Dienstag, 9. März 2004

unterwegs

und es schneit wieder, permanent den kopf in der kapuze vergraben, permanent den nass-kalten schnee ins gesicht, auf dem weg in die innenstadt. märz, du schlampe, mach die sonne an!
auf dem rückweg, frisch akupunktiert, da führte mein weg wie gewohnt durch die innenstadt, vorbei an den üblich verdächtigen, an der obdachlosen, die mit klammen händen die fifty-fifty anbietet, und ich stehe neben ihren sachen, und sehe, dass sie auf alle taschen kleine katzen gemalt hat, oder der andere obdachlose, der immer am kö-graben sitzt, mit seinem pappschild, der hat's heute umgedreht und "scheiß-wetter" drauf geschrieben, und der biblische irre im weißen kittel, der hatte sein stelldichein schon, war gerade im begriff wegzulaufen, immer eilig, immer hat er einen gezückten schlüssel in der hand, wo so ein lederbeutelchen mit reißverschluß dran baumelt, und wenn er so dahin rennt, sich unters volk mischt, dann denkt man, er wäre auf dem weg zu seinem laufenden lieferwagen, dieser prophet des jan-wellem-platzes, und als ich dann in der bahn saß, da sah ich einen schäferhund, einen alten, mit deckchen auf dem rücken, und während alle anderen um ihn herum rannten, und hektisch taten, ging, nein, latschte er gemütlich mit herrchen an der leine von baum zu baum, und schnupperte mit bebender nase die neuesten infos aus den markierungen. "hunde-blogs" dachte ich mir, und "das mache ich gleich auch", dachte ich mir noch dazu, mit kaffee in der hand eine gemütliche blogrunde drehen und feste durchschnufen, was im revier so vor sich geht.


zickig

präsentiert sich litauen, holprig unsere ersten ansätze der "wie, verdammt, kommen wir dahin ?" -frage.

fliegen könnten wir, meiner flugangst trotzend, welche sich eh nur darin äussert, dass ich auf sämtlichen flughafentoiletten meine route markiere, mich im flieger niemals abschnalle, nie den sitz verlasse und mir immer die komplette "was sie tun müssen, wenn: " - arie der stewardessen anschaue ... als einzige.
ebenfalls falle ich während des fluges nie in tiefschlaf, lese keine zeitung und esse alles, was mir vorgesetzt wird. so ist sie, meine flugangst.
aber ich würde all das ja auf mich nehmen, herrn m. ists fliegen wurscht, das macht der mit links auf einer backe, aber die wollen doch tatsächlich 1400 euros pro seele haben, und dann wären wir noch nicht mal genau da, wo wir hinwollen.
mit dem auto quer durch polen ? neeee, klar.
der seeweg, der könnte es werden. aber so wild-romantisch
( abends den sonnenuntergang auf deck gucken, wehende haare im wind, etc. und so ) wird dieser mit sicherheit nicht. insgesamt hieße das nämlich zug-bus-fähre-bus-zug-bus. in etwa.
vorab müßten wir mitsamt gepäck nach kiel oder travemünde kommen ( ca. 4,5 bis 6 stunden zugfahrt ), von dort aus um die 25 stunden (!) mit der fähre nach litauen ziel-hafen, und von dort aus mit dem zug richtung pampa, wo unser persönlicher zielort liegen könnte.
ich, die auf reisen immer so voller vorfreude ist, mache niemals auch nur ein auge zu, bis ich da bin. somit dürfte litauen mich zum ersten mal mit schaum vor dem mund und leicht irrem blick kennenlernen, hurra.
aber was tut man nicht alles für einen lecker muckefuck -kaffee in einer kantine der kolchose ( gott, wie ich dieses wort liebe ! ).
wir werden sehen.

rückenwind | © Lu um 12:00h | keine meldung | meldung machen?