... newer stories
Mittwoch, 14. Dezember 2005
juli & mars, oder warum juli nicht "hi" sagte.
[auf den letzten drücker mein kleiner beitrag zu don alphons DADA und DALI award 2005 ]
Der regen war draussen, die tropfen finden sich in der mitte der scheibe, verbinden sich zu etwas großem und schwimmen den rest nach unten gemeinsam.
sie, wir nennen sie einfach mal juli, stand drinnen, gepfercht wie in einem zwinger, so würde sie später situation und lage am telefon beschreiben.
die scheiben im bus waren beschlagen, die welt draussen nur durch spektralfabene lichtreflexe in den rinnsalen an der fahrerscheibe und an den geräuschen zu erahnen. irgendwo weiter hinten sassen jugendliche mit knoblauchpizzen, der ganze bus wurde aromatisiert, schals vor empfindliche nasen gedrückt, missmutige, vielleicht auch hungrige blicke nach hinten verschickt.
warum ich, warum hier, warum nicht alles woanders, fragte juli sich, und bekam auch prompt keine antwort, wie sie es von sich gewohnt war. antworten, die hatten die anderen, sie nur die fragen. plötzlich die stelle, an der es bei regen besonders in den scheiben funkelte, der weihnachtsmarkt, der umfahren wird. die bustüren öffnen sich wie pforten, mandelduft, bratwurst und glühwein, alles huschte in den bus und kämpfte gegen knoblauch und den geruch nach nassen mänteln.
er stand direkt am stand vor der offenen bustür, und er sah sie in genau dem moment in ihrer sardinenlage, in dem der bus mit einem lauten seufzen aufgab und sich ausstellte. ein kurzes vibrieren, ein hüpfer, ein seufzer aus dem auspuff, dann stand er still und wirkte ein wenig ausgelassen. fragende gesichter der sardineninsassen, böse worte, feirabendgroll und ein augenpaar, welches nur eine kleine sache tat, und zwar den blick von aussen auffangen.
mars sah juli, juli blickte zurück und das karussell neben ihm fuhr eine extrarunde, aber das merkte keiner der beiden. überhaupt merkt ja nur selten jemand, wie sehr maschinen und geräte dem zauber der liebe verfallen sind, die romantische seite derer, denen noch nicht einmal eine seele zugemutet wird, aber der mensch an sich, er braucht sie und ihre angeblichen ausfälle, ist doch der bus der wahre amor dieses abends, und kein dicker engelsbub mit nacktem hintern und dem letzten pfeil in seiner hand.
aber gehen wir zurück zu juli und mars, die sich unbekannterweise neugierig anschauen, mit einem gefühl in der bauchgrube, das auch mit einer verstimmung bezeichnet werden könnte, je nach lage und grund. juli dachte, das er schöne haare hat, dunkle locken die scheinbar mit dem schal um die gunst des nackens kämpfen. das karussell lässt schnellstens seine hellen lampen ausfallen, um die macht der sekunde nicht nur zu nutzen, sondern schonungslos zu potenzieren, so dass sie mars, kaum erblickt, in einem neuen licht sieht, umrahmt, böse zungen würden sagen, kitschig in szene gesetzt. aber es ist ein erster eindruck den man behalten könnte, für später, für die geschichten, für die freunde, denen man zu silvester beim bleigiessen dieses erste treffen erzählt, und warum man immer nur kleine bleibusse giesst, denen die technik ausfällt.
mars, den wir just in diesem moment in gedämpften licht sehen, hat leider keine hand frei um a) arglos in julis richtung zu winken, oder b) hilflos, wie juli in diesem moment, mit der hand in der jackentasche ein taschentuch zu wringen. so steht er da, eine ahnung, was michelangelo damals meinte, links eine gestreifte papiertüte mit gebrannten mandeln, und rechts sein handy, noch ohne julis nummer, aber dennoch vibrierend.
sie sahen sich an. etwas knisterte, mars dachte an seine mandeltüte, juli an die brötchenrtüte in ihrer tasche, keiner kam auf den anderen und die luft drumherum. sie stand immer noch im bus, er meter entfernt draussen, die maschinen warteten, leicht verärgert, keinen pfeil zur hand zu haben.
