Mittwoch, 3. März 2004

mutter, oder wie geht denn nun das internetz ?!

am telefon im gespräch mit muttern genau so ratlos herumstammeln bei dem kläglichen versuch, ihr das thema "bloggen" und genauer, das buch "BLOGS!" zu erklären.
wie damals, als das erklärungsbedürftige thema die eigene defloration darstellte, die stressbedingten schweißausbrüche die gleiche intensität hatten .
nach dem telefonat -wie früher- müdigkeit und geistige leere empfinden, während das deo in die knie geht.

s.o.s. | © Lu um 17:10h | keine meldung | meldung machen?

von oben

kommt entweder der weltuntergang, oder der frühling.
so oder so kann man sich morgens entscheiden, wenn man wie ich zehn minuten fussmarsch zur bahn vor sich hat. weltuntergang-frühling-weltuntergang-frühling.
und weil heute morgen die sonne versuchte, durch diese dicke nebelbank zu pfuschen, und weil die vögel ein wenig optimitstischer klangen, und selbst die fellchen ein paar brocken futter im napf ließen, was auf frühjahrsdiät schließen läßt, also weil all das heute morgen mit meiner trotz schlafmangel guten laune zusammentraf, entschloß ich mich für den frühlingsmodus. ich ließ schal und mütze auf dem nagel hängen, zog den parka enger um die hüfte und ging los.
im weltuntergangsmodus wäre mir jetzt wieder jeder dünnpfiffhaufen der ansässigen kampfdoggies aufgefallen, und der seit wochen ausgeschlachtete videorekorder, der in einem vorgarten neben einem leitz-ordner liegt, den auch keiner mehr haben wollte, nicht mal der sperrmüllwagen. ich würde die zehn minuten über andere jobs nachdenken, zB in dem komischen tierbedarfsladen an dem ich täglich vorbeigehe, wo man omis mit an-die-tür-lieferungen glücklich machen kann, und ansonsten nicht viel zu vertreten, verantworten oder zu verzellen hat.
oder wieder ganz was neues, abwechslung bis es gänzlich
" tschö du deutschland " heißt.
im frühjahrsmodus allerdings, und den wollte ich ja heute wieder aktivieren, im frühjahrsmodus geht man beschwingt aus der haustür, tritt pfeifend in hundekotze, lächelt milde und atmet tief die irgendwie ganz entfernt nach frühling duftende morgenluft ein. und noch mal. und wenn der 24er vorbeifährt, dann hält man halt kurz inne, statt sich über den verkehrsgau der großstadt zu grämen. und auf dem weg durchs ghetto, äh, durch sein viertel, da kommen dann wieder die ganzen kleinen vertrauten impuls-scheißerchen hoch. die " ich muss sofort weg ", " jetzt ans meer, JA", etc. ein paar von euch werden wissen, was ich meine.
in gedanken sehe ich nicht die stadtteilgeschäfte und die haltestellen. ich sehe - die lungen voll frühlingsluft- autobahnschilder, ich lese "rappel" statt "einbahnstrasse", ich überschreite nicht die strasse, sondern ganze städt, quer durch belgien, liege, brüssel, frankreich ... meer. ja.
und stehe dann doch nur an der uBahn-haltestelle, dezent ernüchtert zwischen vier fahrspuren, den LKWs und autos akustisch, visuell und körperlich ausgeliefert.
frühjahrsmodus. jetzt, wenn es wieder wärmer wird, man abends am fluss liegen kann, das fernweh körperlich anwesend ist, jede einzelne pore schreit : hau hier ab !
frühjahrsmodus. als ich eben über die brücke über den fluss fuhr, die möwen alle in der luft, schreiend, auch in frühjahrserwartung. nicht mehr lange, dachte ich mir, es kann nicht mehr lange dauern, dann können schal und mütze wieder urlaub machen, übersommern im keller.

seemannsgarn | © Lu um 10:56h | keine meldung | meldung machen?