Sonntag, 4. März 2007

aktuelle appetitliste:

Büffelmozarella.
Gemüsesuppe mit viel Käse oben drauf.
Oliven und Olivenbrot, knallsüße Babytomaten, frisches Basilikum.
Gebratener Viktoriabarsch.
Wein.
Belgische Fritten, groß, mit Majo und einem Bier.
Bavette mit einer Tomatensauce mit Meeresfrüchten.
Schwarzbrot mit Pflaumenmarmelade.
Schwarzbrot mit dunkler Salami.
Reispfanne mit allem, also Hack, Tomaten, Paprika, so halt.
Noch eine Pommes, diesmal mit Hähnchen und Krautsalat.
Eine Dorade.
Steinpilzristotto mit gemischtem Grünsalat mit gerösteten Kernen.

Schokomousse mit Himbeeren.

( Know your Enemy )

Der Tag fing phantastisch an, die Sonne schien, körperliche Grundfunktionen alle im grünen Bereich, nur noch heute, quasi. Ins Bergische, niedliche Häuser geguckt und ein neues Gaskochfeld erworben, 90 breit, mit allem, was ein Gaskochfeld so braucht, dass man lachend die Scheine aus dem Fenster wirft, herrlich. Danach, noch im Schweif der Kauflust, durchs bergische gelatscht, gefühlt durchs Ganze. Sollte man nicht unterschätzen, wenn man nicht gut befuttert ist, Berg runter in der Sonne merkt man ja nix, aber muss man sich dann berg rauf zurück zu Auto brasseln, mein lieber, war das anstrengend. Danach erst einmal fünf Minuten matt in 'Ügos Sesseln gelegen und einen Liter Wasser getrunken. Die Mägen dankten es mit bösem knurren, ich sah in den Wolken fliegende Currywürste und belegte Brötchen mit Ei.

Jetzt in Decken gewickelt (drei), Heizkissen an den Füssen und die heizung hochgedreht, die Fellchen bekommen spontan ihr Sommerfell, und morgen, wenn wir hier aufhören, ist denen dann kalt. 'Findet Nemo' in zehn Minuten, den fand ich ja im Kino schon so nett. 'Fish are friends, NOT FOOD!'
Ich glaube, heute Abend seh' ich das anders.


am hungertuch.

Dieser Eintrag ist keine Werbung und radikal unfinanziert!

Ich denke, das sagt genug zur akuten adical Diskussion, mehr auch bei la Gröner, lasst es euch schmecken.)

Der Tag gestern war nicht gerade das, was ich mir unter relaxtem hungern fasten vorstelle und weitaus arger, als das letzte Mal. Gut, vielleicht lag es wirklich daran, dass ich träge und fröstelnd in der Couchdelle verschwunden bin, so bis spät Abends, und mich hemmungslos dem TV Programm verschrieben habe. Und das ging dann so:

