
Noch 1,5 Stunden.
*Zieht sich mit gefährlich knurrendem Magen in die heimische Couchhöhle zurück und schmollt, was der lahme Körper noch hergibt*
Freitag, 8. September 2006
geteiltes brot.
Name des Abends: Friederiiiiike
Glücklichster Mann des Abends: mein Kinofreund D. aus Du. wohnhaft in HH mit einem Schlenker über B, damals.
Bester Satz des Abends: Geld ist mir jetzt sowieso egal. DVDs auch.
Erkenntnis des Abends: Brisant verknallte Männer sind filmreif.
Dieser Blick ins Nichts ist untopbar.
(
Er: Lu, Du bloggst das doch nicht, oder?
Ich: Neeee, quatsch.
)
Glücklichster Mann des Abends: mein Kinofreund D. aus Du. wohnhaft in HH mit einem Schlenker über B, damals.
Bester Satz des Abends: Geld ist mir jetzt sowieso egal. DVDs auch.
Erkenntnis des Abends: Brisant verknallte Männer sind filmreif.
Dieser Blick ins Nichts ist untopbar.
(
Er: Lu, Du bloggst das doch nicht, oder?
Ich: Neeee, quatsch.
)
refs, die 1.0998,5.te
6 Search request: Da lieg ich mit dem Bauch so tief im Blaubeerkraut wo sich der Fink sein Hochzeitslager baut
(was ist denn los heute?)
edit 23h05 :
1 Search request: wie gehts der frau von steve irwin und dessen kinder
(was ist denn los heute?)
edit 23h05 :
1 Search request: wie gehts der frau von steve irwin und dessen kinder
natur-bomben, selbst gebastelt.
Falls Du in Deinem Leben einmal in die Situation kommen solltest, dass es in Deiner Wohnung ganz plötzlich auf Gedeih und Verderb nach toter als Tod riecht, Du schon sämtliche Ecken nach länger nicht mehr gesichteten Haustieren abgesucht, das Staubsaugerrohr mit der höchsten Wattzahl einfach mal blind in ein paar andere böse Ecken gehalten hast, die Mülltonne blitzeblank geschrubbt und auch sonst alles Proper und Keimfrei aus dem Interieur guckt, dem gebe ich eine eben erlebte, brandfrische Erfahrung weiter:
Guckt nach dem Blumenkohl, auch wenn er erst gestern aus dem Supermarkt zu euch kam. Guckt ihn euch genau an, nicht nur von aussen, denn da lächelt er euch lieblich an. Aber hält man die Nase dran und räumt den Strunk beiseite, dann möchte man sich die Nase samt Nebenhöhlen mit Gallseife spülen und einen Schnaps trinken. Glaubt mir, es ist immer der Blumenkohl, von aussen weiß, von innen tot!
Guckt nach dem Blumenkohl, auch wenn er erst gestern aus dem Supermarkt zu euch kam. Guckt ihn euch genau an, nicht nur von aussen, denn da lächelt er euch lieblich an. Aber hält man die Nase dran und räumt den Strunk beiseite, dann möchte man sich die Nase samt Nebenhöhlen mit Gallseife spülen und einen Schnaps trinken. Glaubt mir, es ist immer der Blumenkohl, von aussen weiß, von innen tot!
"Der wirklich einzige Ort, an dem ich mir vorstellen kann, diese centimeterdicken Hochglanzzeitschriften zu kaufen, so wie die Vogue oder Vanity Fair, das ist eindeutig New York. Sie scheinen wie legale Drogen, wie sie dort in den Kiosken ausliegen. Die Frauen sehen glücklich aus, wenn sie eine frische Zeitschrift an den Leib gedrückt mit sich tragen."
„Unrecht Gut gedeiht nicht.“ (Zitat Natscha K.)
Die nächsten Tage werden sämtliche Sender die junge Frau in lila zeigen. Sie schließt die Augen beim reden, scheint direkten Blickkontakt nicht gewohnt zu sein, spricht druckreif und gewählt. Ich habe nur kurz in DAS Interview hineingeschaltet, fand es befremdlich, sie anzusehen. Ich habe enormen Respekt vor der Erfahrung, die diese 18-jährige junge Frau gemacht hat, leider auch ihre einzige, wenn man es genau nimmt. Ihr fehlt die ganze Masse an Dingen, die man zwischen 10 und 18 erlebt, sie wirkt sehr erwachsen.