ihnen geht es zu langsam ? sie möchten gleich hier und jetzt ein happy end, zwei getauschte telefonnummern, das noch vor weihnachten, damit wir uns vorstellen können, juli und mars kaufen schon nächste woche wilden lachs, limetten und frische äpfel für weihnachten ein, während die stadt einschneit, und sie gäben sich endlos verknallten küssen an supermarktkassen hin und verbrächten ein leben wie jeder andere auch ?
nein.
ein bus gibt nicht umsonst einer ausserfahrplanigen pause nach, ein karussell dimmt nicht mal eben seine elektronik, wenn es nicht um etwas ginge, um etwas hohes, um liebe nämlich.
während in mars papiertüte die mandeln kalt werden, überlegt juli konzentriert, was jetzt zu tun sei. sie denkt an ihre lebensjahre samt aller erfahrungen was männer angeht. zeitraffer an, wir sehen mikel, thomas, andy, henning und, jetzt war es an der zeit etwas kleinlich zu werden, sie nahm ihren schulfreund luca-maria auch noch mit in die illustre runde, schließlich ging es um knallharte statistik. und da sie bis auf luca-maria, der relativ neu in deutschland noch alles und jeden mit einem "ciao" versah, alle bei ihrem kennenlernen mit einem "hi" begrüßt hatte, das "hi" scheinbar eine eintrittskarte in zukünftige ex-beziehungen zu sein schien, beschloss juli in diesem moment, nie wieder "hi" zu einem mann zu sagen. und weil ihr klar wurde, das diese entscheidung die eine tür schloss, und eine neue öffnete, bekam sie auf der stelle angst vor der eigenen courage, und dachte sich, dass es vielleicht klüger wäre, überhaupt nie wieder mit einem vertreter dieser spezies zu reden, auf ewig zu verstummen und einfach nur noch dazustehen wie jetzt, und diesen jungen mann anzuschauen, wie er ...
wie er, einerseits aus verlegenheit, andererseits sein bauchgefühl als hunger fehlinterpretierend, die tüte mit den gebrannten mandeln an den mund führte, juli dabei weiterhin fest in die augen sah, sich mit dem mund eine mandel herausfischte und sie zwischen den zähnen mit einem zuckrigen knack zerbiss. er wusste in diesem moment noch nicht, dass er seine kompletten noch folgenden erdenjahre nie mehr ohne den gedanken an juli, wie sie in dem bus stand, mit leuchtend roter nase und einem verwirrten blick, gebrannte mandeln würde essen können. kaum vernahm sein hirn den zuckerknack, spulte es das band *juli ab, und er nahm es als jährlich wiederkehrendes, süsses schicksal zur weihnachtszeit.
mars ass also, und juli sah ihm dabei zu. was weder mars, noch die menschen um ihn herum wussten, war, dass juli, heute morgen noch in einem wartezimmer den gesammelten theorien der frauenzeitschriften fröhnend, einen dreiseitigen artikel über wie-männer-was-essen-und-was-das-jetzt-wieder-bedeutet gelesen hatte. gebrannte mandeln wurden dort nun nicht unbedingt besonders erwähnt, aber es wurde unterteilt in sinnliche, praktische und in fresser. juli strauchelte kurz in betrachtung und einteilung. war der gelockte unbkannte nun sinnlich oder fresser, oder am ende ein mischtyp ? sinnlich wäre toll, dachte sie weiter, während sich das taschentuch in ihrer folternden, warmen hand in seine bestandteile auflöste. juli hatte ihr leben lang immer nur fresser, die, egal was juli, ihre mutter oder giacomo, der ungekrönte italiener der stadt ihnen vorsetzte, alles mit einem gesicht der notdurft hinunterschlangen, die serviette zum naseputzen nahmen und mit einem "so!" jede mahlzeit, und, wie sich später herausstellen sollte, auch jeden kinofilm, jedes buch, und : jeden sex beendeten. "so!"
aber der mann dort drüben, der seine aufmerksamkeit nun zwischen ihr und seiner papiertüte aufteilte, der schien nichts zu sagen, keinen ton.
ich sollte hingehen, dachte sich juli, ich sollte hingehen, bloss nicht "hi" sagen, mir eine mandel nehmen, und warten, ob er "so!" sagt, wenn er mit der tüte fertig ist. und dann entscheiden.
"geht’s da vorne langsam mal weiter ? ich habe hunger!" kommt eine viel zu burschikose stimme aus einer sehr zarten oma, sitzreihe zwei.
