Donnerstag, 4. März 2010
Mi 03.03.2010
Wenn man direkt beim Aufwachen den Gedanken an ein frisches, saftiges und knuspriges Brathähnchen nicht mehr lassen kann, dann trinkt man erst mal ein gutes Glas Heilerde.
Oder?
Man entscheidet sich, dass jetzt mal gut ist, und-
Und?
Ich hab den Mittelweg genommen. Ich wußte, dass dies der letzte Tag ist, nur hatte ich zum Fastenbruch nicht das Material parat, sprich: Kaffee alle, kein frisches Brot für eine stattliche Käsestulle, und überhaupt.
Also Heilerde, dann Sojabananenshake, und dann Schreibtisch.
Draussen pralle Sonne, nebenan ein frisch erkälteter M., und da muss ich natürlich ein Huhn für auskochen. Männer darf man nicht einfach so siechen lassen, und dem Altkatz mit seiner Essstörung kommt so ein gekochtes Huhn sicher auch ganz gut entgegen.
Schnitt, Zeitsprung, es ist Mittag und ich kaufe Huhn, und Zutaten, und sage grad zur Bäckersfrau: Den müssen sie nicht einpacken, den ess ich gleich so. Schnappte mir 'den', ging vor die Tür in die Sonne und biss vollen Genusses in etwas, worauf ich sonst nie Hunger habe:
Ein großer Schokokuss, Fabrikfrisch. (Nom-Nom!)
Danach hatte ich direkt Energie, um den Garten zu entlauben, den Mann zu bekochen, die Arbeit zu beenden und eine schöne Runde an der Düssel entlang zu joggen.
Und zum Essen Abends ein Glas Riesling, genau richtig kalt, genau richtig frisch.
Fazit: Die Säure-Basen-Fastenkur ist vielleicht für richtig übersäuerte, die a) sofort eine Linderung ihrer Beschwerden bemerken und nicht ganz auf Nahrung verzichten möchten, und für ein paar Tage mal eine Auszeit aus ihrem Trott brauchen. Das alles am besten ohne Sportprogramm.
Ich für meine Teil mag es knackiger in Empfinden und Zeit. Wenn ich faste, dann mache ich über zwei Tage Eiweißfasten, was bedeutet, das ich pro Tag fünf spezielle Eiweißshakes trinke, damit der Körper das für ihn sehr wichtige Protein bekommt. Ich habe dabei richtige Fastenerscheinungen, sprich: Müde, Kopfweh, stinken, klarer Blick, glänzendes Fell. Und nach zwei Tagen ist gut.
Aber über neun Tage keine Energie für Bewegung zu haben, keine für mich wichtige Fastenerscheinungen zu verspüren und dann das Fehlen von Dingen, mit denen ich den ganzen Tag zu tun habe, also Essen und Wein, das ist mir im Alltag einfach zu sperrig. Eine Wochenkur woanders, wo man weder funktionieren muss, noch Abgelenkt wird, das mag gut sein, aber so hat das für mich nicht funktioniert und ich kann diese Erfahrung weitergeben, wenn mich wer in Sachen Fasten anfragt.
Letzter Gedanke war: Rieslingschlamm.
Oder?
Man entscheidet sich, dass jetzt mal gut ist, und-
Und?
Ich hab den Mittelweg genommen. Ich wußte, dass dies der letzte Tag ist, nur hatte ich zum Fastenbruch nicht das Material parat, sprich: Kaffee alle, kein frisches Brot für eine stattliche Käsestulle, und überhaupt.
Also Heilerde, dann Sojabananenshake, und dann Schreibtisch.
Draussen pralle Sonne, nebenan ein frisch erkälteter M., und da muss ich natürlich ein Huhn für auskochen. Männer darf man nicht einfach so siechen lassen, und dem Altkatz mit seiner Essstörung kommt so ein gekochtes Huhn sicher auch ganz gut entgegen.
Schnitt, Zeitsprung, es ist Mittag und ich kaufe Huhn, und Zutaten, und sage grad zur Bäckersfrau: Den müssen sie nicht einpacken, den ess ich gleich so. Schnappte mir 'den', ging vor die Tür in die Sonne und biss vollen Genusses in etwas, worauf ich sonst nie Hunger habe:
Ein großer Schokokuss, Fabrikfrisch. (Nom-Nom!)
Danach hatte ich direkt Energie, um den Garten zu entlauben, den Mann zu bekochen, die Arbeit zu beenden und eine schöne Runde an der Düssel entlang zu joggen.
Und zum Essen Abends ein Glas Riesling, genau richtig kalt, genau richtig frisch.
Fazit: Die Säure-Basen-Fastenkur ist vielleicht für richtig übersäuerte, die a) sofort eine Linderung ihrer Beschwerden bemerken und nicht ganz auf Nahrung verzichten möchten, und für ein paar Tage mal eine Auszeit aus ihrem Trott brauchen. Das alles am besten ohne Sportprogramm.
Ich für meine Teil mag es knackiger in Empfinden und Zeit. Wenn ich faste, dann mache ich über zwei Tage Eiweißfasten, was bedeutet, das ich pro Tag fünf spezielle Eiweißshakes trinke, damit der Körper das für ihn sehr wichtige Protein bekommt. Ich habe dabei richtige Fastenerscheinungen, sprich: Müde, Kopfweh, stinken, klarer Blick, glänzendes Fell. Und nach zwei Tagen ist gut.
Aber über neun Tage keine Energie für Bewegung zu haben, keine für mich wichtige Fastenerscheinungen zu verspüren und dann das Fehlen von Dingen, mit denen ich den ganzen Tag zu tun habe, also Essen und Wein, das ist mir im Alltag einfach zu sperrig. Eine Wochenkur woanders, wo man weder funktionieren muss, noch Abgelenkt wird, das mag gut sein, aber so hat das für mich nicht funktioniert und ich kann diese Erfahrung weitergeben, wenn mich wer in Sachen Fasten anfragt.
Letzter Gedanke war: Rieslingschlamm.
Mittwoch, 3. März 2010
Di 02.03.2010
Als ich morgens die Augen aufschlage, fragte ich mich als allererstes, Lu, was zur Hölle hast Du gestern Abend getrunken, und wenn ja, wie viel davon? Bleischwer, müde, matschig. All das hievte ich zwanzig Minuten später aus dem Bett und zur Kaffeeanlage.
(Normalerweise wache ich auf, strecke mich einmal und bin in den Puschen. Egal, was ich am Vorabend wieviel wovon getrunken habe.)
Ein schwarzer verbotener Kaffee, Dusche zum wach werden, und dann wieder Spaß mit Brühen. Der Einfachheit halber schütte ich die Heilerde per Augemass direkt in den Reformhaussaft, der daraufhin hellrot wie falsches Blut wird. Yummie.
Nase zu, Kopf in den Nacken, runter damit. Nachgespült mit fünf mal kräftig am kräftig aufgedrehtem Wasserhahn saugen.
Darauf ist die eiskalte Sojamilch mit Banane wieder ein Spaß, die wissen schon, warum diese Reihenfolge vorgegeben wird. Die Sojamilch habe ich übrigens schön rausgezögert, damit ich meiner Hausärztin nicht vor der Tür verhungere oder einfach im Haus liegende Woyton laufe und losfrühstücke.
Meine Ärztin begrüßt mich strahlend, und meint, alles schnafte.
Ich sag 'zeigen', und sehe keine einzige Entgleisung in meinem Blutbild, Eisen, Leber, Nieren - alle frisch am Werk und keine Beschwerden anzumelden. Lasst die Götter mich strafen, aber der erste Gedanke war 'Fastenbruch!' Der zweite 'Nanana!' Der dritte 'Und jetzt?'
Erst mal nach Hause gefahren, und meine Kartoffelration gemampft. Heilerde vergessen, danach wollte ich auch nicht mehr. Was weggearbeitet und durchgehend an irgendwas mit Käse überbackenes gedacht. Erinnerungsmail bekommen, dass der liebste Moselwinzer grad auf Tour ist, und Donnerstag in Köln, und ich muss ja noch Zu- oder Absagen. Ich geschrieben 'Ich faste, so ein Mist.' und er 'Tja, Gesundheit oder SPASS!', darauf ich 'Okay, ab wann wo?'
Um 15 Uhr wusste ich also, dass meine Blutwerte prächtig sind, das ich am Donnerstag eh unterbrechen werde, warum also nicht direkt losrennen und ein knuspriges Brathähnchen jagen?
Um 18 Uhr eine Pfanne Gemüse gebraten, M. hingegen briet Wildlachs, den gab es auf einem Erbsenpürre auf einem ganz abgefahrenen Butter-Pfeffer-Dill-Schaum. Dazu Rotwein.
Mordgedanken an Rotweingedanken. Darüber wieder die Heilerde-Saft-Kombi vergessen.
Fernsehen an Fencheltee, beides ohne Schaum.
(Normalerweise wache ich auf, strecke mich einmal und bin in den Puschen. Egal, was ich am Vorabend wieviel wovon getrunken habe.)
Ein schwarzer verbotener Kaffee, Dusche zum wach werden, und dann wieder Spaß mit Brühen. Der Einfachheit halber schütte ich die Heilerde per Augemass direkt in den Reformhaussaft, der daraufhin hellrot wie falsches Blut wird. Yummie.
Nase zu, Kopf in den Nacken, runter damit. Nachgespült mit fünf mal kräftig am kräftig aufgedrehtem Wasserhahn saugen.
Darauf ist die eiskalte Sojamilch mit Banane wieder ein Spaß, die wissen schon, warum diese Reihenfolge vorgegeben wird. Die Sojamilch habe ich übrigens schön rausgezögert, damit ich meiner Hausärztin nicht vor der Tür verhungere oder einfach im Haus liegende Woyton laufe und losfrühstücke.
Meine Ärztin begrüßt mich strahlend, und meint, alles schnafte.
Ich sag 'zeigen', und sehe keine einzige Entgleisung in meinem Blutbild, Eisen, Leber, Nieren - alle frisch am Werk und keine Beschwerden anzumelden. Lasst die Götter mich strafen, aber der erste Gedanke war 'Fastenbruch!' Der zweite 'Nanana!' Der dritte 'Und jetzt?'
