Samstag, 8. Oktober 2005

dis is ur wakeOp call, hon.

ich sollte mir einmal merken, dass wenn ich aufwache und nicht aufstehen möchte, also das ich dann doch einfach liegenbleiben sollte, statt mich und den tag mit meiner dahinschlepperei zu belasten. aber nein, ich bin da ja ganz mensch, noch dazu schwer koffeinanhängig, wenn auch im geiste. ich also raus, dem kaffeeduft mächtig auf der fährte und stand nach drei langen minuten tatsächlich zottelig und gähnend vor meinem lebensteiler und einem großen napf kaffee, den mein rotes fellchen als erster entdeckte und schon mal einen xl-schluck gefärbten milchschaum nahm. mein tag, war mir klar.

wieder ich, maulfaul beim frühstück, schrumpfte gedanklich auf knappe zwei centimeter und übte rückenschwimmen durch die koffeinvollen wellen in meinem glas, und schrie "hach!" zu den riesen am tisch, zog mich am barte des propheten fellchens wieder raus und dachte okay also, samstag und ein voller dazu.
ich machs kurz, weil der ist ja noch nicht mal rum. stunde um stunde brasselten m. und ich im keller, kratzten uns vor lauter ekel andauernd an allen körperstellen, die man mit normal langen armen und händen erreichen kann, versuchten, alle 9500 spinnen nicht zu zertreten, weil die blinden, dürren viecher können ja nun wirklich für nichts. am ende dann stolz zu verkünden : zwei keller komplett aufgeräumt, umgeräumt, ausgeräumt und für morgen trödelmarktfertig in kartons verpackt. ich könnte jetzt auch blärgh sagen, tu ich aber nicht.

nach dem keller drei allergien entwickelt, schimmel, pilze und 80jahre-klamotten. werde morgen alles zusammen zum schleuderpreis raushauen.
danach, und nach einem kilo olivenoil-lastiger bratkartoffeln auf der couch verstorben, gemeinsam wie in alten filmen, nur auf getrennten couchen, wenn man couchen sagen kann und getrennt sterben doch als gemeinsames erlebnis durchgeht.
eben noch laut meine volle sympathie für benders original-stimme von futurama in den raum gejubelt, in der nächsten schon um das couchkissen gewickelt in kafkaeske mittagsträumereien gefangen gewesen.
wir auf einem floss, was eher ein großer baumstamm war, den rhein runter, aber mit lustigen lichtern, lampions und kuchen. gestrandet in einer frittenbude am ufer, und auf dem klo frag ich eine frau, ob sie wüßte, wie denn so die ortung sei, und sie lachte und meinte : weißte wo achtern ist ? und ich : klar. darauf sie : siehste, und 200 meter weiter oben bist du.
aha.

das sofakissen, um das ich gewickelt lag, hatte irgendwann ein maul und wehte mir einen fischgähner entgegen, da dachte ich, dass es das zweite mal an diesem tage zeit wäre, aufzustehen. und so zog ich die socken bis an die knie, die badehaube auf und sprang vom milchtopfrand mitten in den espresso, dazu sang travis, was mir gar nicht so mißfiel.
zwei stunden fuffzehn noch. dank auf sechs uhr gestellten wecker für morgen früh besteht der abend aus bridget jones im ersten mit wein und relaxtem ego.

200 meter über achtern. weiß wer, wo das ist ?