Mittwoch, 2. Juni 2004

stille freude

max herre, mein persönlicher liebling der deutschen klangwelt, ist zurück.
und käuflich.



"Als wir im Sommer 2002 hergezogen sind, lief bei "Kiss FM" immer noch "A.N.N.A" auf Rotation", erzählt Max. "Die Leute hören das und sehen mich in der Stadt und denken nicht, dass es für mich zwar immer noch gut, aber eben auch vorbei ist. Sowohl musikalisch, als auch von der Geschichte. Es ist aber einfach acht Jahre her, dass ich das geschrieben habe - und jetzt ist nun mal vieles anders. Ich wollte einfach meine jetzige Situation beschreiben: Wir kommen raus, es regnet, aber ich stehe da halt nicht mehr allein. Ich habe einen Sohn, den ich vom Kindergarten abgeholt habe und sie hat auch ein Kind. Sie ist zufällig gerade in Berlin, sucht eine Wohnung und wir verabreden uns. Aber es bleibt unklar, was passiert. Eigentlich ist da überhaupt nichts, aber es ist eine alte Situation, die einen einholt. Man ist in einer Konstellation, in der man eigentlich glücklich ist. Und trotzdem fühlt man plötzlich so eine Unruhe und zweifelt für einen Moment. Denkt: "Das hätte auch ganz anders laufen können." Das kennt Jeder. Man fühlt mit Max und auch mit Anna, erinnert sich an ähnliche Situationen, falsche und richtige Entscheidungen. Je mehr es einen berührt, desto mehr glaubt man dem Erzähler. "Ich habe immer gemeint: "Ich sag' nicht, ob das eine reale Geschichte ist. Ist auch nicht so wichtig." Ich glaube, dass es ein Mythos ist, ein Sinnbild." Er lässt den Satz ausklingen. Dann: "Wenn das genau so passiert wäre, gäbe es das Stück natürlich nicht. Ist doch klar. Oder zumindest nicht so."

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