Erst mal nach Hause gefahren, und meine Kartoffelration gemampft. Heilerde vergessen, danach wollte ich auch nicht mehr. Was weggearbeitet und durchgehend an irgendwas mit Käse überbackenes gedacht. Erinnerungsmail bekommen, dass der liebste Moselwinzer grad auf Tour ist, und Donnerstag in Köln, und ich muss ja noch Zu- oder Absagen. Ich geschrieben 'Ich faste, so ein Mist.' und er 'Tja, Gesundheit oder SPASS!', darauf ich 'Okay, ab wann wo?'
Um 15 Uhr wusste ich also, dass meine Blutwerte prächtig sind, das ich am Donnerstag eh unterbrechen werde, warum also nicht direkt losrennen und ein knuspriges Brathähnchen jagen?
Um 18 Uhr eine Pfanne Gemüse gebraten, M. hingegen briet Wildlachs, den gab es auf einem Erbsenpürre auf einem ganz abgefahrenen Butter-Pfeffer-Dill-Schaum. Dazu Rotwein.
Mordgedanken an Rotweingedanken. Darüber wieder die Heilerde-Saft-Kombi vergessen.
Fernsehen an Fencheltee, beides ohne Schaum.
Dienstag, 2. März 2010
Mo 01.03.2010
Neuer Monat, neuer Mond, neuer Selbstversuch.
Nicht zuletzt kam meine Müdigkeit dem entgegen, vielleicht ein niedriger Eisenwert, auch wenn ich 'so etwas' noch nie hatte.
Hatte aber auch noch nie eine Rauchvergiftung, von daher-
Manchmal werde ich ja hellhörig, wenn mir Kunden von 'so Kuren' erzählen, die angebliche Wunder bewirken. Letztes Jahr kam diese Säure-Basen-Kur gleich mehrfach aus unterschiedlichen Ecken, und auf einen 0815-Städter passt die immer, fast jeder hat Stress, trinkt zu viel Kaffee, Alkohol, hat eine tägliche Liaison mit Zucker.
Zu viel Zucker fällt bei mir raus, aber meine Reizgifte Koffein und Äthanol zum Stress, dazu letztes Jahr im letzten 1/4tel diese ganze Medizin, die Müdigkeit - das reicht aus, um die SB-Kur mal gründlich auszutesten.
Planmässig wäre das so:
Fastenzeit: 9 Tage.
1. - 3. Tag täglich 60 ml Artischockensaft (3 x 20 ml), weil: regt die Leber mächtig zur Arbeit an und stärkt selbige. Leberfutter also.
4. - 6. Tag täglich 60 ml Brennnesselsaft (3 x 20 ml) zur Entgiftung des Blutes, entwässert den Körper, also viel trinken.
7. - 9. Tag täglich 60 ml Löwenzahnsaft (3 x 20 ml) zur Blutreinigung (Menschen mit niedrigem Blutdruck aufgepasst, das senkt diesen unter Umständen noch ein wenig weiter)
Frühstück: 1/2 Liter Sojamilch (Bio) mit 1 Banane in den Mixer und schlückchenweise trinken.
Mittagessen: Alle Gemüsesorten inklusive Kartoffeln nach eigenem Gusto zubereitet. Gutes Öl ist erlaubt, frische (oder getrocknete) Kräuter auch, wenig Salz.
Abendessen: Wie das Mittagessen.
Darmreinigung ist wie bei allen anderen Fasten- und Entschlackungskuren ein Muss, ohne ist der Spaß auch nur halb so schlimm. 1 gestrichener TL Heilerde 3 x täglich eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen in ein Glas warmes Wasser oder Tee, löffeln oder langsam trinken.
Auf eine enstsprechende Ernährung sollte geachtet werden, sprich: 70% basenbildende Lebensmittel und 30 % säurebildende Lebensmittel.
Zusätzlich sind basenbildende Ergänzungsprodukte erlaubt.
Getränke: Wasser, Kräutertee, grüner Tee. Kein Kaffee, keine Fruchtsäfte, kein Alkohol!
Mein Plan geht so:
Morgens 300 ml Bio-Soja-Milch (aus dem Kühlschrank, weil so eine Spur leckerer) mit einer super Bio-Banane. In den Zerstörer und so schaumig wie geht, da hat man noch ganz kurz einen Milch-Shake-Effekt zu verbuchen.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus (Artischocke und Co ist in sauer vergorenen Beete/Sauerkraut etc- Säften enthalten, soll schmackhafter sein laut Reformfachkraft)
Mittags: Zwei handvoll Kartoffeln gekocht (Schüttelkartoffeln!) , mit einem kleinen Schwung Fleur de Sel, einem großen Schwung tollstes Olivenöl und frischem Schnittlauch.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus
Abends Ofen- oder Pfannengemüse, je nach Lust drauf.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus
Über den Tag verteilt grüner Tee und Wasser, so viel wie reingeht. Bis auf den kleinen Kaffee morgens absolute Koffein und Weinabstinenz.
Tag 1 von 9 ging so:
Direkt nach dem Aufstehen entschieden, einen heimlichen klitzekleinen Kaffee zu trinken. Schmeckte köstlich da verboten.
Normalerweise trinke ich morgens einen doppelstöckigen in 300 ml warmer Schaummilch versenkt aus meiner Lieblingstasse. Fühle mich also schon vor acht Uhr total geklärt und von allem entsagt. Toll!
Dann fiel mir die Heilerde ein.
"Eine halbe Stunde vor dem Essen 1 gestr. TL i. warmes Wasser / Tee." Ich rühre besagten Löffen in warmes Wasser, trinke und besehe dann den ersten Schluck von oben in meinem Waschbecken. Ausgespuckt wegen 'Ih!' -Moment. Eine traurige, braune Winzpfütze, die geschmacklich an das erinnert, was beim waschen eines potenten Feldsalates (Freilandhaltung) unten rauskommt. Knirscht auch genau so zwischen den Zähnen, die letzte Woche erst poliert und - aber lassen wir das. Den Rest des Glases habe ich wie gemusst in kleinen Schlucken meinen Ösophagus hinunterplatschen lassen. Dann direkt weiter zum Saft, der wird bestimmt toll nach der Erderfahrung.
Gieße ein, denke Wow, was für eine Farbe, denke an leicht süßlichen Saft, wie ein roter Smoothie und bekomme die geschmacklichste Ohrfeige seit Essigwein. Und weiß jetzt, das sich rote Beete -ganz sportlich- geschmacklich über alles legt, was sonst noch nach etwas schmecken könnte.
Mit Mundwasser in den Backen das Frühstück zubereitet. Magen hatte vor lauter Schreck das Knurren eingestellt, und ich versenkte Soja-Milch (eiskalt) und die Banane (dunkelgelb) im Zerstörer und drückte auf H wie HIGH. Raus kam eine schöne schaumige Pfütze, die nach Banane duftete. Nach Erde und Beete war das eine große Wonne.
Das frieren und den bitteren Abgang ignorierte ich großräumig.
Danach habe ich mich mit meinem Koffeinentzug an die Arbeit gesetzt und rumgenöhlt, das ich Koffeinentzug habe. Kopfweh, Müdigkeit, depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit zeichnen einen gängigen Koffeinentzug aus, also nichts wildes, und auch nichts Neues. Vermute aber, dass ich ein paar mal am Notebook eingenuppt bin, anders kann ich mir das winzige Arbeitspensum nicht erklären.
Mittags (endlich!) Kartoffeln. Geschüttelt, köstlich, eine ganze Schale voll. Vor lauter Freude die Heilerde und den Saft vergessen. Habe danach jedes Schnittlauchröllchen noch per Hand aus der Schale getupft und Verschlungen.
Dann erstes Fastentief. Zwischen ein und vier Uhr in stabiler Seitenlage um meine Wärmflasche gerollt auf der Couch Pro7 geguckt. Also nicht wirklich geguckt, aber auch nicht in der Lage, aufzustehen und die Welt zu verändern.
Zwischen vier und fünf immerhin Mails beantwortet, Wärmflasche eng am Mann.
Dann eine halbe Stunde gebraucht, um in alle Laufklamotten zu kommen (6 Minuten) und die Smartphone Apps zur Ortung, Streckenbestimmung, Laufzeit etc zu öffnen (24 Minuten). Das Laufen ging so schnell, dass die Katzen mich noch nicht mal als ausserhäusig wahrgenommen haben, die eine App meinte 24 Minuten, die andere 27. Habe die halbe Strecke geschwänzt, weil keine Energie in der Blutbahn, das Laufshirt war noch nicht mal feucht, geschweige denn Wäschereif.
Das tolle: Direkt Abendessenzeit. Gute gelaunt den mittags marinierten Hokkaido in den Ofen gelegt, Gelage in 20 Minuten.
Zwei Etagen über dem backenden Kürbis Wäsche abgehangen und mit M. diskutiert. Und diskutiert und Wäsche, und diskutiert und da dachte ich, was riecht denn hier so, und als ich in die Küche kam, hörte ich das Piepen des Ofens, aber da war mein Abendglück schon tief schwarz. Wütend und mit Unterzucker eine Zucchino getötet, geviertel und durch die Pfanne gejagt.
Beim Essen die ganze Zeit gedacht, dass so ein kalter Riesling die Situation noch rausreissen könnte, aber ist ja nicht. Und die Heilerde? Vergessen.
So ein Wunder.
Nicht zuletzt kam meine Müdigkeit dem entgegen, vielleicht ein niedriger Eisenwert, auch wenn ich 'so etwas' noch nie hatte.
Hatte aber auch noch nie eine Rauchvergiftung, von daher-
Manchmal werde ich ja hellhörig, wenn mir Kunden von 'so Kuren' erzählen, die angebliche Wunder bewirken. Letztes Jahr kam diese Säure-Basen-Kur gleich mehrfach aus unterschiedlichen Ecken, und auf einen 0815-Städter passt die immer, fast jeder hat Stress, trinkt zu viel Kaffee, Alkohol, hat eine tägliche Liaison mit Zucker.
Zu viel Zucker fällt bei mir raus, aber meine Reizgifte Koffein und Äthanol zum Stress, dazu letztes Jahr im letzten 1/4tel diese ganze Medizin, die Müdigkeit - das reicht aus, um die SB-Kur mal gründlich auszutesten.