"ich auch!" irgendwo hinter juli. niemand gab seinen platz auf, die sardinenlage lockerte sich um keinen centimeter, nur die jugendlichen, im grunde waren es gerade mal zwei, ein er und eine sie, beide bissen an den gegenüberliegenden enden ihrer pizza, der käse zog sich lang, es lag etwas in der luft, das schwerer war als knoblauch und trocken-oregano.
"ich weiß ja auch nicht..." der busfahrer seitlich des motors. ein beherzter griff des fahrers, ein
aufheulender laut des busses, mars wirkte in der darauffolgenden sekunde sehr unzufrieden und juli bekam den teint eines salzcräckers. was, wenn die türen schlossen, der fahrer sich in seine sitzmulde gleiten liess, den bus startete und wegfuhr ? wie lange würde der mittlerweile für juli fast wichtig gewordene junge mann, der auch noch sympathisch, attraktiv, ach was, dachte juli, zum anfressen war, dort an dieser stelle verharren und auf sie warten? wie lange reicht eine gestreifte papiertüte voll mit gebrannten mandeln zum überleben ? wie lange bräuchte sie, um zu hause eine art schnell-restaurierung vorzunehmen, ihre haare in den griff zu bekommen, ansatzweise phantastisch und gegen die mandeln anduftend wie zufällig wieder seines weges zu kommen, nicht "hi" zu sagen, und ihn ... was eigentlich ?
gut, schnelldurchlauf die zweite, die was-wäre-wenn reihe, archiv hinten links. wir spielen den abend ab jetzt durch > klappe, abend die erste!
juli steigt aus dem bus, stellt sich wie zufällig neben mars, bemerkt nicht die exotische schlange an der indischen weihnachtsbude direkt neben sich und wird von einem männlichen prachtexemplar einer ungiftigen spezies durch den mantel in ihren unterarm gebissen. mars ruft "lassen sie mich durch, ich bin arzt" zu den nicht zwischen ihnen stehenden menschen, nimmt ihren arm in beide hände, streift juli den handschuh ab und den ärmel hoch und sieht ihre feine gänsehaut, die sich von dieser stelle am arm über ihren ganzen körper zieht. ein dünner faden blut bahnt sich seinen weg durch die aufgestellten, feinen härchen, mars befeuchtet sich die lippen, nimmt ihr fleisch zwischen beide lippen und saugt das nicht vorhandene gift und sämtliche gegenargumente aus ihr heraus. juli währenddessen kann nicht glauben was sie sieht, bekommt zittrige beine, sagt "so!" und wird ohnmächtig.
schniiittt! furchtbar, so soll es nicht weitergehen.
klappe, abend die zweite bitte !
juli steigt aus dem bus. mars ist von ihrem entknautschten anblick so gefesselt, dass er die in seinem mund befindliche mandel unbeachtet und unzerkaut herunterschluckt. sie bleibt kurz hinter seinen tonsillen stecken, hadert wie beim flipper, ob sie rechts oder links will, entscheidet sich für die luftröhre, tillt und bleibt stecken. mars röchelt kurz, juli bemerkt es und ruft in die nicht vorhandene menschenmenge " lassen sie mich durch, ich bin ärztin!"
sie fängt ihn auf, sinkt mit ihm zu boden, legt eine hand in seinen nacken, und denkt, dass der schal und die weichen, dunklen locken jetzt konkurrenz bekommen, im kampf mit den nacken.
sie sehen sich an, ihre nackten hände in seinem nacken, eine sekunde, zwei, er hält still und sie haut ihm im gleichen moment so heftig in den rücken, wie sie ihm ihre lippen auf seine legt, vorbereitet, falls er luft bräuchte.
schniiiiitt! geht’s schlimmer ? dritter anlauf, jetzt aber bitte mit konzentration.
klappe, abend die dritte, ruhe bitte!
juli denkt, das könnte ihr schicksal sein, während das karussell die jukebox manipuliert und
dean martin lossingt. sie schraubt sich aus der sardinensituation des überfüllten busses, klopft sich den mantel glatt und wird unschlüssig, während mars das gefühl eines pfeiles in der rechten schulter hat und die tüte mit den mandeln sinken lässt. sie sehen sich an, sie denkt an schlaflos in seattle, er, das sie bitte keine tchibo-unterwäsche trägt und beide kommen sich näher, schritt für schritt, und wir sprechen hier von centimetern.