Erst mal doch den Film Zimt & Koriander geguckt, und der war echt ein ganz ein feiner. Aber der Gedanke, sofort im Anschluss den nächsten Griechen bis auf die Küchenecken leer zu futtern kam dann doch im 5Minuten-Takt. Danach ein Bericht auf arte über Domori und die Herstellung dieser edlen Schokoladenmasse, dann das Ende von Alfredissimo, und oups, direkt noch eine Doku über die Herstellung des Originale Parmigiano Reggiano. Die kannte ich zwar schon zur Genüge, also die Herstellung, aber jetzt könnte ich selber einen rollen, so genau habe ich gestern aufgepasst.
Dabei hat es draussen Bindfäden gegossen. M. meinte irgendwann, wir müsstem der TV-Falle entkommen, und so stiegen wir in 'Ügo und -
fuhren zu IKEA, was nachgucken.
Ich meine, es war Samstag, es war Nachmittags, da fahren alle Pärchen mit Nestbautrieb dahin, was sollte ich denn mit meinem Kohldampf auf salzigen Heringsdipp, Domori-Schokolade und einer ehrlichen, gigantischen Tomate dort?
Knurrend und mehr wie einsilbig schob ich mich auf dem kürzesten Weg (also durch die Kasse und dumpf guckende Pärchen) von hinten in den Laden hinein und als ich dann noch die Fährte zu den Bio-Minicalzones aufnahm, gab meine Laune mit einem hörbaren Geräusch nach und ich stellte auf stur. M. guckte eben das nach, was er sehen wollte, und nach knappen sieben Minuten nahmen wir erneut den kurzen Weg durch die Kassen. Hat sich auch keiner getraut zu meckern, mein Gesichtsausdruck muss TÖTEN! gesprochen haben, ich weiß es nicht, ich habe inzwischen überlegt, ob es auffällt, wenn ich einfach losrenne, und mir im Lauf eine der Chipstüten aus dem Berg dort greife, sie ganz schnell aufreisse und wegesse, und wenn M. mich am Auto eingeholt hätte, wäre vielleicht noch ein leichter Dill-Hauch um mich herum gewesen, aber den hätte ich auch noch irgendwie wegerklärt.

Hab ich natürlich nicht gemacht, dafür einen schönen Spaziergang am Rhein, wo man als nichtessender auch bei körperlicher Betätigung direkt schockgefrostet wurde.
Zu Hause dann die schwerste Phase des Tages. Es ist nicht der Hunger, der plagt, der geht. Es ist der Kopf, der alle Krallen ausfährt und seine gewohnten Rituale einfordert. Esses steht für so viel, gerade am Wochenende. Dann kauft man frisch ein, nach Appetit, mach den Wein auf, plant die Kochzeit unbewußt schon mal weg, freut sich.
Als wir halb erfroren vom Rhein kamen, gabs nichts zum freuen, es wurde dunkel und ich weigerte mich, aus der Wanne zu kommen, und riss mein Karmakonto arg am Kragen, als ich zwei mal heisses Wasser nachlaufen ließ, damit mir und meinem Comic nicht zu kalt wurden.

Irgendwann kam früher immer die Deutschlandhymne, damit die Nation die Glotze ausschaltet und ins Bett geht, die nächste Generation in Angriff nehmen.
Die hat mir gestern gefehlt, ich schlief irgendwann bei der Schmidt-Wiederholung einfach so weg, die Wärmflasche fest im Arm und träumte vom Fastenbruch. Es gab Oliven, Olivenbrot, Käse, Schnitzel und Gurkensalat, und Besuch dazu.


Samstag, 3. März 2007

lasst die spiele beginnen.

Das doofe zuerst: Gestern Abend flugs noch zwei DVDs ausgeliehen, für karge Fastenstrecken am Wochenende. Später dann, mit kugelrundem Bauch (unglaublich, was im Kühlschrank noch alles weg musste, übers Wochenende!) Sommer vorm Balkon geguckt. Mit guter Laune angefangen, und nöhlig mit sehr böser Laune am Ende ausgemacht. Blödes Berlin, blöde Frauen, doofe Männer, nur die alte Helene war toll, und die fiel hinteher mausetot vom Stuhl mit ihrem Akkordeon. Nein, der hat mich nicht glücklich gemacht, der Film, die gingen mir alle nur auf die Nerven, in ihrem Schmuddel.
Natürlich verlagerten sich jetzt alle Erwartungen auf den anderen Film, der noch auf dem Player liegt. Zimt und Koriander, Super ausgesucht Lu, dachte ich gerade noch, weil:

"Humor, Zartgefühl, ein Schuss Romantik und kulinarische Köstlichkeiten, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, sind die wesentlichen Ingredienzien dieser bewegenden und zugleich mit viel Witz erzählten Geschichte."

