Sonntag, 21. August 2005

sommerstock.

sebastian warf vor kurzem ein stöckchen in mein boot, und heute, endlich, der papst spricht, und ich habe zeit meine 2doliste niederzuschreiben, da habe ich mir den stock geschnappt und zugebissen antworten gefunden.
den sommer als thema, jetzt, wo er grad weg ist.

----

Was sind die ersten Gedanken, die dir zum Thema "Sommer" durch den Kopf schiessen?

barfuss laufen. permanentes fernweh, lust auf salzige haut und wellen. kurze nächte. stimmen, geräusche und musik, die aus offenen wohnungen quillt.
möwengeschrei, autobahnklos und coffe2go. billiges gemüse und niedriger blutdruck. gebräunte haut, kaltes wasser morgens um sechs aus dem fenster des ferienhauses klettern und frisches baguette holen. muscheln mitbringen.
türkische musik aus den autos im viertel. sommerluft nachts auf dem balkon, fellchen in der sonne.
sand an den füssen.

Wie sah ein typischer Sommerferientag deiner Kindheit aus?

ich kann mich mehr an fragmente erinnern, denn an ganz typische tage, weil die gab es wohl kaum.
ferientage … ostsee, kaltes wasser, strandkorb mit den eltern drin merken, ganz wichtig.
zu hause das schwimmbad. chlorwasser in den langen haaren, die ganz klebrig wurden. mein vater am beckenrand, meine mutter, die nach piz buin oder nivea roch, und in der sonne schimmerte. der pommes frites automat in der mittagssonne. fünzig pfennige, und dafür
stand man auf einem fettgetränkten und mit salz berieselten grünen kunstrasenteppich in der prallen sonne. die pommes gab es in einem plastikbecher, wenn man dran war. fiel das geldstück durch, hatte man pech.
der prägenste geruch der kindlichen sommertage sind blühende brennesseln im august, betäubend und gefährlich.

Wenn du dich an den Kiosk in dem von dir üblicherweise besuchten Freibad zurückerinnerst, was fällt dir als Erstes ein?

nasse fussabdrücke auf glühend heissen bodenplatten und waldmeistersaft.

Wohin bist du in den Sommerferien gerne / häufig mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren?

ostsee, damp 2000 und umfeld, mit einem vorabschlenker über hamburg/stade, zu meinem urgroßvater malte. bei ihm war es herrlich, das alte land, elbäpfel und steinhartes schwarzbrot mit geräuchertem schinken. apfelmost und deiche. daunenbettwäsche, die mich als kind unter sich begrub, schwer wie steine, hoch wie häuser.
an der ostsee herrlich, was brauch man als kind schon ? dröppelburgen bauen, über steine ins meer klettern, seesterne retten, eltern die sich vertragen. urlaub.

Wo fährst du heute gerne in den Sommerurlaub? Und warum?

frankreich, wegen der atlantikküste. wegen loslassen können, dort.
erste stelle, aber direkt danach folgt noch so viel. litauen, schottland, italien, der hohe norden, tbc …

Du hast einen freien Tag. Mitten im Sommer. Gestalte ihn, wie du möchtest. Alles ist möglich und nichts verboten. Benutze deine Phantasie und erzähle, wie dein idealer Sommertag aussehen würde.

früh aufstehen, mit einem kaffe auf einer düne sitzen und das meer begucken.
den tag am und im und auf dem meer verbringen, mit freunden. gammeln, reden, zusammen essen …
abends dann im haus ( mit meerblick, ist klar ) kochen. mediterran. viel. wein.
alles ohne mücken. alles ohne hektik, alles ohne störung.

---

ich werfe es nicht weiter, das stöckchen, aber ich lasse es hier für jeden liegen, der lust auf das thema hat.
( und vielleicht eine nachricht hinterlassen, dass ihr es aufgegriffen habt ? )

... comment

 
Die Gabe, am vermeintlich Wesentlichen vorbei auf das eigentlich viel wesentlichere Unwesentliche zu schauen. Die Kunst so zu schreiben, dass Leser (mit von dir angereichtem Werkzeug) daraus Bilder malen. Das Talent, Sehnsüchte nach Dingen und Momenten zu wecken, die man weder kennt noch erlebt hat.
Danke für die gepinselten Töne und die geträumten Buchstaben...

... link  


... comment
 
schwupp, das stöckchen is meins

lu editiert eigenmächtig, um einen link dorthin zu setzen.

... link  

 
merci
vergesse das immer :-)

... link  


... comment
 
ich hab ein bisschen mitgerochen bei diesen sinnlichen kindheitsimpressionen. manchmal, im winter, trag ich ein wenig übrige sonnencreme aus dem sommer auf.

... link  

 
das tu ich auch. wenns zu grau wird, sonnenmilch drauf und zwischendurch an mir selber schnuppern.

... link  

 
haargenau, lu. und ein wenig beach boys empfehle ich noch. nicht das schwermütige petsounds zeug, sondern das sommerlich deliriöse "feel flows" zum bleistift.

... link  

 
beach boys hamma nit. nur beastie boys.
ich hör grad überlaut den dendemann, der geht auch gegen wolkendecke.
(den pack ich mir jetzt auf den shuffle, und dann kann der mich mal zur arbeit begleiten.)

... link  

 
eben. der kann dich mal.

... link  

 
ich trage grundsätzlich sonnenmilch ... :) nur zu empfehlen .. und natürlich ist das die extra tropische ... musik hilft auch ... und ab und an beach volleyball in der halle spielen ...

bbrrr es wird gerade kalt und verregnet ... zum glück konnte ich noch ein wenig sonne haben ... sonntag. war das schön ...

... link  

 
aufgenommen...

... link  


... comment