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Dienstag, 23. November 2004
kurz vor einem shake
mein tag also, ja ? mein verschissener, pelziger, kleiner dienstag, richtig ?
woher meine ungezügelte begeisterung, warum mein gefluche zum abend ?
kein thema, ich lasse mich heut nicht lange bitten, wischt euch die spucke aus den mundwinkeln, hier mein tag, exklusiv und warm wie ein kuhfladen, nur für euch, holt schon mal messer und gabel, entkorkt den wein.
der tag fängt in der regel mit dem morgen an, und so halte ich es gern und seit jahren mit wachsender begeisterung.
so fing der dienstag also mit dem dienstagmorgen an. in der einen sekunde lag ich noch nackig und friedlich warm quer übers plümo gegossen, schnarche m. die ohren voll und träume von hohen wellen, saftigen burgern und bier in dosen, und da kam die nächste sekunde und mit ihr ein einsatzwagen der heimischen krankenanstalt. tatüütataaa, lauter wie die bradung in meinem traum, und ich dachte noch, achnö, und steckte den kopf unters kissen, da war das martinshorn plötzlich still, das blaulicht aber hielt sich beharrlich, und tunkte das schlafzimmer in kaltes 80er diskothekenlicht, während sich unten vor dem haus die stille breit machte, und aus der ferne ein weiteres tatüüütataaa akustisch angerauscht kam. all das wäre zu ignorieren gewesen, unter umständen wäre der sandmann ein weiteres mal vorbei gekommen und hätte mich in morpheus arme gedrückt, aber dann legten die beiden sanitäter unten verbal nach und ich wurde zeuge eines dialoges, den ich nie, nie in meinem leben noch mal so hören möchte.
San1: „ja wat machst DU denn hier ?“
San2: „das gleiche könnte ich dich auch fragen!“
San1: „haste ne ahnung, wo genau … ich meine, ich such hier schon ne weile…“
San2: „kack gegend hier, ich bin hier schon öfter rumgekurvt, nur einbahnstrassen.“
San1: „scheiße jetzt, scheint n infarkt zu sein, wir sollten schon mal in die hufe kommen.“
San2: „fahr du da lang, und ich nehm die andere seite, und in der mitte treffen wir uns dann hoffentlich wieder…“
das war um 7:02, und ich war ernsthaft ausgelassen und glücklich in der dunkelheit, dass ich nicht der frische vielleicht-infarkt war, der besser die taxi-notrufzentrale angewählt hätte.
die folgenden gedankengänge über das eigene ableben, sex- und zahnloses altern vorab und orthopädische schuhe mitten drin, bis hin zu zeitungsüberschriften, die das eigene ableben, auffinden nach wo-chen, von katzen angefressen und im heißen sommer 2tausendirgendwas als dörrfrucht im badezimmer zwischen klotabs und mondänen perücken… ich meine hey, es ist november, da kann man morgens schon mal mit weit aufgerissenen augen ins dunkle starren, bis die fellchen ihr morgenlied anstimmen.
gedankenstrich für frühstück und zeit zwischen hier und: irgendwann mittags dachte ich mir, lu, dachte ich, sei nicht faul, bring deine komplett dunkel getünchte laune doch einfach ins fitnessstudio, da liegt sie besser als mit dir auf der couch. so packte ich also miese laune, meine ollen sportklamotten und den portablen kinski in die tasche, die ohrstöpsel in die ohren und jagte mich aus dem warmen haus. hochmotiviert, versteht sich. kaum hatte ich haus und heim hinter mir gelassen, gab die batterie ihren lebenssinn ab, und den geist auf, und ich lief tonlos im leisen, habt dank ihr scheisser da oben- JA, ich kann euch lachen hören!