Ein lautes 'Danke auch!' ans eigene Ich, das scheinbar bei der Körper-und Wochenendbesprechung fest geschlafen hat, und somit bei der Filmauswahl nicht ans Wochenendfasten dachte. Jetzt sitz ich hier, schon einen Liter Wasser im Bauch (und sehe aus wie ein Guppi in glücklichen Umständen) und die DVD in der Hand und frage mich, welches noch der beste Zeitpunkt zum ansehen wäre. Noch zu Beginn? Hunger hab ich nicht, aber mit Sicherheit nach dem Film. Besser, ich gebe ihn gleich zurück, dann ist das vom Tisch, und ich nicht heute Abend sehr plötzlich am Tisch einer griechischen Taverne, vor mir den Teller des Olymps mit einem Liter Wein.

Körperliche Eckdaten: dicke Augen, kalte Hände, Müde, kein Hunger.
Gelüste auf Quark und salzige Oliven, Melone und Schafskäse, Currywurst.

Seitlicher Zuruf von M.: "Montag gehen wir erst mal zum Griechen!"

(Wir gehen so gut wie nie zum Griechen, wir gehen hier, im Dedorf, immer zum Italiener oder zum Portugiesen, plötzlich aber steigt dieser rasant auf der Sympathieliste, und das, obwohl der Film nur auf dem Tisch liegt. Ich bin entsetzt.)


Freitag, 2. März 2007

frau schmidt geht zum friedhof.

Es ist ja jetzt nicht so, dass ich denke 'Lu, Du alte Emo-Bloggerin März o7, jetzt geh mal raus ins Weite und suche was zum seelisch dran reiben, was man später auch noch schnafte wegbloggen kann.' Nein, so ist das nicht und so war das auch heute nicht, am Tag 2, als ich am Friedhofstor vom Rad stieg, den iPod ausdrückte, und an Frau Schmidt dachte. Frau Schmidt ist meine längste Ex-Nachbarin, die sah schon früher so aus wie heute, als ich ihr stolz verkündete, ich wohne jetzt hier und sei schon ganze sechse alt. Ich kenne sie mit ihren Wicklern, die sich immer Donnerstags über Nacht eindrehte, damit die Haare übers Wochenende schnieke sind, ich kenne alle ihre Hauskittel, alle ihre Geschichten und habe auch später, auf Augenhöhe, Stunden mit ihr in der Waschküche oder an den Tonnen verbracht, auf eine Geschichte oder auch fünf.
Frau Schmidt hat ihren Mann gepflegt, der hatte in einem sehr kurzen Zeitraum sehr viele Schlaganfälle, und danach sehr lange keine Meinung mehr. Und sie hatte ihren Kater, den Pinkie, über den sie immer ein wenig verzweifelt war, weil der Pinkie hauptsächlich weisses Fell hatte, was später den Gilb bekam, und über so was konnte sich Frau Schmidt drankriegen, ein Katz mit Gilb, wer hat denn so was? Der Mann starb, der Kater blieb, wir heulten zusammen ein wenig im Garten am Pflaumenbaum. Ein paar jahre später ging Pinkie zum Günther nach oben, und ihr fielen vor Trauer die Wangen ein und die Haare in Büscheln aus. Das ist jetzt dreizehn Jahre her, und ich habe mehr als einen Nachmittag im Treppenhaus auf Frau Schmidt eingeredet, sie solle sich einen neuen Kater ins Haus holen, es gäbe so viele, die eine Frau Schmidt bräuchten, und das man sich nicht vom Ende abschrecken lassen sollte, das sagte ich ihr auch noch.

