Dienstag, 16. November 2004

wir schalten um ...



alle spots hier, intellekt runtergeschraubt und ... enjoy.

(an dieser stelle stand was wie "ich fand ja den und den ganz witzig", wurde aber nach zwei stunden flugs wieder gelöscht wegen ruf retten etc. )


ya



ol 'dirty bastard, 1968 - 2004.
er hinterläßt 13 kinder, genialen sound und eine lücke.


hit

diese männer jungs mit ziegenbärtchen und zu engen pullovern, alle hören mit dem bündchen direkt am handgelenk auf, alle mit blöden aufgedruckten tribals an den armen, und alle mit einer geliehenen opernsängerin, heavy-metal spielend, tauben und bäume im video, immer wieder tauben, und im sturm flatternde haare.


couch.glück

es ist phantastisch.
gammel-couch-design, creme im gesicht und einen bollerig warmen laptop auf den beinen, versuche ich durch kräftige schlücke einen annehmbaren grenzwert an koffein im blut zu erreichen, auf das dieser mich durch diesen tristen novembertag zieht.
der fernseher läuft, frühstücksprogramm, meine ersten zaghaften erfahrungen mit eben diesem.
und ich meine, hey, es bleiben keinen wünsche offen. während ich mich niesend auf netzwelt , mails und kaffee zu konzentrieren versuche, wird ein gericht mit ochsenbrust an wurzelgemüse gekocht, der tv-koch verdrückt tränchen beim rettich raspeln und -preiset den herbst- "was für kolben, mein libba"presst er zwischendurch heraus.
es werden betroffene auf der strasse zu ihren problemen mit ihrem biorhythmus befragt, fickende feldhasen gezeigt, als dauergast comedian mario barth im studio, die einen irrsinn an frohsinn an den jungfräulichen tag legt. ich lache mich vier mal rosa im gesicht und gebs auf, er funktioniert bei mir, wozu sträuben?!
es gibt trailer von film-filmen, auf arte reden sie wie bei twin peaks und in der ersten reihe kopulieren mittlerweile zwei marienkäfer, während alle über das wetter klagen und die nation ihre schnapsvorräte auf finnen-niveau aufstockt.
es ist phantastisch, morgens auf der couch.

kajütenblick | © Lu um 11:36h | keine meldung | meldung machen?

aussen



Montag, 15. November 2004

uri



dieses badezimmer-bild widme ich herrn geller, der scheinbar nicht nur uhren, sondern auch brachliegende digi-cams wieder hinbiegt hinbekommt.

(ja, ich habe in einer schwachen minute werbepause auf die sendung gezappt, und ja, ich sass mit meiner digi-cam in der hand vor der mattscheibe und schrie sie mit "funktionieeeert!" an - schlimm genug. die zeiten sind schlecht, und eigentlich galt das nur für uhren. )


Sonntag, 14. November 2004

inside

sandWeibchen.


99 euro sek. gedanken

und was wirst du im nächsten leben ?
ein klingelton.

als was gehst du zu karneval ?
als klingelton.

was ist das leiseste in deinem leben ?
mein klingelton !


Donnerstag, 11. November 2004

do.

dieses neue U2 stück im kopf,"vertigo", iPod-werbung, arafat tot, balkon winterfest, donnerstag, 5°, kalte füsse und warmer bauch, schönes leben, und dieses lied meta-laut im kopf, immer wieder , hello, hello...


