Montag, 15. Januar 2007


"Warten auf Zeiten, digitale Antworten und auf Godot, ach, Godot."


Freitag, 12. Januar 2007

Viele Wege führen nach Köln-Gremberghoven

Es gibt ja so Tage von Fehlentscheidungen, die man ganz leger unter 'Murphys Law' abbuchen kann. Meiner heute fing mit einem herzhaften Biss in ein Käsebrot an, welches kurz vor seinem Ende sogar noch die U-Bahnhaltestelle Schlesische Strasse sah, weil da musste ich nach einem Blick ins weltweite W ganz dringend hin, und das Käsebrot somit halt mit.

Atemlos mit flatterndem Schal (aber Stulle im Bauch) gerade noch die U-Bahn gen Bahnhof bekommen, um dort auf meinen nächsten Gegner vor 9 am Morgen zu treffen, auch bekannt als moderner Fahrkartenautomat.
'Scheiße', sage ich zur Begrüßung, und sofort habe ich einen der Bahnbediensteten an meiner Seite.
'Kannisch ihnen helfen, Froillein?'
Froillein, denke ich, ich fass es ja nicht, aber keine Zeit zur Aufklärungsarbeit am 'Männlein', mein RE donnert in 6 Minuten auf Gleis 16 ein, und bis dahin muss ich die Fahrkartenaufgabe gelöst haben.
Mit dem Finger auf den 4-stelligen Haltestellencodes finde ich dankbar unter K Köln, und sogar die entsprechende Haltestelle.
2069 tippe ich ein, und Männlein so ' Dat machen se ja rischtich into-iev.'
'InTUITIV wie ich bin, hab ich sogar Geld zur Hand', ich zu ihm, aber er kontert mit einem 'Der nimmt aba nur kleine Scheine, also höxtenz nen Zehner.'
'Neee, ne?'.
'Momäntschen, dat hamma gleich. Manni, haste mal zwo Zehner für die Dame hier?'

Noch 3 Minuten, die Dame bekommt akuten Stress.

Manni kann, ich stopfe dem Automaten einen Zehner in den Schlitz und dann Manni:
'Ham se ne Bahn-Kacht?'
'Ja, wieso?'
Schwerwiegender Ausnahmefehler, weil Bediensteter 1 jetzt flink wie ein Wiesel auf den Knopf C wie Korrektur klickt und alles liebevoll eingegebene einfach so erlöscht.
BITTE MACHEN SIE EINE EINGABE

Noch 2 Minuten. Ich:

'Ohmeingottdaswarechtnicht- - - gut!"
'Jetzt noch mal von vorn. Geben se mal die Nummer Ihrer Bahn-Kacht ein,mmh, wat hamse, fuffzich?'
'Nein, 25, und ist diese 20-stellige Nummer etwa DIE Nummer, die ich eingeben soll?'
'Jenau!', alle beide.
Ich tippe wie irre, erst die Nummer meiner Bahn-Card, dann muss ich drei mal die Karte rein und raus, dann Fahrtzielnummer, 2069, zack, dann Startbahnhof, 1095, zack, Gerät spuckt Fahrkarte aus, ich hole tief Luft, um endlich zu Gleis 16 zu rennen, da meint Manni
'....nit so schnell, sie müssen noch bestätijen, dat sie die Punkte wolln, hier eintippen.'
Ich haue fast die gesamte Hand auf Taste 1 für JA sage artig Danke und renne drei Stricher mit Kaffee um, auf meinem einsamen Marathon zu Gleis 16, am hinteren Ende des Bahnhofs.

Ich habe den Zug bekommen, ich liebe Zugfahren generell und ganz unverblümt, ich liebe den zarten Moment des Gefühls, auf Reisen zu sein.

