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Dienstag, 6. Juni 2006
meine apothekerin, telefonisch.
sie: "Brauchst Du sonst noch was, oder nur den Tee für den Kater?"
ich: "Hm, ich überlege gerade, auf welchem Stand die Urlaubsapotheke ist. Iberogast ist fast alle, aber sonst..."
sie: "...brauchst Du ja eh nix, bei Deiner Roßnatur."
ich: "...aber ich reise mit Mann."
sie: "Ok, ich stell Dir mal was zusammen. Pflaster, Durchfall-,Mücken-,allergie-,Bauch-und Gliederschmerzenmittel, Pflaster in allen Größen MIT lustigen Motiven, Zeckenzange, Fiebertabletten, Desinfektionsmittel und Kondome."
ich: *gacker*
sie: bis später dann.
ich: "Hm, ich überlege gerade, auf welchem Stand die Urlaubsapotheke ist. Iberogast ist fast alle, aber sonst..."
sie: "...brauchst Du ja eh nix, bei Deiner Roßnatur."
ich: "...aber ich reise mit Mann."
sie: "Ok, ich stell Dir mal was zusammen. Pflaster, Durchfall-,Mücken-,allergie-,Bauch-und Gliederschmerzenmittel, Pflaster in allen Größen MIT lustigen Motiven, Zeckenzange, Fiebertabletten, Desinfektionsmittel und Kondome."
ich: *gacker*
sie: bis später dann.
zwischen
bügeln, backup und blitzbestellung-
(passt immer noch ein blogeintrag).
noch drei tage.
(passt immer noch ein blogeintrag).
noch drei tage.
Die richtige Bikiniauswahl bei siebzehn Grad Wohnungstemperatur.
über wartende milben und flirtende wirte.
"Da fasste sich die Zecke ein Herz."
(phantastische Doku mit einem in Rowohlt-Timbre vorgetragenen Gut-Text. Glücksbote. Wird wiederholt.)
(phantastische Doku mit einem in Rowohlt-Timbre vorgetragenen Gut-Text. Glücksbote. Wird wiederholt.)
Sonntag, 4. Juni 2006
hugh laurie - dr. house casting
lektionen in demut.
"Lu, saug doch mal Deine Tastatur ab, vielleicht geht dann ja wieder alles."
Dieser Satz hatte bei mir nur eine Chance, weil ich eh kurz vor dem Gau stehe, da singt man auch bei Vollmond an einer kuscheligen Friedhofsmauer weibliche Kröten an oder die Beatles an Pfingsten rückwärts.
Seit letzter Woche erarbeite ich mir jede Mail und jeden Text mit erheblicher Mühe, weil mir 5 Tasten mit insgesamt zwölf Zeichen fehlen, und würde ich hier nicht mit C&P arbeiten, dann sähe es mehr so so aus:
ch wär ds schön, hätt ich nur die und ds usrufezeichen zurück, und ds psilon, ds brucht mn uch öfter ls mn denkt, und wenn mn ml so richtig mit Stzzeichen uf die Kcke huen will, dnn fehlt ds usrufezeichen gnz rg, von den spitzen Klmmern in HTML ml gnz zu schweigen ... etc.
Wo war ich? Staubsaugen, stimmt.
Jedenfalls hätte das alles keine Wirkung auf mich, wäre da nicht mein schlechtes Gewissen, weil ich mit Laptop UND Fellchen lebe, und eins von beiden haart grad vierfach, weil der Sommer unter Umständen kommt, und da muss man als Fellchen nun mal kräftig fellen, sonst bringt das ja alles nichts.
Und vorhin dann, als der Mitbewohner gerade mit hängenden Schultern und extrem komplizierten Männerzahnschmerzen Richtung Notzahnarztpraxis fuhr, und ich so ganz weiblich bei mir dachte "nutz ich die Zeit, räum ich flugs auf", da kam mir oben zitierter Satz wieder in den Sinn. Gedacht, getan, und so zielte ich kurz darauf mit 2000 Watt Saugstärke auf die Tastatur, und freute ich mich noch, als Familienpackungsgroße Katzenhaarformationen ins Saugerall flogen, in meinen Ohren leise schreiend, bis ... ja, bis die N-Taste erst mit einem leisen "klack" den Halt verlor, um dann mit einem besonders lauten Schrei (nämlich meinem) in die tiefe Schwärze des Staubsaugerrohrs zu entschwinden.
Minuten später sass ich, zu allem bereit, mit einem zerlegten Staubsauger und Werkzeug operationsbereit auf dem Fussboden.
Zuallererst den Staubsaugerbeutel durchkämmen, wobei das wörtlich zu nehmen ist. Negativ.
Schwester, den Kreuzdreher bitte.
Nachdem ich mit zwischen den Zähnen eingeklemmter Zungenspitze und Eastwood-Blick sämtliche Schrauben aus ihren Fassungen gedreht, zig Drahtschlingen durchs Rohr und um die 800 saftigen Flüche hinterhergejagt hatte, hatte ich Husten, eine neue Weihe nötig und Durst, nur die N-Taste, die hatte ich nicht ( und das neulich weggesaugte etwas aus meiner Schmuckschachtel im Bad, das blieb ebenfalls verschwunden ).
