Mittwoch, 22. Juni 2005

zwischenmeldung aus dem leben (prall).

ich mach das nicht mehr, die sache mit dem *freuen.
es geht seit wochen immer in die hose, und grad wenn ich noch nicht die paar wörter "endlich mal ein ruhiger freitag" -nur zum beispiel- zu ende gedacht habe, kommt die nächste hiobsbotschaft reingerauscht, gern per telefon, wie retro.
der freitag ist mit sofortiger wirkung auf meiner "bad day"- liste führend neben dem bösen donnerstag, und ich nenne ihn jetzt und bis auf weiteres nur noch "hiobs persönlicher freitag".
letzte woche -nur zum beispiel- freute ich mich auf eine auszeit, auf frei_zeit, auf ein bißchen was für mich, mehr wie nötig wärs ja. dann brummte das handy, und ich war meinen einzigen halbbruder los, den ich je hatte.
er wollte den umzug meiner mutter vom land zurück in die stadt managen, kommenden samstag, alles war fest geplant,wir wollten halt noch mal telefonieren, an eben diesem freitag, welchen ich zu diesem zeitpunkt noch nicht als ganz so böse befand.
das war viel telefoniererei, dann, das war eine der letzten adrenalin-reserven, die aufgemacht wurden, in meiner körperinternen bar. das war stress auf schock, arbeit statt trauerarbeit. das war der freitag.

jetzt ist der umzug kommenden samstag trotz allem geblieben, umorganisiert hier, eine hilfe dort, es war mehr wie arschknapp, aber es war möglich zu machen. es wird dann sicherlich so sein, dass der LKW zu klein für den schrank ist, dass das wohnzimmer zu klein für den schrank ist, das alles zu klein für den schrank ist - das nur zum beispiel.
aber, und ich wäre ja kein vollweib, wenn ich da nicht so eine ahnung im nacken gehabt hätte, die mich heute morgen wieder zum telefon greifen ließ. ich dachte, lu, dachte ich, ruf doch mal eben die gute, alte, neue vermieterin an und frag, wann du denn vorab den wohnungsschlüssel abholen kannst, damits samstag keine bösen extras gibt. die gute, alte vermieterin, die mit meiner mutter letzte woche noch ein stündchen live und in farbe kaffee getrunken hatte, und, laut angaben meiner mutter, beide schön zusammen geklönt hätten, also eben diese wußte jar nüscht von kommenden samstag, sie dachte so was zum ersten halt, wie man das so macht. halt eben.
mir drehte sich derweil mein mokkaschlapp-frühstück auf dem absatz um und ich dachte an den vormieter, der ja eigentlich bis zum 18. raus sein wollte, und fragte eben das, also ob er denn jetzt raus sei, der nette junge mann ? wüßte sie nicht, warum denn ? argnh
ich hab dieses lustige spielchen dann abgekürzt, ihr kurz die eckdaten erklärt, dass meine mutter dank internen informationsstau unter umständen eine woche mit LKW und zu großem wohnzimmerschrank obdachlos sein könnte, und ob sie mir mal eben kurz die handynummer des nochmieters stecken könnte, ich würde mich dann selber bemühen.
hab ich dann auch, und mindestens hundert ave maria( gesungen, nicht gerührt ) auf die weibliche intuition, weil der nochmieter nämlich überhaupt keine info bekam, und sich zeit gelassen hat. ist ja auch sein gutes recht, bezahlt ist bezahlt, und bis zum letzten des monats sind diese vier wände noch sein.
waren diese vier wände noch sein, darf ich jetzt sagen. ich umriss ihm am telefon die drohende obdachlosigkeit meiner mutter, die hohe sterblichkeitsquote in meiner familie, dröhnte noch ein bißchen über die klöngewohnheiten älterer damen ab 65 ab ( siehe informationsstau ) und feilschte. eigentlich hätte er die wohnung renoviert übergeben müssen ( göttin, hatte ich mich über diesen umstand gefreut! ), und eigentlich wohnt er noch da drin, nur seine möbel sind fast alle in der neuen wohnung, und der keller sei auch noch voll.
eigentlich.
und da war mein punkt zum angurren ansetzen, und genau der punkt, der jeglichen ansatz zur freizeit vor dem höllenumzug am wochenende im kein erstickte. der deal ist jetzt, er zieht bis morgen abend aus, und zwar auch höchstpersönlich, dafür muss er nicht mehr renovieren, dafür müssen wir aber auch nicht die woche bezahlen, die meine werte mutter dann früher einzieht. geschafft !
unter umständen wäre die alternative, mutter nebst kater in den eigenen vier wänden zwischenzuparken, und das hätte tote auf beiden seiten und katerkämpfe zur schlafenszeit gegeben. und wohin mit dem zu großen wohnzimmerschrank ? eben.

ich sags ihr erst mal nicht, die neue herausforderung mein. dafür bin ich dann gleich bei OBI anzutreffen ( die mit dem irrem lachen im gesicht und hochgradig am tödlichen männerschnupfen erkrankten mann im schlepptau ), farbe, plane und quast ans sommerkleidchen drückend, um dann morgen abend ab 19 uhr, also nach der arbeit, mal eben noch die wohnung zu renovieren, hurra.
und wenn es mir an motivation und energie mangeln sollte, dann hab ich ein neues lied auf den lippen, das geht in etwa so : "heute kleb ich, morgen streich ich, übermorgen hol ich die königin herself ins eigene land"

( in einer woche ist fast alles gut. )

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