Mittwoch, 24. August 2005

merken.

kool savas diss hören, mit peter lustig theme als basis, und dabei tonlos "hollaback girl" video laufen lassen. irre.
kunst.


Freitag, 19. August 2005

rowohlt-content.

auszug aus In Schlucken-zwei-Spechte :

(wir gehen direkt ins buch, interviewsituation, harry erzählt von seinem vater )

Dass mein Vater auch ein Mensch ist. Da hätte er gerne noch ein bisschen länger rummurkeln können, aber das ist eben nicht gelungen. Wozu auch. Das war kein leben für ihn, sich nicht in den Verlag zu trauen, und zu Hause Zoff. Seine letzten Worte waren. und das war ganz typisch für ihn, eine Mischung aus bestellung und Beschwerde: „Eigentlich ist doch jetzt Bockbierzeit.“ Also hat er noch ein Bockbier bekommen, und ist dann abgekratzt.

Einfach so?

Er hatte früher schon mal einen herzinfarkt. Unser Hausarzt in Hamburg, Professor Dr. Kurt Fröbe, der damalige Spitzenkandidat der Hamburger DFU, hat ihm einen Hund verschrieben, damit er jeden Tag zweimal spazieren gehen musste.

Gibt’s den auf Krankenschein?

Nö. Aber sollte es. Der erste Hund war ein Polizeihund, dessen Hundeführer an die Polizeischule nach Eckernförde befördert worden war. Dort hat der Hund den ganzen Tag Bücherdienst geschoben und wurde immer trübseliger, weil er Streife gehen wollte. Deshalb war er billig abzugeben. Vater, Mutter und ich sind hingefahren und kamen in das Büro, wo der Hund unter dem Schreibtisch saß. Er hat sich auf mich gestürzt und umgeschmissen, weil Boxer ja sehr kinderlieb sind. Boxer sind nach einem ziemlich komplizierten System gestrickt. Was größer ist als er selbst, wird bekämpft, was genau so groß ist, wird gevögelt, was kleiner ist, wird beschützt. Deshalb gucken Boxer so besorgt, weil sie jeden Tag etwa 80 000 Entscheidungen treffen müssen. ich wurde also beschützt, weshalb er mich erst mal hingeschmissen hat. Die zwei Spaziergänge mit meinem Vater haben ihm überhaupt nicht genügt. Deshalb ist er immer auf eigene Faust auf dem Oberalsterwanderweg Streife gegangen, um nach dem rechten zu sehen. Wir hatten ein Gatter, das in der Mitte etwas höher als links und rechts war, und er ist immer über die höchste Stelle gesprungen, um zu zeigen, was er kann. Sein Nachfolger „Toxi“ ging auch auf dem Oberalsterweg Streife, aber der hat sich ein Loch unter dem Zaun hindurch gegraben. Er war von Beruf nicht Polizist, sondern Schauspieler, neigte also eher zur Bequemlichkeit. Eigentlich hieß er nicht „Toxi“, sondern „Erlo von der Kollau“. Er war ursprünglich für den König von Nepal gezüchtet worden, der dann jedoch starb. Der Thronfolger fragte sich, was soll ich hier mit so einem kurzhaarigen Hund, der friert doch den ganzen Tag -
und hat ihn wieder abbestellt.
Er musste dann tingeln gehen, damit das Geld wieder reinkam. Er hat in diesem Rührstück „Toxi“ mitgespielt. Der Film handelte von einem Besatzungskind, gespielt von einem kleinen, farbigen Mädchen, das nicht wesentlich älter war als er und von den Kameras und dem Regisseur und den Maskenbildnern Angst hatte. Die haben ihr zum Trost „Toxi“, also „Erlo“, als Welpen beigesellt. Er selbst ist in dem Film nie zu sehen. Ich dachte immer, er hätte da mitgespielt. Hat er aber nicht, und wenn, dann ist er rausgeschnitten worden. Elke Heidenreich hat mir den Film mal im Fernsehen auf Video aufgenommen und mich furchtbar beschimpft. Sie hätte die ganze Zeit geguckt, ob ein Boxerwelpe vorkommt. Weit und breit kein Boxer. Zum Beweis hat sie mir die Kassette geschickt.