Noch mal zurück in die Mülltonne, in die ich den kompletten Haar-Staub-Berg mittlerweile entsorgt hatte, und nun wurde es richtig lecker, gab es gestern doch gegrillte Calmar- und Lachssteaks mit Salat, und blieben da doch viele gedotzte Knoblauchecken, Zwiebelschalen und Fischreste übrig, die nun eine streng riechende Ehe mit dem Haarstaub von heute Morgen eingingen. Mir wars egal, ich wollte nicht noch einen Buchstaben verlieren, alle Mann an Bord, jetzt wird gekämpft.
Gerade als M. betäubt und heldenhaft mit getöteter Wurzel vom Notarzt kommend die Wohnung betrat, wurde ich, streng riechend und stumm-eisern kopfüber im Müll grabend fündig, und hielt stolz eine stinkende N-Taste mit Lachsgräten vereint zwischen den klebrigen Fingern.
War der Schlingel also doch in einer Fellknolle versteckt.
Egal, für die Zukunft weiß ich nun, dass der Staubsauger insgesamt in 24 Einzelteile zerlegbar ist, und das die Tasten beim absaugen bitte vorher anzuschnallen sind. 2000 Watt halt.
Das N funktioniert wieder super, die anderen immer noch nicht, aber es ist ein gutes Gefühl, auch mal hinter den Regalen und dem Z durchgesaugt zu haben.
Dieser Satz hatte bei mir nur eine Chance, weil ich eh kurz vor dem Gau stehe, da singt man auch bei Vollmond an einer kuscheligen Friedhofsmauer weibliche Kröten an oder die Beatles an Pfingsten rückwärts.
Seit letzter Woche erarbeite ich mir jede Mail und jeden Text mit erheblicher Mühe, weil mir 5 Tasten mit insgesamt zwölf Zeichen fehlen, und würde ich hier nicht mit C&P arbeiten, dann sähe es mehr so so aus:
ch wär ds schön, hätt ich nur die und ds usrufezeichen zurück, und ds psilon, ds brucht mn uch öfter ls mn denkt, und wenn mn ml so richtig mit Stzzeichen uf die Kcke huen will, dnn fehlt ds usrufezeichen gnz rg, von den spitzen Klmmern in HTML ml gnz zu schweigen ... etc.
Wo war ich? Staubsaugen, stimmt.
Jedenfalls hätte das alles keine Wirkung auf mich, wäre da nicht mein schlechtes Gewissen, weil ich mit Laptop UND Fellchen lebe, und eins von beiden haart grad vierfach, weil der Sommer unter Umständen kommt, und da muss man als Fellchen nun mal kräftig fellen, sonst bringt das ja alles nichts.
Und vorhin dann, als der Mitbewohner gerade mit hängenden Schultern und extrem komplizierten Männerzahnschmerzen Richtung Notzahnarztpraxis fuhr, und ich so ganz weiblich bei mir dachte "nutz ich die Zeit, räum ich flugs auf", da kam mir oben zitierter Satz wieder in den Sinn. Gedacht, getan, und so zielte ich kurz darauf mit 2000 Watt Saugstärke auf die Tastatur, und freute ich mich noch, als Familienpackungsgroße Katzenhaarformationen ins Saugerall flogen, in meinen Ohren leise schreiend, bis ... ja, bis die N-Taste erst mit einem leisen "klack" den Halt verlor, um dann mit einem besonders lauten Schrei (nämlich meinem) in die tiefe Schwärze des Staubsaugerrohrs zu entschwinden.
Minuten später sass ich, zu allem bereit, mit einem zerlegten Staubsauger und Werkzeug operationsbereit auf dem Fussboden.
Zuallererst den Staubsaugerbeutel durchkämmen, wobei das wörtlich zu nehmen ist. Negativ.
Schwester, den Kreuzdreher bitte.
Nachdem ich mit zwischen den Zähnen eingeklemmter Zungenspitze und Eastwood-Blick sämtliche Schrauben aus ihren Fassungen gedreht, zig Drahtschlingen durchs Rohr und um die 800 saftigen Flüche hinterhergejagt hatte, hatte ich Husten, eine neue Weihe nötig und Durst, nur die N-Taste, die hatte ich nicht ( und das neulich weggesaugte etwas aus meiner Schmuckschachtel im Bad, das blieb ebenfalls verschwunden ).
Noch mal zurück in die Mülltonne, in die ich den kompletten Haar-Staub-Berg mittlerweile entsorgt hatte, und nun wurde es richtig lecker, gab es gestern doch gegrillte Calmar- und Lachssteaks mit Salat, und blieben da doch viele gedotzte Knoblauchecken, Zwiebelschalen und Fischreste übrig, die nun eine streng riechende Ehe mit dem Haarstaub von heute Morgen eingingen. Mir wars egal, ich wollte nicht noch einen Buchstaben verlieren, alle Mann an Bord, jetzt wird gekämpft.