im studio dann war alles sehr sehr schwer. und schwerer. mein körper, mein seelchen, und auch kinski in der tasche schlief lieber, während draussen der regen an die fenster prasselte, und brian adams lief. gehts wirklich schlimmer, dachte ich noch, so mit totem mp3-player und pennender muse in der tasche, und die antwort kam prompt und zuverlässig: ja, klar !
die spassgötter für regentage schickten drei spätpubertierende, die mir beim reinkommen zu lange auf den hintern starrten, und von denen einer sein haltbarkeitsdatum irgendwie arg überschritten hatte. er markierte sein revier, dass ich fast seitlich von der streckbank gefallen wäre, und während ich die flucht ans randgebiet antrat, fanden die drei stooges ihr idol … einer von den guten auf dieser erde. kompakte 1,50 mal 1,50, schwarz wie die nacht, ein gemüt wie eine hummel an einem sommertag und ein körper wie king kong mit einem gesicht wie ein monchichi. und er näselte plötzlich sehr sehr stark, als die stooges ihn zu seinem training löcherten.
körperlich befreit und mit puterroten wangen fiel ich neunzig minuten später aus der tür, und mit einem hunger der kaum freunde kennt in einen supermarkt ein. ich sah sie sofort, aber es wäre nicht mein scheisstag gewesen, wäre mir nichts dazwischen gekommen. das „es“ war die schickse, die nach meiner (!) ananas griff, die letzte, die dort lag. sie, dürrgekotzt, die möpse bis an die halskante hochgezurrt und einen blick, der nichts gutes erahnen ließ, ich, verschwitzt, hungrig und mit überfüllter sporttasche. „es“ war leider schneller, griff zu, schmiss die ananas in ihren wagen, und zog gemein grinsend um die ecke ab, sehr wohl wissend, dass sie die frau in schlammgrün grad absolut abgeledert hatte. ich hatte die nächsten drei gänge richtig finstere gedanken, liebäugelte mit der gesamten nutella-abteilung, die aktuell die 40jahrenutella-edition im giga-glas anpreist, besann mich auf meine noch triefenden sportklamotten, und ging zur käsetheke, ein stück im sinn, dass die 48% prozentmarke locker überschritt. und da stand sie wieder, die brauen gefährlich nah am haaransatz oben rechts plaziert, und starrte mein stück henry an. das letzte, welches dort lag. das allerletzte stück. und ohne rücksicht auf mein innerliches aufstöhnen gab sie sich einen ruck, den nächsten fressanfall präzise mit leckerbissen planend, und warf meinen (!) henry neben ihre trauben und stapfte richtung baguette. ich lungerte derweil immer noch mit leerem wagen und knurrendem magen lustlos an der käsetheke herum, bekam lange zähne und eine eingebung, als ich die kaputte kühltheke und die augerissene packung fischstäbchen dort herumliegen sah. ---
nein, ich tat es nicht, obwohl ihr xxs-mini-sport-tussi-bag offen in ihrem wagen lag, und neben dem klitzekleinen handy sicherlich auch noch ein fischstäbchen gefasst hätte. das hätte ein großes hallo gegeben, aber ich hatte keine energie mehr, vielleicht werde ich auch alt /vernünftig/ langweilig/ faul … ich sagte mir, die ananas ist sicherlich schlecht, der käse eh nicht das, was ich wirklich wollte, und so schnappte ich beim rotwein zu, vertagte den hunger auf zu hause, und teilte mir an der langen langen warteschlange an der kasse mit kinski in der tasche ein nimm2.