Vielleicht hat der Hund ja nur als Dialektcoach mitgewirkt.

Danach bekam ich Hupert von Meyerinck. Beziehungsweise Hubsi von Meyerinck. Seit dieser Zeit hatte der Hund eine Abneigung gegen Schwule. Wenn jemand zu Besuch kam, von dem man nicht so richtig wusste, ob er schwul ist oder nicht, merke man es spätestens an der Reaktion des Hundes. Er fing an zu knurren, sein Rückenfell sträubte sich, und er ging steifbeinig rückwärts aus dem Raum. Das war ihm selber peinlich, weil man doch zu Besuch nett sein muss, besonders als Boxer, die ja allgemein sehr freundlich sind. Es war schön anzusehen, wie er darunter litt, aber seine Abneigung war stärker als er selbst.
Er war ein ausgesprochener Charmebolzen. Meine Eltern und ich sind mal im Harz, in der Nähe der Zonengrenze, spazieren gegangen. Damals war die Grenze noch offen. Ein Bundesgrenzschützer kam und sagte: „Fast wären Sie jetzt auf das Gebiet der Ostzone gelatscht. Das ist ja ein schöner Hund.“
Mein Vater antwortete: „Schön vielleicht, aber er ist so verspielt und gutmütig. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie der die Schutzhundprüfung bestanden haben soll.“
Der Bundesgrenzschützer brach einen großen Ast ab und ging ohne Vorwarnung auf meinen vater los. Da hättest du den veträumten und gemütlichen Toxi mal sehen sollen. Er ging dem Bundesgrenzschützer gezielt an die Kehle, so dass der richtig in Gefahr geriet.
Seitdem haben wir den Hund gesiezt.

hafen-kultur | © Lu um 18:10h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 11. August 2005

testosteron-flut, alle brücken hoch!



nicht mehr lange, dann wird die miagolare gekentert und geblog-swapt.
ein hauch von AXE liegt in der luft, schnell die wäsche von der reeling holen.

( und rasier dir gefälligst die beine, hergöttinnocheins )


Montag, 20. Juni 2005

sonntagslesung.

don dahlmann & lyssa



( weiter in den kommentaren ... )


Freitag, 17. Juni 2005

... und danke für den vielen fisch.

kino musste es also sein, was lustiges musste es sein, und am abend und nicht so voll ...
ich gebe ja zu, dass ich grad ein ambivalentes weibelein bin, welches in einem atemzug: "hier ists zu heiß" und "mach doch mal eben die fenster alle zu" sagen könnte, kein problem.

apropos problematisch, das sind momentan die mittwoche und die donnerstage für mich, und den sonntag, den mag ich grad auch nicht mehr so richtig. enstpannter sind die montage, weil die nach dem eher schwierigen sonntag kommen, und der dienstag schwappt so nach, und dann der freitag wieder mit dem blick aufs wochenende, auch nicht so toll. jetzt weiß ich also wie sich das so anfühlt, das ding mit den "an einem donnerstag ist er gestorben", man muss wohl eine gewisse altersgrenze übersprungen haben, um dann auch plötzlich wie die tante elsbeth zu unken, dass heute ja wieder einer von den bösen tagen wär.

aber das wollte ich gar nicht, es ging ja um den (mittlerweile vor- )gestrigen abend und meinem heroisch an meiner seite mitlebenden m., der mich in eine meiner lieblingsbeschäftigungen schleifen wollte, mit quietschenden schuhen über den asphalt, quasi. als wir uns nach ca. 34 minuten endlich auf film UND kino einigen konnten, gings mir kaum schnell genug, man soll den spass doch feiern wie er fällt, oder so.
also hitchikers, also beeilen.