Mittwoch, 10. November 2004

stiefel und nylons

sie schmiss sich in der bahn geräuschvoll auf den 4er-sitz direkt rechts neben mir, und das erste was ich von ihr wahrnahm waren ihr hohen stiefel und ihr stolz.
sie selbst war unauffällig, langweilige haarfarbe, irgendetwas rausgewachsenen mit aubergine-anteil, triste frisur, viel zu viel make-up, angedickte hüften und unförmiger hintern in stretchjeans. aber all das war drittranging, weil sie hatte neue schuhe, das war deutlich spürbar, die luft brannte, während sie mit den absätzen auf den boden tippte.
tack-tack-tack.
ihre stiefel hatte sie neu, ganz sicher. sie wird in einem schuhladen gestanden haben, auf der suche nach soliden winterboots, irgendwas warmes und in beige, die gibt’s ja gerade oft, die sind in diesen winter.
und dann blieb sie vor diesen stehen, genau vor diesem paar. es wird ein 20% rabatt schild in orange an der seite gehabt haben, und sie haderte, ob sie und wie sie und wozu tragen? ihr wird dieser eine kollege eingefallen sein, dieser dunkelhaarige aus der abteilung neben ihrer. sie wird sich seinen blick vorgestellt haben, wie er ihr mit seinem blick durch den gang gefolgt wäre, tack-tack-tack , die phantasie an den absätzen, tack-tack-tack.
er hatte sie nie länger wie nötig angeschaut, aber mit diesen stiefeln könnte sie das ändern.
all das wird ihr durch den kopf gegangen sein, während sie still das rabatt-schild zwischen ihrem daumen und zeigefinger gedrückt hätte, ihre mutter im ohr, das wäre doch alles nuttenzeugs, so was trägt ein mädchen nicht, das etwas auf sich hält. dann der ruck, raus aus den beigen tretern, das kalte leder an den nackten waden spüren.
sie wird aufgeregt gewesen sein, als sie den langen reißverschluss centimeter für centimeter hochzog, sie wird es gemerkt haben, dieses gefühl, etwas anzuziehen, was eindeutig ist, einen zweck erfüllen soll, vielleicht das letzte ist, was sie einmal anlassen soll, wer weiß.
dann wird sie schnell den zweiten angezogen haben, dieses unsichere gefühl beim aufstehen, die absätze zu hoch, sie trägt doch nur flach, ansonsten. ein paar schritte, einmal den gang zwischen den anderen frauen hindurch, die ebenfalls mit gebückten rücken auf kleinen sitzmöbeln hockten, schuhe und taschen um sich verteilt, die haare im gesicht, rote wangen, weiberglück schuhkauf. sie wird unsicher gelaufen sein, die fesseln hatten nicht den gewohnten halt, wackelten ein wenig, und ihr wird diese artikel in der zeitung einfallen, dass männer frauen in hohen schuhen aus zwei gründen anziehend fanden, der unsichere gang und der hochgestuppte hintern, stammhirn-alarm, alle mann an deck.
sie wird den preis überdacht haben um zeit zu schinden, 20% rabatt von 79,00 euro, und verdammt, werde ich jemals mehr als fünf meter am stück würdevoll in diesen teilen laufen können ? ich könnte ja auch sitzen bleiben, schuhe zum herumsitzen, was solls.
noch ein paar momente wird sie gehadert haben, beide stiefel ausgezogen in den händen wiegend, ihre körperwärme noch im material spürend, und dann auf socken zur kasse gegangen sein, ja, ich lass’ sie gleich an, danke.
beim zweiten mal anziehen war es dann fast schon vertraut, leder auf haut, zurechtgedrückter jeansstoff unter dem leder, ihrem leder, frisch erbeutet.
tack-tack-tack. Sie fühlte sie wie die hure der fussgängerzone, attraktiv und unnahbar, die stiefel waren eye-catcher und schutz in einem. alle schauten sie an,
tack-tack-tack.

als sie ich sie einsteigen sah, fiel mir ihr stolz auf, ihr stolz auf ihre stiefel. Der stolz machte sie selbstsicher, und das machte sie auf ihre art sexy. sie schlug die beine so übereinander, dass jeder sie sehen konnte, während sie mit glühenden wangen wohinauchimmer fuhr. und ich sass da und musste an früher denken, an meine ersten stiefel, an meine erste lederhose, an wäschekauf in erotik-shops, weil woanders gab es die klamotten nicht, die frau vor gefühlten 120 jahren in der schwarzen szene anzog. dünnes leder, latex, gummi, hohe stiefel, schwarz und eng. das material ist kalt wenn man es anzieht, ungemütlich und verursacht mindestens drei mal gänsehaut. nach ein paar minuten nimmt es die körpertemperatur an, heizt diese noch zusätzlich auf. sie wird warm und geschmeidig, dehnt sich wie das ego, beides wird warm miteinander und es fühlt sich einzigartig an, zweckgebunden, nur für den abend, ausgehen. tanzen. zeigen.
tack-tack-tack sie stieg aus und stolperte, hielt sich am erstbesten menschen fest der in greifbarer nähe stand, und es war ein mann, und er lächelte ihre stiefel an, und sie lächelte ihn an, und dann verschwanden sie aus dem sichtfeld, und ich kuschelte mich gemütlich und warm in meinen schlammfarbenen mantel, und sah mich in der fensterscheibe grinsen, weil ich heute noch nicht einmal kunstfasern und plastik in pullovern dulde, und nylons nur unter stiefeln - aber das hatten wir ja schon.


