Donnerstag, 4. Oktober 2007

Free Burma!


Free Burma!


(Bitte das Bild pressen und in die Unterschriften-Liste eintragen. Auf der Seite ist alles zur heutigen Aktion erklärt.)


Donnerstag, 4. Oktober 2007

feiertag.

Morgens um Punkt sechs von klammer Existenzangst geweckt worden. Bettflucht als Chance.
In der Küche die zwei ineinander verkeilten Weibfellchen auseinander gefummelt. Die eine knurrte ohne Luft zu holen, die andere hing mit blutiger Nase im Vorhang verheddert und fauchte heiser wie eine italienische Hafenkatze.

Nach vier mit Schimpfe & Liebe gefüllten Näpfen war Ruhe im vorderen Trakt, und ich zog mich mit meinen frischen Plagen zurück in den hinteren Teil, rollte mich an den tief schlafenden Mann und wurde leider nicht von bleiernder Müdigkeit, sondern von nervösem Juckreiz befallen.

Krankenkasse, Konzepte, Armut und Käserinden rangen in meinem Kopf um die besten Plätze mit voller Bauch, bezahlte Prophylaxetermine und glücklich scharrende Hühner im eigenen Haus.
Da will man einmal nach Wochen ausschlafen.

Nach einer halben Stunde Mater das Aufstehen als einzige Chance. Noch vor sieben sass ich somit am Rechner, bewältigte offene Fragen, las mich durch Foren und als ich fertig war, wurde es hell.

Später dann. Eigentlich war der Tag der deutschen Einheit bei uns Tag der deutschen Abarbeit. Der einzige Luxus: Bis neun schlafen, wo ich ja schon mal völlig versagt habe. Dann in Ruhe frühstücken. Hat auch tatsächlich geklappt hat, und dann, direkt im Rausch der herrlichen Herbstsonne vor den Fenstern die Idee, Mittags doch mal eine Runde in die Niederlande zu fahren.
Prima. Ein paar Stunden, so drei, Auszeit.

Um ein Uhr losgefahren. Mit uns halb Deutschland, das machte sich aber erst am Stauende auf der A52 bemerkbar. Nur noch 18 Kilometer bis zur nächsten Ausfahrt.
Zwei Stunden Stau im Regen. Wer sagts zuerst?
In Roermond dann Land unter. Suizidale Parkplatzanweiser, völlig überlastete Strassen, und wir mit einer Tasche voll Glück und Parkplatz mitten in der Innenstadt.
Direkt mit einer Spezial gefeiert, Taumel und Fritjes.

Es folgte eine lange Weile mit überfüllten Toiletten, schlimmen Deutschen und der Frage 'Was machen wir hier eigentlich?'

Stunden später im Rückstau. Wieder Regen und Nebel. Mittlerweile seit 7 Stunden außer Haus und restlos im Delay. Zu Hause hungrige Fellchen auf wartenden Schreibtischen. Alle den Schlund offen.
Flugs vier rosa Schnauzen mit Fisch gestopft und fluchtartig die Wohnung verlassen.

Beim Italiener heimelige Küchenstimmung. Der Fernseher lief leise warm, Frings lief aufs Feld, wir stopften Pasta und Risotto und tranken die halbe Flasche Fusel weg. Der Besitzer gab uns am Ende für den guten Appetit noch zwei Kaffee aus, und so gingen wir völlig angerissen und auf direktem Weg –natürlich- nicht nach Hause, sondern machten uns auf den langen Fußmarsch zu einer Ausstellung, welche nur diesen einen Abend und relativ spontan auf die Füsse gestellt wurde. Man muss die Künstler ausstellen wie sie fallen, und dieser ist gerade auf dem Durchmarsch vom Reeperbahnfest HH nach Paris, da liegt Düsseldorf auf dem Weg, quasi.

Noch mehr Kaffee, noch ein Bild, Artist geprüft, und um elf den Marsch zurück angetreten. Im Viertel bellende Hunde, tief schlafende Tauben und stark duftende Bäume.
Festgestellt, dass wir jetzt seit zehn Stunden unterwegs sind, wo es nur drei werden sollten.

Zurück ins Plümmo, an der Existenzangst nagen.

logbuch | © Lu um 01:40h | keine meldung | meldung machen?


'Ich habe NICHTS zum Anziehen!'


Dienstag, 2. Oktober 2007

SixFeetUnder-Stand, heute.

