Freitag, 6. August 2004

pour moi



Donnerstag, 5. August 2004

eine frau wie regina

plötzlich steckte ich fest, zwischen zwei uBahn-stationen. die luft gefühlte 40°, kein fahrtwind, fiebriges aussitzen.
ein paar sitze weiter sass eine frau. ich konnte sie nicht ganz erkennen, war aber plötzlich mehr als ein jahrzehnt zurück, in gedanken bei reggie, die eigentlich regina hieß.
wir waren alle unter zwanzig damals, immer in kleinen rudeln unterwegs, quer durch den ruhrpott.
mittwochs fuhr man nach duisburg, freitags nach bochum, samstag hier hin, sonntags dorthin, und überhaupt stand man zu der zeit meist sehr cool in irgendwelchen ecken,
wenn man nicht den freestyle auf der tanzfläche vermeidete, oder sein hirn in schwarze tücher schlafen legte.

reggie, die eigentlich regina hieß, aber "rättschi" ausgesprochen wurde, lernte ich durch einen streit kennen.
ich knutschte unwissend in einer kalten winternacht auf einem parkplatz in bochum-langendreer mit ihrem ewig-drin-verknallt-nie-was-draus-geworden-typen.
unwissend, weil sie hatte mir nichts gesagt, nur böse zugeguckt. und der typ, von dem ich grad weder namen, noch haarfarbe parat hätte, der schon mal gar nicht.
wir knutschten noch zwei-drei mal, bevor ich ihn satt hatte, und reggie litt.
doch dann kam der abend, an dem wir beide und noch ein paar leute mehr in einem schwarzen vw-bus eingepfercht gen bochum knatterten. weibliche aussprache, die mit "wenn ich das gewußt hätte, hätte ich ihn abblitzen lassen, by the way: such dir lieber nen netten", einer flasche roten blubbersekt und einer gigantischen tüte in versöhnung endete.

eine halbe stunde später lagen wir beide kotzend auf der toilette des zwischenfalls, nur durch eine klowand getrennt. die halbe nacht.
ab da waren wir freundinnen, und ich schleifte reggie mit in mein rudel.
sie war kautzig, sie war 17 und sie war noch jungfrau. eine tatsache, die ich besonders an ihr mochte.
während wir anderen so taten, als würde uns sexuell nichts mehr schocken, und überhaupt so sachen wie defloration was für hanni+nanni-leserinnen war, blieb reggie standhaft.
sie hatte keine gründe, nur halt keinen sex. ihr fehlte mr.right und der entscheidende schritt, das mentale aufraffen. vielleicht aber auch nur der richtige moment und ein schnaps.
dann kam ihr 18 geburtstag, er fiel auf ein wochenende, und sie blieb aus. wir blieben ohne reggie an diesem abend. keine sorgen, aber viele fragen.
am nächsten abend kam sie in die stadt, kam in den laden und strahlte über das ganze gesicht. sie sah aus wie ein frischer pfirsich.
sie wollte ja auch am vorabend kommen, sagte sie, mit uns auf ihr jetzt offizielles erwachsenendasein anstossen, aber dann stieß sie jemand anderes an.
ihr kollege war es, stand unerwartet vor ihrer tür. in der hand ein kleines geschenkt, hübsch eingepackt. er selber frisch geduscht, und ebenfalls sorgfältig eingepackt.
er hat ihr ein geschenk gemacht, dass reggie nicht ablehnen konnte, und ihren 18 wird sie wohl nie vergessen. das andere, das buch, das hatte sie schon.

all das fiel mir wieder ein, als die bahn einen ruck machte, tunnelwind durch die fenster pfiff und eben jene frau aufstand, um zur tür zu gehen.
es war nicht reggie, die ich nach zwanzig aus den augen verlor. aber sie hatte mich an sie erinnert, und deswegen war sie es doch irgendwie.


und plötzlich

sah ich mehr nebenbei, wie einer der vermeintlichen melonenkerne hastig vom tellerrand sprang.


