Montag, 20. März 2006

kiel in worten.

Freitags nach der Arbeit mal eben hoch in den Norden zu fahren könnte auch ein neues Hobby von mir werden. Um neun Uhr dabei an Hamburg vorbei zu müssen, nicht. Mein Launenknick von "alles töfte" zu "mürrisch und wortkarg" ging einmal ganz durch den Elbtunnel. Geht aber alles schnell vorbei, wenn man sich gegen 23 Uhr totmüde in einem sehr niedlichen Kieler Hostel in sein Doppelbett fallen läßt, nur um den Rest der Nacht einem Raum-Tinnitus in Form eines lauten Brummens zu lauschen und darüber zu vergessen, die Heizung runter zu drehen.

Totmüde, und mit der Wüste Gobi im Körper macht man sich dann im Morgengrauen mit den letzten 20 ml Flüssigkeit im Körper auf die Suche nach einem Ort, wo man diese auch noch loswerden kann. Nach fünf Minuten im dunkeln tapern sass ich auf einem Klo im Treppenhaus und machte einen Eiswürfel, während es gemütlich durchs Klofenster hineinschneite.

Ausflug zu Kindheitserinnerungen, Sonne tanken, Paps einen Stein einsammeln, um später in einem Glasbunker viel zu viel Ravioli mit Steinpilzen zu essen, und sehr tief in den Hauswein zu schauen. Eine SMS vom MC, ob ich die Kieler Nachrichten schon gelesen hätte ? Seite 28.
Die Pilze liegen plötzlich schwer im Magen, dafür wird der Kopf leicht und rot. Mit Kaffee bringe ich mich dann völlig aus dem Tritt. Kurz darauf im Hostel bemerke ich, dass ich nichts zum anziehen habe, zumindest nicht dabei, möchte das gerade mit M. in Ruhe ausdiskutieren, als ich sehe, dass wir schon eine halbe Stunde über der Zeit sind. Also bleibt alles so, wie es ist.

Wein. Zwei Flaschen Chianti hat der MC für mich besorgt, und sogleich fühle ich mich wie der weibliche Bukowski zu Hause, muss dann aber doch teilen. In Kiel trinkt man guten Wein übrigens aus Plastikbechern, und das Holsten aus der Flasche. Ich trank am Ende alles was auf dem Tisch stand.

Die Lesung hat sehr viel Spass gemacht, sowohl vorher, als auch dabei, wie auch danach. Ich habe sehr nette Leute kennen gelernt, habe um Mitternacht einen gigantischen "Dürüm" in die Hand bekommen, der laut Anwesenden über die Kieler Grenzen bekannt sei, und in einer Hotel-Bar besagtes Kiel von sehr weit oben sehen können. Das hat auch Spass gemacht.
Müde und zufrieden irgenwann gegen drei eingeschlafen und Dank benachbarter Mitschlafender wie bei den Waltons gefühlt.

Am Sonntag nach ausgiebigem Frühstück noch einmal zur Ostsee, inklusive der Mitschläfer. Steine, Luft und Kaffee.
Nachmittags seufzend durch Hamburg und durchgehend A1 nach Düsseldorf.

Heute nicht die passenden Worte, aber gute Laune und viele Steine in der Tasche gefunden. Die nächsten Tage gibts einen Film und ein paar Bilder. (Meine sind alle verwackelt, mal wieder. )

Mit einem ♥lichen Dank an den MC fürs organisieren und mich zwingen, mit einem Winken zu Jan und seiner netten Frau, welche Laden wie auch Nerven zur Verfügung stellten und einem Zwinkern an alle, die den Weg durch die Kälte fanden.

( Eigentlich wollte ich nur ein Photo und ein "Schön wars" posten. Hat ja super geklappt. )


kiel in bildern.



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