Mittwoch, 23. August 2006
reisenotizen, 11. seite.
Dienstag, 20. Juni 06
Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 25 °C
„Avec Surprise, sil vaut plait!“
Ab Nachts Landwind, Papeteriegestank und Regen. Da kann man dann tagsüber mal in aller Ruhe die Gegend erkunden ohne in Auto im eigenen Fett gegart zu werden.
Könnte man, sollte ich sagen, gäbe es in dieser Region viel zu erkunden.
So durchliefen wir einen Pinienwald, trafen dort auf gigantische Mengen von Enten, die in Frankreich erstaunlicherweise sehr viel lauter sind, als ihre deutsche Verwandtschaft, was ich immer ganz pragmatisch auf die Jagdzeit schiebe. Entweder sind diese armen Geschöpfe von der ganzen Ballerei schon fast taub, oder es hat sich für das Überleben als vorteilhaft erwiesen, ein sehr sehr lautes Organ zu entwickeln. So standen wir stumm an diesem Tümpel im Wald und wurden von geschätzten 20 Enten angebrüllt. Des weiteren trafen wir auf eine halbe Trillion Baby-Kröten auf Pilgerreise, was das karmisch einwandfreie Weitergehen arg strapazierte, sahen uns drei umliegende Strände an (sehen alle gleich aus), fuhren für eine Stunde in einen Supermarkt zum Ausgleich der farbe grün und zum austocken der Alkoholvorräte, nur um darauf im Haus, nach ein paar Creme Bruelee in einen sehr tiefen, sehr selbstgerechten Schlaf zu kippen. Zum lesen komm ich so nie.
(einer der zahllosen Strände, "kennste einen, kennste alle", würde mein ur-opa malte jetzt donnern.)
Im Kopf schon so langsam mit dem Finger den Heimweg nachzeichnend. Was nimmt man noch mit, welcher Wein war der beste und wer wollte alles Sand haben?
Nachmittags kam die Sonne raus und wir dann gleich hinterher.
(täglich)
Strand und Atlantik = ein Traum, und hätten wir eben zum Abendessen im Restaurant nicht diesen Liter Tafelfusel bestellt, dann hätte ich jetzt auch noch genaue Vorstellungen, wie das England-Schweden Spiel eigentlich im Detail war. Vor mir auf dem Tisch steht ein kleiner Plastik-Comic-Truthahn mit Hut, und ich erinnere mich vage, dass ich bei dem verdutzten franz-ital. Kellner in der Pizzeria als Nachtisch den „Surprise-Becher-Winnie-the-Pooh“ mit einem flüssigenavec in der Mitte und einem Sil vaut plait am Ende orderte, weil auf der Kinderkarte stand das halt so da. Den wollte ich. Mit Überraschung, biddeschön.
Betrug auf ganzer Linie!
Aber es wird alles seinen Sinn haben, und so muss ich jetzt auch lachen, wenn ich mir diese Federvieh ansehe, wie es von einer fetten, frischgepfützten französischen Nacktschnecke bestiegen wird.
----
Du weißt nich, was hier los ist, und warum Du mitten in Frankreich liest? Hier gehts zum Anfang:
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Tag 8
Tag 9
Tag 10
Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 25 °C
„Avec Surprise, sil vaut plait!“
Ab Nachts Landwind, Papeteriegestank und Regen. Da kann man dann tagsüber mal in aller Ruhe die Gegend erkunden ohne in Auto im eigenen Fett gegart zu werden.
Könnte man, sollte ich sagen, gäbe es in dieser Region viel zu erkunden.
So durchliefen wir einen Pinienwald, trafen dort auf gigantische Mengen von Enten, die in Frankreich erstaunlicherweise sehr viel lauter sind, als ihre deutsche Verwandtschaft, was ich immer ganz pragmatisch auf die Jagdzeit schiebe. Entweder sind diese armen Geschöpfe von der ganzen Ballerei schon fast taub, oder es hat sich für das Überleben als vorteilhaft erwiesen, ein sehr sehr lautes Organ zu entwickeln. So standen wir stumm an diesem Tümpel im Wald und wurden von geschätzten 20 Enten angebrüllt. Des weiteren trafen wir auf eine halbe Trillion Baby-Kröten auf Pilgerreise, was das karmisch einwandfreie Weitergehen arg strapazierte, sahen uns drei umliegende Strände an (sehen alle gleich aus), fuhren für eine Stunde in einen Supermarkt zum Ausgleich der farbe grün und zum austocken der Alkoholvorräte, nur um darauf im Haus, nach ein paar Creme Bruelee in einen sehr tiefen, sehr selbstgerechten Schlaf zu kippen. Zum lesen komm ich so nie.
(einer der zahllosen Strände, "kennste einen, kennste alle", würde mein ur-opa malte jetzt donnern.)
Im Kopf schon so langsam mit dem Finger den Heimweg nachzeichnend. Was nimmt man noch mit, welcher Wein war der beste und wer wollte alles Sand haben?
Nachmittags kam die Sonne raus und wir dann gleich hinterher.
(täglich)
Strand und Atlantik = ein Traum, und hätten wir eben zum Abendessen im Restaurant nicht diesen Liter Tafelfusel bestellt, dann hätte ich jetzt auch noch genaue Vorstellungen, wie das England-Schweden Spiel eigentlich im Detail war. Vor mir auf dem Tisch steht ein kleiner Plastik-Comic-Truthahn mit Hut, und ich erinnere mich vage, dass ich bei dem verdutzten franz-ital. Kellner in der Pizzeria als Nachtisch den „Surprise-Becher-Winnie-the-Pooh“ mit einem flüssigenavec in der Mitte und einem Sil vaut plait am Ende orderte, weil auf der Kinderkarte stand das halt so da. Den wollte ich. Mit Überraschung, biddeschön.
Betrug auf ganzer Linie!
Aber es wird alles seinen Sinn haben, und so muss ich jetzt auch lachen, wenn ich mir diese Federvieh ansehe, wie es von einer fetten, frischgepfützten französischen Nacktschnecke bestiegen wird.
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Du weißt nich, was hier los ist, und warum Du mitten in Frankreich liest? Hier gehts zum Anfang:
Tag 1
Tag 2
Tag 3
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Tag 7
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