Kurz darauf packte sie ihren Hackenporsche leer, legte ein Handtuch hinein und folgte dem Ruf einer Announce. Als sie zu Hause die Tasche aufmachte, kam ein kleiner Kater heraus, Max zog ein.
'Dat wird bei dem späta auch wieder so was, der wird ooch wieda den Jilb bekomm, dat seh ich dem jetzt schon an.' sagte Frau Schmidt, und machte Max den Napf voll.
Als ich ein paar Jahre später auszog, ging ich Frau Schmidt selten aber gern besuchen, um mir wieder die alten Geschichten anzuhören, mit Keksen und trockenem Weißwein serviert, im Kittel und mit Max zwischen den Händen. Ich mag diese kleine, starke Frau, die ganz simpel an die Geister der Toten glaubt, die in Schmetterlingen immer ihren Bruder Kurt sieht, der sie am Tag seiner Beisetzung sogar bis ins China-Restaurant verfolgte, als schillernder Schmetterling. Ich mag ihre Regelmäßigkeit, ihre sich wiederholenden Geschichten, ihre Diabetiker-Kekse.
Und deswegen musste ich heute morgen an sie denken, als ich auf den Friedhof ging, weil ich erwartete, dass ich sie dort treffen würde, irgendwo zwischen meinem Vater und ihrem Günther.
Getroffen habe ich sie etwas später, auf einer ganz normalen Strasse, und als ich ihr die Hand gab, dachte ich, mies sieht sie aus, und obwohl Freitag ist, liegen die Haare nicht wie gewohnt schnieke, sondern eher so zufällig.
'Wie geht es ihnen?' strahle ich sie an, und sie schluckt laut und hörbar, und sagt 'Nicht gut.'
Und da ich Frau Schmidt seit 32 Jahren kenne, weiß ich, dass sie nichts umhauen kann, ausser-
'Wann?' fragte ich.
'Montag.' sagte sie, und 'Ich will Dir eins sagen: Nix is schlimmer, als wenn man weiß, dass das Einzige wat einem lieb und kostbar ist am näxten Tag die Sonne nit mehr sieht.'

Wir standen da und schnieften laut und hörbar, meine Frau Schmidt, die sich schwer an ihren Hackenporsche lehnte und ich, die schwer auf ihrem Rad sass.


Donnerstag, 1. März 2007

22:14, jonathan zum diktat bitte.

Auf dem Weg, mitten auf der Hauptverkehrsstrasse, denken, dass man gerne mal wieder ein neues Wort hätte, so eins zum sofort reinverknallen. Etwas sinniges, etwas was sich anlieben lässt, eins wie die Grauwacke oder die Murmel, mein quasi nie vom Platze drängt, eins wie eine Süssigkeit mit 85% Kakaoanteil, eins, was man nimmt, wenn man es will.
Ein süsses Wort, was sich restlos benutzen läßt, eine Buchstabenschlampe, frisch geduscht in weichem Shirt.


butter auf die fische, aber auf alle!

Ich habe mir gestern noch ganz fest vorgenommen, dass ich den kompletten März - und das auch nur unter der Option 'Mindestens!' - reines Emo-Bloggen betreiben will, mit so einem Kraut und Rüben-Blog kann man das ja machen. Keine Filmchen, vielleicht mal ein Photo, ansonsten Befindlichkeit in ihrer Reinform, wofür bin ich denn ganz Frau? Ab Mai dann Renovierungsgreinen und OBI-Preise.
Den Gedanken konnte ich leider nicht komplett zu Ende ausdenken und mit Frühlingsblumen ausschmücken, weil ein sehr heller Blitz über mich hinweg fegte und der Donner auf dem Fusse folgte. Ich und mein Rad vibrierten noch leise nach, da kam erst der Eimer Wasser und dann das Badesalz der kräftige Schauer und im Anschluss ohne Luft holen der Hagel. Das alles dauerte zehn Minuten, und es passierte genau in den zehn Minuten, die ich benötigte, um mit dem Rad in den Fitnesstempel zu fahren. Göttin sei Dank, ich hatte die schwarze Ballonseidenhose an, atmungsaktiv und herrlich fluffig für schweißtreibende und einen größeren Bewegungsradius erfordende Sporarten wie Tanz oder Step (Step wie Stufe, nicht wie Astaire). Diese ließ auf dem Rad gut 80% des Wassers abperlen, die restlichen 20% inklusive ein paar Hagelkörner mit Orientierungs-wie Schmelzstörungen wurden umgeleitet an die Beine. Als ich den Tempel betrat, tropfte ich wie ein benutzter Schirm, die Hose klebte wie angegossen an den Beinen.