Planmässig wäre das so:
Fastenzeit: 9 Tage.
1. - 3. Tag täglich 60 ml Artischockensaft (3 x 20 ml), weil: regt die Leber mächtig zur Arbeit an und stärkt selbige. Leberfutter also.
4. - 6. Tag täglich 60 ml Brennnesselsaft (3 x 20 ml) zur Entgiftung des Blutes, entwässert den Körper, also viel trinken.
7. - 9. Tag täglich 60 ml Löwenzahnsaft (3 x 20 ml) zur Blutreinigung (Menschen mit niedrigem Blutdruck aufgepasst, das senkt diesen unter Umständen noch ein wenig weiter)
Frühstück: 1/2 Liter Sojamilch (Bio) mit 1 Banane in den Mixer und schlückchenweise trinken.
Mittagessen: Alle Gemüsesorten inklusive Kartoffeln nach eigenem Gusto zubereitet. Gutes Öl ist erlaubt, frische (oder getrocknete) Kräuter auch, wenig Salz.
Abendessen: Wie das Mittagessen.
Darmreinigung ist wie bei allen anderen Fasten- und Entschlackungskuren ein Muss, ohne ist der Spaß auch nur halb so schlimm. 1 gestrichener TL Heilerde 3 x täglich eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen in ein Glas warmes Wasser oder Tee, löffeln oder langsam trinken.
Auf eine enstsprechende Ernährung sollte geachtet werden, sprich: 70% basenbildende Lebensmittel und 30 % säurebildende Lebensmittel.
Zusätzlich sind basenbildende Ergänzungsprodukte erlaubt.
Getränke: Wasser, Kräutertee, grüner Tee. Kein Kaffee, keine Fruchtsäfte, kein Alkohol!
Mein Plan geht so:
Morgens 300 ml Bio-Soja-Milch (aus dem Kühlschrank, weil so eine Spur leckerer) mit einer super Bio-Banane. In den Zerstörer und so schaumig wie geht, da hat man noch ganz kurz einen Milch-Shake-Effekt zu verbuchen.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus (Artischocke und Co ist in sauer vergorenen Beete/Sauerkraut etc- Säften enthalten, soll schmackhafter sein laut Reformfachkraft)
Mittags: Zwei handvoll Kartoffeln gekocht (Schüttelkartoffeln!) , mit einem kleinen Schwung Fleur de Sel, einem großen Schwung tollstes Olivenöl und frischem Schnittlauch.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus
Abends Ofen- oder Pfannengemüse, je nach Lust drauf.
30 Minuten später 1 TL Heilerde in Wasser und ein kleines Glas Gemüsesaft aus dem Reformhaus
Über den Tag verteilt grüner Tee und Wasser, so viel wie reingeht. Bis auf den kleinen Kaffee morgens absolute Koffein und Weinabstinenz.
Tag 1 von 9 ging so:
Direkt nach dem Aufstehen entschieden, einen heimlichen klitzekleinen Kaffee zu trinken. Schmeckte köstlich da verboten.
Normalerweise trinke ich morgens einen doppelstöckigen in 300 ml warmer Schaummilch versenkt aus meiner Lieblingstasse. Fühle mich also schon vor acht Uhr total geklärt und von allem entsagt. Toll!
Dann fiel mir die Heilerde ein.
"Eine halbe Stunde vor dem Essen 1 gestr. TL i. warmes Wasser / Tee." Ich rühre besagten Löffen in warmes Wasser, trinke und besehe dann den ersten Schluck von oben in meinem Waschbecken. Ausgespuckt wegen 'Ih!' -Moment. Eine traurige, braune Winzpfütze, die geschmacklich an das erinnert, was beim waschen eines potenten Feldsalates (Freilandhaltung) unten rauskommt. Knirscht auch genau so zwischen den Zähnen, die letzte Woche erst poliert und - aber lassen wir das. Den Rest des Glases habe ich wie gemusst in kleinen Schlucken meinen Ösophagus hinunterplatschen lassen. Dann direkt weiter zum Saft, der wird bestimmt toll nach der Erderfahrung.
Gieße ein, denke Wow, was für eine Farbe, denke an leicht süßlichen Saft, wie ein roter Smoothie und bekomme die geschmacklichste Ohrfeige seit Essigwein. Und weiß jetzt, das sich rote Beete -ganz sportlich- geschmacklich über alles legt, was sonst noch nach etwas schmecken könnte.
Mit Mundwasser in den Backen das Frühstück zubereitet. Magen hatte vor lauter Schreck das Knurren eingestellt, und ich versenkte Soja-Milch (eiskalt) und die Banane (dunkelgelb) im Zerstörer und drückte auf H wie HIGH. Raus kam eine schöne schaumige Pfütze, die nach Banane duftete. Nach Erde und Beete war das eine große Wonne.
Das frieren und den bitteren Abgang ignorierte ich großräumig.
Danach habe ich mich mit meinem Koffeinentzug an die Arbeit gesetzt und rumgenöhlt, das ich Koffeinentzug habe. Kopfweh, Müdigkeit, depressive Verstimmung und Antriebslosigkeit zeichnen einen gängigen Koffeinentzug aus, also nichts wildes, und auch nichts Neues. Vermute aber, dass ich ein paar mal am Notebook eingenuppt bin, anders kann ich mir das winzige Arbeitspensum nicht erklären.
Mittags (endlich!) Kartoffeln. Geschüttelt, köstlich, eine ganze Schale voll. Vor lauter Freude die Heilerde und den Saft vergessen. Habe danach jedes Schnittlauchröllchen noch per Hand aus der Schale getupft und Verschlungen.
Dann erstes Fastentief. Zwischen ein und vier Uhr in stabiler Seitenlage um meine Wärmflasche gerollt auf der Couch Pro7 geguckt. Also nicht wirklich geguckt, aber auch nicht in der Lage, aufzustehen und die Welt zu verändern.
Zwischen vier und fünf immerhin Mails beantwortet, Wärmflasche eng am Mann.
Dann eine halbe Stunde gebraucht, um in alle Laufklamotten zu kommen (6 Minuten) und die Smartphone Apps zur Ortung, Streckenbestimmung, Laufzeit etc zu öffnen (24 Minuten). Das Laufen ging so schnell, dass die Katzen mich noch nicht mal als ausserhäusig wahrgenommen haben, die eine App meinte 24 Minuten, die andere 27. Habe die halbe Strecke geschwänzt, weil keine Energie in der Blutbahn, das Laufshirt war noch nicht mal feucht, geschweige denn Wäschereif.
Das tolle: Direkt Abendessenzeit. Gute gelaunt den mittags marinierten Hokkaido in den Ofen gelegt, Gelage in 20 Minuten.
Zwei Etagen über dem backenden Kürbis Wäsche abgehangen und mit M. diskutiert. Und diskutiert und Wäsche, und diskutiert und da dachte ich, was riecht denn hier so, und als ich in die Küche kam, hörte ich das Piepen des Ofens, aber da war mein Abendglück schon tief schwarz. Wütend und mit Unterzucker eine Zucchino getötet, geviertel und durch die Pfanne gejagt.
Beim Essen die ganze Zeit gedacht, dass so ein kalter Riesling die Situation noch rausreissen könnte, aber ist ja nicht. Und die Heilerde? Vergessen.
So ein Wunder.
Montag, 19. November 2007
trüffel kirmes und lafers audienz.
Samstag auf der "Eat'n Style" Messe also. Pünktlich vor Ort sein bedeutet, man hat Zeit zur Studie am lebenden Objekt. In diesem Fall: Gut gekleidete Menschen mit Fernsehkoch-Vokabular ("... und stell Dir vor, Tina hat da keinen Bumms in die Sauce bekommen" / "...und Mark-Hendrik kocht nichts ohne Topping drauf, weil"/ "... und dann nimmste als finishing einfach nen kleenen Strich reduzierten Balsamico, kannste so beim Dellikatäss koofn", usw.) und großen Designer-Taschen bewaffnet. Der Gourmet 2007 schreitet nicht unvorbereitet ins Paradies.
Direkt zu Anfang der Halle konnte man sich gegen zwei Euro Pfand ein Weinglas ausleihen. Das ließ großes vermuten. Und so sah ich mich in der seltenen Situation, morgens um kurz nach zehn lässig ein Weinglas immer im Weg zu haben und durch den ersten Gang zu schlendern. Direkt auf den ersten zehn Metern gab es den ersten Menschenauflauf. Ich dachte, dort bräuchte am Ende jemand die stabile Seitenlage, und drängelte mich durch, aber es war niemand zu Boden gegangen, sondern es gab Trüffel-Öl auf Toast an einem italienischen Stand. Ich dachte Och! und schon hatte ich auch so eine Art muffiger Geschmacksexplosion auf der Zunge. Das nächste was ich merkte war, wie mein Magen eine dringende Nachricht an das Großhirn sendete, mit Betreff "Ist die von allen guten Geistern verlassen?" Großhirn so "Keine Ahnung, ich sehe es gerade durch Auge rechts, Auge links meldet 'Glas in Hand, wird schon'."
Mit zusammengekniffenen Augen und einem Knoten in Magen und Co machte ich die vier Meter zum Stand gegenüber unter einer Sekunde, hielt dem Winzer mein Glas hin und brachte grad noch "rot" heraus, riss ihm das gefüllte Glas aus der Hand, schüttete den Degustierschluck in einem Rutsch hinunter und sagte brav "Danke".
Trüffel-Öl, geh mich fott, wie wir Rheinländer zu sagen pflegen.
Ich probierte dann noch aus Höflichkeitsgründen drei weitere deutsche Weine, machte gute Laune zum deutschen Spiel und sagte am Ende mit roten Wangen, dass das alles toll sei, also Reben und Wein, und zack, entschwand ich in der Menge die sich durch die Gänge schob.
Was soll ich schon sagen. Vier Stunden und zig Stände später ließen wir uns desillusioniert am Bertelsmann-Stand nieder, da gab es weder Öl noch Alkohol, sondern eine Tasse Kaffee und einen akustischen Eindruck was heute, im Jahr 2007 passiert, wenn ein bekannter Koch die Bühne betritt. Hausfrauen bekommen Hitzewallungen, Männer rote Wangen, es wird geklatscht und bejubelt, Johann Lafer ist der Dalai Cuisine.
