Donnerstag, 4. März 2010

Mi 03.03.2010

Wenn man direkt beim Aufwachen den Gedanken an ein frisches, saftiges und knuspriges Brathähnchen nicht mehr lassen kann, dann trinkt man erst mal ein gutes Glas Heilerde.
Oder?
Man entscheidet sich, dass jetzt mal gut ist, und-
Und?
Ich hab den Mittelweg genommen. Ich wußte, dass dies der letzte Tag ist, nur hatte ich zum Fastenbruch nicht das Material parat, sprich: Kaffee alle, kein frisches Brot für eine stattliche Käsestulle, und überhaupt.
Also Heilerde, dann Sojabananenshake, und dann Schreibtisch.
Draussen pralle Sonne, nebenan ein frisch erkälteter M., und da muss ich natürlich ein Huhn für auskochen. Männer darf man nicht einfach so siechen lassen, und dem Altkatz mit seiner Essstörung kommt so ein gekochtes Huhn sicher auch ganz gut entgegen.

Schnitt, Zeitsprung, es ist Mittag und ich kaufe Huhn, und Zutaten, und sage grad zur Bäckersfrau: Den müssen sie nicht einpacken, den ess ich gleich so. Schnappte mir 'den', ging vor die Tür in die Sonne und biss vollen Genusses in etwas, worauf ich sonst nie Hunger habe:
Ein großer Schokokuss, Fabrikfrisch. (Nom-Nom!)

Danach hatte ich direkt Energie, um den Garten zu entlauben, den Mann zu bekochen, die Arbeit zu beenden und eine schöne Runde an der Düssel entlang zu joggen.
Und zum Essen Abends ein Glas Riesling, genau richtig kalt, genau richtig frisch.

Fazit: Die Säure-Basen-Fastenkur ist vielleicht für richtig übersäuerte, die a) sofort eine Linderung ihrer Beschwerden bemerken und nicht ganz auf Nahrung verzichten möchten, und für ein paar Tage mal eine Auszeit aus ihrem Trott brauchen. Das alles am besten ohne Sportprogramm.

Ich für meine Teil mag es knackiger in Empfinden und Zeit. Wenn ich faste, dann mache ich über zwei Tage Eiweißfasten, was bedeutet, das ich pro Tag fünf spezielle Eiweißshakes trinke, damit der Körper das für ihn sehr wichtige Protein bekommt. Ich habe dabei richtige Fastenerscheinungen, sprich: Müde, Kopfweh, stinken, klarer Blick, glänzendes Fell. Und nach zwei Tagen ist gut.
Aber über neun Tage keine Energie für Bewegung zu haben, keine für mich wichtige Fastenerscheinungen zu verspüren und dann das Fehlen von Dingen, mit denen ich den ganzen Tag zu tun habe, also Essen und Wein, das ist mir im Alltag einfach zu sperrig. Eine Wochenkur woanders, wo man weder funktionieren muss, noch Abgelenkt wird, das mag gut sein, aber so hat das für mich nicht funktioniert und ich kann diese Erfahrung weitergeben, wenn mich wer in Sachen Fasten anfragt.

Letzter Gedanke war: Rieslingschlamm.

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