Mittwoch, 4. August 2004

glatter abgang

und dann kommt der punkt im leben, wo man auf dem heimischen badewannenrand sitzt, und merkt, dass man grad irgendwie jetzt abrutscht.
im hintergrund akustisch die rtl2 news, die dusche läuft, man hört den teufel kichern, und während man mit einem arm in der luft rudert, mit dem anderen den lady-shave fest umklammert hält, da denkt man "scheiße" denkt man, "und dann finden die mich frisch tot im bad, nackt und irgendwie blöd neben dem wäschekorb liegend, rtl2 läuft und der rasierschaum zwischen und auf den beinen ist mit melonenduft".
und man fragt sich "warum". also warum so, warum mit melone und warum hat man vor dem duschen nicht auf ein anderes programm gezappt ?


Dienstag, 3. August 2004

for your future?

a smart choice .


weg und hop ?

nur noch eine unterschrift und ein wenig wartezeit liegen zwischen mir und einer zukunft, in der ich abends durch die wohnung rufe : "ich bin mal eben mit meinem supertollen notebok im bett, muss kurz noch was tippen."
nur noch eine unterschrift, und das "alles zwischen 8:30 und 17:30 erledigen, egal ob lust und zeit oder nicht" hat hätte ein ende.

---neverendingstory---


ich sprüh's auf jede wand ...

fafi & tilt



mit der liebe zur wand


netz-welt | © Lu um 12:25h | keine meldung | meldung machen?

nachschlag

(...) "Auch wenn ich denjenigen, der sich zum ersten Mal an einen Text macht, gerne ermuntern würde, kann ich doch nicht lügen und behaupten, es gäbe keine schlechten Autoren. Tut mir leid, aber es gibt Unmengen von schlechten Schreibern. Manche arbeiten in der Redaktion Ihrer örtlichen Zeitung, für gewöhnlich besprechen sie kleine Theateraufführungen oder lassen sich hochtrabend über die heimischen Sportmannschaften aus. Manche haben sich ein Haus in der Karibik erschrieben, ziehen eine Spur von pulsierenden Adverbien, hölzernen Charakteren und perfiden Passivkonstruktionen hinter sich her. Andere wieder stellen sich auf ( anm. lu : ich liebe es! ) öffentlichen Lesungen zur Schau, tragen schwarze Rollkragenpullover und knittrige Khakis und deklamieren holprige Knittelverse über >> meine zornigen lesbischen Brüste<< oder >> die schräge Gasse, wo ich den Namen meiner Mutter schrie<<. " (...)

Stephen King - "Das Leben und das Schreiben"


Montag, 2. August 2004

noch vier tage



heute gefühlt 17.

s.o.s. | © Lu um 16:22h | keine meldung | meldung machen?

ich will kinder!

die gute gröner hat in mir den babyneid geweckt, und zwei wochen konnte ich es unterdrücken. aber der same ist gesäht, und ich schaue jetzt mal weit rüber, ins reich der öster, und als gute mutter weiß ich zumindest von zweien meiner lütten.
das nichtmädchen und tschee, tschäh ( kind, kannst du dir nicht mal einen namen, den man auch tippen kann ?) letzeslebn geben vor gericht an, wegen mir ihr eigenes blog eröffnet zu haben.
gut, bitte tragt euch hier bei blogtree ein, damit ich demnächst beim kaffekränzchen was vorzuweisen habe und einen auf dicke bluse machen kann . danke!
noch wer ohne ober elternteil ?


lunatic balkon mit meerblick

ich hatte ideen. ich hatte erlebnisse. ich hatte tolle laune.
freitags.
samstag schmiss mich der mond aus den flipflops. m. weiß nun, dass es momente gibt, wo ich sage "ich bin so quer heute, ich könnte auf knopfdruck losheulen" und er sagt "echt?" und ich sag"ja" und schon kullert mir das wasser in kleinen portionen die wangen hinunter, während ich eben deswegen schon wieder lache.