an der haltestelle dann, ich sah die ananas-diebin noch auf ihren hohen schuhen im herbststurm straucheln, da wurde eine friedlich pickende taube von einem weißen citroen umgenietet. ich sah es staunend wie immer, ein bichen fassungslos, dass da keiner abbremst, ein bißchen mit flauem gefühl in der kniegegend, ein bißchen was mit immenser wut und menschenekel. alle schauten hin, und ich hätte ihre gesichter gern fotografiert, wie immer. ich würde die ausstellung „die fünf minuten, die eine taube braucht, um in autoprofilen zu verschwinden“ nennen. immer wenn ein wagen drüberfuhr, gingen ihre flügel durch den sog hoch, und die federn flogen durch die gegend. als eine ihrer federn zu mir herüberflog und an meinen schuhen hängen blieb, da hätte ich gern genau so geheult, wie das kleine mädchen, welches an der hand ihrer mutter an der taubenmatsche vorbei ging. mache ich aber nicht, scheiß erwachsen sein. der teufel scheißt immer auf den größten haufen, mein beitrag zum heutigen tage.
( und jetzt geht’s in die kalte nacht zu einer beliebigen junk-food-filiale, um diesem dienstag mit einem riesigen schoko-shake den marsch zu blasen.)
woher meine ungezügelte begeisterung, warum mein gefluche zum abend ?
kein thema, ich lasse mich heut nicht lange bitten, wischt euch die spucke aus den mundwinkeln, hier mein tag, exklusiv und warm wie ein kuhfladen, nur für euch, holt schon mal messer und gabel, entkorkt den wein.
der tag fängt in der regel mit dem morgen an, und so halte ich es gern und seit jahren mit wachsender begeisterung.
so fing der dienstag also mit dem dienstagmorgen an. in der einen sekunde lag ich noch nackig und friedlich warm quer übers plümo gegossen, schnarche m. die ohren voll und träume von hohen wellen, saftigen burgern und bier in dosen, und da kam die nächste sekunde und mit ihr ein einsatzwagen der heimischen krankenanstalt. tatüütataaa, lauter wie die bradung in meinem traum, und ich dachte noch, achnö, und steckte den kopf unters kissen, da war das martinshorn plötzlich still, das blaulicht aber hielt sich beharrlich, und tunkte das schlafzimmer in kaltes 80er diskothekenlicht, während sich unten vor dem haus die stille breit machte, und aus der ferne ein weiteres tatüüütataaa akustisch angerauscht kam. all das wäre zu ignorieren gewesen, unter umständen wäre der sandmann ein weiteres mal vorbei gekommen und hätte mich in morpheus arme gedrückt, aber dann legten die beiden sanitäter unten verbal nach und ich wurde zeuge eines dialoges, den ich nie, nie in meinem leben noch mal so hören möchte.
San1: „ja wat machst DU denn hier ?“
San2: „das gleiche könnte ich dich auch fragen!“
San1: „haste ne ahnung, wo genau … ich meine, ich such hier schon ne weile…“
San2: „kack gegend hier, ich bin hier schon öfter rumgekurvt, nur einbahnstrassen.“
San1: „scheiße jetzt, scheint n infarkt zu sein, wir sollten schon mal in die hufe kommen.“
San2: „fahr du da lang, und ich nehm die andere seite, und in der mitte treffen wir uns dann hoffentlich wieder…“
das war um 7:02, und ich war ernsthaft ausgelassen und glücklich in der dunkelheit, dass ich nicht der frische vielleicht-infarkt war, der besser die taxi-notrufzentrale angewählt hätte.
die folgenden gedankengänge über das eigene ableben, sex- und zahnloses altern vorab und orthopädische schuhe mitten drin, bis hin zu zeitungsüberschriften, die das eigene ableben, auffinden nach wo-chen, von katzen angefressen und im heißen sommer 2tausendirgendwas als dörrfrucht im badezimmer zwischen klotabs und mondänen perücken… ich meine hey, es ist november, da kann man morgens schon mal mit weit aufgerissenen augen ins dunkle starren, bis die fellchen ihr morgenlied anstimmen.
