Montag, 19. April 2004

sonntags, knietief im leben

6:14, der kater singt einen raum und eine trennwand entfernt aus vollem schlund los.
6:15 schalte ich den wecker ab, schlüpfe rotäugig in die flipflops und suche den brüllbarden nebst rudel, setze dabei zwei espresso-kocher auf den gasherd und starre die folgenden
acht minuten resigniert den tickenden wecker auf dem kühlschrank, und die schlingenden fellchen an.

ein paar stunden später, oder auch nur eine : das elend in reihenform, mit nummern und buchstaben versehen.

nur vorweg : ich liebe es, am wochenende auf den trödelmarkt zu gehen.
ja, ich würde es sogar auf die frage nach meinen hobbys mit einbauen, würde mich jemand fragen.
aber an diesem sonntag, wo der rest der eigenen atome nach schlaf greinten, da hatte ich keine lust, da war ich misanthrop aus freien stücken, da ... hatte ich keine chance, aber einen termin, und der war bezahlt.
so fanden wir - insgesamt sechs an der zahl - uns noch vor 8:00 an der teuer bezahlten, aber überdachten stelle wieder, ich legte meinen schalter innerlich mit einem lauten quietschen um und lachte, feilschte, klopfte sprüche, lächelte ganze verdammte acht stunden lang.
nein, ziehen wir eine stunde ab für kreative grimassen, in die tasse starren und sich fragen, warum man nicht gerade hier oder dort ist.
und die gesparten minuten erst, die ich nicht aufs klo gegangen bin. kein einziges mal, weil nichts stoppt meine natur so effektiv, wie ein dixi-klo in spe.
ich muss nur in die gesichter der leute sehen die da ... nein, ich muss nur die leute sehen, die da grad drauf waren, und ich kann bis oktober 2005 locker einhalten !

das wetter, das für die frösche unter euch, das wetter spielte ein wenig mit. war es am samstag so warm, dass ich meiner haut die erste salbung 10er sun-blocker gönnte, war es sonntag morgen am regnen. mein gebet, welches ich stossweise zwischen zahnbürste und einem liter milchkaffee nach oben schickte wurde zwar sofort erhört, aber der deal war : okay, kein regen, dafür wind von hinten.

so gab es also den ganzen tag wind von hinten. meine nieren bot ich ab mittags zum schleuderpreis von 5 euro an, aber die schwarzen pullis gingen besser weg.

15:00 war dann der vertrag mit petrus abgelaufen, da kam es dann stoss- und literweise von oben. inkl. wind von hinten.

17:10 - 21:00 gebündelt mit chips essen, aufs klo gehen, in der wanne auftauen verbracht. glücklich, wieder zu hause zu sein.
zwei letzte sätze, die ich von mir gab ? " begrabt meinen trödel an der biegung des flusses" und "nein, zwei euro sind NICHT zu viel für ein paar neue schuhe, du dämlack" ... aber das bekam ich schon nicht mehr mit.

trödelmärkte sind wirklich eine leidenschaft von mir, ich würde es jedem mit ernstem gesicht versichern, der mich danach fragt.
und gestern hätte ich von jedem käufer ein bild machen sollen.
aber so was fällt einem ja immer zu spät ein.

seemannsgarn | © Lu um 19:23h | keine meldung | meldung machen?

samstag nach mittag