Trotzdem, sie scheint mir zum Spektakel gemacht, alles stürzt sich auf Natascha Kampusch, der selbst die innige Freude der Familie zu eng ist, gestört wie sie nun erst einmal ist. Ich mag sie nicht angucken, würde das Interview lieber in Ruhe auf Papier lesen, will nicht das aufmunternde Nicken ihres Psychiaters (der sich nicht zu schade war, im weißen Kittel im Fernsehstudio zu sitzen, wenn das mal nicht Medienwirksam in Szene gesetzt ist!) neben dem Interviewer sehen, nicht die Nahaufnahmen ihrer Hände, ihrer angeknabberten Finger, und erst recht nicht danach die Auswertung. Lügt Natascha? Hat bei Frage irgendwas nicht die Körpersprache etwas ganz anderes gesagt, als ihre Worte Herr Kollege?
Wir haben den Jahrmarkt wieder, nur das die Frau ohne Unterleib heute ein Entführungsopfer ist. Das Volk, also achteinhalb Million davon guckt zu. Und die Schar der Psychologen erklären auch das, so wie sie grad alles wegerklären, was ihnen so auf den Tisch kommt.
Der jungen Frau wünsche ich alles, Ruhe, phantastische Menschen, ein schönes Leben. Allein der Gedanke an acht Jahre Gefangenschaft drücken mir die Luft weg. Ich denke, sie hat alles verdient, vor allem respektvollen Umgang mit ihrer Person.
Trotzdem, sie scheint mir zum Spektakel gemacht, alles stürzt sich auf Natascha Kampusch, der selbst die innige Freude der Familie zu eng ist, gestört wie sie nun erst einmal ist. Ich mag sie nicht angucken, würde das Interview lieber in Ruhe auf Papier lesen, will nicht das aufmunternde Nicken ihres Psychiaters (der sich nicht zu schade war, im weißen Kittel im Fernsehstudio zu sitzen, wenn das mal nicht Medienwirksam in Szene gesetzt ist!) neben dem Interviewer sehen, nicht die Nahaufnahmen ihrer Hände, ihrer angeknabberten Finger, und erst recht nicht danach die Auswertung. Lügt Natascha? Hat bei Frage irgendwas nicht die Körpersprache etwas ganz anderes gesagt, als ihre Worte Herr Kollege?
Wir haben den Jahrmarkt wieder, nur das die Frau ohne Unterleib heute ein Entführungsopfer ist. Das Volk, also achteinhalb Million davon guckt zu. Und die Schar der Psychologen erklären auch das, so wie sie grad alles wegerklären, was ihnen so auf den Tisch kommt.
Der jungen Frau wünsche ich alles, Ruhe, phantastische Menschen, ein schönes Leben. Allein der Gedanke an acht Jahre Gefangenschaft drücken mir die Luft weg. Ich denke, sie hat alles verdient, vor allem respektvollen Umgang mit ihrer Person.
Mittwoch, 6. September 2006
ticker.
edit: 7:0 in der ? und ?.ten minute. (mist, ich hab RTL geguckt, nur ganz kurz, echt!)
8:0, 63.minute (ich geh dann schon mal ins bett)
9:0 (noch 23 minuten. wenn der schnitt so bleibt, gehen wir mit einem 25:0 ins bett)
11:0, 72.ste minute (ich war nur eben den wasserkocher auffülen)
86.ste minute : oooh, wie ist das schöööön, ooooh, wie ist das schöööön ...
89.ste minute, 13:0
("jetzt müssen wir mal gucken, wer von den eingesetzten spielern NICHT getroffen hat")
Lu macht blau.
Propellerweib: Schwefler, wo sind wir? Und was ist hier los?
Schwefelkerl: Im Park, weil heute noch mal Sommer ist. Unsere MenschIN läßt den Rest des Tages sausen und fährt quälend langsam, weil sie dabei Dub hört. Gleich wird sie Stunden bei ihren Ex-Kollegen verbringen, zu viel Maschinenkaffee in sich hineinschütten und der eine wird sagen "Boah, Du riechst ja lecker nach Sonne." Auf dem Rückweg wird sie sich kurz schelten, dass sie nicht im Gym beim Kurs ist, aber das dauert insgesamt keine halbe Minute. Auf dem Weg am See vorbei wird sie noch einmal grinsen wie eine satte Katze und denken, dass sie den einen Satz noch bloggen will.