gedankenstrich für frühstück und zeit zwischen hier und: irgendwann mittags dachte ich mir, lu, dachte ich, sei nicht faul, bring deine komplett dunkel getünchte laune doch einfach ins fitnessstudio, da liegt sie besser als mit dir auf der couch. so packte ich also miese laune, meine ollen sportklamotten und den portablen kinski in die tasche, die ohrstöpsel in die ohren und jagte mich aus dem warmen haus. hochmotiviert, versteht sich. kaum hatte ich haus und heim hinter mir gelassen, gab die batterie ihren lebenssinn ab, und den geist auf, und ich lief tonlos im leisen, habt dank ihr scheisser da oben- JA, ich kann euch lachen hören!
im studio dann war alles sehr sehr schwer. und schwerer. mein körper, mein seelchen, und auch kinski in der tasche schlief lieber, während draussen der regen an die fenster prasselte, und brian adams lief. gehts wirklich schlimmer, dachte ich noch, so mit totem mp3-player und pennender muse in der tasche, und die antwort kam prompt und zuverlässig: ja, klar !
die spassgötter für regentage schickten drei spätpubertierende, die mir beim reinkommen zu lange auf den hintern starrten, und von denen einer sein haltbarkeitsdatum irgendwie arg überschritten hatte. er markierte sein revier, dass ich fast seitlich von der streckbank gefallen wäre, und während ich die flucht ans randgebiet antrat, fanden die drei stooges ihr idol … einer von den guten auf dieser erde. kompakte 1,50 mal 1,50, schwarz wie die nacht, ein gemüt wie eine hummel an einem sommertag und ein körper wie king kong mit einem gesicht wie ein monchichi. und er näselte plötzlich sehr sehr stark, als die stooges ihn zu seinem training löcherten.
körperlich befreit und mit puterroten wangen fiel ich neunzig minuten später aus der tür, und mit einem hunger der kaum freunde kennt in einen supermarkt ein. ich sah sie sofort, aber es wäre nicht mein scheisstag gewesen, wäre mir nichts dazwischen gekommen. das „es“ war die schickse, die nach meiner (!) ananas griff, die letzte, die dort lag. sie, dürrgekotzt, die möpse bis an die halskante hochgezurrt und einen blick, der nichts gutes erahnen ließ, ich, verschwitzt, hungrig und mit überfüllter sporttasche. „es“ war leider schneller, griff zu, schmiss die ananas in ihren wagen, und zog gemein grinsend um die ecke ab, sehr wohl wissend, dass sie die frau in schlammgrün grad absolut abgeledert hatte. ich hatte die nächsten drei gänge richtig finstere gedanken, liebäugelte mit der gesamten nutella-abteilung, die aktuell die 40jahrenutella-edition im giga-glas anpreist, besann mich auf meine noch triefenden sportklamotten, und ging zur käsetheke, ein stück im sinn, dass die 48% prozentmarke locker überschritt. und da stand sie wieder, die brauen gefährlich nah am haaransatz oben rechts plaziert, und starrte mein stück henry an. das letzte, welches dort lag. das allerletzte stück. und ohne rücksicht auf mein innerliches aufstöhnen gab sie sich einen ruck, den nächsten fressanfall präzise mit leckerbissen planend, und warf meinen (!) henry neben ihre trauben und stapfte richtung baguette. ich lungerte derweil immer noch mit leerem wagen und knurrendem magen lustlos an der käsetheke herum, bekam lange zähne und eine eingebung, als ich die kaputte kühltheke und die augerissene packung fischstäbchen dort herumliegen sah. ---
nein, ich tat es nicht, obwohl ihr xxs-mini-sport-tussi-bag offen in ihrem wagen lag, und neben dem klitzekleinen handy sicherlich auch noch ein fischstäbchen gefasst hätte. das hätte ein großes hallo gegeben, aber ich hatte keine energie mehr, vielleicht werde ich auch alt /vernünftig/ langweilig/ faul … ich sagte mir, die ananas ist sicherlich schlecht, der käse eh nicht das, was ich wirklich wollte, und so schnappte ich beim rotwein zu, vertagte den hunger auf zu hause, und teilte mir an der langen langen warteschlange an der kasse mit kinski in der tasche ein nimm2.
