Dienstag, 21. Juni 2005

sommersonnenwende.

midsommer. genau richtig für ein ja, klar.


mamsell'scher kochlöffel.

1. Was fällt dir zu deinem ersten Koch- oder Backversuch ein?

ärger, und zwar viel, weil dank meiner kreativen panscherei die küche aussah, wie nach einem king kurt- konzert in den 80ern. mein erster backversuch war ebenso tragisch, es sollten nämlich kekse her. mein vater, seines zeichens bäcker-und konditormeister, befand sich mitten in seinem frühschoppen und hatte schon den ein oder anderen frühen liter intus, als ich ihn anrief und nach einem keksteigrezept fragte.
ich machs kurz … als meine freundin und ich mit kindlicher begeisterung unsere kekse in den ofen schoben und dabei zeuge wurden, wie sie zu unförmigen klecksen mutierten, da wurde mir klar, dass betrunkene bäcker und mein vater im speziellen ganz schön mist reden können. was wir am ende aus dem ofen zogen war verbrannter kuchenboden, und auch das "warum habt ihr denn dann nicht einfach kuchen gemacht?" seitens meines erzeugers konnte unsere
enttäuschung über diese doofen kekse nicht mehr retten. ich backe bis heute kaum, das keks-care-paket kam jährlich von meinem vater, vielleicht späte reue.

2. Wer hatte den größten Einfluss auf deinen Kochstil?

gute frage. meine mutter würde jetzt laut ICH brüllen, aber sie prägte ja nur die anfänge, und das einzige was ich heute noch so koche wie sie, ist ihr gulasch und kartoffeln. ich müsste also sagen, dass den meisten einfluss meine neugier hatte, und somit mein umfeld. wo auch immer ich war, guckte ich in töpfe, wie was gemacht wurde.
nachgefragt, mitgekocht, nachgemacht. und das was ich heute kann, ist das resultat.

3. Gibt es ein altes Foto als Beweis für frühes Interesse an der kulinarischen Welt? Traust du dich, es uns vorzustellen?

nein, gibt es nicht. von mir gibt es immer nur bilder, wie ich nackich an der elbe meine förmchen verbuddel, und ich habe auch nie wissentlich backen gespielt, von daher kann ich diese bilder auch nicht als kochbilder untermogeln.

4. Leidest du an irgendeiner Art von kulinarischer Phobie? Gibt es ein Essen, dessen Zubereitung dich zum Schwitzen bringt?

phobisch werde ich bei dem wort "graupensuppe", da bekomm ich gaumenpanik dank frühkindlichem trauma. ansonsten esse ich keine innereien, und lecke keine joghurtdeckel ab, weil da der tod sitzt (und der schimmel, den man immer zu spät entdeckt. )
essen, das mich zum schwitzen bringt ? höchstens mehrgängige gerichte, wenn die gäste schon im hof parken, und man selber noch das handtuch auf den gewaschenen und nassen haaren hat.

5. Welches technische Hilfsmittel in der Küche schätzt du am meisten und/oder was war der größte Reinfall?

das klassische küchenmesser, weil freund und helfer in allen lebenslagen. reinfälle habe ich nicht mehr, da ich mich seit jahren lieber pragmatisch gebe und meine technikkäufe in die computerabteilung verlagert habe. ich erinnere mich aber an die eismaschine, die meine eltern damals hatten, und deren säuberung so kompliziert und elendig aufwendig war, dass mein vater lieber mal eben mit dem auto zur eisdiele gefahren ist und unsere bestellungen dort in den besten händen befand. das war prägend, ich mache heute alles mit pfanne und küchenmesser.

6. Nenne einige seltsame oder verrückte Essenszusammenstellungen, die du wirklich magst – und wahrscheinlich niemand sonst!
6. Auf welche drei Zutaten oder Gerichte kannst du einfach nicht verzichten?


(zwei mal nummer 6. ?) ich habe jetzt drei minuten nachgedacht, aber mir fällt so was nicht ein, was andere nicht mögen würden, ich besitze so was nicht, und werds mir auch nicht hierfür zulegen. pfeffer mit käse-chestnut-marmelade sollen sich andere antun, ich bleib bei lecker & normal.

6.2 – drei zutaten ? einfach.!
olivenöl, tomaten und frischer pfeffer.

gerichte : nudelgerichte ( nein, ich sag nicht das hippe "pasta" ), frischer fisch, salat.

7. Gibt es eine Frage, die du hier vermisst, die du gerne beantworten würdest? Wenn ja, füge sie einfach hinzu!

wäre ich heute so unglaublich kreativ, würde ich andere sachen schreiben, statt fragen zu beantworten.
aber doch, eine fällt mir auf die schnelle ein, weil mich das oft irritiert, wenn ich das gefragt werde … und zwar "kochst du auch für dich alleine ?"
aber natürlich ! bin ich mir selber so wenig wert, dass ich mir nur ne lieblose stulle zugestehe ? doch, ich kann sehr gut auch für mich alleine kochen, kein tehma, zählt zu *selbstverwöhnen.

Und noch drei Fragen auf die Schnelle:
8. Dein Lieblingseis…

aus düsseldorf : unbehaun. ausserhalb : häagen-dazs
neuerdings überall : jay’s smoothies. da lasse ich alles und jeden ohne mit der wimper zu zucken für stehen.

9. Du wirst wahrscheinlich nie essen…
affenhirn mit graupensuppe.

10. Dein Spezialgericht…
da lege ich mich nicht fest, ich koche viel, gern und bin launisch was die auswahl angeht.
ich koche wenig deutsch, viel südlich und am liebsten in pfannen und frisch.

dank an die kaltmamsell für ihre inspiration, und ich lasse den fragenlöffel auch offen rumliegen, und möchte vor allem die männer hier einmal auffordern, ihre etwas anderen küchengeheimnisse zu lüften ...


fundstück.



bretagne, september 03.