Gerade als M. betäubt und heldenhaft mit getöteter Wurzel vom Notarzt kommend die Wohnung betrat, wurde ich, streng riechend und stumm-eisern kopfüber im Müll grabend fündig, und hielt stolz eine stinkende N-Taste mit Lachsgräten vereint zwischen den klebrigen Fingern.
War der Schlingel also doch in einer Fellknolle versteckt.
Egal, für die Zukunft weiß ich nun, dass der Staubsauger insgesamt in 24 Einzelteile zerlegbar ist, und das die Tasten beim absaugen bitte vorher anzuschnallen sind. 2000 Watt halt.
Das N funktioniert wieder super, die anderen immer noch nicht, aber es ist ein gutes Gefühl, auch mal hinter den Regalen und dem Z durchgesaugt zu haben.
Freitag, 2. Juni 2006
♥
Donnerstag, 1. Juni 2006
dinge, die mich an manchen tagen umhauen, und am nächsten wieder aufrichten.
Es gibt wieder Lektionen in Karma, heute von vorgestern.
Wir waren am Fluss, M. und ich, und schon beim Anfahren Richtung Parkmöglichkeit am Deich lief vor uns ein Hund quer über die Strasse, so ein kleiner mit Puschelfrisur und netten Augen. Er wollte mit einem angeleinten anderen Kleinen anbändeln, an dessen Leinenende zwei hysterische Pubertierende hingen, die mit der Situation (ein fremder süßer Hund ohne Mensch und Leine ... Iiiiih) so gar nicht klar kamen.
Ich war schnell aus dem Auto und am Hund, den wir dort schon einmal hatten streunen sehen und wollte nur eben an seine niedlich puschelige Gurgel um den Besitzermenschen und dessen Telefonnummer an der Marke abzulesen und diesem sofortement via Mobiltelefon einen verbalen Einlauf (nicht strassenfeste Hunde NIE ohne Mensch einfach so Gassi schicken) oder -bei Nettsein und weinerlicher Stimme weil Fiffi weg ist- Koordinaten des Hundes zu verpassen. Hatte Fiffi aber keinen Bock drauf, roch an meinem Schuh und rannte fröhlich aber sehr schnell über die Auen, weit weg von mir. Auch gut.
Nach zehn Minuten hatte M. mich soweit zu glauben, dass Fiffi auch ohne mein Eingreifen ein super Leben hat und ich legte meinen Groll und meine Übermutter zusammen in die hintere Schachtel.
(hrmpf)
Aber die Wächter der Karmapunkte wären ja fehlbesetzt, würden sie diese Lektion einfach so wegsickern lassen.
Kaum sassen wir wieder im Auto und fuhren bei uns im Viertel ein, bemerkte ich rechts auf Höhe der Waschstrasse einen langsam fahrenden Polo der Schritttempo hielt, Schritttempo mit einem Vierbeiner der NOCH süssere Augen hatte als der Hund von vorhin und vor allem richtig einsam, arm und verängstigt wirkte. Über uns braute sich das nächste Unwetter
zusammen, und ich sagte O-Oh. Wir fuhren vorbei und ich dachte, da kümmert sich ja wer, ich bin ja nicht die einzige auf diesem Planeten, die schon halb Walt Disney bei sich zur Untermiete hatte, Regenwürmer wie gekochte Eier in rosa Schlünde stopfte, mit Löffeln wie mit Pipetten, je nach Schlundgröße und Tiefe. Ich bin ja nicht die einzige, die Tiere durch Industriegebieten folgt, und sämtliche Tierrettungsnummern auf dem Mobilen gespeichert hat, sich von prügelnden Hundebesitzern direkt noch eine mit überbraten läßt beim Eingreifen und überhaupt... ich bin ja nicht die einzige.
Als wir ein paar Minuten später zu Hause in den Hof fuhren, da wackelte das Gerüst langsam. Was, wenn die Person in dem Auto dann doch die Lust/Zeit verlassen hat, und dieses kurzbeinige Etwas mit Rehaugen allein durchs Viertel rennt, direkt auf die 4spurige Rennstrecke der 3erBMW-Murats zu? Meine Zuversicht sank mit der nächsten Sintflut, die von oben kam. Während das Badewasser einlief redete ich mir alles gut. Hunde, die laufen nach Hause, die sind schlau, die wissen, wo Körbchen und Dosenöffner wohnen. Und der weiß das auch. Version eins.
Hunde, und speziell jetzt der von eben, da kümmern sich Leute drum, der war süss, der steht auf keiner Liste. Und der Mensch in dem Polo, der hat sich längst gekümmert, und Hund wie Besitzer werden gerade in diesem Moment wieder zusammen geführt, alle weinen.
Das war Version zwei.
Ich lag im heißen Badewasser, als es donnerte und mich plötzlich wie ein Blitzschlag die Frage ereilte, ob ich jetzt neuerdings an das Gute im Menschen glaube? Wer sagt mir denn, dass der Mensch im Polo ein guter Mensch ist, und nicht einer, der da Freiwild zum einsperren und quälen abgreift? Ich gucke Nachrichten und Boulevardmagazine, manchmal, da machen Menschen so was. Vielleicht sieht da auch einer sein Abendessen laufen, man sitzt ja nicht drin.