Propellerweib: Was denn für einen Satz?
Schwefelkerl: "Heute wild schlackerndes Seelchen ohne Tiefgang."
Propellerweib: Weia. Na, dann kann ich mich ja wieder zurückziehen, ich hab schon Herbst.
Schwefelkerl: Bis später, ich komm nach Titus TV in den Ofen.
Schwefelkerl: So, liebe Leser, und weil ich hier gerade die Oberhand habe, stell ich noch passendes Bildmaterial zu unserer MenschIN ein, die ihr aktuelles Gemüt und Treiben ziemlich gut darstellt, frisch geklaut bei MenschIN Echse:
Schwefelkerl: Im Park, weil heute noch mal Sommer ist. Unsere MenschIN läßt den Rest des Tages sausen und fährt quälend langsam, weil sie dabei Dub hört. Gleich wird sie Stunden bei ihren Ex-Kollegen verbringen, zu viel Maschinenkaffee in sich hineinschütten und der eine wird sagen "Boah, Du riechst ja lecker nach Sonne." Auf dem Rückweg wird sie sich kurz schelten, dass sie nicht im Gym beim Kurs ist, aber das dauert insgesamt keine halbe Minute. Auf dem Weg am See vorbei wird sie noch einmal grinsen wie eine satte Katze und denken, dass sie den einen Satz noch bloggen will.
Propellerweib: Was denn für einen Satz?
Schwefelkerl: "Heute wild schlackerndes Seelchen ohne Tiefgang."
Propellerweib: Weia. Na, dann kann ich mich ja wieder zurückziehen, ich hab schon Herbst.
Schwefelkerl: Bis später, ich komm nach Titus TV in den Ofen.
Schwefelkerl: So, liebe Leser, und weil ich hier gerade die Oberhand habe, stell ich noch passendes Bildmaterial zu unserer MenschIN ein, die ihr aktuelles Gemüt und Treiben ziemlich gut darstellt, frisch geklaut bei MenschIN Echse:
Lu lernt Französisch, Lektion 1.
„Bonjour“, brüllte eine gutglaunte Stimme durch den abbruchreifen Flur des Schulungsgebäudes.
„Isch bin-äh-Marie-Antoinettäh und werdeoisch beibringöhnäh die Sprach Französisch, oui.“
Wir, das waren zusammen sechs Menschen, genauer: vier Frauen, zwei Männer, alle ganz interessiert auf Schuhspitzen starrend, irgendwer sagte Buon Giorno, immerhin.
Umständlich werden Plätze eingenommen und laut Stühle vor und zurück gerückt. Dem einen der beiden Männer, Typ verhinderter Kursgigolo, entwische ich durch linkes antäuschen. Ich tat so, als würde ich meinen Pappbecher mit einem halben Liter Milchkaffee auf einen Platz weit hinten parken, prompt schmiss er seinen Jutebeutel direkt auf den Platz daneben. Nach drei Sekunden nahm ich meinen Pappbecher und Weg wieder auf, und setzte mich nach vorn, neben Helga. Helga war mir schon auf der Treppe begegnet. Sie lief auch lieber und so grüßten wir artig und bestiegen das Gebäude mit zwischen die Zähne geklemmten Teilnahmebestätigungen, ich mit heissem Kaffee (In dem Anmeldungsformular stand nichts davon, dass man Süchte und Gewohnheiten zu Hause lassen sollte) der nicht verschüttet werden durfte. So etwas vereint ungemein, ich denke, wir werden den ganzen Kurs bis Ende des Jahres Seite an Seite weiter bestreiten. Pech für Werner, der guckte die nächsten zehn Minuten sauer und nur in Gesellschaft seines Jutebeutels in die Röhre.
Marie-Antoinette, was soll ich sagen: die Frau ist aus einem Klischee entstiegen. Vor 21 Jahren von einem Deutschen Mann (ör at gemacht eine Urlaub in unsere Gegönde, und misch mit seine Koffer und Liebö eingesteckt und nach Düsseldorf göbracht.) nach Deutschland entführt, und jetzt gegen die gutbetuchte Langeweile (meine Männör sind alläh öh gross gewordähnö, und nun isch muss sehen, wo isch bleiböh vor lauter Zeit. Makramä mag isch nischd.)
ankämpfend, gibt Sprachkurse und das mit viel Akzent und Spass. Wir alle sind direkt verknallt in Marie und üben betört das nasale „o“.