sonntags dann hockten wir sechs stunden über reiseprospekten mit den schnuffeligen aufschriften "griechenland und seine wunderschönen inseln", und seitdem schrumpelten meine ideen zu kleinen, dunklen brocken zusammen, der flow hält inne, die wörter zerfallen in einzelteile, rennen um die ecke.
das einzige, was ich noch denken kann ist in etwa so formuliert:

1 A, DB (ohne vorhang), kitchenette (ohne kaffeemaschine), klimaanlage(gegen aufpreis)(vor ort), strand(sand/kiesel) ca. 10 min. gehweg, balkon/terrasse teilw. mit seitl. meerblick. interkontinentales frühstück(buffet) wöchentl. UN/ÜF 389,-€

drei reiseprospekte. drei dazugehörige preislisten, zwei eigentl. eigentliche individual-urlauber und ein festes budget im oktober, nebst drei wochen urlaub.
es wird NICHT mykonos ( gay ), es wird nicht kreta ( trubel ), es wird : ---
(stelle bleibt bis auf weiteres frei, eben bis wir uns dann mal einig geworden sind, und ich mein SAT-TV durchgesetzt habe. wenn schon, denn schon )

was daran so schwer sein soll, höre ich da aus eine der hinteren reihen ?
na, weil in griechenland noch lange nicht jede insel SANDstrand hat, und ich keine lust habe, mir entweder dellen in den astralkörper zu liegen, oder strandliegen mit mir herumzutragen ( hotel reicht als kompromiss!)
weil es in zu vielen hotels "themenabende" und animateure gibt.
weil kleine hotels in reisekatalogen schwer zu finden sind.
weil ich meerblick haben will.
weil ich ein schisser bin, was fliegen angeht.
weil ich griechische küche in griechenland essen will ( anm.tipp: der hotelier grillt abends gerne mal auf der hoteleigenen veranda griech.spez.), und kein interkontinentales buffet ( verpfl.: interkontinent. buffet von 10-24 ).
weil ...
wie gesagt, ich hatte ideen, zumindest eine, und jetzt verkleben mir abk. die worte.
noch 8 9 wochen.

logbuch | © Lu um 15:20h | keine meldung | meldung machen?

verweis

(..)"Männchen reduziert aufs hier Wesentliche: Samenspender. Dazu bedarf es lediglich eines rudimentären Stadiums. Das ist deutlich."

netz-welt | © Lu um 12:26h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 30. Juli 2004

ur-sprüngliches

sie stiegen am hauptbahnhof zu. beide um die ende sechzig, sie mit dunkelblauer strumpfhose und runder hüfte, die irgendwie im weg war, er mit strohhut und durchgeschwitzem weißen hemd.
er schmiss sich sofort neben mich, auf den 2er-sitz der uBahn. der, wo man sich immer den nacken verrenken muss, um vom draussen etwas zu sehen.
sie gegenüber, auf dem platz mit beinfreiheit, für die mit sonderpass oder müttern mit beiwagen. kaum hatte sie sich zurecht gesetzt, zog sie ihre orthopädischen schluppen aus und legte die füsse hoch. zufriedener seufzer, plagender tag, man sah es ihr an.
die hitze war das thema, sie schubsten es sich hin und zurück, und ich wunderte mich, dass keiner der beiden einen satz des anderen verlor, ihre ohren so gut waren, und das in ihrem alter. ich ärgerte mich, das ich eine schublade aufmachte. alle über 60 taub stand auf dem laden-schildchen. klischee schimpfte ich mir knapp die leviten.
er wär ja mehr der nordische typ, der winkinger, sagte er.
sie wäre mehr so aus dem süden, oder noch weiter weg. ihre ahnen kamen wohl irgendwann mal aus ägypten, meinte sie felsenfest. irgendwoher müßte das ja kommen, das mit dem hitze mögen und den dunklen haaren.
er käme mit nudeln nicht klar, sagte er. von daher käme auch kein italiener in seinem stammbaum in frage. er wär ein wikinger, und diese anpassungszeit im sommer sei ihm eine pest, ganz schlimm sei das immer. ganz schlimm.