Und sonst?
Es gibt Phasen wie Stunden im Leben einer Frau, wo die Koordination nicht so richtig will. Mir fiel zwar nichts auf die Füsse, dafür wollte der Fuss nicht immer das selbe wie der Rest. Um genau zu sein stolperte ich zwei mal, hat aber keiner bemerkt, weil eh alle gerade die Arme über die Köpfe warfen und den Elvis machten. Auf dem Rückweg blieb der Weltuntergang aus.

Überhaupt, Untergänge. Heute ist Frühlingsanfang, hört die allgemeine Nöhlerei über 'zu warm' endlich auf. Sollte sich das nächstes Jahr wiederholen, schreibe ich über nix anderes mehr, als über die Klimakatastrophe, aber einmal alle paar Jahre kann so etwas vorkommen. Das letzte mal ist ewig her, da dass ich im Januar in schwarzen Cordklamotten auf dem Rücksitz eines Motorrads und wurde ins Bergische gerast, zum Kaffee trinken.
Gabs also schon mal, wird auch wiederkommen, und ab heute Frühling, also ich freu mich! (Im Hintergrund prasselt laut ein kräftiger Schauer an die Scheiben.)

Und sonst so?
Fragte eben auch die Nachbarin, mit einem leicht verstaunten Blick auf meine sehr schweren Mülltüten, die den Inhalt des Katzenklos inne hatten. Dann trifft man ja immer auf die Nachbarin, wenn man es gerade besonders schwer und/oder eilig hat.
'Ach!' sagte sie.
'Achwas?' sagte ich, und ich sagte auch 'Eigentlich...' und weiter kam ich nicht, weil sie meine Zögersekunde ausreichend nutzte, um in die Lücke zu preschen und zu erzählen, natürlich ging es um das zu warme Wetter. Ich unterdrückte ein Gähnen, verlagerte mein und das Gewicht der Fellchenküttel von links auf rechts, unterdrückte ein Gähnen und hatte überraschenderweise das Lied der Biene Maja im Kopf, Hirne machen so was ja, wenn sie sich akut langweilen. Aber in Anbetracht der Tatsache, das die Nachbarin bald ohne das auskommen muss, also mich auf der Treppe abzufangen und vollzuerzählen, und ich ja auch, stellte ich gutmütig und klönbereit die Tüte ab, es machte ein komisches Geräusch, als sich ein Riss durchs Plastik zog und es machte einen komischen Geruch, als die Küttel eins ums andere heraus plumpsten. So kann man ein Gespräch auch aprupt beenden, ich jedenfalls rannte nach einer Kehrschaufel und sie ging zurück in ihr Netz.

