Sonntag, 10. Juli 2005

ein tag urlaub, oder das möhnetal an sich.

rückenwind



108 kilometer von der heimischen couchdelle entfernt liegt das idyllische möhnetal. frühes weckerklingeln, brote packen, wanderschuhe aus der ecke zerren und mit derbster mix-cd ( blumentopf, mötley crüe und hot chocolate waren noch das geringste übel, was aus den boxen plumpste ) ins sauerland fahren.
herrliche luft, gefangene ara's in seniorenheimen, schneckenrennen auf schleimpfaden, und in jedem dorf ein schützenfest, das sauerland empfing uns herzlich.

wir empfingen ebenfalls, und zwar massenhaft sauerländische bremsen, alle beheimatet im schönen möhnetal, die stechfreudiger und aggressiver nicht hätten auftreten können. aber nichtsdestotrotz, auch pferdebremsen sind natur, und so erschlugen wir gegenseitig stechfliegen auf unseren verschwitzten körpern, hüpften teilweise aus dem stand in die luft und brüllten "scheißekackviecherichmachdichtot" und genossen die aussichten.

drei wanderwege, zwei brotzeiten und ein aus purer erschöpfung und kaffeeentzuges eingelegtes nickerchen im auto später, direkt an einem waldklo nebst bikertreff, konnten wir sagen, dass das sauerland unsere herzen im sturm erobert hatte. so stellte ich mir kurzurlaub am gardasee vor, m. bestätigte, dass es genau so wäre. autos en masse, motorräder auf den mittelstreifen und menschen mit kühltaschen, die sich durch die uferböschungen schlugen, es war ... schräg.
aber es gab auch waldwege, die gänzlich einsam waren, abgesehen von den billionen von bremsen, die aus den pfützen kamen. was solls, wir sind abgehärtet, was blanke natur angeht, aber eins habe ich jetzt endgültig verinnerlicht :
sieht eine stelle so aus, als wenn sie absolut einsam wäre, man also meint, man wäre ungestört, könnte mal eben für kleine miezekatzen oder ein bißchen knutschen, dann kann man sicher sein, dass direkt hinter der absolut einsamen stelle ein mountainbike-weg oder eine geteerte strasse aus dem nichts ensteht, auf dem eine nordic-walker-gruppe mit weight watchers-shirts entlangrast.
aber was solls. die leute treffe ich hoffentlich eh nie wieder.

( eine weitere tonne natur in den kommentaren ... )