Ich mag Johann Lafer, ich mag auch einige der anderen Köche, und das liegt daran, dass ich Köche generell mit Respekt sehe und ihnen diese Phase der Pop-Ära gönne.
Noch vor ein paar Jahren, als meine Eltern noch zwei waren und im Hunsrück wohnten, da fuhren wir vom Bahnhof immer beim Lafer vorbei, also Wortgemäß, und meine Mutter sagte immer, dass da ja der Koch seine Stromburg führe, und der soll ganz lecker sein, und Vater fuhr in die Kurve und brummte.
Ich werde die Tage mal den Versuch an der Mutter machen, und sie fragen, was sie eigentlich von diesem Johann Lafer hält. Ich wette, dass sie leuchtende Augen bekommt und sagt, dass das ja ein ganz ein attraktiver sei, und so nett und flott in der Küche. Nichts mehr mit 'der soll ganz lecker sein.'
Aber ich schwadroniere davon.
Was ich eigentlich zur Eat’n Style sagen wollte war: Kann man machen.
Kann man machen, wenn man Lust hat, schon morgens um halb elf angerissen mit einem Pfandglas von Winzer zu Winzer gereicht zu werden und ein Heidengeld mit nur einer Unterschrift auszugeben.
Kann man machen, wenn man Lust hat, innerhalb kürzester Zeit seinen Energiebedarf der kommenden Woche rein mit Olivenölen, 25 Jahre alten Balsamico auf Plastiklöffeln und Chili-Erdbeer-Schokolade mit einem Bumms Trüffel-Öl an einem einzigen Tag zu decken. Überhaupt, der Trend liegt im Trüffel.
Kann man machen, wenn einem der eigentliche Sinn einer Messe wurscht ist (der musste jetzt sein), man also keine wirklichen Neuheiten und/oder Überraschungen erwartet und Lust auf Kochshows mit Anheizern hat.
Allerdings: All das, was es dort gab, bekommt man längst in ausgewählten Geschäften, nur wird man in diesen nicht zu ständigen Gewinnspielen mit Dampfdruckgeräten als Top-Preis genötigt. Messepreise und Neuheiten gab es genau so wenig, wie Restkarten für die Sarah Wiener-Show.
Spaß hatten wir trotzdem.
(Bei sanftem pressen des Bildes folgen mehr Eindrücke der Messe.)
Direkt zu Anfang der Halle konnte man sich gegen zwei Euro Pfand ein Weinglas ausleihen. Das ließ großes vermuten. Und so sah ich mich in der seltenen Situation, morgens um kurz nach zehn lässig ein Weinglas immer im Weg zu haben und durch den ersten Gang zu schlendern. Direkt auf den ersten zehn Metern gab es den ersten Menschenauflauf. Ich dachte, dort bräuchte am Ende jemand die stabile Seitenlage, und drängelte mich durch, aber es war niemand zu Boden gegangen, sondern es gab Trüffel-Öl auf Toast an einem italienischen Stand. Ich dachte Och! und schon hatte ich auch so eine Art muffiger Geschmacksexplosion auf der Zunge. Das nächste was ich merkte war, wie mein Magen eine dringende Nachricht an das Großhirn sendete, mit Betreff "Ist die von allen guten Geistern verlassen?" Großhirn so "Keine Ahnung, ich sehe es gerade durch Auge rechts, Auge links meldet 'Glas in Hand, wird schon'."
Mit zusammengekniffenen Augen und einem Knoten in Magen und Co machte ich die vier Meter zum Stand gegenüber unter einer Sekunde, hielt dem Winzer mein Glas hin und brachte grad noch "rot" heraus, riss ihm das gefüllte Glas aus der Hand, schüttete den Degustierschluck in einem Rutsch hinunter und sagte brav "Danke".
Trüffel-Öl, geh mich fott, wie wir Rheinländer zu sagen pflegen.
Ich probierte dann noch aus Höflichkeitsgründen drei weitere deutsche Weine, machte gute Laune zum deutschen Spiel und sagte am Ende mit roten Wangen, dass das alles toll sei, also Reben und Wein, und zack, entschwand ich in der Menge die sich durch die Gänge schob.
Was soll ich schon sagen. Vier Stunden und zig Stände später ließen wir uns desillusioniert am Bertelsmann-Stand nieder, da gab es weder Öl noch Alkohol, sondern eine Tasse Kaffee und einen akustischen Eindruck was heute, im Jahr 2007 passiert, wenn ein bekannter Koch die Bühne betritt. Hausfrauen bekommen Hitzewallungen, Männer rote Wangen, es wird geklatscht und bejubelt, Johann Lafer ist der Dalai Cuisine.
Ich mag Johann Lafer, ich mag auch einige der anderen Köche, und das liegt daran, dass ich Köche generell mit Respekt sehe und ihnen diese Phase der Pop-Ära gönne.
Noch vor ein paar Jahren, als meine Eltern noch zwei waren und im Hunsrück wohnten, da fuhren wir vom Bahnhof immer beim Lafer vorbei, also Wortgemäß, und meine Mutter sagte immer, dass da ja der Koch seine Stromburg führe, und der soll ganz lecker sein, und Vater fuhr in die Kurve und brummte.
Ich werde die Tage mal den Versuch an der Mutter machen, und sie fragen, was sie eigentlich von diesem Johann Lafer hält. Ich wette, dass sie leuchtende Augen bekommt und sagt, dass das ja ein ganz ein attraktiver sei, und so nett und flott in der Küche. Nichts mehr mit 'der soll ganz lecker sein.'
Aber ich schwadroniere davon.
Was ich eigentlich zur Eat’n Style sagen wollte war: Kann man machen.
Kann man machen, wenn man Lust hat, schon morgens um halb elf angerissen mit einem Pfandglas von Winzer zu Winzer gereicht zu werden und ein Heidengeld mit nur einer Unterschrift auszugeben.
Kann man machen, wenn man Lust hat, innerhalb kürzester Zeit seinen Energiebedarf der kommenden Woche rein mit Olivenölen, 25 Jahre alten Balsamico auf Plastiklöffeln und Chili-Erdbeer-Schokolade mit einem Bumms Trüffel-Öl an einem einzigen Tag zu decken. Überhaupt, der Trend liegt im Trüffel.
Kann man machen, wenn einem der eigentliche Sinn einer Messe wurscht ist (der musste jetzt sein), man also keine wirklichen Neuheiten und/oder Überraschungen erwartet und Lust auf Kochshows mit Anheizern hat.
Allerdings: All das, was es dort gab, bekommt man längst in ausgewählten Geschäften, nur wird man in diesen nicht zu ständigen Gewinnspielen mit Dampfdruckgeräten als Top-Preis genötigt. Messepreise und Neuheiten gab es genau so wenig, wie Restkarten für die Sarah Wiener-Show.
Spaß hatten wir trotzdem.
(Bei sanftem pressen des Bildes folgen mehr Eindrücke der Messe.)
Freitag, 8. September 2006
Hungrig und müde
, das sind so in etwa genau die zwei Gesellen, die ich -vor allem im Duo- so gar nicht mögen tu. Muss ich heute aber, ich hab nämlich mal wieder in einer spontanen wie guten Laune "Ja, klar, mach ich!" gesagt, wie das so Damen wie ich, die dem Selbstversuch ganz gern mal erliegen, beizeiten halt tun.
"Ja, klar, mach ich."
Ich stelle also ab 14 Uhr meinen Körper, genauer nur den ganzen mittleren Komplex, der Medizin zur Verfügung, dürfen alle mal gucken, im hellen, im dunklen, und ich, bzw. der Rest von mir, der an dem Versuch zwecks Zusammenhalt leider auch anwesend sein muss, ich habe Hunger. Und bin müde.
In der Regel ein gutes Gerüst, um die Mürrische zu mimen, leicht zickig, andauernd beteuernd, dass ich eigentlich nur Hunger habe, und das Leben ansonsten doch echt töfte vorbeizieht. Oder eben einfach so wegmäandernd, in die Ecke meiner geliebten Geliebten, der Zynik. Und Mediziner sind ja entweder ebenfalls herzzerreissend zynisch (Herzchengrüße gen Dr. House), oder eben komplett Humorresistent. Hätte ich grad die Sonnenseite des Arsches namens "Leben" gebucht, wäre natürlich der ganze Raum randvoll mitDr.Houses zynischen Medizinern, die schon alles gesehen haben ("Mir macht keiner mehr ein X für ein U vor") und die, die das, was sie gerade sehen, wohlwollend loben ("tolle Bauchstruktur, betreiben Sie Körperertüchtigung?"), und alle zusammen reichen mir heimlich was von ihren Mittagsstullen und vor allem Kaffee, von mir aus auch intravenös.
Bis dahin diszipliniert bloss nicht über den Kühlschrank herfallen, weil ich eins mit auf den Weg bekam:
"Wenn Sie essen, sehen wir nix."
Dafür würden die dann alle das sehen, was zwei Stunden zuvor noch in den weiten Tälern meines Kühlschrankes "Iss mich Lu, ich bin reif und saftig" wisperte, und ich erschrocken die Tür zudonnerte.
Noch 1,5 Stunden.
*Zieht sich mit gefährlich knurrendem Magen in die heimische Couchhöhle zurück und schmollt, was der lahme Körper noch hergibt*
"Ja, klar, mach ich."
Ich stelle also ab 14 Uhr meinen Körper, genauer nur den ganzen mittleren Komplex, der Medizin zur Verfügung, dürfen alle mal gucken, im hellen, im dunklen, und ich, bzw. der Rest von mir, der an dem Versuch zwecks Zusammenhalt leider auch anwesend sein muss, ich habe Hunger. Und bin müde.
In der Regel ein gutes Gerüst, um die Mürrische zu mimen, leicht zickig, andauernd beteuernd, dass ich eigentlich nur Hunger habe, und das Leben ansonsten doch echt töfte vorbeizieht. Oder eben einfach so wegmäandernd, in die Ecke meiner geliebten Geliebten, der Zynik. Und Mediziner sind ja entweder ebenfalls herzzerreissend zynisch (Herzchengrüße gen Dr. House), oder eben komplett Humorresistent. Hätte ich grad die Sonnenseite des Arsches namens "Leben" gebucht, wäre natürlich der ganze Raum randvoll mit
Bis dahin diszipliniert bloss nicht über den Kühlschrank herfallen, weil ich eins mit auf den Weg bekam:
"Wenn Sie essen, sehen wir nix."