Gerade, mitten in einer privaten Fressorgie, nur ich und eine XL-Schüssel Salat mit allem, da starb (Staffel 5, DVD 4, Folge 1) Nate. Kurz bevor er das tat, maulte ich ihn mit pickepacke vollem Mund noch an, rief 'Nathaniel Samuel Fisher Jr, Du Vollspacko, Du bist das unverbindlichste Arschloch auf Mutter Erde!' Und noch ein bißchen kürzer davor, da sagte ich 'JETZT! Geht nicht, der ist gleich weg!' Und was passierte? Genau. Mausetot, und ich hatte noch nicht mal die Schüssel auf. Danach mochte ich nix mehr, der Tod an sich schnürt mir ja mittlerweile alles ab, da hilft auch Mutters Satz von früher nicht, die mir bei Bambi (später bei Kimba und Konsorten) im Kino Mantragleich immer 'Das ist nur ein Film, danach leben alle weiter, ehrlich!' ins Ohr brüllte, damit sie gegen mein Brüllinferno ankam. Ich möchte auch gar nicht von den Sturzbächen später, bei Cap&Capper anfangen, ich allein habe es geschafft, das Kino zu fluten, da war ich noch nicht mal zehn. Mit Anfang zwanzig bekam mich der Taxifahrer kaum beruhigt, der mich kurz vor Mitternacht nach 'Der mit dem Wolf tanzt' nach Hause fahren musste. Nachdem 'Wind in seinem Haar' heulend und schreiend auf diesem Felsvorsprung stand, war für mich Ende. Und bis nach Mitternacht schniefte und rötzelte ich in mich hinein, tieftraurig über den toten Wolf Socke, über die Ungerechtigkeiten der Welt schlechthin und dass es in Düsseldorf nicht so tolle Männer gab wie 'Wind in seinem Haar'.

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich habe nur noch die letzten zwei DVDs, dann ist die Serie vorbei. Geize ich jetzt oder nutze ich den morgigen Feiertag?


maßgeschneidert.

Aus einer Werbemail:

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Ihr ClickandBuy-Team


Ich lache immer noch. Da lobe ich mir den Newsletter aus meinem Bio-Supermarkt, der wenigstens thematisch genau trifft:


Liebe basic-Kundin,

als Einstimmung zur Weinprobe, die Mitte Oktober in unseren Märkten beginnen wird, stellen wir Ihnen heute vier ausgewählte Wein-Käse-Paare vor. Welche Klassiker das sind, erfahren Sie hier.

Und für alle, die mehr über die Besonderheiten des Bio-Weinanbaus erfahren möchten, gibt’s unsere Warenkunde online oder zum Mitnehmen in unseren Märkten.

Einen genussreichen Start in einen stimmungsvollen Herbst wünscht Ihnen

Ihr basic-Team


Geht doch.

Bester SPAM des Vormittags:

von Tanja
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Bis wann?

latrinen-talk | © Lu um 14:17h | keine meldung | meldung machen?

one blogpost for burma

Was?
Free Burma Wiki, 04.10.2007.

funkspruch | © Lu um 11:40h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 1. Oktober 2007

kekse, süß wie arbeit.

Ein nicht sinken wollendes Thema, ein Allgemeinthema möchte ich sagen, war am Wochenende ja wohl der Regen.
Ich konnte nicht mitreden, weil hier war Sonne, Herbst, innerhäusliche Betriebsamkeit, gut gepflegte Befindlichkeit und eine Zeitung wurde sogar zum Sonntag Morgen rangeschafft, so weit war es schon.

Regen. Hätte es doch mal, hätte ich sicher noch mehr 'geschafft'. Lochend, abheftend, den wirklich richtigen Ordner suchend sass ich in einem Blätterteich (Meer wäre an dieser Stelle übertrieben) und dachte ganz wie in High Fidelity an die perfekte Lebens-Orga in Form von der perfekten Ordner-Organisation. Geht die von A bis Z, thematisch, von aktuell bis abgelegt oder nach Farben?
Gescheitert. Die Abrechnung meines Dentisten habe ich jetzt doch wieder zwischen die Abrechnungen 99 bis 2002 geklemmt, weil da Platz war. Pragmatismus funktioniert also auch an solch überzeugend öden Orten.

Dann zwei Partys, die ich nicht geschafft habe.
Dann meine komplette Verweigerung dem Thema und Lebensmittel Huhn, schwer geschädigt wie ich frisch bin. Ich gleiche so etwas ja immer sofort wieder aus, indem ich eine Extra-Spende an den WWF oder Animal Peace mache, Greenpeace oder Food Watch, je nachdem, in welchem Lebensordner das Thema dann abgelocht und geheftet auf Vergeltung wartet. Bringt super Aufkleber fürs Fahrrad und eine Weste wie mit dem Spinnrad-Baukasten gewaschen. Ein gewisser Grauschleier bleibt, die Umrisse des Rotweinflecks sind auch noch mit Brille erkennbar, aber der Rest: sauber. Werde im Anschluss direkt mal 'Huhn und Vergeltung' googeln.

