Montag, 6. Juni 2005

gegenschmerz.

der faden riss laut und hörbar irgendwo im telefonat, als es darum ging, dass die überreste meines vaters samt urne mit der post verschickt werden würden.
ich weiß nicht, ob es das war, oder die alten keilereien mit meiner mutter, die zwar aus aktuellem anlass hinter der kammertür versperrt sind, aber dann laut gegen das modrige holz klopfen, wenn wir unsere alten muster aus dem hinterhalt holen. ich mit meiner zu direkten art, sie mit ihrem von hinten durchs knie.

es fühlte sich gut an, das telefon auf den tisch zu knallen, und ich bedauere heute noch, das es keine griffigen telefone mehr gibt, wo man den hörer so richtig mit vollem emotionalen einsatz auf die gabel knallen kann, statt wie jetzt so ein filigranes ding in seine station zu stecken. das bringt einem nichtsnichtsnichts.
es fühlte sich noch besser an, mit 30 km/h ins bad zu laufen, und die dicke tür mit schwung zuzuschmeissen, sich an der kalten wanne auf den boden sinken zu lassen und auf alles einzuschlagen, was da im umfeld war. irgendwann kam m. und hielt mich fest, die möbel werden es ihm ewig danken, der klodeckel hat es auch überlebt.

diese vermeintliche unfähigkeit, die situation wirklich anzunehmen. dieser tag, an dem ich die ganze zeit dachte, dass ich vor zwei wochen das letzte mal mit ihm gesprochen hatte.
es tut so verdammt weh, und das jeden tag mehr. der schock geht langsam dahin und die seelische mülltonne dafür weit auf. verarbeiten, akzeptieren, vermissen.

heute habe ich blutergüsse in den handinnenflächen, so viel kraft steckt in trauer.


wettervorhersage für heute

gesprochen gestern abend, 20:14 in der ARD tagesschau :

" ... am rhein freundliche momente."

na dann.

( generell dem TV ein dickes danke-schmatzi für romanek, dittsche und fassbinder. reihenfolge ist wichtig! geht doch. )