Montag, 18. Juli 2005

köln, und warum wir da nicht ankamen.

verfickte hitze, elende. mistige zeit, immer geht sie nach vorne und zu das schnell, wenn sie zu wenig ist, und zu langsam, wenn sie abhauen soll.
warum wir in köln nicht ankamen kann ich eigentlich selber nicht sagen, die bedingungen waren stetig und gut. früh raus aus der hütte, LSF 30 überall verteilt und melone und wasser auf dem rücken, so kanns gehen. mit dem rad durch fremde plattenbau-viertel ist grad an sonnigen sonntagen ein gaumenfest, überall wird schon feste getrunken und die leute lachen seelig, da soll man einer sagen, denen ginge es nicht, tsass.
nach zwei stunden und einer schräglagenfahrt für sechs mark plus räder auf der fähre, ermattet in den sand, direkt neben einer ameisenstrasse zum liegen kommen und alle zusammen ran an die melone. zehen im sand, kopf im blauen himmel, flipflopf neben flipflop, so kann der mittag nichts machen, man entspannt sich paniert. es ist so windig und so schattig im schatten, dass ich mit gänsehaut in die geschichte der ameisen eingehe, und bemüht der sonne nachrücke. man kann menschen mir ihrem besten freunden beobachten, derer gab es dort mannigfaltig.
es gibt kleine menschen mit zu großen hunden, das gleicht sich dann wohl aus, aber wer da mit wem rausgeht, die frage stellt man sich dann auch. es gibt winzige dackelwelpen, die wie flöhe in die luft springen, wenn sie etwas für sie interessantes sehen, also springen sie ziemlich oft in die luft, die kleinen fellzwerge. es gibt schnittige rassetölen, die völlig befreit jedem stein hinterherspringen, die ihnen der mensch ins wasser wirft, und es gibt fellberge, die einfach nur rein gehen, in den rhein, mit offener schnauze, und sich volllaufen lassen, hundeleben führend.
es gibt aber auch unter den menschenmännern verschiedene gattungen, göttinseidank. so habe ich einen an meiner seite, der dank tschechischer gene in quasi jeder situation einen brennenden appetit auf würstchen entwickeln kann, und dieser muss, genau wie bierdurst, auf der stelle und mit senf befriedigt werden, sonst ist nicht nur polen offen. so fuhren wir also über die dörfer in der glut der mittagssonne, die sonnencreme mit LSF 30 verdampfte geräuschvoll, und ich trage heute streifen auf dem rücken, dort wo das bikinioberteil gestern noch thronte. nach drei überlanddörfern keine bratwurstbude weit und breit, dafür wabernde strassenstrukturen und westerliche hitzehalluzinationen. wo ist mein gaul, wo der trog ?
ich weiß noch, dass wir irgendwann bei burger king einfielen, und ich tatsächlich bei baba! pepsi light bejahend genickt habe, ich weiß auch noch, dass wir danach durch die halbe stadt richtung mutter und ihrer kaffeemaschine rasten, um direkt danach zur anderen mutter und ihrem grill inkl. bratwürsten ( mütter wissen eben, wie sie ihre söhne retten ) zu hechten, sonntage und mütter sind irgendwie miteinander verwandt und können einen selbst plus magen ziemlich fordern.

am ende blieb : wenn man morgens noch vor zehn losfährt, und abends temporär lasch gegen neun in den zielort „heimischer hof“ einfährt, dann weiß zumindest der körper, was er geleistet hat, während der geist noch überlegt, ob er ganz gut dabei ist.
warum wir in köln nicht ankamen, kann ich nicht wirklich sagen, aber eigentlich macht das auch rein gar nichts. der weg ist wie immer das ziel und stürzelberg fand ich mal echt knuffig.