an der haltestelle dann, ich sah die ananas-diebin noch auf ihren hohen schuhen im herbststurm straucheln, da wurde eine friedlich pickende taube von einem weißen citroen umgenietet. ich sah es staunend wie immer, ein bichen fassungslos, dass da keiner abbremst, ein bißchen mit flauem gefühl in der kniegegend, ein bißchen was mit immenser wut und menschenekel. alle schauten hin, und ich hätte ihre gesichter gern fotografiert, wie immer. ich würde die ausstellung „die fünf minuten, die eine taube braucht, um in autoprofilen zu verschwinden“ nennen. immer wenn ein wagen drüberfuhr, gingen ihre flügel durch den sog hoch, und die federn flogen durch die gegend. als eine ihrer federn zu mir herüberflog und an meinen schuhen hängen blieb, da hätte ich gern genau so geheult, wie das kleine mädchen, welches an der hand ihrer mutter an der taubenmatsche vorbei ging. mache ich aber nicht, scheiß erwachsen sein. der teufel scheißt immer auf den größten haufen, mein beitrag zum heutigen tage.
( und jetzt geht’s in die kalte nacht zu einer beliebigen junk-food-filiale, um diesem dienstag mit einem riesigen schoko-shake den marsch zu blasen.)
Montag, 22. November 2004
playtime.
Sonntag, 21. November 2004
private stunden im schlick
und plötzlich scheint die sonne, das seelchen lacht und die schweinehündin kommt verkatert aus dem plümo. es ist sonntag nach zehn, das wetter auf einem hoch, und man müsste dann doch mal raus.
gedacht, gemacht. drei lagen klamotten, ab ins bergische.
und was war das … urig.
wie immer in diesem gelände brauchten wir exakt zwanzig minuten, bis wir vom weg ab waren, und vergeblich die baumrinden nach ihren diversen bezeichnungen abtasteten. Wege waren nicht auszumachen, der waldboden meterweit unter altem laub und rinden versteckt, und ab und an hörte man die waldschrate kichern, während sie die wanderpfadbezeichnungen auf den bäumen mit dem farbton „natur-rinde“ übersprayten, und wir die schlucht nach unten stapften, genau aufs sumpfland zu.
aber diesmal nicht, war das motto, diesmal bekommt ihr uns nicht.
kamen wir nicht an, kehrten wir um. sahen wir über 200 meter keine weitere bezeichnung, kehrten wir um. standen wir plötzlich mitten im stauwasser … schwammen wir zurück.
knallhart.
und was war das …natural.
wir stapften so hochmotiviert durch schlickfelder, dass unsere wanderschuhe fröhlich glucksend und völlig unvermittelt im erdreich verschwanden. und kaum hatte man für sich klar bekommen, dass man quasi ohne füsse ist, da gab mutter erde die beiden schlingel mit einem lauten schmatzgeräusch wieder her, heureka.
und zwischendurch, bei einem guten, ehrlichen apfel, da konnte man sich ernsthafte gedanken über die sehr lückenhaften wegbezeichnungen machen. wer fällt genau die bäume, auf denen die wichtigen, weißen zeichen zum abbiegen sind ? gehen bösartige grantler bei tagesanbruch durch die baumreihen, und malen völlig neue zeichen hinzu ? machen aus der 6 eine 8 und kichern dabei senil in ihre stullenbox ? oder ist es der taxiverband bergisch-wanderland, welcher seine kassen durch verirrte wanderer auf der suche nach ihrem auto aufbessert ? waldschrate ? trolle oder verwunschene kröten ?