Und dann war da noch.
Mein freier Tag, gestern. Frei bedeutet bei mir am Ende dann doch immer besonders vollgestellt mit den Dingen, zu denen man sonst nicht kommt. Also telefonierte ich den halben Morgen mit Menschen von der Stadt, um Informationen zu bekommen. Informationen zu Gewerberegeln, Informationen zu Finanzsachen, Termine für eine mündliche Bewerbung, um an eine bestimmte Fortbildung zu kommen, die sonst kaum zu bekommen wäre. Und weil die Menschen von der Stadt scheinbar alle länger schlafen dürfen wie ich, hatte ich immer links das Telefon und rechts den Staubsauger, weil man so lange Wartezeiten überbrücken muss, und ich bekomm die nicht so gut bezahlt wie der Beamte am anderen Ende, also kann ich schon mal die Hausarbeit nebenher erlegen.
Übrigens mache ich diese Prozedur schon ein paar Wochen, schreibe eingeforderte eMails, besorge Informationen über mich, die mich selbst noch nie interessiert haben, schreibe die auf gelbe Zettel, auf Briefumschlage, auf Bons, kaum habe ich eine neue Info zur Hand, und übertrage sie dann liebevoll in eine Mail an eine Frau, schicke die weg, stolz, endlich alles beisammen und fertig zu haben, nur um dann doch wieder nichts zu hören. Ich freue mich jetzt schon, wenn in einem halben Jahr die Antworten eintrudeln, inklusive der gnädigen Terminvorschläge, wann man sich denn dann einmal persönlich über die Sache auseinandersetzen könnte.
Da war ich dann schneller, so!
Und heute Abend Teambesprechung mit Teil-Chef und allen, die ins kleine Team gehören. Das kann ins Auge gehen. Keiner rechnet damit, dass ich fürchterlich anders reagieren könnte, als gedacht, dass ich sagen könnte, ich mag nicht mehr, ich muss auch mal wieder für Geld arbeiten und nicht nur für den Weltfrieden. Im nächsten Leben immer daran denken, auf der Arbeit ein gesundes Nähe-Distanz-Verhältnis einzuhalten, nie mit dem Chef befreundet sein, wenn er Arbeit und Privat nicht gründlich auseinanderhalten kann (der beste Chef von allen konnte das, der hat nur zur Bürozeit anzügliche Witze gemacht), so kann man nämlich nie ohne Kampf Forderungen durchsetzen, wer nimmt schon von Freunden Geld für etwas?

Sonst noch was?

Solltet ihr euch einmal über Langeweile oder Terminmangel am Wochenende beklagen, habt ihr hier einen total super funktionierenden Tipp:
Nehmt euch einfach vor, ihr wollt fasten!
Ich hatte keinen Mangel, aber will fasten, und das seit knapp nach Karneval. Letztes Wochenende ging das dann kläglich in die Hose, weil der Samstag plötzlich ganz anders daherkam, als er sollte, als wie es fürs angenehme Fasten richtig wäre, also alles um eine Woche verschoben und gefuttert wie nix Gutes. 'Nächstes Wochenende' konnte man da sagen, und sich das Rotweinglas noch einmal vollgießen. Und was kommt jetzt? Lang zugesagte Ausstellungseröffnungen, neue Möbel über Autobahnen abholen, und dennoch: es wird gemacht, das Wochenende wird gefastet und danach ist weinfreie Zeit bis Ostern, Basta.
War ja auch nur als Tipp gemeint.

Und was kommt zu kurz?
Text. Einer noch bis Mai, eine volle DIN-A-4 Seite, und ich sitze vor dem leeren weiss und weiß nix, dabei geht es um eins meiner Spezialgebiete.


Resümee:
Gestern nass geworden und trotzdem amüsiert.
Frühling ist da.
Schrullige Nachbarin wird fehlen, ab Mai.
Ich gewinne am Ende gegen das Beamtentum.
Brauche ab morgen einen neuen Teilzeitjob in Düsseldorf! Es darf sich gerne gemeldet werden.
Fasten passt nie.
Herr wirf Zeit vom Himmel!

-fin-


bow wow wow yippieh yo yieppieh yeah



(via jannic-mail)


Mittwoch, 28. Februar 2007

step und belangloses, alles in loser reihenfolge.

Erst gegen fünf wird der Tag sich richtig anfühlen. Ich, baggy Ballonseide und das eigens für solche Tage geschaffene Shirt. Laute Musik und Schrittfolgen, schwitzen und die Arme richtig halten, fliessende Bewegung, runterzählen, nicht über das Step stolpern, der Nachbarin zulachen.
Draussen der 16.te Wolkenbruch des Tages, Seelchen gröhlt laut zur Musik, Körper läßt es sich gut gehen.

hafen-sport | © Lu um 15:03h | keine meldung | meldung machen?

EXTRABLATT, lu in griechenland zu wasser gelassen



Herrlich, wieder ein Bild zu meiner 'Hallo Lu'-Sammlung.
Diesmal frisch aus dem Urlaub wech von Frau Klugscheisser,
die hier die gesamte Fotostrecke zu Wasser ins Netz ließ.

