Mittwoch, 21. April 2004

reif

ich habe einen pickel und keine ahnung.
den pickel hab ich wohl dank exzessivem schoko-konsums der letzten woche, es könnte auch ein wutausbruch sein, so sagen die heiler. ein pickel ist ein kleiner ausbruch von zorn, aber er hält sich zurück, zumindest optisch, könnte aus einem meter entfernung auch alles andere sein.
die ahnung, die ging im job unter, irgendwann zwischen dezember 2003 und heute.

bemerkt habe ich beides gestern abend. in gedanken noch beim wochenendstreit mit meiner mutter, die abging wie schmitz katze, als ich ihr sagte, wir würden uns unter umständen bei der nächsten sternflüstern-staffel für sibirien bewerben wollen, mit den ohren schon mitten in der arte-doku, wo möwen schreien und segelmasten im ostseewind plattern, am urlaubsort meiner kindheit, als ich mir noch keine gedanken über sibirien machte, und muttern auch nicht, wo sich der kreis also wieder schließt.

den faden hab ich verloren, aber eigentlich ... eigentlich geht es im moment doch nur um das, was ich als wichtig, wertvoll und zur zeit als rar bezeichnen würde : zeit.
wäre die zeit eine jeans, meine wäre drei nummern zu klein, ich würde weder den knopf, noch den reißverschluss auch nur ansatzweise schließen können. die zeit, woher nur nehmen ? der tagesplan irgendwie eng, auch wenn man mal nichts tut. wenn ich tv schaue, nur so als beispiel, dann habe ich oft das gefühl, ich hätte ja zeit. hätte ich die nicht, könnte ich nicht fernsehen. basta. das ist aber humbug, weil wenn ich tv schaue, dann versuche ich zeit zu gewinnen, um wieder energie zu haben für das, was dann ansteht.
wenn ich so tue, als wenn ich nachrichten ansehe, dann schlafe ich eigentlich mit offenenen augen, und bekomme nur die header mit, also das, was der sprecher verspricht oder besonders laut betont. und husten, das merke ich auch. wenn big brother läuft - jetzt nur als beispiel, ist klar - dann nur deswegen, weil ich es zur zeit sehr entspannend finde, wenn andere etwas tun ( oder auch nicht ) während ich desolat auf der couch sitze oder mit den fellchen löffel, nicht gefordert bin, ausser hinter den ohren kraulen, oder eine tatze zu massieren, oder mir den hals ablecken zu lassen. das geht.

zeit haben, und zwar am stück. luxus. was würde ich machen, mit der güldenen stulle ? weg wäre ich erst einmal, sieben sachen packen, herrn m. schnappen, ab an die küste. ich brauche möwen-geschrei und wind, einen dicken kapuzzenpulli und einen 0,5er coffe2go, nur so als beispiel. aufs meer gucken, das würde ich zuerst wollen.
aufs meer gucken, möwen hören, salz schmecken, seelchen flattern lassen.
dann wieder den eigenen rhytmus finden, der gesunde, nicht der anerzogene. das heißt bei mir nicht zwingend, dass ich tagsüber schlafe und nachts wach bin. eher im gegenteil. bin ich ausgeruht, gehe ich realtiv spät ins bett, bin früh wieder fit. habe ich das element wasser in der nähe, und noch wind dabei, schlafe ich tiefer als zehn steine, und wurde schon morgens bei sonnenaufgang am meer gesichtet, quietschfidel und putzend munter.
dann, wenn man einigermassen ausgeruht in den spiegel schaut, dann sieht man nicht nur wieder aus wie man selber, sondern hört man im hintergrund rosinen plöppen.
rosinen plöppen? fragt ihr ? genau, rosinen plöppen! sag ich.
die rosinen sind wünsche, ideen, begabungen, bedürfnisse, welche staubig und drüsch in uns auf wiederbelebung warten, auf ihren lebenszweck. die meisten von ihnen haben im alltag keine chance, keine nische, weil die gute alte zeit fehlt, aber ist man mehr mit sich, ist man öfter in sich, und das wirkt auf die kleinen dörrfrüchte wie ein regenschauer, oder wie die frische milch im müsli. dann sehen die rosinen nicht mehr aus wie ersoffene stubenfliegen ( der grund, warum ich kein müsli esse ), sondern es werden wieder pralle, saftige trauben, die uns zuckersüß verführen. plötzlich ist wieder energie da, ist kreativität kein fremdwort mehr, die ideen plöppen eine um die andere, drängeln sich zwischen die synapsen, kämpfen sich durch, werden geboren, groß gezogen, gehen aus dem haus und alle sind glücklich, während die segelmasten im wind plattern.
zeit ist relativ sagte mal eine wirre frisur, aber er hat das "knapp" vergessen.
zeit ist relativ knapp, gerade zur zeit.
so ist das nämlich.


some



guten morgen

Die Biologen ließen Dornspeckkäferweibchen bei der Partnersuche die freie Wahl zwischen Männchen aus drei Altersklassen. Dabei waren Käfer mittleren Alters eindeutig beliebter als junge und alte Artgenossen, beobachteten die Forscher.

dinge, die einem den morgen versüssen via herrn randow.