sie: "dann dürftest du keen radrennfahra sein, so wie dat ullrich da auf da tur da frranz, weil da müssteste die janze zick nur effe nudeln essen, un dat schonn zum frühstück."
er: "ach dat da. wenn die für dem quatsch kinn jeld in die täsch bekämen, die würdn nit dorsch die berje radeln. niemals nich."

sie scharrte an einer laufmasche die sich ihren weg nach oben bahnte, überlegte kurz. dann:

sie : "dann könntste ja rennfahra werdn."
er: "früher bin ich rad jefahrn, ja, immer. aber heut..."
sie : "na dann trotzdem rennfahra, mit dem auto wie dat schumacher."
er: "nürnburchring ?"
sie :"nürnburchring. mistije strumpfhose."
er: "nee, dat würd ich nicht machen. die fahrn da ooch nur im kreis un dat ohne zu bremsen. langweilich is dat, dat guck ich mich nimmer an. imma im kreis, und dafür kriegn die ein jeld, da träumste nur von. langweilich. dann lieber rad."
sie: "aba keine nudeln essen wollen ..."
er: "nee, die vetrag ich nicht. ich ess fleisch un wuast. un kartoffln. bin ja wikinger."
sie: "un ich ne ägyptin. irgendwie."

seemannsgarn | © Lu um 18:06h | keine meldung | meldung machen?

belly

und um meinen nabel verblasst langsam eine rote blume, mit filzstift gemalt. gestern.
und es fühlt sich an, wie ein kleines geheimnis, dieses bild unter dem kleid. handgemalt.

logbuch | © Lu um 16:51h | keine meldung | meldung machen?

bb-satz des abends

"boahmanney, der hat mir die grille weggenommen"

braindead.

logbuch | © Lu um 11:36h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 29. Juli 2004

1-2-3-4



geblockt und dicht im roten top

sollten sie das heute bei ansicht einer frau mitte um die dreißig denken, dann bin ich ihnen wohl über den weg gelaufen, irgendwann zwischen jetzt und neun.
würden sie mich ansprechen ( nicht tun, bitte NICHT tun ), ich würde wohl die augen erstaunt öffnen, etwas desorientiert aus dem top gucken und "hä?" in die luft stellen. so oder ähnlich.
ich bin blockiert.
ich bin so blockiert, dass ich mir gerade vornehme, na ja, eigentlich mache ich das schon seit gestern, also das ich mir vornehme, alles auf den kommenden vollmond zu schieben. ich meine, ich bin ja weib genug um jede mondrundung, jedes pfund mehr am himmel auch spirituell astrologisch scheiße irgendwie zu spüren, ... quasi.
im kopf tanzen themen wie
- wahl des urlaubslandes : griechische insel ( und wein ), litauen ( zu kalt dann ), bulgarien ( ähm ) ?
welches ländel hättens denn gärrn ?
- eine mail
- blogs, und das sie länger leben als ihre schreiber
- katzenfutter
- aktuelles buch
und desweiteren fragmente von allem. ein satz in der bahn, ein interview in der zeitung, der fell-dread am hintern meines alpha-fellchens, tomaten, morgensex und der schwäbische ausruck : "spürscht wie i denk ?"

alles nicht unnormal, aber ich brings nicht raus. ich laufe durch die hitze, zähle pflastersteine und grüble durchgehend, führe imaginäre gespräche und höre den flipflops beim floppen zu.
das alles geordnet in hübschen absätzen, lesefertig und frisch in den rechner ? mitnichten. keine chance. nickes. nö.

oh, ich bin frei. feierabend. also wenn sie eine frau um die knapp dreißig über die strasse gehen sehen, pflastersteine zählend und mit rotem top : please don't disturb.

s.o.s. | © Lu um 19:21h | keine meldung | meldung machen?

blogs! und weg

(...) aber wir sind dann in die Berge gegangen wie 1943 schon Papa Porcamadonna, wir haben gekämpft wie die Löwen,
denn wir lassen uns das Geschäft nicht nehmen (...)

angeln | © Lu um 13:17h | keine meldung | meldung machen?

inside

soundz like dis.