eine stunde später sassen wir mit einer popcorn-tüte von dem ausmass, dass wir fast noch ein ticket mehr benötigt hätten, im falschen saal, aber das wussten wir da noch nicht. m. machte wieder den sound eines hyperaktiven backenhörnchens an erntedank, und ich murrte asketisch in mein stilles wasser, hurra, mögen die spiele endlich beginnen, prinzesschen sitzt und wartet.

der film fing an, kino fast leer, scheinbar o-version, nicht gewählt, aber egal. kriegsszenen, komische menschen, und dann die liste der akteure. als dort oben penelope cruz aufleuchtete, blieb nicht mehr viel zu sagen, pocorncontainer unter den arm, jacken geschnappt und ab ins richtige kino, eine tür weiter und keine sekunde zu früh, der film fing grad an. (der bei mir weltekel en masse provozierende langnesewerbung entging ich trotzdem nicht. ein elend. )

was soll ich sagen ? ich hab mich ernsthaft amüsiert, und lange nicht mehr so viel am stück gelacht wie in diesen hundertneun minuten. wenn man die bücher ein wenig aussen vor läßt, geht das auch.
das arthur permanent in seinem ömmeligen grünen bademantel seinen arsch retten musste, dass mos def aka arthur's kumpel ford prefect für mich dank seiner gnadenlosen unbekümmertheit sofort die mann-gewordene dorie aus "findet nemo" wurde (wenn auch etwas weit hergeholt, aber hey, das hier ist meine wahrnehmung ), das man sich den babelfisch aus dem glas direkt ins ohr steckt, und das die welt samt kompletter galaxie von einem schusseligen slartibatfast nebst seinem design-team in der zweiten ausführung gerade fertiggestellt wurde ( hach ),
uhuuund sam rockwell als präsi beeblebrox mich dank gnadenlosgeilem posertum zu verschlabbertem wasser auf shirt dank lachkicks brachte ... all das und noch viel mehr machte diesen film für mich zur richtigen wahl an diesem mittwoch.

wenn mich mein laptop ab jetzt bitte morgens mit eben so einer überaus positiven mallorca-laune und einem schmetternden "hall_ö_chen" wie der bordcomputer begrüßen könnte, wäre mein leben so weit ein wenig ... ausgelassener.

hafen-kultur | © Lu um 13:19h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 12. Juni 2005

green butchers / dänische delikatessen



mein mitgenommenes lieblingszitat :

" das ist eine lange geschichte, frau jul. würste haben mich immer fasziniert, wissen sie ? man könnte schon fast sagen, dass es sogar etwas mythologisches hat.
ein tier zu töten, und anschließend steckt man das fleisch höhnisch in dessen eigenen darm ... können sie sich vielleicht irgendwas erniedrigenderes vorstellen, als in den eigenen arsch gestopft zu werden ? "

trailer & info


"vergiss mein nicht."

eternal sunshine of the spotless mind



mal wieder frisch aus der rubrik
filme, die ich 04 im kino verpasste, und jetzt an emotionalen regentagen nachhole.

schöner film, der mich leicht verstört auf der couch liegen ließ, nicht zuletzt weil ich dachte, das sei ein lustig-skurriler und nicht ein skurril-trauriger film. bilder, die griffen, beziehungssituationen die wohl jeder mal für sich erlebt hatte, und die frage im raum, ob man das auch machen würde, das löschen einer person. JAKLAR!


Mittwoch, 8. Juni 2005

insomniasten und insomniastInnen.

heute nacht, um 0:40, gibts auf arte" durch die nacht mit..."

und heute *macht mit aufgeplusterten backen einen tusch nach* mit moritz bleibtreu und dem pocher quer durch *macht mit hängenden schultern einen grimmigen gesichtsausdruck, aber nur wegen fernweh* genau : hamburg. *weint*

aus der fabrikwerkszeitung folgender text :

" Sie stromern durch Hamburg, treffen auf Regisseur Fatih Akin, tauchen ins Rotlichtmilieu der Reeperbahn ein, reden.
Comedian Oliver Pocher (27) und Schauspieler Moritz Bleibtreu (33), die sich kaum kannten, stellen Gemeinsamkeiten fest: kein Alibi Abi, kein Glück bei Frauen ... Spannendes, poetisches Experiment. "

(hurra)


ab donnerstag im lichtspielhaus.

crossing the bridge



(...)" Wenn ihr einen Ort besucht und verstehen wollt, welche Kultur
dort herrscht, dann hört euch die Musik an, die dort gemacht wird."