Acht Sekunden später renne ich frierend und mit Schaum überhäuft neben M. um den Mac und salbadere ihn mit meinen neuesten Theorien voll.
Er: "Wird schon. Der ist da bestimmt nur aus dem Kleingartenverein getürmt und wollte ein bißchen Gassi gehen."
Weitere drei Sekunden später lag ich wieder im heißen Wasser und wir hatten eine Unterform von Streit.
Ich beruhigte mich mit Hunde-finden-den-Weg-Mantras und TV, die Nacht war etwas unruhig, aber gestern dann ging es, man hat ja noch andere Sachen zu tun ausser sich um den Weltfrieden zu kümmern.
Es ging sogar sehr gut, bis ich mich aufs Rad setzte und zum GYM fuhr, gegen halb fünf. Ich fuhr grad noch ein wenig schneller, weil der Sturm mir fast die Sporthose vom Leib riss, als ich in die riesigen Rehaugen des Hundes vom Vorabend guckte ... und zwar zig-fach.
Der hieß nämlich Buddy, war laut der gefühlten 2000 Zettel die allüberall hingen am Vorabend dem Besitzer abhanden gekommen und man solle sich BITTE melden, wenn man Buddy gesehen oder gefunden hat, die Mobilnummer stand in rot drunter.
Nur das Propellerweib weiß, wie meine folgende Stunde Kurs aussah. Während ich tief gegrätscht meine Gesäßmuskeln zimmerte, gingen mir 1001 Todesarten für niedliche Hunde bei schlechten Wetterbedingungen durch den Kopf, beim Bi-wie Trizeps sämtliche Dinge, die ich vielleicht noch hätte verhindern können und beim Bauch angekommen lag meine Moral in der selben Pfütze wie ich.
Ich hatte versagt, und der Hund ist tot, bestimmt.
Ich zog mich nicht um, sondern sprang schweißtreifend und rotwangig aufs Rad, das Mobile schon im Anschlag, und fuhr auf schnellstem Wege zu den Zetteln. Falls ich noch irgendwas beisteuern konnte zu dieser Geschichte, ich wollte es tun und zwar SOFORT.
Der Besitzer meldete sich nach dem zweiten Klingeln. Ich nannte meinen vollen Namen und sagte, ich würde mich auf seine Zettel melden, ich hätte seinen Hund gesehen, gestern Abend ( und ich habe nicht geholfen, ich habe VERSAGT, er ist nur wegen mir TOT, sie können es ruhig sagen, gleich, wenn ich fertig geredet habe ), und ... da fiel mir auf, dass er nicht losweinte oder ähnlich verzweifeltes Verhalten an den Tag legte, und ich dann so: "Sie haben ihn zurück, oder ? Haben Sie?"
Er hatte. Er hätte ihn gerade in diesem Moment neben sich, eben abgeholt, ja, aus dem Viertel, wo ich ihn auch gesehen hätte. Gott sei Dank.
Darauf folgte eine ungebremste Freudestirade meinerseits, wo er dann durch musste, ich erzählte von all meinen Zweifeln und wie schön ich das fände, das der kleine Buddy nicht gegessen wurde. Hach.
Er bedankte sich nochmals für meinen Anruf, ich wünschte ein schönes Leben, und fuhr nach Hause, mit sämtlichen Göttern und Schicksalen versöhnt, fürs erste.
Wir waren am Fluss, M. und ich, und schon beim Anfahren Richtung Parkmöglichkeit am Deich lief vor uns ein Hund quer über die Strasse, so ein kleiner mit Puschelfrisur und netten Augen. Er wollte mit einem angeleinten anderen Kleinen anbändeln, an dessen Leinenende zwei hysterische Pubertierende hingen, die mit der Situation (ein fremder süßer Hund ohne Mensch und Leine ... Iiiiih) so gar nicht klar kamen.
Ich war schnell aus dem Auto und am Hund, den wir dort schon einmal hatten streunen sehen und wollte nur eben an seine niedlich puschelige Gurgel um den Besitzermenschen und dessen Telefonnummer an der Marke abzulesen und diesem sofortement via Mobiltelefon einen verbalen Einlauf (nicht strassenfeste Hunde NIE ohne Mensch einfach so Gassi schicken) oder -bei Nettsein und weinerlicher Stimme weil Fiffi weg ist- Koordinaten des Hundes zu verpassen. Hatte Fiffi aber keinen Bock drauf, roch an meinem Schuh und rannte fröhlich aber sehr schnell über die Auen, weit weg von mir. Auch gut.
Nach zehn Minuten hatte M. mich soweit zu glauben, dass Fiffi auch ohne mein Eingreifen ein super Leben hat und ich legte meinen Groll und meine Übermutter zusammen in die hintere Schachtel.
(hrmpf)
Aber die Wächter der Karmapunkte wären ja fehlbesetzt, würden sie diese Lektion einfach so wegsickern lassen.