Efcharisto!

(Übrigens: Wer mich findet, darf mich natürlich behalten.)


(Schickt weiterhin fleissig ein, ich habe ab Mai
Platz und Wände en masse, ich hänge alle auf.)


refs, die 12.893ste

1 Search request: was reimt sich auf ahnen m...


naaa?

fischmarkt | © Lu um 09:32h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 27. Februar 2007

zitat, für später.

"Mein Gott, es ist voller Sterne."

(gib mir alle!)

kryptik in muscheln | © Lu um 21:42h | keine meldung | meldung machen?

just in der couchdelle-

Tage, wo einem die Haare besonders gesonnen scheinen. Der Schutzgeist derweil ist abtrünnig; alles fällt rechts herunter und landet komplett auf einem Fuss. Essen, Küchengeräte, Kamm und Küchenmesser.
Was am Ende bleibt ist dieser unglaubliche Heisshunger auf salzige Fritten, ersatzlos vertreten von einem kleinen Klatsch Ziegenkäse. Ich gehe also in die nächste Runde.


Montag, 26. Februar 2007

dinge, die mich montags aus dem konzept bringen.

I ♥ die Spreebee, weil:

ich eben im Fitnesstempel beim ersten erwähnen meiner selbst dachte 'Ach Britt, Du Süsse, ich muss Dich bei Blogtree einspannen, sollte ich wirklich der Grund sein, dass Du auch damit angefangen hast!' Eine Torte zum Bloggeburtstag, die Kerzen sind essbar.

ich innerlich immer mitgequatscht habe, und es heißt NATÜRLICH Frauenblog, wenn kein Mädchen dahinter steckt.

ich im Supermarkt weitergehört habe, und plötzlich wie vom Donner gerührt beim Obst stand und Pipi in den Augen hatte, eben weil ich ein Mädchen eine Frau bin und momentan eine zähe Lernphase habe, in der ganz viele Menschen mit Aufgaben wie Spiegeln um mich herum stehen, und Du hast mich wirklich berührt mit Deiner Aussage und ja, ich liebe es wenn meine Texte berühren, egal ob zum lachen oder zum weinen, Hauptsache sie treffen ihr Ziel. Und es tut gerade jetzt mehr wie gut, positives Feeback zu bekommen, merci!

und wer auch immer 'Theresa' ist: auch Dir ein Danke!

Die Sendung gibt es HIER , und sollte eigentlich Pflichtprogramm für Blogsdorfer und Interessenten sein.

Ich gebe zurück zum Montag, wir machen weiter mit Arbeit.


picasso.



Ausstellung Malen gegen die Zeit

Ich bin ja kein Kenner des Kubismus, ich hatte auch nicht so ein schickes Halstuch an wie die Düsseldorfer Damen, die sich ebenfalls bei Wolkenbruchwetter lieber in einer angesagten Ausstellung herumtrieben, dafür hatte ich schon einen Trödelmarkt mit kniehohem Matsch hinter mir, und Lust auf viel Kuchen und geistigen Input.
Ich bekam Kuchen und einen präzisen wie erstaunten Blick auf das, womit sich Picasso im Angesicht seines nahenden Endes befasste.
Drei Etagen voll mit Bildern, die hauptsächlich das zum Thema hatten, was bei der Frau zwischen Kinn und Knie passiert, und besonders inspirierend muss ein Bordellbesuch gewesen sein, der eine mannigfaltige Reihe von Bildern und Drucken nach sich zog. Auch mit Katzen gab es was, Katzen und Hummern, aber in Relation nicht erwähnenswert.

(Ich schreibe jetzt nichts über das Gespräch, welches spät in der Nacht zwischen mir und M. mit meiner Aussage begann:
'Sag mal, kann es sein, das Picasso kurz vor seinem Ende nur noch Pussyfixiert war? Ist es am Ende wirklich so profan?')