Was noch?
Ach ja, ich habe Verstärkung in Sachen Motivation bekommen. Eine Postkarte, welche ich gestern beim aufräumen fand. Auf dem Bild die Art Haus, welches ich mir in Zukunft vorstellen könnte, in Form eines hübsch maroden Steinhauses in Frankreich, mit eben so maroden und gesprungenen Tontöpfen aus denen alle Kräuter der Provence potent herauswuchern, Lorbeer flutet den sehr anmutigen Schlund des Kellers ein, die sehr niedlichen und abgeblätterten Fensterläden versprechen grobe Möbel und gesprungene Tassen mit Blütenmotiven, und dort, wo der Oleander heraus quillt, da könnte ein Schlafzimmer sein, weiße Bettwäsche, natürlich, und ein Hauch von Kaffee hängt über all dem.
Kaffee und Frieden.

In echt wäre man natürlich geistesgestört, würde man in solch ein marodes Objekt noch seine letzten Ersparnisse stecken, und wer weiß, in welchem Zustand das Dach ist, das wurde nämlich und sicher mit Bedacht extra nicht mit aufs Bild gelassen, weil da Horden von wilden Schwalben alles unterbaut haben, und die Schwalbennester am Ende das Einzige sind, was das ganze Haus noch auf dem Keller hält.
Vorausgesetzt es hat einen Keller.

Wie dem auch sei, diese Postkarte fand ich gestern sehr passend, meine Motivation zu steigern, und ich kritzelte mit einem Kugelschreiber oben auf den weißen Rand 'Traumhaus!' und unten nutzte ich die weiße Fläche für folgende Motivation, welche mich ab nun Tag für Tag vor die Hütte treiben sollte, Fleiß und Stullen im Juten Beutel:
'ARBEITE!' Dahinter ein Smiley, als könnte es nicht ärger kommen.

Frisch gefasster Entschluss gerade überarbeitet: Ich werde diese Postkarte gleich wieder zu den anderen Postkarten in den Karton legen, der Absender ist übrigens mein alter Hausmeister Schosch, den ich quasi zu dieser Reise mit seinem Haumeisterbus überredet hatte. Im Gegenzug fütterte ich seine Fische und durfte seine Waschmaschine benutzen, was damals eine sehr große Zeitersparnis für mich Waschmaschinenlose war, dafür aber die Nachbarn schmunzeln ließ, wenn ich spät Abends mit frisch gewaschender Wäsche aus der Tür des Hausmeisters im zweiten Stock kam. Das alles war 2002, also im Ordner direkt nach den Rechnungen meines Dentisten.

Faden verloren, aber gut so. Noch zu tun (dringend) bis zum Nachmittagsjob: Einen Berg dieser Kekse backen, die ich neuerdings dringend zum Leben brauche, (M. auch) und weiterhin super Konzepte abringen, super Angebote per Mail durchblättern, mich vor lauter überirdisch bezahlter Jobs gar nicht mehr Entscheiden können, und deswegen einfach weiterhin diese Kekse backen, die ich neuerdings dringend zum Leben brauche. Und M. auch.

(Achtung, im letzten Abschnitt befindet sich eine Aussage, die pure Ironie enthält.)


Donnerstag, 27. September 2007

sms an draussen # 1.

"Ich habe die letzten 50 Minuten in einem Raum verbracht, in dem sich ebenfalls eine gehäkelte, rosa Vagina befand."

(Bitte fragt nicht, warum. Manche Dinge sind einfach, wie sie sind.)


umleitung.

Bitte lesen Sie meinen Vormittag.


Dienstag, 25. September 2007

strebers eintrag.

24-09-07 2126

Die Boot-Camp Note war in der Post. (Yezz!)


schwestern.

98,8 % meiner DNA stimmen mit der eines Schimpansen überein. Als ich mich um Punkt acht heute Morgen mit einem Berg Vollkorn-Ballast-Super-Bio-knäckebrot (3. Packung, frisch angebrochen) auf Teller zurück ins Plümmo schlich (dem lieben Gott ein Stück Tag stehlend) um mir die vorletzte Folge von Six Feet Under (4. Staffel, vorletzte Folge) anzusehen, da dachte ich bei mir, was denn meine Schwester Schimpansin gerade so treibt, so eng verwandt, wie wir sind.
Wo lebt sie ihre zwanghaften Phasen aus (Knäcke und Staffeln konsumierend), macht sie auch noch flugs den Stall/Wald sauber, bevor sie sich eine Pause gönnt, was ist ihr Six Feet Under, und mal ganz unter uns Primaten:
Haben Schimpansinnen PMS?


Montag, 24. September 2007

d'accord

23-09-07 1704

Dies ist keine Übung. Meine liebste Scheibe im Viertel.