Ich habe gerade einmal drei Seiten gelesen, da ist schon der Dom in Sicht, aussteigen, Anschlusszug suchen. Das entsprechende Gleis ist natürlich wieder am anderen Ende des Bahnhofs, und ich, leider immer noch Adrenalin im Blut und in dem Gedanken, ich sei zu spät, komme die Treppe hinauf, sehe einen Zug dort stehen der meiner sein könnte, eigentlich müsste, und renne hinein.
Als ich sitze, merke ich, dass ich sieben Minuten zu früh in einem Zug sitze, mein eigentlicher Anschlusszug ist also nich nicht einmal in den Bahnhof eingefahren, da fahre ich schon wieder hinaus.
Der einzige Mensch im Abteil ist knapp 103, und nickt auf all meine Fragen aufmunternd und zahnlos.
'Nächster Halt Business Park, Ausstieg in Fahrtrichtung links' ertönt es da.
Super, da ist das Hotel, denke ich, und wundere mich leider überhaupt nicht über die Tatsache, dass der Zug nicht wie geplant 8 Minuten, sondern nur 3 brauchte, knapp.
Hätte ich mal machen sollen, dann hätte ich mich auch nicht so wundern müssen, dass ich nicht wie geplant direkt neben dem Hotel aussteige, sondern selbiges quasi am Horizont mehr so an Form und Farbe gerade noch erkennen kann.

'Scheisse!'.

Ich nahm es quasi gelassen und ging los. Einmal über eine Brücke, einmal eine ganz lange Strasse runter, Industriepark-Charme, keine Mensch auf weiter Strecke. Dem Hotel kam ich nur zögernd näher, und wenn die Strasse, auf der ich lief am Ende nicht nach rechts weiterführte, dann müsste ich unter Umständen die ganze Strecke zurück und noch mehr.
Endlich, zwei Menschen in einem Bus.
'Tach, macht die Strasse da hinten nach rechts einen Knick, so dass ich zu diesem Hotel da komme?'
'Nee, junge Frau, da ist Sackgasse, dat steht aber nirjenzwo hier.'

'Scheisse!!'

Ich gehe ein paar Meter zurück, ein rascher Blick auf die Uhr sagt, dass ich noch elf Minuten habe, bis die Fortbildung beginnt, also ein kurzer Anruf nach oben, Himmel hilf, ich brauche einen Wink.
Der Wink kam prompt und als "Fläche provisionsfrei zu vermieten" daher, eine Lücke zwischen den Hallen, Brachland.
Ich stapfte ein paar hundert Meter durch Schlamm und Glitsch, nur um vor der nächsten Front Hallen zu stehen, hinter denen die ersehnte Strasse ist, auf der eben erwähntes Hotel steht. Kurzer Blick in alle Richtungen, und rauf auf den Zaun, kurze Strangulation mit Tasche, dann Tasche einfach schon mal vorgeworfen, was eine ganz böse Idee ist, kommt man am Ende selber nicht über die Hürde. Ich kam, Göttin sei Dank, und mich hat auch nur eine eine komplette Büroetage einer Speditionsfirma dabei beobachtet.

Noch vier Minuten, also die Strasse entlang gerannt, die Info-Dame mit einem zu lauten 'Moin-na-wie-gehts-heute?' von meinem Schlammstiefeln abgelenkt, rein in den Aufzug und rein in die rettende Toilette.
Drei Minuten lang die Stiefel mit Klopapier entschlammt, Frisur gerichtet, Hände gewaschen und Lippen nachgezogen, und auf die Sekunde genau in den Schulungsraum.

Das ist 1a Lu'sches Timing, das macht auch Murphys Law nicht nieder, nicht.



manchmal, an so morgen wie heute, da wünsche ich mir ein shirt auf dem alles steht.
ein wort für alles, was ich je erlebte, und eines für all das, was ich daraus wurde, und von mir aus noch eins, um abzuschließen.


Donnerstag, 11. Januar 2007

käfer auf halb sechs.

Gestern dann, hoch über den Dächern des Doms zu Kölle, weit über die Felder des Vorortes blickend.
'Da kommt später noch was runter' sagte ich vorher zum Teilchef, der ohne meinen Orientierungssinn und meine Fähigkeit, Karten zu lesen (natürlich in Fahrtrichtung gehalten) nie in diesem Leben angekommen wäre, obwohl es das zweite mal in einem Monat war, das wir die Strecke fuhren.
'No no, not this day' meinte er, und wir verschwanden im Bauch des Gebäudes.