Ich zische Helga gerade zu, dass ein paar prächtige ausgebildete Nasenpolypen jetzt mal richtig praktisch wären, da fliegt die Tür auf und eine herrische Stimme fragt
„Ist das französisch, das?“
„Oui“, singt Marie, und herein kommt eine Frau, mittig versteckt in Gold und Fell.
Wir, gerade voll dabei bei den ersten Höflichkeiten der ersten Unit, wir stellen uns wie wild vor, einmal förmlich, einmal per Du. Werner ist plötzlich Jaques, Helga Madame Bichares, alles grinst, Füsse wippen nervös, Schulemotionen.
Und jetzt sie, die noch keiner kennt, sie soll direkt mitmachen. Marie singt „machst Du erst öh mal in deutsch, und ich sagö dir, wie du es dann machst auf französisch, gut?“
Olga!, donnert sie, und ich hänge bewundernd an ihren Wangenknochen, die endlos quasi am Fussknöchel beginnen und irgendwo rechts von den Augen verschwinden, im weiten Gelände von Olgas Gesicht.
Ich komme aus Russland! Ich heisse Olga! Ich will lernen Französisch, weil ich war in Frankreich! Hat mir gefallen gut! Jetzt will ich lernen, wie Sprache geht! Sprache seeehr schön!
Olga knallte mit ihrer Betonung hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen, wir hielten den Atem an, während Olga sich neben Werner wirft, der mir einen triumphierenden Blick zuwirft.
Als Oga sich aus dem Pelz gewunden und frisch sortiert hatte, machten wir weiter mit Höflichkeitsfloskeln. Ich musste mit Werner im Duett sprechen, und so bellte er mir ein
komplett gesprochenes wie gelesenes „Bon Soir, je suis Werner. Enchantés." entgegen. Ohne nachzudenken ruf ich „Werner, ist doch noch keine Nacht, fangen wir doch mit dem Tag an, Bon Jour Werner, äh, Jaques.“
Marie lacht, Werner schmollt, ich trinke meinen Kaffee, 1:0 für unsere Seite, Werner ist auf jeden Fall phonetisch resistent.
Wieder geht die Tür auf, und hinein huscht ein winziger Japaner, kichert und setzt sich.
„So, und wär öh sind sie?“ , haucht Marie, und er sagt, er sei tis-ta-ro und er hätte sich online angemeldet. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd, und Olga direkt mit.
Neee, wat ham was nett und multikulturell hier.
Die nächste halbe Stunde lernen wir alle tis-ta-ros Namen, und dann waren die ersten 90 Minuten schon rum.
Resumee der ersten Stunde: Ein neues Wort gelernt, und mein Bild der reichen Russen mit einem Ausrufezeichen versehen.
„Isch bin-äh-Marie-Antoinettäh und werdeoisch beibringöhnäh die Sprach Französisch, oui.“
Wir, das waren zusammen sechs Menschen, genauer: vier Frauen, zwei Männer, alle ganz interessiert auf Schuhspitzen starrend, irgendwer sagte Buon Giorno, immerhin.
Umständlich werden Plätze eingenommen und laut Stühle vor und zurück gerückt. Dem einen der beiden Männer, Typ verhinderter Kursgigolo, entwische ich durch linkes antäuschen. Ich tat so, als würde ich meinen Pappbecher mit einem halben Liter Milchkaffee auf einen Platz weit hinten parken, prompt schmiss er seinen Jutebeutel direkt auf den Platz daneben. Nach drei Sekunden nahm ich meinen Pappbecher und Weg wieder auf, und setzte mich nach vorn, neben Helga. Helga war mir schon auf der Treppe begegnet. Sie lief auch lieber und so grüßten wir artig und bestiegen das Gebäude mit zwischen die Zähne geklemmten Teilnahmebestätigungen, ich mit heissem Kaffee (In dem Anmeldungsformular stand nichts davon, dass man Süchte und Gewohnheiten zu Hause lassen sollte) der nicht verschüttet werden durfte. So etwas vereint ungemein, ich denke, wir werden den ganzen Kurs bis Ende des Jahres Seite an Seite weiter bestreiten. Pech für Werner, der guckte die nächsten zehn Minuten sauer und nur in Gesellschaft seines Jutebeutels in die Röhre.