Kaum sassen wir wieder im Auto und fuhren bei uns im Viertel ein, bemerkte ich rechts auf Höhe der Waschstrasse einen langsam fahrenden Polo der Schritttempo hielt, Schritttempo mit einem Vierbeiner der NOCH süssere Augen hatte als der Hund von vorhin und vor allem richtig einsam, arm und verängstigt wirkte. Über uns braute sich das nächste Unwetter
zusammen, und ich sagte O-Oh. Wir fuhren vorbei und ich dachte, da kümmert sich ja wer, ich bin ja nicht die einzige auf diesem Planeten, die schon halb Walt Disney bei sich zur Untermiete hatte, Regenwürmer wie gekochte Eier in rosa Schlünde stopfte, mit Löffeln wie mit Pipetten, je nach Schlundgröße und Tiefe. Ich bin ja nicht die einzige, die Tiere durch Industriegebieten folgt, und sämtliche Tierrettungsnummern auf dem Mobilen gespeichert hat, sich von prügelnden Hundebesitzern direkt noch eine mit überbraten läßt beim Eingreifen und überhaupt... ich bin ja nicht die einzige.
Als wir ein paar Minuten später zu Hause in den Hof fuhren, da wackelte das Gerüst langsam. Was, wenn die Person in dem Auto dann doch die Lust/Zeit verlassen hat, und dieses kurzbeinige Etwas mit Rehaugen allein durchs Viertel rennt, direkt auf die 4spurige Rennstrecke der 3erBMW-Murats zu? Meine Zuversicht sank mit der nächsten Sintflut, die von oben kam. Während das Badewasser einlief redete ich mir alles gut. Hunde, die laufen nach Hause, die sind schlau, die wissen, wo Körbchen und Dosenöffner wohnen. Und der weiß das auch. Version eins.
Hunde, und speziell jetzt der von eben, da kümmern sich Leute drum, der war süss, der steht auf keiner Liste. Und der Mensch in dem Polo, der hat sich längst gekümmert, und Hund wie Besitzer werden gerade in diesem Moment wieder zusammen geführt, alle weinen.
Das war Version zwei.
Ich lag im heißen Badewasser, als es donnerte und mich plötzlich wie ein Blitzschlag die Frage ereilte, ob ich jetzt neuerdings an das Gute im Menschen glaube? Wer sagt mir denn, dass der Mensch im Polo ein guter Mensch ist, und nicht einer, der da Freiwild zum einsperren und quälen abgreift? Ich gucke Nachrichten und Boulevardmagazine, manchmal, da machen Menschen so was. Vielleicht sieht da auch einer sein Abendessen laufen, man sitzt ja nicht drin.
Acht Sekunden später renne ich frierend und mit Schaum überhäuft neben M. um den Mac und salbadere ihn mit meinen neuesten Theorien voll.
Er: "Wird schon. Der ist da bestimmt nur aus dem Kleingartenverein getürmt und wollte ein bißchen Gassi gehen."
Weitere drei Sekunden später lag ich wieder im heißen Wasser und wir hatten eine Unterform von Streit.
Ich beruhigte mich mit Hunde-finden-den-Weg-Mantras und TV, die Nacht war etwas unruhig, aber gestern dann ging es, man hat ja noch andere Sachen zu tun ausser sich um den Weltfrieden zu kümmern.
Es ging sogar sehr gut, bis ich mich aufs Rad setzte und zum GYM fuhr, gegen halb fünf. Ich fuhr grad noch ein wenig schneller, weil der Sturm mir fast die Sporthose vom Leib riss, als ich in die riesigen Rehaugen des Hundes vom Vorabend guckte ... und zwar zig-fach.
Der hieß nämlich Buddy, war laut der gefühlten 2000 Zettel die allüberall hingen am Vorabend dem Besitzer abhanden gekommen und man solle sich BITTE melden, wenn man Buddy gesehen oder gefunden hat, die Mobilnummer stand in rot drunter.
Nur das Propellerweib weiß, wie meine folgende Stunde Kurs aussah. Während ich tief gegrätscht meine Gesäßmuskeln zimmerte, gingen mir 1001 Todesarten für niedliche Hunde bei schlechten Wetterbedingungen durch den Kopf, beim Bi-wie Trizeps sämtliche Dinge, die ich vielleicht noch hätte verhindern können und beim Bauch angekommen lag meine Moral in der selben Pfütze wie ich.
Ich hatte versagt, und der Hund ist tot, bestimmt.
Ich zog mich nicht um, sondern sprang schweißtreifend und rotwangig aufs Rad, das Mobile schon im Anschlag, und fuhr auf schnellstem Wege zu den Zetteln. Falls ich noch irgendwas beisteuern konnte zu dieser Geschichte, ich wollte es tun und zwar SOFORT.