wie dem auch sei, hier ein hinweis für die nachwelt :
sollte dieses blog nach einem sinngemäß „ich geh dann mal eine runde ins bergische eine runde luft schnappen“ plötzlich sehr, sehr ruhig werden, quasi totenstille eintreten, dann hier ein brandheisser tipp : schickt die suchtruppen samt hunde ins diepental, denn da liegen mit größter sicherheit meine mittlerweile mausetoten knochen sicherlich an einer abzweigung des pfades „A6“ oder „A8“ , göttin hab sie seelig, auch jetzt schon.
gedacht, gemacht. drei lagen klamotten, ab ins bergische.
und was war das … urig.
wie immer in diesem gelände brauchten wir exakt zwanzig minuten, bis wir vom weg ab waren, und vergeblich die baumrinden nach ihren diversen bezeichnungen abtasteten. Wege waren nicht auszumachen, der waldboden meterweit unter altem laub und rinden versteckt, und ab und an hörte man die waldschrate kichern, während sie die wanderpfadbezeichnungen auf den bäumen mit dem farbton „natur-rinde“ übersprayten, und wir die schlucht nach unten stapften, genau aufs sumpfland zu.
aber diesmal nicht, war das motto, diesmal bekommt ihr uns nicht.
kamen wir nicht an, kehrten wir um. sahen wir über 200 meter keine weitere bezeichnung, kehrten wir um. standen wir plötzlich mitten im stauwasser … schwammen wir zurück.
knallhart.
und was war das …natural.
wir stapften so hochmotiviert durch schlickfelder, dass unsere wanderschuhe fröhlich glucksend und völlig unvermittelt im erdreich verschwanden. und kaum hatte man für sich klar bekommen, dass man quasi ohne füsse ist, da gab mutter erde die beiden schlingel mit einem lauten schmatzgeräusch wieder her, heureka.
und zwischendurch, bei einem guten, ehrlichen apfel, da konnte man sich ernsthafte gedanken über die sehr lückenhaften wegbezeichnungen machen. wer fällt genau die bäume, auf denen die wichtigen, weißen zeichen zum abbiegen sind ? gehen bösartige grantler bei tagesanbruch durch die baumreihen, und malen völlig neue zeichen hinzu ? machen aus der 6 eine 8 und kichern dabei senil in ihre stullenbox ? oder ist es der taxiverband bergisch-wanderland, welcher seine kassen durch verirrte wanderer auf der suche nach ihrem auto aufbessert ? waldschrate ? trolle oder verwunschene kröten ?
wie dem auch sei, hier ein hinweis für die nachwelt :
sollte dieses blog nach einem sinngemäß „ich geh dann mal eine runde ins bergische eine runde luft schnappen“ plötzlich sehr, sehr ruhig werden, quasi totenstille eintreten, dann hier ein brandheisser tipp : schickt die suchtruppen samt hunde ins diepental, denn da liegen mit größter sicherheit meine mittlerweile mausetoten knochen sicherlich an einer abzweigung des pfades „A6“ oder „A8“ , göttin hab sie seelig, auch jetzt schon.
Samstag, 20. November 2004
googler
die gute, alte suchmaschine schickt zur zeit alle die was
mit nutten und fliesenfarbe suchen in meinen hafen.
liebe googler ... weder noch, sorry.
aber im und am baumarkt : ganz sicher.
viel glück.
mit nutten und fliesenfarbe suchen in meinen hafen.
liebe googler ... weder noch, sorry.
aber im und am baumarkt : ganz sicher.
viel glück.
Freitag, 19. November 2004
selbstversuchung
couch, wodka-con-kirsch-bananensaft, und der "erfolgreichste indische film aller zeiten" ( o-sprech fernseher ) , bollywoods
"in guten wie in schweren tagen [Kabhi Khushi Gham...] :Indien/GB 2001".
vier stunden wodka-bollywood-toleranztest. ahoi!
nachtrag (samstag 10:04) dann ...
ich bin gescheitert. den film hab ich exakt und ganz genau keine zehn minuten ausgehalten, und das glas mit dem gemisch wurde schal, und später bei "deich TV" in den ausguss gekippt. das also zum selbstversuch : wie reagiere ich auf wodka und auf indische knüller.