Dafür würden die dann alle das sehen, was zwei Stunden zuvor noch in den weiten Tälern meines Kühlschrankes "Iss mich Lu, ich bin reif und saftig" wisperte, und ich erschrocken die Tür zudonnerte.
Noch 1,5 Stunden.
*Zieht sich mit gefährlich knurrendem Magen in die heimische Couchhöhle zurück und schmollt, was der lahme Körper noch hergibt*
Donnerstag, 30. März 2006
ausserhalb essen, heute : griechisch.
H_U_N_G_E_R! Ich habe HUNGER, wimmere ich, und drücke meinen Hintern fester in den Sitz. Versteht denn keiner auf diesem Planeten das Gefühl, wenn man kurz vor dem Verrücktwerden steht, nur noch an Essen denken kann nur um dann erneut von einer hölzernen Tür mit einem "Komm, wir gucken eben noch woanders." weggezogen zu werden? Die rettende Tür, hinter der leckere Düfte, fleissige Köche und Speisekarten verborgen bleiben.
"Eben noch woanders" kann auch heissen, noch mal eben durch die gesamte Stadt zu fahren, und das war jetzt die Einleitung zur Situation, wie ich laut zeternd und sehr finster gelaunt auf einen Beifahrersitz kam und nur noch an Gegrilltes denken konnte.
Rauchig, saftig, heiss.
"Der Grieche, da bei uns in der Nähe", bekommt M. gerade noch heraus, bevor ich ihn mit einem "Der ist aber nich BIO" verbal niederschlage.
Bio. Kurzer Kampf zwischen dem Schwefelkerl, der sich laut lachend schon Rücklings durchs Industriefleisch schubbern sieht, und dem Propellerweib, das sich rasch ein PC aufs Kleid gemalt hat und damit, ebenfalls hungrig, matt auf meiner linken Schulter hockt.
"Na gut, probieren wir ihn aus", ergebe ich mich äusserlich, während ich mich innerlich mit dem Schwefler in ein Fass voll mit knusprigem Gyros fallen lasse.
Oh PMS, oh Fleischeslust!
Beim parken bäumte sich das Propellerweib ein letztes mal mit einem "OK, dann aber nur Fisch" auf, und sackte unterzuckert dem Schwefler in die Arme.
Ich bekam von all dem nichts mehr mit, rannte wie Obelix dem Grillgeruch nach, dabei zwei ältere Passanten um und M. kam kaum hinter mir her.
"Sie fluten ja die gesamte Strasse mit dem Grillaroma", keuche ich Sekunden später dem Ober entgegen, der dezent über meine kaputte Jeans und meine erhitzten Wangen hinwegschaut. Es ist Samstag Abend gegen halb neun. Nicht die beste Zeit, um ohne Reservierung ein gut gehendes Restaurant anzutesten.
"Hören Sie...", sag ich, und erkläre ihm mit Augenaufschlag, dass ich, also wir, unbedingt ein bißchen Tisch und ganz viel von dem haben müssen, was da draussen so lecker duftet.
Drei Minuten später sitzen wir an einem frisch gedeckten Tisch und bekommen zwei Ouzo, wie die Karte, und während wir umständlich und sehr sehr lange aussuchen, erkläre ich die Eckdaten:
Das Restaurant Syrtaki findet man in Düsseldorf – Vennhausen in einem weiß getünchten Eckhaus. Es hat noch mehr Platz, als man von aussen vermutet, inklusive eines Biergartens, den wir Dank Minusgrade nicht antesten konnten.
Die Kellner und -Innen sind mehrfach erwähnenswert und wirkliche Goldstücke. Kaum sitzend bekommt man die Karte und einen wirklich guten Ouzo, und dann alle Zeit der Welt und diese ungestört. Man merkt nicht, dass sie einen unter Beobachtung haben, und kaum hat man die Karte zur Seite gelegt, ist einer von ihnen zur Stelle und nimmt die Bestellung auf und die Ouzo-Gläser gleich mit.
Von der Bestellung bis zum ersten Teller vergehen keine fünf Minuten, zwischen den einzelnen Gängen wird nicht lange gefackelt, und immer, wenn man noch einen Wunsch hat, ist einer vom Personal wie von Geisterhand zur Stelle.
Das Essen ist sehr lecker, frisch, und die Portionen eben wie beim Griechen und nicht wie beim "In-Griechen".
Nach dem Essen hat man wieder Zeit und Ruhe wie man möchte, aber kaum hat man die Hand zum Bezahlen oben, kann man bezahlen, ohne vorher noch um die dreissig Minuten nach dem Kellner zu winken um dann weitere zehn Minuten auf seine Rückkehr zu warten. Phantastisch.
An dieser Stelle sollte auch erwähnt sein, dass der komplette Service von vier Männern und Frauen bestritten wird, in einem rappelvollen Laden am Samstag Abend. Und wem das alles noch zu lange dauern sollte, der hat in der etwas gewöhnungsbedürftigen Einrichtung noch Personal-Schalter
hinter sich, die er nur zu drücken braucht. Ob sie funktionieren weiß ich nicht, ich war so rundum zufrieden, dass ich nur mit der Kamera in die Nähe der Klingeln kam.
Die Preise sind übrigens auch komplett im Rahmen, Hauptgerichte so ab7 10 - 17 Euro.
Nach dem Essen brauche ich drei weitere von diesen köstlichen Ouzo, bis ich das Propellerweib samt Gewissen ( ein Souvlaki Spiess, der kann Wochen im ethischen Magen liegen ) lahmgelegt bekomme und meinem verwirrten Magen bei der Arbeit helfe. Der nächste Besuch wird zeitlich mit dem offenen Biergarten zusammentreffen, so viel steht fest.
Griechisches Spezialitäten-Restaurant
"Syrtaki"
Inhaber: S. Triantafillou
Vennhauser Allee 226
D-40627 Düsseldorf
phon: 02 11. 27 52 12
"Eben noch woanders" kann auch heissen, noch mal eben durch die gesamte Stadt zu fahren, und das war jetzt die Einleitung zur Situation, wie ich laut zeternd und sehr finster gelaunt auf einen Beifahrersitz kam und nur noch an Gegrilltes denken konnte.
Rauchig, saftig, heiss.
"Der Grieche, da bei uns in der Nähe", bekommt M. gerade noch heraus, bevor ich ihn mit einem "Der ist aber nich BIO" verbal niederschlage.
Bio. Kurzer Kampf zwischen dem Schwefelkerl, der sich laut lachend schon Rücklings durchs Industriefleisch schubbern sieht, und dem Propellerweib, das sich rasch ein PC aufs Kleid gemalt hat und damit, ebenfalls hungrig, matt auf meiner linken Schulter hockt.
"Na gut, probieren wir ihn aus", ergebe ich mich äusserlich, während ich mich innerlich mit dem Schwefler in ein Fass voll mit knusprigem Gyros fallen lasse.
Oh PMS, oh Fleischeslust!
Beim parken bäumte sich das Propellerweib ein letztes mal mit einem "OK, dann aber nur Fisch" auf, und sackte unterzuckert dem Schwefler in die Arme.
Ich bekam von all dem nichts mehr mit, rannte wie Obelix dem Grillgeruch nach, dabei zwei ältere Passanten um und M. kam kaum hinter mir her.
"Sie fluten ja die gesamte Strasse mit dem Grillaroma", keuche ich Sekunden später dem Ober entgegen, der dezent über meine kaputte Jeans und meine erhitzten Wangen hinwegschaut. Es ist Samstag Abend gegen halb neun. Nicht die beste Zeit, um ohne Reservierung ein gut gehendes Restaurant anzutesten.
"Hören Sie...", sag ich, und erkläre ihm mit Augenaufschlag, dass ich, also wir, unbedingt ein bißchen Tisch und ganz viel von dem haben müssen, was da draussen so lecker duftet.
Drei Minuten später sitzen wir an einem frisch gedeckten Tisch und bekommen zwei Ouzo, wie die Karte, und während wir umständlich und sehr sehr lange aussuchen, erkläre ich die Eckdaten:
Das Restaurant Syrtaki findet man in Düsseldorf – Vennhausen in einem weiß getünchten Eckhaus. Es hat noch mehr Platz, als man von aussen vermutet, inklusive eines Biergartens, den wir Dank Minusgrade nicht antesten konnten.
Die Kellner und -Innen sind mehrfach erwähnenswert und wirkliche Goldstücke. Kaum sitzend bekommt man die Karte und einen wirklich guten Ouzo, und dann alle Zeit der Welt und diese ungestört. Man merkt nicht, dass sie einen unter Beobachtung haben, und kaum hat man die Karte zur Seite gelegt, ist einer von ihnen zur Stelle und nimmt die Bestellung auf und die Ouzo-Gläser gleich mit.
Von der Bestellung bis zum ersten Teller vergehen keine fünf Minuten, zwischen den einzelnen Gängen wird nicht lange gefackelt, und immer, wenn man noch einen Wunsch hat, ist einer vom Personal wie von Geisterhand zur Stelle.
Das Essen ist sehr lecker, frisch, und die Portionen eben wie beim Griechen und nicht wie beim "In-Griechen".
Nach dem Essen hat man wieder Zeit und Ruhe wie man möchte, aber kaum hat man die Hand zum Bezahlen oben, kann man bezahlen, ohne vorher noch um die dreissig Minuten nach dem Kellner zu winken um dann weitere zehn Minuten auf seine Rückkehr zu warten. Phantastisch.
An dieser Stelle sollte auch erwähnt sein, dass der komplette Service von vier Männern und Frauen bestritten wird, in einem rappelvollen Laden am Samstag Abend. Und wem das alles noch zu lange dauern sollte, der hat in der etwas gewöhnungsbedürftigen Einrichtung noch Personal-Schalter
hinter sich, die er nur zu drücken braucht. Ob sie funktionieren weiß ich nicht, ich war so rundum zufrieden, dass ich nur mit der Kamera in die Nähe der Klingeln kam.