Drei Stunden und vier Tassen sauren Kaffee später. Ich meditiere schläfrig über den zwei Zipfeln des Doms, draussen fällt der Luftdruck, im Raum wird mit Füssen gescharrt und der Vortragende hat seine Schuhe schon längst von den seinen, heimlich unter dem Tisch. Ich will gerade versuchen, genau dieses liebenswerte Detail mit dem Mobilen einzufangen, als ein Geräusch von draussen die Ruhe zerreisst.
Bssss...BSSSS- BS!, macht es, und alles guckt zum Fenster.
In einem achten Stock kann ja so manches kommen, so einiges flog schon rasant an uns vorbei. Ein Schwarm Enten zum Beispiel, drei Elstern, Kölsche Tauben auf Stadtranderholung. Und nun dieses Bssss...BSSSS- BS!.
Vorne wird rasch ein paar Schuhe wieder an den Fuss gebracht, ein Bauch eingezogen und die PP-Präsentation eine Seite weiter geklickt. Der Raum beruhigt sich, war was?
Bssss...BSSSS- BS!
Ich kann mich bei dem Geräusch auf nichts anderes mehr konzentrieren, lasse den Dom Dom sein, und versuche, den Ort des BSSS! zu finden. Plötzlich sehe ich über der Lampe diesen Käfer, so groß und fluffig wie ein Marienkäfer und direkt wieder dieses Bssss...BSSSS- BS! gefolgt von einem leisen zisch.
'Mist!' rutscht es mir raus, und schon bin ich auf dem schnellen Weg zur Lampe. Lampe steht direkt beim Vortragenden, mein direkter Weg ca. zehn Meter Luftlinie, das wär zu schaffen.
Als ich an der Lampe stehe, das Ding nach unten wuchte um den gefangenen Käfer herauszuschütteln, wie die Holle der Insekten, da merke ich plötzlich, wie mich ein gerammelt voller Raum mit Anzugmenschen anstarrt und jeder für sich eine Diagnose stellt oder mir einfach nur auf den Hintern starrt, wie der Herr aus Köln-Nippes, hinten links.
'Ähm...' ich.
'Ich bin zu drei-viertel quasi-Buddhistin' rufe ich, fange den halb erblindeten Käfer aus der Lampe ab und mache mich auf den Weg zum offenen Fenster.
'Und der Rest?', der Vortragende.
'Protestantin, die ist für den Job gut.', entgegne ich, der Käfer brummt mit einem letzten BS! aus dem Fenster Richtung Feld und ich schleiche zurück zu meinem Sitz, rechts aussen. Setzen, karmisch 1+, Benehmen glatte 6!

Der Teilchef grinst über das ganze Gesicht, sagt 'Yes, I know, could be my Grandmother, right?' und der Rest sortiert sich neu in den Stühlen. Den Rest der Zeit werde ich ein wenig seltsam beäugt.

Als wir rauskommen regnet es in Strömen.
'In Afrika würdest Du sofort geheiratet werden, Du kannst das Wetter voraussagen, das ist wichtig!' flachst Chefe, als wir aus der Tür kommen.
'Ja, und wenn ich dann Insekten rette, werde ich direkt aus dem Dorf vertrieben, weil die mich für verrückt halten.' sage ich, setze mich ins Auto und rüste mich gedanklich für die Rückfahrt wie die Beifahrer der Dakar-Ralley.


schäume, die farbe pink und der teppichklopfer.

Eine ganz neue Seite dieser Traumsache, wo man plötzlich mitten im Restaurant bemerkt, das man nicht angezogen ist und vor lauter Schreck nach einer halben Minute Peinlichkeit aufwacht, die hatte ich eben, nach dem ersten Weckerklingeln um halb sieben. Ich drückte dem Wecker den Ton ab und beschloss, im Plümmo zu bleiben. Nur noch zwei Minuten, lieber Gott, Dein Schaf liegt brach, das muss sich noch mal eben wohlig umdrehen.
Die Strafe folgt auf dem Fusse, und so überstand ich meinen zweiten Traum in einem knappen, pinken Häkelbikini und hatte die meiste Zeit einen großen Staubsauger dabei, wobei das Umfeld mein Gym war, in etwas loserer Anordnung mit plötzlich auftauchendem OBI-Markt, wo sonst die Sauna ist. Ich frage mich seit einer Kaffeelänge, was das jetzt zu bedeuten hat.