Marie-Antoinette, was soll ich sagen: die Frau ist aus einem Klischee entstiegen. Vor 21 Jahren von einem Deutschen Mann (ör at gemacht eine Urlaub in unsere Gegönde, und misch mit seine Koffer und Liebö eingesteckt und nach Düsseldorf göbracht.) nach Deutschland entführt, und jetzt gegen die gutbetuchte Langeweile (meine Männör sind alläh öh gross gewordähnö, und nun isch muss sehen, wo isch bleiböh vor lauter Zeit. Makramä mag isch nischd.)
ankämpfend, gibt Sprachkurse und das mit viel Akzent und Spass. Wir alle sind direkt verknallt in Marie und üben betört das nasale „o“.
Ich zische Helga gerade zu, dass ein paar prächtige ausgebildete Nasenpolypen jetzt mal richtig praktisch wären, da fliegt die Tür auf und eine herrische Stimme fragt
„Ist das französisch, das?“
„Oui“, singt Marie, und herein kommt eine Frau, mittig versteckt in Gold und Fell.
Wir, gerade voll dabei bei den ersten Höflichkeiten der ersten Unit, wir stellen uns wie wild vor, einmal förmlich, einmal per Du. Werner ist plötzlich Jaques, Helga Madame Bichares, alles grinst, Füsse wippen nervös, Schulemotionen.
Und jetzt sie, die noch keiner kennt, sie soll direkt mitmachen. Marie singt „machst Du erst öh mal in deutsch, und ich sagö dir, wie du es dann machst auf französisch, gut?“
Olga!, donnert sie, und ich hänge bewundernd an ihren Wangenknochen, die endlos quasi am Fussknöchel beginnen und irgendwo rechts von den Augen verschwinden, im weiten Gelände von Olgas Gesicht.
Ich komme aus Russland! Ich heisse Olga! Ich will lernen Französisch, weil ich war in Frankreich! Hat mir gefallen gut! Jetzt will ich lernen, wie Sprache geht! Sprache seeehr schön!
Olga knallte mit ihrer Betonung hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen, wir hielten den Atem an, während Olga sich neben Werner wirft, der mir einen triumphierenden Blick zuwirft.
Als Oga sich aus dem Pelz gewunden und frisch sortiert hatte, machten wir weiter mit Höflichkeitsfloskeln. Ich musste mit Werner im Duett sprechen, und so bellte er mir ein
komplett gesprochenes wie gelesenes „Bon Soir, je suis Werner. Enchantés." entgegen. Ohne nachzudenken ruf ich „Werner, ist doch noch keine Nacht, fangen wir doch mit dem Tag an, Bon Jour Werner, äh, Jaques.“
Marie lacht, Werner schmollt, ich trinke meinen Kaffee, 1:0 für unsere Seite, Werner ist auf jeden Fall phonetisch resistent.
Wieder geht die Tür auf, und hinein huscht ein winziger Japaner, kichert und setzt sich.
„So, und wär öh sind sie?“ , haucht Marie, und er sagt, er sei tis-ta-ro und er hätte sich online angemeldet. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd, und Olga direkt mit.
Neee, wat ham was nett und multikulturell hier.
Die nächste halbe Stunde lernen wir alle tis-ta-ros Namen, und dann waren die ersten 90 Minuten schon rum.
Resumee der ersten Stunde: Ein neues Wort gelernt, und mein Bild der reichen Russen mit einem Ausrufezeichen versehen.
Zwei mal Müllabfuhr, einmal gelb, einmal Bio-Tonnen. Eine seit Minuten scheppernde Autoalarmanlage irgendwo links die Strassen runter, die türkische Oma von nebenan läßt es sich nicht nehmen, der Müllabfuhr hinterher zu fegen, mit ihrem Reisigbesen. Unter meinem offenen Fenster ein Anzugträger, der auf sein Handy einredet, türkisch mit deutschen Ausfallwörtern wie Bilanz oder Automeile. Die Viertelgangster fahren zur Schule, der BMW vibriert unter den Bässen von 50Cent, die Kirche fängt an, es läutet acht Uhr.
Ein Hochdruckgebiet mit Warmluft, ein offenes Fenster, ein Morgen wie jetzt.