Die Preise sind übrigens auch komplett im Rahmen, Hauptgerichte so ab
Nach dem Essen brauche ich drei weitere von diesen köstlichen Ouzo, bis ich das Propellerweib samt Gewissen ( ein Souvlaki Spiess, der kann Wochen im ethischen Magen liegen ) lahmgelegt bekomme und meinem verwirrten Magen bei der Arbeit helfe. Der nächste Besuch wird zeitlich mit dem offenen Biergarten zusammentreffen, so viel steht fest.
Griechisches Spezialitäten-Restaurant
"Syrtaki"
Inhaber: S. Triantafillou
Vennhauser Allee 226
D-40627 Düsseldorf
phon: 02 11. 27 52 12
Dienstag, 22. November 2005
volle bio-suppe, oder "gedinkelt und zugeprostet"
gut ding will weil' haben, oder: wer zu lange wartet, den verlässt das geschehene. einen lunaren monat reifte der biertest, und ich sass die letzten tage wie ein archäologe über meinen aufzeichnungen und sagte jede volle minute laut und
deutlich "' 'ä? "
gut, der test war hart, heftig und schmutzig. unter zeitnot und wohlgemeinten drohungen absolviert, und mit einem 10euro-einkauf beim viertel-imbiss für eine fettgute grundlage und einem feuchten "wat mutt dat mutt" auf den lippen wurden die gekühlten bio-tropfen in reih und glied auf den küchentisch gestellt und ab gings.
und da wären wir bei meinem grundproblem : nach einer halben stunde waren wir so prall, das meine aufzeichnungen in ein paar hundert jahren meinen ahnen nicht mehr rätsel aufgeben könnten, wie mir einen monat später. trotzdem, und das muss ich jetzt kurz loswerden, trotzdem hatten wir unseren spass, und das ich im anschluss den super-nanny-test fast mit auszeichnung einsteckte, m. in punkten knapp hinter mir, das muss ich auch an dieser stelle noch einmal kurz loswerden. die bilder wurden alle mit der kamera meines mobilen geschossen, da "die richtige" kamera nicht mit billobatterien zusammenarbeiten wollte und feierabend machte. die skala ist schnell erklärt, eine 7 ist hoch, toll, supadupa, eine 1 low, keller, geht gar nicht, und dazwischen wisst ihr dann ja selber. das zu den eckdaten.
noch in eigener sache : das alles beruht auf unseren eigenen meinungen und geschmacksknospen. wenn wem ein von uns verissenes bier zB jeden samstag ganz toll schmeckt, dann freut mich das, ach was sag ich, dann freut das ALLE, ganz klar, da muss keine briefbombe zur post gebracht werden, echt nicht. aber, und das will ich betonen : wir sind qualifiziert, weil wer will einer düsseldorferin und einem tschechen die bierkenntnis absprechen ? ausserdem : demütig lerne auch ich aus fehlern. beim nächsten test wird das ergebnis sofort geschrieben, dann klappts auch mit den infos. wir haben ernsthaft erwähnt,
hier also der gefürchtete teil II aus der reihe
"voll bio durch 2005",
hier der bio-bier-test mit mut zur lücke:
1. Asgaard BioPremium Pils 33 cl, 4,8 % vol für 0,79 pfandlose €.
geruch - m: hefig/malzig lu: lecker!
schmeckt: m: trüb und bäh, wie durch nen kuhmagen geflossen. lu: wässrig.
gefühlter knallfaktor - m: 1 lu: 1
kommt daher – m: geht gar nich! wie ein „fun“getränk, blinder designer. lu: zu bunt
bemerkungen : m: das bier für den hängengebliebenen hippie der nur hanfprodukte benutzt. marihuana-stissel.
lu: das PHUN-getränk für biotiker.
gesamtnote – m: 2 lu: 2
2. Riedenburger Brauhaus 33 cl, 4,7% vol. für 0,79 pfandlose €.
geruch- m: noch malziger, oder ist das hopfen ? lu: lecker.
schmeckt- m: wie tschechenbier , lu: herbe.
gefühlter knallfaktor- m: 5 lu: 5
kommt daher – m: traditionell lu: (auf dem zettel konnte ich nur noch das wort illuminaten + wok entziffern, sehe aber keinen zusammenhang zum bier, deswegen bleibt mein platz hier leer )
bemerkungen : -
gesamtnote : m: 5 lu: 5
3. Pinkus Pils, Brauerei Pinkus Müller 50 cl, 5% vol. für 0,99 pfandlose €
geruch - m: wie bei henkel, bah! lu: stechend chemisch, auch bah!
schmeckt: m: absolut herb im angang lu: börps- zu viel kohlensäure, viel zu viel. geschmack dadurch unkenntlich.
gefühlter knallfaktor - m: 3 lu: 4
kommt daher – m: bio halt l: scheiß münster.
bemerkungen : zu viel schaum, zu viel blubber.
gesamtnote : m:1 lu:1
4. Neumarker Lammsbräu Pilsener 50 cl, 4,8% vol. für 0,99 pfandlose €
geruch - m: riecht gut. lu: bah, wie klo.
schmeckt: m: neutral lu: herb nach nichts.
gefühlter knallfaktor - m: 2 l: 5
kommt daher – m: professionell, als würden sie was von bier verstehen. l: ( ausgesetzt )
bemerkungen : -
gesamtnote : m: 2 lu:3
5. Neumarkter Lammsbräu Edelpils 33 cl, 4,8% vol. für pfandlose 0,79 €
geruch - m: toller schaum! lu: wuow, lecker !
schmeckt: m: weich und vollmundig lu: toll. rund und lecker, wie der geruch.
gefühlter knallfaktor - m: 6 l: 5
kommt daher – m: feucht und viel lu: schön *iicks*
bemerkungen : geil, das trink ich ganz! tu ma pommes.
gesamtnote : m:7 lu:7
6. Neumarkter Lammsbräu Dunkel 50 cl, 4,8% vol. für pfandlose 0,99 €
geruch - m: eimertropfbier lu: katze nach 5 (anm.: ??? )
schmeckt: m: zum abgewöhnen lu: abschußbier
gefühlter knallfaktor - m: 7 lu: 7
kommt daher – m: - lu: -
bemerkungen : geht gar nicht, höchstens zum blind abschießen.
gesamtnote :m:1 lu:1
7. Classic Export Weissencher Klosterbrauerei 50 cl, 5% vol. für pfandlose 0,69 €
geruch - m: zu hart. lu: ploooop 5
schmeckt: m: wie export eben, hart und halb lager bier. lu: kräftig und würzig.
gefühlter knallfaktor - m: 7 lu: 7
kommt daher – m: - lu: eigentlich passend, lass ich durchgehen.
bemerkungen : -
gesamtnote : m: 5 lu:5
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
*** an the winner is : #5 - Neumarkter Lammsbräu Edelpils ***
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Sonntag, 2. Oktober 2005
ansichten eines dinkelpops, oder meine aussicht im vollkornland, teil 1.
geht man von seinen fest verankerten ansichten mitten aus den 80ern aus, dann ist bio = dörthe.
jeder hatte früher eine dörthe oder eine martina in der klasse, die immer zur pause ihre gewachste butterbrottüte aus dem jutesack mit "atomkraft-neee danke" aufdruck aus der versenkung enthob, und dieser laut knisternd eine graue vollkornschnitte mit rapunzels haselnusscreme entlockte.
das war die zeit, als klischees geboren wurden, als es reinrassige trends wie punk, popper, ökotante und nena-fan gab. damals.
das dem heute nicht mehr so ist, und ab nun dörthes wie eben auch jacquelines gesund knabbern möchten, das erlebt man im neuen zeitalter der bio-supermärkte. erbaut und eröffnet haben sie schon länger, aber den angriff auf die breite masse scheinen sie erst jetzt richtig anzugehen. macht man die runde zwischen flyern (!) und zeitungsannouncen, dann wird sehr schnell klar, wer da jetzt gemeint ist.
ich. und du auch.
eine reinrassige dörthe war ich noch nie, könnte mich aber mit dem symbol als zweitnamen durchaus anfreunden. angesiedelt unter den mischköstlern, mitten zwischen aldi und demeter, und das schon lange, so siehts aus. einkaufen war seit meinen ersten nahrungsinteressen eine eher aufwendige sache, weil ich kaufe nicht alles, was mir ein markt vorsetzt, faul sollen doch andere, ich stresse mich lieber ab. industriebrot geht zum beispiel schon mal nur unter den größten notumständen, ansonsten : nein danke, ich bin schon satt.
als vollblütige bäckerstochter kommt mir nichts über die lippen, was lieblos chemisch gemischt wurde, und bis ins nächste jahrundert haltbar verpackt im regal liegt. milch kaufte ich bis vor drei jahren teils beim bauern ( doppelt gesund, weil mit dem rad geholt ), teils vom supermarkt ( um meine misch-form mal darzulegen ), ich gebe junkfood-gelüsten in drei von zehn fällen hemmungslos nach, esse dinkelpops aus der packung, kaufe aber nicht wirklich transfairen tchibo-kaffee, und den nur frisch gemahlen, aber dazu später mehr.
mit wenigen mitteln gesund ernähren, das war der aufhänger für meine kleine tour de bio, die dank prallem zeitplan erst zur hälfte durch ist.
privat eh den genüssen der welt erlegen und ein teil berufliches interesse, das hatte ich im hinterkopf, als ich mit handycam und offenem mund durch die gesunden gänge strich, damit ich in zukunft mit genaueren preisen, adressen und flyern punkten kann bei dem faden argument : "wir ham keen jeld für so wat biologischet jesundet."
falscher ansatz, in den meisten fällen. wenn man sich für das interessiert, was man sich tagtäglich in eine sehr empfindliche und genussfreudige körperöffnung, den mund, stopft, dann hat man schon den ersten schritt für den nächsten getan: die beschaffungskriminalität.
das allgemeine interesse an "gesund!" wächst mit jeder schreckensbotschaft, dass die welt am ende und die kartoffel nicht mehr das sei, was sie einst war, und geflügel uns in bälde eh alle dahinrafft. das halbe hähnchen wird unter schlechten umständen zukünftig die ratte als krankheitsherd toppen, zumindest in privatsendern zur showtime, und genau da haken jetzt die studierten kinder der ökoeltern ein, und fangen an, bio zu versupermarkten.
und siehe an, die zielgruppe wird jetzt breiter, alle sind angesprochen,
BIO FÜR ALLE steht auf den zetteln, und ich dachte okay, und zog los.