Mittwoch, 11. Mai 2005

durchbrennerbuch.

(...) Um die Zeit war das Haus- und Wohnungsdrama ungefähr auf dem Höhepunkt angelangt, und wahrscheinlich, so dachte ich in der Nacht da draußen, waren wir überhaupt nur durchgebrannt und dann hier gestrandet, um es irgendwie zu ende zu bringen, was weder in Nadans Haus noch in meiner Wohnung zu schaffen war, weil Nadan meine Wohnung nicht betreten konnte, ohne auf der Stelle von Migräne überfallen zu werden, während ich, sobald ich in Nadans Haus neben Nadan lag nichts tun konnte, als auf eine Pause im Husten zu warten um mich dann sofort nach Hause zu fahren. Im Auto sagte ich manchmal : Gib zu, du hast jede Menge Holzschutzmittel in dein Haus eingebaut, und Nadan sagte : Keinen einzigen Tropfen, ich schwöre, auch wenn du mir nicht glaubst; und ich glaubte es nicht, obwohl ich natürlich wußte, daß ich mich mein Leben lang in holzschutzmittelgetränkten Gebäuden aufhielt, ohne auch nur ein bißchen husten zu müssen, und daß es also ganz sicher nicht daran lag.
Wenn ich an Nadans Haus dachte, fiel mir immer der weiße Papagei ein.
Wenn Nadan meine Wohnung betrat, sagte er meistens: Ich verstehe nicht, wie du so leben kannst, und immer konnten wir über das „Wie“ und das „So“ nicht sprechen, weil Nadan von dieser Wohnung oder dem PVC-Fußbodenbelag darin oder von meinem Rotwein Migräne bekam, und in dieser Nacht war mir, als würden wir morgen über das „Wie“ und „So“ sprechen und natürlich von vornherein wissen, daß es kein gemeinsames „Wie“ und „So“ geben konnte, wo schon Nadans Elefanten-Krawatte und mein Wintermantel sich nicht ausstehen konnten, und mir war bang, weil ich Nadan liebte und der Tag morgen wahrscheinlich zermürbend würde.
Ich beschloß, ein bißchen zu schlafen, aber vor Bangigkeit und Liebe und auf dem unbequemen Stuhl wurde dann nichts daraus.
Als ich wieder ins Zimmer ging, weil gegen Morgen der Flieder nicht mehr gegen die kriechende Feuchtigkeit ankam, schlief Nadan. Er schlief auch noch, als ich mich leise ins andere Bett legte und jetzt erst merkte, wie kalt meine Füße geworden waren und wie müde so eine Nacht mit Flieder auf dem Balkon einen machen kann. Ich schloß die Augen, und genau in dem Moment wurde Nadan wach, setzte sich im Bett auf, starrte im Dunklen in meine Richtung und sagte: Mizzebill, bitte.
Er sagte das so aus der Tiefe seiner Seele und so herzerschütternd, daß ich sofort alles Streiten und meine kalten Füße vergaß. Ich sagte zärtlich: Aber ja, was ist denn; ich hätte ihm jede Bitte morgens um fünf erfüllt, wie er so flehentlich sprach, und er sagte in einem ganz weichen Nadan-Ton, den ich lebenslang liebe: Bitte fang jetzt nicht an zu husten.

( Birgit Vanderbeke, Alberta empfängt einen Liebhaber )

hafen-kultur | © Lu um 14:42h | keine meldung | meldung machen?