Der Besitzer meldete sich nach dem zweiten Klingeln. Ich nannte meinen vollen Namen und sagte, ich würde mich auf seine Zettel melden, ich hätte seinen Hund gesehen, gestern Abend ( und ich habe nicht geholfen, ich habe VERSAGT, er ist nur wegen mir TOT, sie können es ruhig sagen, gleich, wenn ich fertig geredet habe ), und ... da fiel mir auf, dass er nicht losweinte oder ähnlich verzweifeltes Verhalten an den Tag legte, und ich dann so: "Sie haben ihn zurück, oder ? Haben Sie?"
Er hatte. Er hätte ihn gerade in diesem Moment neben sich, eben abgeholt, ja, aus dem Viertel, wo ich ihn auch gesehen hätte. Gott sei Dank.
Darauf folgte eine ungebremste Freudestirade meinerseits, wo er dann durch musste, ich erzählte von all meinen Zweifeln und wie schön ich das fände, das der kleine Buddy nicht gegessen wurde. Hach.
Er bedankte sich nochmals für meinen Anruf, ich wünschte ein schönes Leben, und fuhr nach Hause, mit sämtlichen Göttern und Schicksalen versöhnt, fürs erste.
Mittwoch, 31. Mai 2006
zwei bis vier kartuschen, oder alles über den 22. juno.
in neun tagen sind wir raus aus dem land, leider zeitgleich wie die WM rein ist.
die französische atlantikküste geht es runter bis an spanien ran und ich mache mir die letzten tage so meine drei gedanken.
zum beispiel, dass m. unbedingt mit mir noch in den laden für campingbedarf will, ein paar "upgrades" für unser wirklich ausreichendes outdoor-kochgedöns besorgen, und noch "zwei bis vier" gas-kartuschen.
zwei bis vier.
der deal ist, wir nehmen das zelt für den notfall mit, falls wir mal nicht sofort für ein paar nächte ein haus oder zimmer bekommen. wir wollen ausspannen, seele in wein schwimmen lassen und generell nur vagabundieren. urlaub eben. aber ich kenn ja m. und den naturburschen, den er über winter tief in
sich weggetuppert hat bis dann die sonne raus kommt und wir irgendwohin fahren. dis brachte mich schon zu diversen erlebnissen von denen ich dachte, die hätte ich hinter mir gelassen wie open- air festivals mit tetra pack wein und dixie- klos.
bergsteigen in flipflops auf griechischen inseln inklusive abstieg auf dem hintern mit tasche über der schulter gehörte genau so dazu wie ganz natürliche verdauung auf belgischen autobahngrünstreifen, pipi machen im bretonischen meer mit fischerpublikum, dauerschlafmarathon zwischen triefenden zeltplanen in den niederlanden bei dauerregen ohne fernsehen und licht im zelt, und auch monatshygiene flugs selbst gerollt beherrsche ich wie früher die kräuterzigarette oder erdlöcher bauen.
zwei bis vier gas-kartuschen … wenn man nicht den notfall dauerbeheizen möchte, dann wittere ich hier eine verschwörung des mitbewohners, und sehe meinem urlaub in weitläufigen betten in häusern mit klo und fliessend wasser argwöhnisch entgegen.
ausserdem reagiert er viel zu gelassen auf meine WM-vorfreude. vielleicht sieht er mittlerweile das selbe bild vor augen wie ich, nämlich mich kommenden freitag kurz nach anpfiff im neuen sommerfähnchen miesmutig und laut schimpfend mit einer pisswarmen orangina über einen campingplatz in der französischen pampa eilend und leute mit antenne auf dem wohnwagen in brüchigem französisch oder breitem ruhrpott-platt meine dienste anbietend, wenn ich nur mitgucken darf, statt zufrieden und frisch geduscht mit einem kalten bier auf einer couch oder anderweitig eigenen sitzgelegenheit mit comfort. die welt zu gast bei freunden, ich ahne, das gilt für mich nicht.
apropos gehen ... danach ginge ja auch erst mal, aber dann, den zwölften juni, italien gegen ghana, da versteh ich dann keinen spass mehr, und wenn am 22. italien gegen tschechien antritt, dann gibt es gespaltene lager, mischehe hin, mischehe her.
zwei bis vier kartuschen. damit koche und heize ich mehrere tage. der will mich doch wieder verschleppen, aber da hat er die rechnung ohne die schweinehündin gemacht, die will es sich nämlich gut gehen lassen, mit kalten meeresplatten und viel wein, weißer bettwäsche und klo im haus ohne gemeinschaftsnasszelle mit schnaken.
noch neun tage, langsam wirds eng.
die französische atlantikküste geht es runter bis an spanien ran und ich mache mir die letzten tage so meine drei gedanken.
zum beispiel, dass m. unbedingt mit mir noch in den laden für campingbedarf will, ein paar "upgrades" für unser wirklich ausreichendes outdoor-kochgedöns besorgen, und noch "zwei bis vier" gas-kartuschen.
zwei bis vier.
der deal ist, wir nehmen das zelt für den notfall mit, falls wir mal nicht sofort für ein paar nächte ein haus oder zimmer bekommen. wir wollen ausspannen, seele in wein schwimmen lassen und generell nur vagabundieren. urlaub eben. aber ich kenn ja m. und den naturburschen, den er über winter tief in
sich weggetuppert hat bis dann die sonne raus kommt und wir irgendwohin fahren. dis brachte mich schon zu diversen erlebnissen von denen ich dachte, die hätte ich hinter mir gelassen wie open- air festivals mit tetra pack wein und dixie- klos.