9:20

schnee !


Dienstag, 9. November 2004


"nein, danke !"


alter ego 2 ?

zur frage, wer ist nun lu? und wenn ja, dann wo denn ?



Montag, 8. November 2004

wochenend' und sonnenschein, und ich mit mir in mir allein'

auszüge aus dingen die ich tue, wenn ich zeit habe :

filme gucken. kommunizieren. die fellchen anstarren.
pläne ausdenken, was man alles tun kann, wenn zeit ist.

am wochenende getan : alles.

punkt eins: filme gucken.

endlich einmal wieder rundumschlag in der videothek, DVD-nummern in beiden händen und zwischen den zähnen klemmend, bis ich am ende nicht mehr wußte, was was ist, und den ganzen mist aufs neue mit den hüllen vergleichen musste. resultat –

schultze gets the blues



statisch gefilmt, reduziert erzählt, ost-romantik an vereinsglauben.
schultze ist frisch pensioniert und steht mit sich, einer „licht für dunke tage“- salzkristalllampe zur pension und einem leeren leben da, bis ihm eines nachts das radio ein lied vor die füsse wirft, welches ihn innerlich umkrempelt.
schultze macht sich auf seinen letzten weg, in sich hinein und - nach lousiana.



stoisch wie ein fels und liebenswert wie der eigene schultze den jeder von uns mit sich herumträgt.
ich habe den film geliebt bis zur letzten sekunde.


big fish


wun-der-schön ! farben, bilder, geschichtenerzähler.



zum filmende flutete ich höchstpersönlich das heimische wohnzimmer mit 1 a lu'schem tränenmeer.

50 erste dates

jaja, nett. nett. ja.*gähn*
okay, kurzform : aufreisser adam sandler trifft auf mädchen drew berrymore, boy meets girl-shit, nur diesmal, haha, ist die gute ohne kurzzeitgedächtnis. Er muss sich also täglich aufs neue an sie ranwerfen, macht dies auch auf zig verschiedene arten, und hey, ratet was passiert ? genau, sie knutschen, und er macht ihr einen antrag und blabla, und dann blabla, und dann sagt er bla, worauf sie bla…

woyzeck
jaaaa, kinski in bestform. da isser wieder. und er hat mir gefehlt die letzten wochen, mein kinski in der tasche. nachdem ich jetzt eine angemessene pause nach seinen ganzen texten eingelegt habe, mache ich mich jetzt an die filme ran. und das wird echt nervig, weil ich die meisten ( wie kinski selber ) schlicht und ergreifend grottenschlecht finde. die herzog-filme mag ich nicht, weil ich werner herzog nicht mag, die anderen filme sind größtenteils gequirlter mist, die nicht aus liebe, sondern aus geldmangel gedreht wurden.
hiermit werden also ganz offiziell in der hafenversion die nächsten kinski ( und Villon !- ) wochen eingeleitet.
die schweinehündin quietscht vor vergnügen, legt neben ihrem strasshalsband das süßestes gossenlächeln auf, und der schwefelkerl nebst propellerweib machen im ofen eine ecke frei.

kommunizieren, punkt zwei.

(sätze. nicht chronologisch, aber alle frisch vom wochenende.)

liebe wird viel zu häufig völlig unterbewertet und einfach mitgenommen.
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“Leben heißt also leiden ?“
„nein, leben heißt leben, leiden inklusive. leider.“
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Kaffee?
Kaffee.
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"Villon, das bin ich,
welcher groß und grade vor euch steht.
Seht, in meinen Augen spiegeln sich
alle Dinge umgedreht."(…)

(Francois Villon)
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scheisse göttin, gehts mir gut !

( Lu 2004 )