Donnerstag, 18. März 2004

fern.weh

da reisst frau zum frischen tagesbeginn die balkontüre in der küche auf, um sämtliche bösen geister des katzenklos gen draussen ziehen zu lassen, und plötzlich hält sie inne, steht mit geschlossenen augen mitten im türrahmen, zieht die luft durch die nase und füllt die lunge bis zum letzten bläschen auf.
feuchte erde, nadelbäume, teichwasser, all diese frischen düfte wirken benebelnd, lassen erinnerungen und wünsche hochkommen, die "brüllamseln" ( dank an die kaltmamsell, das ich nur noch dieses wort im kopf habe, wenn ich die piepmätze trällern höre ) zwitschern lieblich den morgen an und überhaupt stimmt in diesem moment so ziemlich alles.
frischluftbedröhnt, im kopf urlaubssituationen...
wie man morgens vom bett mit nackten füssen in den garten mit pinienbäumen läuft, die satte waldluft riecht und das meer rauschen hört, oder ( und das hatte nicht zuletzt mit dem blubbernden espresso-kocher zu tun, der in diesem moment die schwarze brühe ausspuckte und sich somit in meine vision einschlich ) wie man den kopf aus dem zelt steckt, weil kaffeeduft durch den reißverschluss kriecht und ein neuer tag sich an einen kuschelt.
all das gab es völlig unerwartet zum aufstehen.
süßer schmerz fernweh. ab heute geht es also wieder los, ja ?!