Ein Hochdruckgebiet mit Warmluft, ein offenes Fenster, ein Morgen wie jetzt.
Dienstag, 5. September 2006
verkappte einladung, an alle die das lesen:
Wer sich am kommenden Samstag hier im Sektor Düsseldorf aufhält und für den Abend Lust auf eine nette Veranstaltung hat, der sollte links den Button drücken, mir kurz ein JAHAAA schicken. Ich antworte mit einer Einladung.
It's Stammtisch baby, und it's open for dis day.
It's Stammtisch baby, und it's open for dis day.
Horst, und warum ich jetzt 06:50 zu spät zur Arbeit komme
(Notiz z.Hd. an mich: Nie wieder "mal eben noch" Horst Schlämmer auf youTube suchen, wo ich längst im Sattel sitzen sollte, weil Chef wartet. )
ps: proud to be rheinländerin!
Ich und Karasek.
Der große Deutschtest, ich hab ihn sofort nach der Auflösung ausgeschaltet. Es interessierte mich nicht, wie viele Fehler Bushido "ey, isch bin Rappa" oder dieses Österreichische Blondchen da in ihre Hefte verewigt haben, das ist halt Privatfernsehen, das muss man nicht durch.
Aber ich zwinkerte Karasek zu, der im Diktat ebenfalls 11 Fehler verbuchen konnte, wie ich, und bei mir liegt es eindeutig an meiner seksi ss-Schwäche, ein Günther G. würde an dieser Stelle jetzt husten.
Platz 1 beim Diktat, und bei den restlichen 4 Sparten insgesamt 2 Fehler, und das mir, der immer noch so Sachen wie "Hauptwort" rausrutschen.
(Ich hab das nur wegen Hape geguckt, ICH kann über den nämlich immer noch herzlich lachen.)
Aber ich zwinkerte Karasek zu, der im Diktat ebenfalls 11 Fehler verbuchen konnte, wie ich, und bei mir liegt es eindeutig an meiner seksi ss-Schwäche, ein Günther G. würde an dieser Stelle jetzt husten.
Platz 1 beim Diktat, und bei den restlichen 4 Sparten insgesamt 2 Fehler, und das mir, der immer noch so Sachen wie "Hauptwort" rausrutschen.
(Ich hab das nur wegen Hape geguckt, ICH kann über den nämlich immer noch herzlich lachen.)
Deutschland. Ein Sommermärchen
(...)"Millionen haben diesen Sommer mit der deutschen Nationalmannschaft gefiebert, aber keiner war näher dran als der Regisseur Sönke Wortmann. Bis in die Kabine folgte er den WM-Helden, filmte Klinsmanns mitreißende Ansprachen, die Freudenfeiern und auch die Tränen, als das Halbfinale verloren war. Der Film hat am 3. Oktober 2006, dem Tag der deutschen Einheit, in Berlin Premiere.
Am 5. Oktober 2006 folgt der bundesweite Start in den Kinos. Angesichts der großen Begeisterung, die die FIFA WM 2006 auslöste und Deutschland zum „Weltmeister der Herzen“ machte, ist mit einem außergewöhnlich großen Interesse beim Publikum zu rechnen. Ein Teil der Erlöse wird der gemeinsamen Event-Kampagne der SOSKinderdörfer und der FIFA, „6 Dörfer für 2006“, zu Gute kommen."
via
Trailer
Noch 30 mal schlafen.
Am 5. Oktober 2006 folgt der bundesweite Start in den Kinos. Angesichts der großen Begeisterung, die die FIFA WM 2006 auslöste und Deutschland zum „Weltmeister der Herzen“ machte, ist mit einem außergewöhnlich großen Interesse beim Publikum zu rechnen. Ein Teil der Erlöse wird der gemeinsamen Event-Kampagne der SOSKinderdörfer und der FIFA, „6 Dörfer für 2006“, zu Gute kommen."
via
Trailer
Noch 30 mal schlafen.
Aus der Rubrik "Auch schon tot."
Und im Himmel packt Steve Irwin die Else Kling am Kittelsaum und wirbelt sie einmal mitsamt Wolke quer über der Lindenstrasse zum winken.
Ein Nachruf auf Steve bei Don D., der für die Annemarie bei SvenK.
Ein Nachruf auf Steve bei Don D., der für die Annemarie bei SvenK.
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