Donnerstag, 17. August 2006




(mit Grüßen an meine liebste Mittwochsfrau.)

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reisenotizen, 7. seite.

Freitag, 16. Juni 06

Mimizan Plage

Sonne & Gewitter, 32 °C


„Gewitter an Austern“

Ein Haus zu haben bedeutet gleichsam, Verantwortung zu tragen, was mich letzte Nacht (genau, die erste in einem richtigen Bett, gefühlt seit Wochen, Vorfreude, Jubel und himmlischer Chor beim hinlegen!) Punkt drei Uhr im Schlüpfer Markisen elektrisch einfahren und Wäscheständer per Hand und Pedes eiligst reinschleppen ließ, als ein erstes Gewitter den Ort und unsere Terrasse komplett flutete.
M. bekam, ganz Mann, davon nichts mit und schlief währenddessen den Schlaf der Gerechten. Ich hingegen im Halbschlaf gerannt wie bei den Jugendfestspielen, immer die Dekowahnsinnigen Besitzer und Punkt 12) Markise von der Hausgebrauchsanleitung im Hinterkopf.

Urlaub zu haben steht ja auch irgendwie für Hirn aus und ausruhen, und klappt dieses jahr mehr so weniger. Bis auf den komplett vergessenen Handy-PIN (hab ich ja erst seit 10 Jahren, und nie mal geändert auf einen, den ich auch im Koma nie vergessen würde, lieber immer schön bei der kryptischen ab-Werk-Nummer bleiben, is klar.) weiß ich noch alles und kann mich in ganzen wie langen wie verschachtelten Sätzen ausdrücken, gern auch 3-sprachig. Dafür wird der Inhalt eher Privatfernsehen, das nenn ich mal ausgleichende Gerechtigkeit. Heute am Strand liege ich eine Weile so vor mich hin und denke tatsächlich darüber nach, wie ich die Innenseiten des Körpers ebenfalls angebräunt bekomme, Wäsche wechsel ich noch täglich, aber eben habe ich Gedankenlos das Bided zweckentfremdet (Punkt 87)Bidet-Nutzung) und darin meine Wäsche schön in REI eingelegt. Ausserdem kann man sich darin super die Beine rasieren. So komme ich nie in einen Himmel, ich muss aufpassen!




(Wellen hoch wie Gartenlauben)

Unsere kulinarischen Exzesse nehmen Ausmaße an. Habe seit einer Woche keine Lust mehr auf Eier, der ganze Fisch deckt also meinen Eiweißbedarf mehr wie ab. Allerdings, und das finde ich auch langsam bedenklich, habe ich gleich viel Photos von prallvollen Tellern auf der Speicherkarte als von Franzosen und deren Landschaft.


(Beweisbild, Abendessen)

Freue mich schon auf die Erklärungen zu Hause, wenn die Lieben die Galerie einer Speisekarte sehen und statt Meer und Sand die toten Insassen in Olivenöl mit Knoblauch und Brot.

Man hangelt sich auch von Flut zu Ebbe, von Mahlzeit zu Verdauungsspaziergang (der Abends dank Wein meist sehr beschwingt und mit leichter Schräglage passiert), bis man wie ich gerade völlig erschlagen im herrlichen Bett (Hurra!) liegt, und das noch vor Mitternacht. Draußen über dem Atlantik geht die Welt in grellen, langen Blitzen unter und alles versinkt in lautem Regenprasseln. Abkühlung, endlich.
Übrigens eine praktische Einrichtung, hier in Mimizan, dass tagsüber die Sonne scheint und es über Nacht runtergewittert, wenn, ja wenn man die Markise drin hat.
Ich muss noch mal weg …


(Zimmer mit Aussicht, über dem Meer kam der Weltuntergang daher.)

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