"in guten wie in schweren tagen [Kabhi Khushi Gham...] :Indien/GB 2001".
vier stunden wodka-bollywood-toleranztest. ahoi!
nachtrag (samstag 10:04) dann ...
ich bin gescheitert. den film hab ich exakt und ganz genau keine zehn minuten ausgehalten, und das glas mit dem gemisch wurde schal, und später bei "deich TV" in den ausguss gekippt. das also zum selbstversuch : wie reagiere ich auf wodka und auf indische knüller.
status yo!

was treibt eine warm auf der couch zusammengerollte frau, nennen wir sie mal lu, am späten donnerstagabend in solide, deutsche unwetter ? genau. kultur. HipHopKultur.
die spätvorstellung lockte mit status Yo!, und um punkt 23:00 sassen m. und ich im kino. mutter.seelen.allein!
nach einer halben stunde werbekrampf ( was waren das noch für zeiten, als man die kinowerbung nicht verpassen wollte, und wann hörten sie so plötzlich auf ? ) dann endlich …
(...) "Status Yo!" versteht sich als dokumentarische Fiktion, die das Lebensgefühl einer Hip Hop-begeisterten Generation einfängt. (berliner mopo )
schräge dialoge, schneller szenenwechsel, zwei lacher.
(...) Dieser Film ist rau. Gedreht mit jugendlichen Laiendarstellern aus Berlins Underground zeigt er eine Generation auf der Suche nach Selbstbestätigung, Respekt und sicher auch dem Sinn des Lebens. ( berliner zeitung )
er hatte mehr höhen wie tiefen, richtig gute bilder mittendrin, stylez, tags und zünftigen, deutschen hiphop. er hatte auch botschaften und ein paar insider, auch wenn er meiner meinung nach NUR für menschen mit ausgeprägter neigung zum hiphop ist. meine mutter zB wüßte nach status yo! nicht wirklich, was das lebensgefühl eines hiphoppers unbedingt ausmacht, ausser kiffen und pech haben, aber m. und ich haben uns mächtig amüsiert und die musik war so ungeschliffen wie bei den freestyle-jams in den städtischen jugendclubs, der film war ungeschliffen und als wir mitten in der nacht als letzte aus dem multiplex-kino ins sturmtief fielen, ... da fühlten wir uns auch irgendwie so voll real, alter, weißte, und mit kreide schmierten wir ein paar tags, und alles war so underground und echt krass, alter, weißte, und ach ja…
wer (deutschen) hiphop mag, der sollte in diesen liebevoll gemachten film reingehen. auf jeden!
Donnerstag, 18. November 2004
ringelpost.ing pour le kid

und zurück - kommentarschulden sind ehrenschulden !
und die strümpfe im original rot/schwarz und aus anonymitätsgründen
farblich verfremdet. mehr in den kommentaren ...
Mittwoch, 17. November 2004
vorweggenommen
es gibt tatsächlich tage wie heute, wo ich ungeduldig auf meinen stuhl hin und her hibble, und alle meine träume bis um fünf gern erledigt sehen würde.
so zB fände ich es überaus prickelnd und zuvorkommend von den spassgöttern hoch oben, wenn es um 16:59 m.e.z. mit glitzer und qualm *pöff* machen tät’, und ich nicht mehr in der heimischen küche residieren müßt’, sondern in meinem kleinen, leicht schiefen haus an der französischen atlantikküste. mein eigen heim, mit viel garten drum herum, in dem befreite hühner rennen, gemüse vor sich hin wächst und der wirklich steile atlantikwind die tomaten mit schieflage und salzschicht gedeihen läßt. ich hätte immer sand an den stiefeln, der unten vom strand mit mir hinauf wandert. meine piratenflagge würde plötzlich nicht mehr in meinem balkonkasten in eller/lierenfeld vor sich hintrauern, sondern stramm im wind stehen, unter lebensmut am dachgiebel festgezurrt.