SuperBioMarkt Düsseldorf
Aachenerstraße. 57
40223 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 8:00 - 20:00
Sa 8:00 - 18:00
früher als superNatural angefangen, war der laden klinisch wie ein sanitätshaus und ich insgesamt drei mal dort.
das erste mal noch hocherfreut, weil endlich mal ein supermarkt mit allem was das gesunde hüngerchen so begehrte. nur dass das gesunde appetitchen arg litt in dieser klinischen athmosphäre, und als ich die kasse passierte, hatte ich ein stück käse im korb und das auch nur aus verlegenheit. das zweite mal war ich in begleitung eines superNatural –fans und dachte, der könnte mich vielleicht begeistern. begeistert war er auch, stopfte sich mit gold aufgewogenes truthahnfleisch in den wagen, sämtliche biosäfte und kekse für die kleinen. am ende war der wagen halb voll, sein portemonnaie komplett leer und ich stand wieder mit einem klitzekleinen stück käse hinter ihm an der kasse. das dritte mal war dann der letzte versuch, aller guten dinge sollen ja drei sein, und mit diesem besuch gesellte sich das letzte, kleine stück biokäse mit brennessel in die illustre runde. superNatural war aus kosten und appetitzügelnden gründen für mich als projekt gestorben und ich stand wieder beseelt beim türkischen lebensmittelladen, und mein hüngerchen kam beim anblick seiner bunten, knackigen gemüse-und obstabteilung direkt nach hause zurück. das auge isst mit, das ist nicht nur so ausgedacht.
das als vorgeschichte im hinterkopf, und auch gestern durch in bio-interviews verwickelte rechtsanwälte bestätigt, hat der superNatural auf der nordstrasse in düsseldorf wohl weitergeführt, aber dazu sage ich erst etwas, wenn ich selber mit beiden füssen drin war, im sortiment. jedenfalls, um der vorgeschichte einen sinn zu geben, ist aus diesem superNatural irgendwann aus finanziellen gründen der SuperBioMarkt geworden, und viel geändert hat sich nicht. der laden wirkt immer noch wie eine klinische sache, die frischetheke aber appetitlich mit einer relativ guten auswahl und möhren, die als ur-möhre angepriesen werden müssten, so kugelig und rübig-lecker sahen die aus. ansonsten mittelmäßig große auswahl, viel teuer und schnarchiges personal zum wochenanfang. unser korb blieb leer bis auf eine flasche bio-bier. bilder gibt es keine, ich war wohl nicht angeregt genug, um mein handy zu zücken.
fazit : man bekommt dort standardauswahl zu teuren preisen, und nicht mehr.
Basic
basic Düsseldorf
Friedrichstraße 73
40217 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 8.00- 20.00 Uhr
ha, MEIN laden. hier fühlte ich mich schon beim reinkommen wohl und musste mich gleichzeitig massregeln, weil ich dann doch so oberflächlich bin, mich von schönem licht und kluger regalaufteilung betüddeln zu lassen. aber egal, weil : nicht nur beide augen, auch die anderen sinne essen bei mir mit, und beim reinkommen duftete es nach frischem brot und etwas pizzaähnlichem, und im laden schien quasi die sonne.
die auswahl war überdurchschnittlich, es gab exoten im bioland, und man konnte an allen möglichen ecken probieren. die fleischtheke war vielfältig, die preise mit angebotspreisen wie 89 cent für 100 gramm biohack gemischt vielfältig. eine liebevolle und ausreichende weinecke, ebenfalls mit degustation und angebotsweinen. 3,33 euro für einen vorab probierten bio roten, da kann man nicht meckern, auch wenn man wollte. die angebote sollen jetzt von einem 4wochen-tonus auf einen 2wöchigen umgezurrt werden, und wer will hat am ein-ausgang die möglichkeit, meckerzettel vollzukritzeln und anzutackern, antwort kommt. ich sage extra meckerzettel, auch wenn es an dem brett eher um einen netten austausch gehen sollte … die leute, mit einem stift losgelassen und in bio-mission, die legen einen ton an den tag, dass es einem beim lesen peinlich wird, aber das ist wohl eine andere geschichte.
bei basic ist man auf den modernen gesunden eingerichtet, der wenig zeit und viel arbeit hat. es gibt eine tiefkühltheke mit fertigfood, man staunt bio-pizzen von wagner an, die man so sonst nicht sieht, es gibt walkers ( ja genau, diese leckeren kekse ) organic, und viel bier und fleischersatz. man bekommt körperpflegeprodukte, tiernahrung, völlig pc’es putzzeugs und noch mehr. die obst-und gemüseabteilung ist in einem runtergekühlten und angefeuchteten extraraum, in dem ich mich sofort um jahre erfrischt fühlte und gar nicht mehr raus wollte. an der kühltheke gab es eine große auswahl an milch-und sojaprodukten und in kleinen plastikwürsten lachen uns eintöpfe an, für einen euro die portion. sonderangebot, noch zwei tage haltbar. hallo ? genau- zack und rein ins testkörbchen. ( gestern gegessen, für lecker befunden, töfte schnapp gemacht.)
als wir an der kasse standen, hatten wir ein volles körbchen mit bionade, milch, tofu, die eintopfwürste und räucherkäse, ein grinsen im gesicht und die backen voll mit bio-chips aus dem probekörbchen, und die kassiererin war auch wach. was will man als kunde mehr ?
fazit : übersichtlicher, gemütlicher laden mit großer auswahl. preislich zwar bio, aber noch okay. man hat die preisliche auswahl wenn man möchte und es gibt wechselnde angebote. im laden ein bäcker mit großem sortiment und warmen snacks.
vierlinden Bio-Supermarkt
Hauptstr. 47 (Fussgängerzone)
Cäcilienstr. 26 (Parkhaus)
40597 Düsseldorf-Benrath
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 8.00- 20.00 Uhr
von REWE kreiert und im april mit startschuss in düsseldorf benrath eröffnet, habe ich im vorfeld den wind des erfolges im haar.
REWE will sich den schwung geld der biodingens kaufenden nicht entgehen lassen und kochte einen supermarkt, der einem wellness und ein bissl ach-egal-wenn-teuer einflüstern soll. nicht mit mir, dachte ich, und stand schon völlig verdattert vor einem hahn im mauerwerk, der energetisiertes wasser hergibt. es gibt eine eigenmarke namens "green" und dinge wie nudeln, ketchup und mal eine packung müsli kann man zu erschwinglichen preisen bekommen, wenn 79 cent für 500 gramm bionudeln als erschwinglich gelten. ich sach, das gibts bei dm auch zu dem preis, und irgendwie unterstütz ich die lieber, aber das ist mehr so ein bauchding, wozu bin ich ambivalentes weib ?
ich weiß nicht, ob dort bayrische wochen waren, darüber machte ich mir auch gar nicht so schlimme gedanken, also zu weißwürschten und leberkäse in der fleischabteilung, weil ich in den weiten des marktes immer wieder m. suchte, der irritiert aus den wursteratzwürstchen guckte und fragte, ob ich schon energetisiert sei ? es gab alles, da kann man nicht meckern, mediterranes in der frischetheke, tiefkühltheke mit fischpreisen, wo man überlegt, ob man sich nicht lieber ein exotenaquarium zulegen sollte inklusive einer großen weinecke mit hohen preisen. in den regalreihen verläuft man sich geschickt, so dass man überall mal vorbeikommt im bioland.
ich befand für mich, der laden mag zu benrath passen, aber ich fühlte mich wirklich künstlich umschmeichelt und energetisch verarscht. trotzdem oder weil samstag war hatten wir am ende milch, bionade im angebot zu 39 cent ( unschlagbarer wochenpreis) und zwei weitere biobiere zu 79 cent die bottel im korb, an einer alexanderbirne und joghurt. bingo, hat geklappt.
fazit : schlau gekochtes ladenrezept mit großer auswahl und günstiger eigenmarke. die angebote waren alle noch vor 12:00 leergekauft, und sollten eh nur zur neueröffnung des kölner marktes sein, warum auch immer. positiv ist der anschluss ans parkhaus, von dem man sofort in den laden kommt und von dessen gebühr an der kasse 40 cent auf den einkauf gutgeschrieben werden. eine halbe stunde parken kostet 50 cent. an einen eigenen bäcker im laden kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern, und m. kann ich auch nicht fragen, der kämpft gerade kulinarisch mit der tofuwurst und der tscheche in ihm schreit nach senf.
to be continued...
( und die biere werden heute abend getestet, doktor katze )
jeder hatte früher eine dörthe oder eine martina in der klasse, die immer zur pause ihre gewachste butterbrottüte aus dem jutesack mit "atomkraft-neee danke" aufdruck aus der versenkung enthob, und dieser laut knisternd eine graue vollkornschnitte mit rapunzels haselnusscreme entlockte.
das war die zeit, als klischees geboren wurden, als es reinrassige trends wie punk, popper, ökotante und nena-fan gab. damals.
das dem heute nicht mehr so ist, und ab nun dörthes wie eben auch jacquelines gesund knabbern möchten, das erlebt man im neuen zeitalter der bio-supermärkte. erbaut und eröffnet haben sie schon länger, aber den angriff auf die breite masse scheinen sie erst jetzt richtig anzugehen. macht man die runde zwischen flyern (!) und zeitungsannouncen, dann wird sehr schnell klar, wer da jetzt gemeint ist.
ich. und du auch.
eine reinrassige dörthe war ich noch nie, könnte mich aber mit dem symbol als zweitnamen durchaus anfreunden. angesiedelt unter den mischköstlern, mitten zwischen aldi und demeter, und das schon lange, so siehts aus. einkaufen war seit meinen ersten nahrungsinteressen eine eher aufwendige sache, weil ich kaufe nicht alles, was mir ein markt vorsetzt, faul sollen doch andere, ich stresse mich lieber ab. industriebrot geht zum beispiel schon mal nur unter den größten notumständen, ansonsten : nein danke, ich bin schon satt.