Mittwoch, 10. Januar 2007

zen.



Dienstag, 9. Januar 2007

ich zitiere:

Er, rechts von mir sitzend und den Arm in der Luft schwenkend so 'Möppis sind im_mer aus Gummi!', darauf sie, mein Fragezeichend abfangend 'Möppis sind Schnurzel, aber warum notierst Du das jetzt gerade, willst Du das etwa bloggen?'
'Schnurzel?', ich.
'Ja, Möppis sind Schnurzel, aber das hab ich grad erfunden.', sie nochmal nachschenkend.
'Möppis sind das, was man immer irgendwo drauf flüppt.', er.
Daraufhin andächtige Stille.

(Es ging um etwas, was zu einem Auto gehört, das wollte ich gerade schreiben, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, es könnte auch etwas vom Gasherd gewesen sein, dieses Möppi. Es war 23:45, es war nach der dritten ganz spontanen Flasche Wein bei der Weinabholung nach Feierabend, und es ist mir leider auch nicht mehr geläufig, ob beide zitierte anonym bleiben möchten.
Ich wollts nur gesagt haben!)


frischer frühling bei REWE

Du super Frau, Du können Heiraten mich ja, ja?, sprachs und feixte mit seinen zwei Kumpels, die alle jeweils zwei komplette Toastbrote von JA! -wie passend!- und Heringe in Sahne im Korb liegen hatten, zwischen vielen Dosenbieren und einem einsamen Kümmerling.
Nix da, und schon gar nicht mit so falschem Brot und den ganzen Geschmacksverstärkern, gebe ich maulig die Regie an die Kassiererin Frau Hunke ab, die das mal eben für die drei jungen Herren im Rausch vor Mittag wegübersetzt, und prompt tritt Stille ein.
Ich bin aber auch störrisch, oder so.

Mein Netz voll praller Clementinen macht direkt eine gesunde Dötsche in das Toast auf dem Band, und beseelt wuchte ich direkt die Frühlingszwiebeln, den Kopfsalat, Hüttenkäse, Joghurts, Milch, also alles hinterher, nur keine Lücke aufkommen lassen, die polnische Toastbrotfraktion diskutiert derweil meine Regalfänge und mein quasi-Verlobter säuselt, das da nix ist Wurst mit dabei. Ich verschwinde unter seiner Alkoholfahne, die mich wickelt und umhaut.
Nee, und Hering auch nicht, ich hab heut Schlachttag, da gibts nur Salatherzen und Kopfsalat.
Ha, Touché, der Punkt an mich, aber pronto.
Die Frau Hunke will das aber jetzt nicht übersetzen und so bleibe ich allein mit meinem kurzen Triumph und denke mir Beifall von den drei Salatherzen und standing ovations vom Bund der Frühlingszwiebeln, die stehen eh grad.

Russen, die sind ja jetzt überall, raunt ein böser Greis an der Trenn-und Einpackstation in mein dafür sehr verschlossenes Ohr.
Polen, zische ich zurück, es sind Polen aus Polen, das soll ja manchmal offen sein, wenn sich wer ärgert. Hab ich mal gehört.
Den hat er kapiert, und läßt mich stehen.

Zwei auf einen Streich unter fünf Minuten, mein Charme ist begnadet, bitte lassen sie die Kinder nach vorn.

latrinen-talk | © Lu um 14:42h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 7. Januar 2007

im schaumbad im loop:



die tage dazwischen im set.



Bitte sachte pressen, die Opalküste ist komplett.


während sich iTunes noch 27 minuten selbst sichert.

Dieses wohlige Gefühl der zufriedenen Sicherheit, welches ich nach einem ausschweifendem BackUp-Vorgang meiner Daten habe ist in etwa mit dem Vergleichbar, welches ich nach dem Verlassen der Zahnarztpraxis durchlebe, mit frischem Stempel im Bonusheft und der Gewissheit, wieder für eine Weile davon gekommen zu sein.
Nur das gemütliche Brummeln meiner externen klingt einlullender als das Wort 'Vitalitätsprüfung' aus dem Mund meines Dentisten.

latrinen-talk | © Lu um 13:57h | keine meldung | meldung machen?

