Samstag, 25. September 2004

abgeschlossen, abgezuckert, weggebrannt und abgetuckert.

gestern den ganzen tag komplett dem arbeitsfleiss verfallen, immer nur „urlaub-urlaub-urlaub“ gedacht, und dann, ganz erwartet war es soweit. dieser kleine moment des glücks. dieser gottverdammte süße moment.
während sich draussen im herbststurm die bäume bogen, löschte ich 1 mio cookies und kehrte den browser frisch, ließ mich ein letztes mal vom besten chef von allen feste herzen, hauchte noch einmal quer über tisch und display, und weg war ich. urlaub- endlich!
endlich zeit. aber endlich zeit wofür ? zuerst rüde rettungsaktion in sachen balkonbotanik, die sich dank sintflut unbemerkt in ein kleines sumpfgelände gewandelt hatte.
dann eine wirklich miese weil blasshelle pizza geliefert bekommen, auf die man sich – zur feier des tages bleibt die küche kalt- anlass - richtig gefreut hatte. grauenvolles tv-programm, blasse gesichtsfarbe dank enormer urlaubsreife und dauergähnen richtung TV-apparat – ende des abends 23:08 im heimischen plümo. beim einschlafen noch „endlich bist du vorbei,du scheiß-tag“ gedacht, das wars.
was fehlte waren die reiseunterlagen für nächste woche, und die briefwahlunterlagen für sonntag. vermute, unser postbote ist unterwegs verstorben ertrunken, wer weiß.

heute morgen beim aufwachen zwei seltsame dinge bemerkt : a) die schlechte laune hat die nacht ebenfalls überstanden, und b) ein enormer heißhunger auf eine fleischkrokette.
beides im milchkaffee ersäuft, dafür kurze zeit später eine entdeckung gemacht : die stadtteilbücherei ist ein verkappter lesbentreff kleinod im viertel. statt –wie vorgehabt- nur noch schnell vor dem urlaub den kinski-berg wegzubringen, schleppte ich perlen an hörbüchern ( für den unglaublich langen flug bis griechenland ) und drei 4kilo-hardcover-schinken zurück, glücklich und ruhig gestellt.
aber ach kinski. jetzt, wo ich mich exzessiv durch sein leben gelesen habe, bildbände und filmlisten angestarrt und antipathien gegenüber herzog ausdiskutiert habe, jetzt hinterläßt er eine klaffende lücke auf dem nachttisch. what’s next klaus ?

17:50. das erste mal gluckert im hintergrund die heizung, und mein bikini hängt auf der leine zum trocknen. zum abendessen hat sich japanischer besuch angekündigt. zur feier des tages und mit gastgebern, die das selbstexperiment lieben, gibt es also richtige deutsche küche.
gulasch nach mutterns art mit kartoffelklößen und rotkohl. alles selbst gemacht. ich bin mir sicher, das wird sie umbringen, aber hey… wenn ich in japan zu besuch wäre, würde ich auch auf heimische küche pochen. bin gespannt, wie sie mit dem wein zurechtkommen. ( und wenn sie abgefüllt sind, mache ich lustige photos, ha! )

was ich vergessen habe : über uns zieht heute eine polnische familie mit geschätzten 64 mitgliedern ein. und alle haben eine bohrmaschine dabei.

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