Mittwoch, 15. Juni 2005

der dritte tag, ein gaumenfest der sinne.

fasten genau in die zeiten des jahres zu legen, wo man besonders strapaziert wird, ist vielleicht echt vom feinsten, aber gut zu machen. eine grundreinigung galore, und zu meinem ersten erlaubten quark mit mokkapulver heute morgen fühlte ich mich generell vollüberholt und sehrfrei
von allem. seit zwei tagen keine träne, appetitanfälle lenken also den focus angenehm von trauer und wesentliches im hier und jetzt.
den ersten quark bekam ich kaum runter, den focus aber schon extrem scharf auf heute mittag gerichtet. m. klatscht sich schon fröhlich in die hände, die frau kann wieder an den herd gelassen werden und wenn ich die erste gasflamme zünde, heute am frühen nachmittag, dann gibt es alles
auf einmal.
nein, natürlich nicht. aber was sich am ende so an appetit herauskristallisiert ist schon interessant. keine schokolade war das ziel meiner schmutzigen begierden, wenn sie denn mal schmutzig waren und ans tageslicht zottelten, auch keine chips oder anderes junkfood wollten knisternd aus braunen tüten gehoben werden, nein, es waren simple dinge, aber immer die gleichen.
eine frische salatgurke mit salz, durchs olivenöl gejagte flusskrebsschwänze oder anderes aus salzigem wasser, kirschtomaten und tzatziki. und frisches baguette, warm und wie von der alten bäckerin in meinem französischen lieblingsort, endlose 1220 km von hier entfernt.

ansonsten ist es gut gelaufen, mein kreislauf ist nur mittags kaum erwähnenswert mal in die knie gegangen, kaffee machte das wieder wett, und auch sonst konnte gegen alles etwas getan werden ( duschen, heiß trinken, kaugummi ). die verlangsamten aussetzer, die andauernden "äh"s in gesprächen, die "na, wie heißt es noch gleich" -haken, die dürften sich jetzt auch langsam wieder legen, das kam von den lustig durch meine blutbahnen schippernden giftstoffen, sagte der teilchef, die wären jetzt alle raus und ab durch s klo die mitte.
bis zum wochenende nun also mokka-pulver ( selbst ausgesucht, schon bereut ) in milchprodukten zwei mal täglich, und ein hoch auf den selbstversuch, ein hoch auf die lust am essen, ein hoch auf diesen nachmittag mit seiner
kaubaren mahlzeit ohne vanillegeschmack.

( und wenn mein hirn wieder zeit zum gassigehen hat, geht es weiter mit den fluffigen themen rund um den allgemeinen weltekel, einseitige musikvorlieben und das warten auf den urlaub. )


weiterleitung.

(...) "And You Will Know Us By the Trail of Dead war keine wirkliche Enttäuschung. Man konnte prima beim Beck´s Stand stehen, den umherkugelnden Menschen zuschauen, die im Dreck wühlten und ab und zu den einen oder anderen Schuh in unsere Richtung fliegen sehen. Nett, aber im positiven Sinne! "

wer wie icke das hurricane-festival mit abwesenheit feiern durfte, der kann bei meinem akt-zeichner malcolm hier seinen komplettbericht aller tage lesen.

( er hat die gleiche luft wie trent reznor geatmet, er hat die gleiche ... )

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