mir würden glückliche möwen aufs dach scheißen, ich würde mich halbherzig darüber mokieren, wenn ich mit meinem mütterchen daheim telefonieren tät’, und ja, das meer hat wellen, würde ich sagen, hohe atlantikwellen, kann’s von hier aus sehen.
ich würde dann also in meinem leicht windschiefen knusperhaus sitzen, von mir aus ebenfalls wieder in der küche an meinem alten holztisch, hätte DSL und einen frischen kaffee zur hand, an meinen füssen würden sich die fellchen rubbeln und vor der tür einer der zig hunde scharren, seiner inneren uhr strikt folgend. wir würden über den leeren strand rennen, ich falle öfter hin wie die kläffer und nach ein paar stunden, wir haben ja zeit genug, kämen wir erledigt und mit roten wangen zurück. im knusperhaus riecht es köstlichst nach essen, und bei der post liegt ein amazon-paket, randvoll mit büchern und DVD’s für den abend.
ich geh noch mal schnell ins netz, und schreibe diesen text hier, allerdings ist er in echtzeit und eine mail an eine freundin, die fragte „ was hast du heute gemacht, und wie ist das wetter bei euch?“
to be continued…
nachtrag
- und zu weihnachten könnt ihr mich voll mit punsch und rotwein am blitzableiter baumeln sehen, während ich deutsche weihnachtslieder in den wind gröhle und die gänsemast verfluche.
so zB fände ich es überaus prickelnd und zuvorkommend von den spassgöttern hoch oben, wenn es um 16:59 m.e.z. mit glitzer und qualm *pöff* machen tät’, und ich nicht mehr in der heimischen küche residieren müßt’, sondern in meinem kleinen, leicht schiefen haus an der französischen atlantikküste. mein eigen heim, mit viel garten drum herum, in dem befreite hühner rennen, gemüse vor sich hin wächst und der wirklich steile atlantikwind die tomaten mit schieflage und salzschicht gedeihen läßt. ich hätte immer sand an den stiefeln, der unten vom strand mit mir hinauf wandert. meine piratenflagge würde plötzlich nicht mehr in meinem balkonkasten in eller/lierenfeld vor sich hintrauern, sondern stramm im wind stehen, unter lebensmut am dachgiebel festgezurrt.
mir würden glückliche möwen aufs dach scheißen, ich würde mich halbherzig darüber mokieren, wenn ich mit meinem mütterchen daheim telefonieren tät’, und ja, das meer hat wellen, würde ich sagen, hohe atlantikwellen, kann’s von hier aus sehen.
ich würde dann also in meinem leicht windschiefen knusperhaus sitzen, von mir aus ebenfalls wieder in der küche an meinem alten holztisch, hätte DSL und einen frischen kaffee zur hand, an meinen füssen würden sich die fellchen rubbeln und vor der tür einer der zig hunde scharren, seiner inneren uhr strikt folgend. wir würden über den leeren strand rennen, ich falle öfter hin wie die kläffer und nach ein paar stunden, wir haben ja zeit genug, kämen wir erledigt und mit roten wangen zurück. im knusperhaus riecht es köstlichst nach essen, und bei der post liegt ein amazon-paket, randvoll mit büchern und DVD’s für den abend.
ich geh noch mal schnell ins netz, und schreibe diesen text hier, allerdings ist er in echtzeit und eine mail an eine freundin, die fragte „ was hast du heute gemacht, und wie ist das wetter bei euch?“
to be continued…
nachtrag
- und zu weihnachten könnt ihr mich voll mit punsch und rotwein am blitzableiter baumeln sehen, während ich deutsche weihnachtslieder in den wind gröhle und die gänsemast verfluche.
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