bergsteigen in flipflops auf griechischen inseln inklusive abstieg auf dem hintern mit tasche über der schulter gehörte genau so dazu wie ganz natürliche verdauung auf belgischen autobahngrünstreifen, pipi machen im bretonischen meer mit fischerpublikum, dauerschlafmarathon zwischen triefenden zeltplanen in den niederlanden bei dauerregen ohne fernsehen und licht im zelt, und auch monatshygiene flugs selbst gerollt beherrsche ich wie früher die kräuterzigarette oder erdlöcher bauen.
zwei bis vier gas-kartuschen … wenn man nicht den notfall dauerbeheizen möchte, dann wittere ich hier eine verschwörung des mitbewohners, und sehe meinem urlaub in weitläufigen betten in häusern mit klo und fliessend wasser argwöhnisch entgegen.
ausserdem reagiert er viel zu gelassen auf meine WM-vorfreude. vielleicht sieht er mittlerweile das selbe bild vor augen wie ich, nämlich mich kommenden freitag kurz nach anpfiff im neuen sommerfähnchen miesmutig und laut schimpfend mit einer pisswarmen orangina über einen campingplatz in der französischen pampa eilend und leute mit antenne auf dem wohnwagen in brüchigem französisch oder breitem ruhrpott-platt meine dienste anbietend, wenn ich nur mitgucken darf, statt zufrieden und frisch geduscht mit einem kalten bier auf einer couch oder anderweitig eigenen sitzgelegenheit mit comfort. die welt zu gast bei freunden, ich ahne, das gilt für mich nicht.
apropos gehen ... danach ginge ja auch erst mal, aber dann, den zwölften juni, italien gegen ghana, da versteh ich dann keinen spass mehr, und wenn am 22. italien gegen tschechien antritt, dann gibt es gespaltene lager, mischehe hin, mischehe her.
zwei bis vier kartuschen. damit koche und heize ich mehrere tage. der will mich doch wieder verschleppen, aber da hat er die rechnung ohne die schweinehündin gemacht, die will es sich nämlich gut gehen lassen, mit kalten meeresplatten und viel wein, weißer bettwäsche und klo im haus ohne gemeinschaftsnasszelle mit schnaken.
noch neun tage, langsam wirds eng.
OHNEIN... der ganze text ist weg.
bald hier: klägliche schreie als podcast.
bald hier: klägliche schreie als podcast.
Dienstag, 30. Mai 2006
order#03.06
Jonathan, würdest Du bitte aufhören, mich die ganze Zeit anzustarren?
Maam, Sie wirken sehr grellig, mit Verlaub.
Wirklich so schlimm, Jonathan?
Jep.
...
Maam?
Jonathan?
Ich denke, es ist Zeit für ihr Shirt, ich werde es eben für Sie aufbügeln.
Wie Du meinst. Würdest Du mir direkt einen Topf Landliebe-Eis Schoko, einen Plastiklöffel und einen freien Nachmittag mitbringen, bitte ? Und ... Jonathan?
Maam?
Du bist ein Herz von einem eingebildeten Butler.
Ich weiß, ich weiß.
Maam, Sie wirken sehr grellig, mit Verlaub.
Wirklich so schlimm, Jonathan?
Jep.
...
Maam?
Jonathan?
Ich denke, es ist Zeit für ihr Shirt, ich werde es eben für Sie aufbügeln.
Wie Du meinst. Würdest Du mir direkt einen Topf Landliebe-Eis Schoko, einen Plastiklöffel und einen freien Nachmittag mitbringen, bitte ? Und ... Jonathan?
Maam?
Du bist ein Herz von einem eingebildeten Butler.
Ich weiß, ich weiß.
reminder, 22hzehn rtl

Dr. House
Montag, 29. Mai 2006
Dann endlich, den Kopf nach unten halten, tief in das Becken hinein, Wasser rauscht klar und kalt in den Abfluss hinunter, mit ihm Mascara, Mangoseife und die Anstrengung des Nachmittages. Die Seife brennt, ich kneife die Augen fest zusammen, greife blind ins Handtuch und rubbel mein Gesicht trocken.
Ein zufriedenes, rosig sauber gescheuertes Gesicht, welches die Augen öffnet und bemerkt, dass es sich mit der Unterhose des Mitbewohners abgetrocknet hat, die er lax über das Handtuch gehangen und vergessen hat, am Morgen wohl.
(Rubrik: Leben mit den anderen)
Ein zufriedenes, rosig sauber gescheuertes Gesicht, welches die Augen öffnet und bemerkt, dass es sich mit der Unterhose des Mitbewohners abgetrocknet hat, die er lax über das Handtuch gehangen und vergessen hat, am Morgen wohl.
(Rubrik: Leben mit den anderen)
fünf vor zwölf.