PUs geflügelte Worte, 1.

zu allem bereit, feststehende Wendung:

emotional, psychologisch und mental bereit für alles, was auch immer passieren mag oder nicht, vor allem wenn man gerade gegessen hat und vermutlich eine Weile nicht daran denken muss, erneut zu essen. Es ist nützlich, zu Beginn eines Abenteuers derart bereit zu sein.

->siehe auch: große Stiefel; Hosenträger

Quelle

hafenkloster | © Lu um 13:20h | keine meldung | meldung machen?

order # 1.07

Jonathaaaan?

Maam?

Schalten Sie sämtliche Telefone aus und lassen Sie den Sandmann gegen 2 Uhr durch, bitte!

Natürlich, Maam.

seufz.


frisch und trivial nach mitternacht.

Ich habe meinen Flickr-Account Pro bezahlt und nun wieder alle 1019 Bilder zum Ansehen parat; ich habe meine Amazon-Wishlist aufgeräumt und ich habe einen wunderschönen Ort verraten bekommen, wo man weit über das dritte Kapitel hinwegschreiben kann. Dieser Ort ist geheim und liegt nur lasche zehn Flugstunden, sieben Aufenthaltstunden und neunzig Minuten Autofahrt zwischen mir und dort, und am Ende fährt man einen kleinen Feldweg durch die Berge und zack, steht man vor seinem kleinen Paradies am Meer. Das Paradies besteht aus einem Wohnwagen, einer Frittenbude und dem Atlantik vor der Türe. Glück ist, wenn man die Muscheln schnarchen hört.

Mein Glück jetzt: heisse Wärmflasche, Buch und Plümmo.

(Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn sie Dr. Bob sagen hören:
"Das wilde Leben der Lu, eine Hafenversion, die sich gewaschen hat!")


Samstag, 6. Januar 2007


Noch hält mich der als gemein bekannte Samstag fest in seinen sechs Armen, von denen ich zwei ganz gewiss als Beine vermute, und wenn ich endlich des Samstags Ohre gefunden habe, dann werd ich ihm das aber flüstern. Beine als Arme, so eine Mogelei!

Ich mit dem Staubsauger, ich im Bio-Markt um den letzten Pilz kämpfend, ich mit dem Leaderkatz für die Butter, Milch mit Landliebe, das kennt auch Herr Katz.

Regen, die Winterjacke in der Waschtrommel, am Ende duftet sie nicht mehr nach Kaminrauch, frisch von letzter Woche, sondern nach Waschpulver, wobei ich keine feste Entscheidung parat habe, was mir die nächsten Tage lieber wäre.

Aber den langen, bedächtigen Blick der Parfümeriefachfrau von gestern nach 17Uhr, der überlebt das schleudern nicht. Ich finde das ja toll, das sie ihrem Stil treu sind, auch beim Duft, sagte sie, und hielt dabei meine Winterjacke in 'schlamm' fasziniert im Blick. Ich derweil mein gesamtes Ich von Fuss links auf Fuss rechts und wieder zurück, wie ich das immer in Parfümerien mache.

Eben dann beim Jackentaschenleermachen das Duftmärkchen wieder gefunden, tief in der Jacke 'schlamm' versenkt. Dort duftete es die ganze letzte Nacht stoisch gegen den Kamin und erkämpfte sich das Eckgebiet meiner Tasche links, direkt neben dem Kaugummi, dem Zuckertütchen aus Prag mit Kafkas Konterfrei über der Café-Adresse und dem Pödchen ohne Kopfhörer.

BOSS - MARITA - FEMME

steht auf dem Duftmärkchen, und während ich weiter mit des Samstag sechs Armen hadere, denk ich mir einfach, die Fachfrau hieß Femme, das Parfüm BOSS, und die Marke Marita.
Ich trage in meiner linken Taschenecke BOSS von Marita, das hat mir Femme empfohlen, das würde zu meiner sehr sonnigen und stiltreuen Art passen.

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logbuch | © Lu um 12:59h | keine meldung | meldung machen?