Montag, 25. Januar 2010

Fr 21.01.2010 - Mo 25.01.2010

Den Freitag hab ich kaum noch parat, ausser dass… Moment, ausser bis auf zwei Dinge. Mittags eine Diashow von einem, der das Mittelmeer per Motorrad umfuhr, und der Abend, der in Köln mit einer Notportion Pasta con allem aufhörte.

Dann eine sehr kurze Nacht zu Samstag, die mit drei Mal aufwachen zwischen 0:30 und 5:30 stattfand, da bimmelte mein Mobiles los, und ich brauch auf gen Hessen, wo ich den ganzen Samstag bis in den Abend hinein gearbeitet habe.
Dann ein kurzer Kulturschock im Gästehaus X, welches seit 135 Jahren besteht, und sicher seitdem immer gleichbleibend streng nach kaltem Fett, kaltem Rauch und täglichem Rausch riecht. Im Zimmer kein Seifen- oder Duschgelspender, welches mir einen beschäftigten Abend mit meiner wasserfesten Wimperntusche brachte. Die Heizung ließ sich einmal hochgedreht nicht mehr hinunterregulieren, das Interieur brachte suizidale Genussgedanken und die Federbettwäsche hätte sicher Geschichten erzählen können. Hat sie aber nicht, das übernahm Bernd das Brot, weil Kika der einzige Sender war, den ich bis nach einem Gewaltausbruch mit Haue aufs Gehäuse hinein bekam. Bernd ging, Cindy aus Marzahn kam, und mit ihr irgendwann tiefer, traumloser Schlaf.

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Sonntag komplett durchgearbeitet mit Zwischenmeldungen aus der Homebase, das der Altkatz hinfällig wär, mit Erbrechen und allem. Da konnte ich dann in den vier Stunden Heimreise (der Bummelzug aus dem Landesinneren nach Frankfurt Bahnhof
brauchte genau so lange wie der ICE 810 Ffm Bhf-Dus Bhf. Probe der Geduld!) schön drüber nachdenken, mit allen Eventualitäten die bei einem 17jährigen Altkatz mit CNI (Chronischer Niereninsuffizienz) seit Juni 09 relativ spärlich sind. Beim nach Hause kommen kam er nicht mal aus dem Korb, was absolut selten ist.

Was die Nacht zum Montag nicht gerade toll machte. Die Ärztin hatte ihn versorgt, und trotzdem war er mit nichts aus seinem Körbchen zu bewegen, welches ich ihm in mein Arbeitszimmer gestellt habe, damit er Ruhe vor den kleinen hat. Ich bin Nachts
zwei Mal mit Puls und Schweiß aus dem Schlaf hoch, und hab mich einen Raum weiter in mein Arbeitszimmer geschlichen um zu sehen, was er macht. Leise schnurren und ansonsten flach liegen, mehr nicht.

Der Montag also ein Tag wie durch eine Wattewand. Warten auf die Blutergebnisse, warten auf Reaktionen aus dem Körbchen, Infusion geben gegen die Dehydration und Futter anbieten, mit sehr wenig Erfolg. Nachmittags dann das Telefonat mit der Tierärztin. Die Nierenwerte wie erwartet hoch, ansonsten alles okay, was aber auch nicht weiter hilft. Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, was bei so einem alten Kater nicht unnormal ist (Hauskatzen leben meist ein längeres Leben, als wofür ihre Organe ausgelegt sind, und wenn sie gutes Futter bekommen dann bekommen sie wie der Altkatz diese Probleme erst relativ spät), dann wird das Blut mit Giftstoffen geflutet, weil die Nieren es nicht mehr abarbeiten und über den Urin loswerden. Das macht ihm keine Schmerzen, lässt ihn aber fühlen wie bei einem Alkoholkater der sich gewaschen hat. Also Übelkeit, Magenübersäuerung und das Gefühl, bloß nicht aufstehen zu wollen. Dann wird Essen und Trinken verweigert, dann wird so ein Altkatz sehr schnell schwach und dann hat man das Desaster.
Die Frage, ob er in eine Tierklinik soll um durchgehend an einem Tropf zu liegen, dafür aber sehr viel Stress zu haben weil allein in fremder und relativ liebloser Umgebung, oder zu Hause versorgt zu werden, eventuell nicht ganz so intensiv, dafür aber in seiner Umgebung und ohne Stress, die habe ich schnell für mich beantwortet. Er bleibt zu Hause in seinem Körbchen, Infusion und Spritzen machen wir, und falls er die Krise nicht schafft, dann geht er wenigstens nicht allein in einer Zelle in der Tierklinik.

Huhn ausgekocht und mit Nudeln zu einem Brei zerstört, Wasser mit Traubenzucker, Infusion und Spritzen parat, und die Hoffnung und der Zweifel und die Angst und diese Liebe zu diesem mageren letzten Fellchen meiner immer dagewesenen 4.
Ich gebe mir alle Mühe, ich will noch diesen einen Sommer.
9dez2009
Drückt die Daumen, bitte.

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Machen wir hier. Daumen und Pfoten und alle Gedanken.

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ihr schafft das (*daumendrück*)!

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Sehr. (Die Daumen.)

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Ja. Ganz fest!

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Natürlich! Ganz fest!

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Drücke felsenfest mit. Gebe jedoch zu bedenken, dass loslassen vor leiden gehen sollte, den Egoismus hinten anstellen. Aber was ich bisher hier gelesen habe, denke ich, ist das gegeben.

Vorsichtige Streichler dem Altkater und viel Mitgefühl den 2Beinern.

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Wir drücken alles, was wir haben.

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gebe alles glück ab, das ich heute gebraucht hätte, nun aber übrig ist weil ich den termin verbaselt habe.

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merci @all! :)

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Meine Gedanken an euch lassen nicht los. Was hälst du davon:
http://nicoleborheier.wordpress.com/reiki-fur-tiere/

Ich lese sie hier schon länger http://lakritzundschokolade.wordpress.com/

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danke waeller, ich halte viel davon. worms ist hier nicht grad um die ecke, aber auch ich arbeite mit vielen mitteln, um dem tier zu helfen. danke für die links.

und ja, loslassen muss sein wenn es soweit ist, keine frage.
aber hier war der punkt noch nicht da, er hatte eine krise und kein organversagen, man kann also dem tier mit viel unterstützung und auch glück wieder heraushelfen. (seine drei lebensgefährten habe ich auch gelassen, ego ganz nach hinten gestellt und für das tier entschieden.)

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