als vollblütige bäckerstochter kommt mir nichts über die lippen, was lieblos chemisch gemischt wurde, und bis ins nächste jahrundert haltbar verpackt im regal liegt. milch kaufte ich bis vor drei jahren teils beim bauern ( doppelt gesund, weil mit dem rad geholt ), teils vom supermarkt ( um meine misch-form mal darzulegen ), ich gebe junkfood-gelüsten in drei von zehn fällen hemmungslos nach, esse dinkelpops aus der packung, kaufe aber nicht wirklich transfairen tchibo-kaffee, und den nur frisch gemahlen, aber dazu später mehr.
mit wenigen mitteln gesund ernähren, das war der aufhänger für meine kleine tour de bio, die dank prallem zeitplan erst zur hälfte durch ist.
privat eh den genüssen der welt erlegen und ein teil berufliches interesse, das hatte ich im hinterkopf, als ich mit handycam und offenem mund durch die gesunden gänge strich, damit ich in zukunft mit genaueren preisen, adressen und flyern punkten kann bei dem faden argument : "wir ham keen jeld für so wat biologischet jesundet."
falscher ansatz, in den meisten fällen. wenn man sich für das interessiert, was man sich tagtäglich in eine sehr empfindliche und genussfreudige körperöffnung, den mund, stopft, dann hat man schon den ersten schritt für den nächsten getan: die beschaffungskriminalität.
das allgemeine interesse an "gesund!" wächst mit jeder schreckensbotschaft, dass die welt am ende und die kartoffel nicht mehr das sei, was sie einst war, und geflügel uns in bälde eh alle dahinrafft. das halbe hähnchen wird unter schlechten umständen zukünftig die ratte als krankheitsherd toppen, zumindest in privatsendern zur showtime, und genau da haken jetzt die studierten kinder der ökoeltern ein, und fangen an, bio zu versupermarkten.
und siehe an, die zielgruppe wird jetzt breiter, alle sind angesprochen,
BIO FÜR ALLE steht auf den zetteln, und ich dachte okay, und zog los.
SuperBioMarkt Düsseldorf
Aachenerstraße. 57
40223 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 8:00 - 20:00
Sa 8:00 - 18:00
früher als superNatural angefangen, war der laden klinisch wie ein sanitätshaus und ich insgesamt drei mal dort.
das erste mal noch hocherfreut, weil endlich mal ein supermarkt mit allem was das gesunde hüngerchen so begehrte. nur dass das gesunde appetitchen arg litt in dieser klinischen athmosphäre, und als ich die kasse passierte, hatte ich ein stück käse im korb und das auch nur aus verlegenheit. das zweite mal war ich in begleitung eines superNatural –fans und dachte, der könnte mich vielleicht begeistern. begeistert war er auch, stopfte sich mit gold aufgewogenes truthahnfleisch in den wagen, sämtliche biosäfte und kekse für die kleinen. am ende war der wagen halb voll, sein portemonnaie komplett leer und ich stand wieder mit einem klitzekleinen stück käse hinter ihm an der kasse. das dritte mal war dann der letzte versuch, aller guten dinge sollen ja drei sein, und mit diesem besuch gesellte sich das letzte, kleine stück biokäse mit brennessel in die illustre runde. superNatural war aus kosten und appetitzügelnden gründen für mich als projekt gestorben und ich stand wieder beseelt beim türkischen lebensmittelladen, und mein hüngerchen kam beim anblick seiner bunten, knackigen gemüse-und obstabteilung direkt nach hause zurück. das auge isst mit, das ist nicht nur so ausgedacht.
das als vorgeschichte im hinterkopf, und auch gestern durch in bio-interviews verwickelte rechtsanwälte bestätigt, hat der superNatural auf der nordstrasse in düsseldorf wohl weitergeführt, aber dazu sage ich erst etwas, wenn ich selber mit beiden füssen drin war, im sortiment. jedenfalls, um der vorgeschichte einen sinn zu geben, ist aus diesem superNatural irgendwann aus finanziellen gründen der SuperBioMarkt geworden, und viel geändert hat sich nicht. der laden wirkt immer noch wie eine klinische sache, die frischetheke aber appetitlich mit einer relativ guten auswahl und möhren, die als ur-möhre angepriesen werden müssten, so kugelig und rübig-lecker sahen die aus. ansonsten mittelmäßig große auswahl, viel teuer und schnarchiges personal zum wochenanfang. unser korb blieb leer bis auf eine flasche bio-bier. bilder gibt es keine, ich war wohl nicht angeregt genug, um mein handy zu zücken.
fazit : man bekommt dort standardauswahl zu teuren preisen, und nicht mehr.
Basic
basic Düsseldorf
Friedrichstraße 73
40217 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 8.00- 20.00 Uhr
ha, MEIN laden. hier fühlte ich mich schon beim reinkommen wohl und musste mich gleichzeitig massregeln, weil ich dann doch so oberflächlich bin, mich von schönem licht und kluger regalaufteilung betüddeln zu lassen. aber egal, weil : nicht nur beide augen, auch die anderen sinne essen bei mir mit, und beim reinkommen duftete es nach frischem brot und etwas pizzaähnlichem, und im laden schien quasi die sonne.
die auswahl war überdurchschnittlich, es gab exoten im bioland, und man konnte an allen möglichen ecken probieren. die fleischtheke war vielfältig, die preise mit angebotspreisen wie 89 cent für 100 gramm biohack gemischt vielfältig. eine liebevolle und ausreichende weinecke, ebenfalls mit degustation und angebotsweinen. 3,33 euro für einen vorab probierten bio roten, da kann man nicht meckern, auch wenn man wollte. die angebote sollen jetzt von einem 4wochen-tonus auf einen 2wöchigen umgezurrt werden, und wer will hat am ein-ausgang die möglichkeit, meckerzettel vollzukritzeln und anzutackern, antwort kommt. ich sage extra meckerzettel, auch wenn es an dem brett eher um einen netten austausch gehen sollte … die leute, mit einem stift losgelassen und in bio-mission, die legen einen ton an den tag, dass es einem beim lesen peinlich wird, aber das ist wohl eine andere geschichte.
bei basic ist man auf den modernen gesunden eingerichtet, der wenig zeit und viel arbeit hat. es gibt eine tiefkühltheke mit fertigfood, man staunt bio-pizzen von wagner an, die man so sonst nicht sieht, es gibt walkers ( ja genau, diese leckeren kekse ) organic, und viel bier und fleischersatz. man bekommt körperpflegeprodukte, tiernahrung, völlig pc’es putzzeugs und noch mehr. die obst-und gemüseabteilung ist in einem runtergekühlten und angefeuchteten extraraum, in dem ich mich sofort um jahre erfrischt fühlte und gar nicht mehr raus wollte. an der kühltheke gab es eine große auswahl an milch-und sojaprodukten und in kleinen plastikwürsten lachen uns eintöpfe an, für einen euro die portion. sonderangebot, noch zwei tage haltbar. hallo ? genau- zack und rein ins testkörbchen. ( gestern gegessen, für lecker befunden, töfte schnapp gemacht.)
als wir an der kasse standen, hatten wir ein volles körbchen mit bionade, milch, tofu, die eintopfwürste und räucherkäse, ein grinsen im gesicht und die backen voll mit bio-chips aus dem probekörbchen, und die kassiererin war auch wach. was will man als kunde mehr ?
fazit : übersichtlicher, gemütlicher laden mit großer auswahl. preislich zwar bio, aber noch okay. man hat die preisliche auswahl wenn man möchte und es gibt wechselnde angebote. im laden ein bäcker mit großem sortiment und warmen snacks.
vierlinden Bio-Supermarkt
Hauptstr. 47 (Fussgängerzone)
Cäcilienstr. 26 (Parkhaus)
40597 Düsseldorf-Benrath
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 8.00- 20.00 Uhr
von REWE kreiert und im april mit startschuss in düsseldorf benrath eröffnet, habe ich im vorfeld den wind des erfolges im haar.
REWE will sich den schwung geld der biodingens kaufenden nicht entgehen lassen und kochte einen supermarkt, der einem wellness und ein bissl ach-egal-wenn-teuer einflüstern soll. nicht mit mir, dachte ich, und stand schon völlig verdattert vor einem hahn im mauerwerk, der energetisiertes wasser hergibt. es gibt eine eigenmarke namens "green" und dinge wie nudeln, ketchup und mal eine packung müsli kann man zu erschwinglichen preisen bekommen, wenn 79 cent für 500 gramm bionudeln als erschwinglich gelten. ich sach, das gibts bei dm auch zu dem preis, und irgendwie unterstütz ich die lieber, aber das ist mehr so ein bauchding, wozu bin ich ambivalentes weib ?
ich weiß nicht, ob dort bayrische wochen waren, darüber machte ich mir auch gar nicht so schlimme gedanken, also zu weißwürschten und leberkäse in der fleischabteilung, weil ich in den weiten des marktes immer wieder m. suchte, der irritiert aus den wursteratzwürstchen guckte und fragte, ob ich schon energetisiert sei ? es gab alles, da kann man nicht meckern, mediterranes in der frischetheke, tiefkühltheke mit fischpreisen, wo man überlegt, ob man sich nicht lieber ein exotenaquarium zulegen sollte inklusive einer großen weinecke mit hohen preisen. in den regalreihen verläuft man sich geschickt, so dass man überall mal vorbeikommt im bioland.
ich befand für mich, der laden mag zu benrath passen, aber ich fühlte mich wirklich künstlich umschmeichelt und energetisch verarscht. trotzdem oder weil samstag war hatten wir am ende milch, bionade im angebot zu 39 cent ( unschlagbarer wochenpreis) und zwei weitere biobiere zu 79 cent die bottel im korb, an einer alexanderbirne und joghurt. bingo, hat geklappt.
fazit : schlau gekochtes ladenrezept mit großer auswahl und günstiger eigenmarke. die angebote waren alle noch vor 12:00 leergekauft, und sollten eh nur zur neueröffnung des kölner marktes sein, warum auch immer. positiv ist der anschluss ans parkhaus, von dem man sofort in den laden kommt und von dessen gebühr an der kasse 40 cent auf den einkauf gutgeschrieben werden. eine halbe stunde parken kostet 50 cent. an einen eigenen bäcker im laden kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern, und m. kann ich auch nicht fragen, der kämpft gerade kulinarisch mit der tofuwurst und der tscheche in ihm schreit nach senf.
to be continued...
( und die biere werden heute abend getestet, doktor katze )