Sie schwitzte zunehmend, beim Kurs im Gym, trug zu viel grauen T-Shirt-Stoff, der leider kein atmender Funktionsstoff war und sich ganz gemäß seiner Baumwollnatur nach und nach dunkel und nass färbte.
Am Ende der Stunde hatte sie dunkelgraue Seen im Schritt, tiefgraue O's unter den Armen und zwei nasse U's unter den Brüsten.
Auf dem Shirt prangte frontal eine knallrote Erdbeere, darunter in großen Lettern "Taste me…".
#
Dieses eine ganz elendige Ding, welches sich gefühlt seit Wochen an mir festhält, meine Beine umschlingt und sich von meinen Gedanken nährt, dem schenke ich heute eine Taufe.
Ich lasse ihm eine Sektflasche an den Schädel rasen und taufe ihn auf den passenden wie schönen Namen "Störung".
Jetzt, wo das Kind einen Namen hat, kann ich es abstillen, verhungern lassen und auf dem nächsten Grünstreifen begraben.
War Scheisse mit Dir, komm nie wieder.
#
Bester SPAM-Betreff heute :
"mobile Bumsbude auf dem Parkplatz" von blhzxylvai, Danke.
#
"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."
Es war nächtliche Stille, die da zersungen wurde. Lautes Gröhlen, ich zählte drei Kehlen denen dieses Lied entfiel. Auf gehörter gleicher Höhe mit Schlafzimmer und Bett meinte ich zu wissen, wer die drei guten Deutschen denn sein könnten,
die Textsicher und laut durchs Viertel zogen. Einer hieß Sascha, falls es was bringt. Am Ende der Strasse ist ein kleiner Kiosk, direkt neben einem der unzähligen türkischen Kulturvereine hier im Viertel, und vor diesem Büdchen stehen immer die gleichen drei Haarlosen und eine formlose Alkoholikerin mit immer gleichem zehn-Centimeter-Ansatz zwischen dem was sie steuert und dem künstlichen Arierstatus der Marke Poly. Offensichtlich ist sie dunkelbrünett, aber das kann man ja kaschieren.
"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."
Es hat keinen interessiert. Kein Fenster ging auf, keine Flasche flog, keiner mokierte sich. Sie zogen singend durch die nächtliche Stille, verschwanden leiser werdend um eine entfernt gelegene Ecke und waren eine kleine Gruppe von vielen, die in den letzten Wochen im Schutz der Dunkelheit und dem tiefen Schlaf der Angesprochenen kurz ihre Brust aufblähten und sich ganz wichtig fühlten.
#
"Isch happ Rücken un isch happ Kreislauf. Weisse Bescheid."
( Horst Schlemmer)
Am Ende der Stunde hatte sie dunkelgraue Seen im Schritt, tiefgraue O's unter den Armen und zwei nasse U's unter den Brüsten.
Auf dem Shirt prangte frontal eine knallrote Erdbeere, darunter in großen Lettern "Taste me…".
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Dieses eine ganz elendige Ding, welches sich gefühlt seit Wochen an mir festhält, meine Beine umschlingt und sich von meinen Gedanken nährt, dem schenke ich heute eine Taufe.
Ich lasse ihm eine Sektflasche an den Schädel rasen und taufe ihn auf den passenden wie schönen Namen "Störung".
Jetzt, wo das Kind einen Namen hat, kann ich es abstillen, verhungern lassen und auf dem nächsten Grünstreifen begraben.
War Scheisse mit Dir, komm nie wieder.
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Bester SPAM-Betreff heute :
"mobile Bumsbude auf dem Parkplatz" von blhzxylvai, Danke.
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"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."
Es war nächtliche Stille, die da zersungen wurde. Lautes Gröhlen, ich zählte drei Kehlen denen dieses Lied entfiel. Auf gehörter gleicher Höhe mit Schlafzimmer und Bett meinte ich zu wissen, wer die drei guten Deutschen denn sein könnten,
die Textsicher und laut durchs Viertel zogen. Einer hieß Sascha, falls es was bringt. Am Ende der Strasse ist ein kleiner Kiosk, direkt neben einem der unzähligen türkischen Kulturvereine hier im Viertel, und vor diesem Büdchen stehen immer die gleichen drei Haarlosen und eine formlose Alkoholikerin mit immer gleichem zehn-Centimeter-Ansatz zwischen dem was sie steuert und dem künstlichen Arierstatus der Marke Poly. Offensichtlich ist sie dunkelbrünett, aber das kann man ja kaschieren.
"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."
Es hat keinen interessiert. Kein Fenster ging auf, keine Flasche flog, keiner mokierte sich. Sie zogen singend durch die nächtliche Stille, verschwanden leiser werdend um eine entfernt gelegene Ecke und waren eine kleine Gruppe von vielen, die in den letzten Wochen im Schutz der Dunkelheit und dem tiefen Schlaf der Angesprochenen kurz ihre Brust aufblähten und sich ganz wichtig fühlten.
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"Isch happ Rücken un isch happ Kreislauf. Weisse Bescheid."
( Horst Schlemmer)
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