können sie sehen, wie langsam sie läuft ? können sie auch sehen, wie die luft dichter wird, der bus den atem anhält und die wolkendecke aufreisst ? ein sternenhimmel leuchtet über ihnen, als sie vor ihm steht, noch einmal tief luft holt und mit fester stimme und amok laufender seele den mund öffnet und ein "hey" haucht, welches formvollendet und schillernd in seine richtung schwebt, kurz inne hält und ihn dann betäubt. "hey" sagt auch mars, eine oktave tiefer als seine telefonstimme, aber das merkt er nicht, das merkt sie nicht, das wissen nur wir, die stillen beobachter.
juli. ich bin juli, sagt juli, und an dieser stelle lassen wir die beiden alleine, schauen noch einmal kurz zu dem bus, der anspringt und einen erleichterten fahrer aufnimmt, sehen, dass das karussell wieder auf normalbetrieb schaltet und wenn wir uns auf die zehenspitzen stellen, und einmal über die menge schauen, dann sehen wir dort hinten juli und mars, wie sie die seitenstrasse hinuntergehen, einzelheiten aufsaugend, sich ansehend.
wir hatten beide rote nasen, werden sie später sagen. aber das dauert noch.
Der regen war draussen, die tropfen finden sich in der mitte der scheibe, verbinden sich zu etwas großem und schwimmen den rest nach unten gemeinsam.
sie, wir nennen sie einfach mal juli, stand drinnen, gepfercht wie in einem zwinger, so würde sie später situation und lage am telefon beschreiben.
die scheiben im bus waren beschlagen, die welt draussen nur durch spektralfabene lichtreflexe in den rinnsalen an der fahrerscheibe und an den geräuschen zu erahnen. irgendwo weiter hinten sassen jugendliche mit knoblauchpizzen, der ganze bus wurde aromatisiert, schals vor empfindliche nasen gedrückt, missmutige, vielleicht auch hungrige blicke nach hinten verschickt.
warum ich, warum hier, warum nicht alles woanders, fragte juli sich, und bekam auch prompt keine antwort, wie sie es von sich gewohnt war. antworten, die hatten die anderen, sie nur die fragen. plötzlich die stelle, an der es bei regen besonders in den scheiben funkelte, der weihnachtsmarkt, der umfahren wird. die bustüren öffnen sich wie pforten, mandelduft, bratwurst und glühwein, alles huschte in den bus und kämpfte gegen knoblauch und den geruch nach nassen mänteln.
er stand direkt am stand vor der offenen bustür, und er sah sie in genau dem moment in ihrer sardinenlage, in dem der bus mit einem lauten seufzen aufgab und sich ausstellte. ein kurzes vibrieren, ein hüpfer, ein seufzer aus dem auspuff, dann stand er still und wirkte ein wenig ausgelassen. fragende gesichter der sardineninsassen, böse worte, feirabendgroll und ein augenpaar, welches nur eine kleine sache tat, und zwar den blick von aussen auffangen.
mars sah juli, juli blickte zurück und das karussell neben ihm fuhr eine extrarunde, aber das merkte keiner der beiden. überhaupt merkt ja nur selten jemand, wie sehr maschinen und geräte dem zauber der liebe verfallen sind, die romantische seite derer, denen noch nicht einmal eine seele zugemutet wird, aber der mensch an sich, er braucht sie und ihre angeblichen ausfälle, ist doch der bus der wahre amor dieses abends, und kein dicker engelsbub mit nacktem hintern und dem letzten pfeil in seiner hand.
aber gehen wir zurück zu juli und mars, die sich unbekannterweise neugierig anschauen, mit einem gefühl in der bauchgrube, das auch mit einer verstimmung bezeichnet werden könnte, je nach lage und grund. juli dachte, das er schöne haare hat, dunkle locken die scheinbar mit dem schal um die gunst des nackens kämpfen. das karussell lässt schnellstens seine hellen lampen ausfallen, um die macht der sekunde nicht nur zu nutzen, sondern schonungslos zu potenzieren, so dass sie mars, kaum erblickt, in einem neuen licht sieht, umrahmt, böse zungen würden sagen, kitschig in szene gesetzt. aber es ist ein erster eindruck den man behalten könnte, für später, für die geschichten, für die freunde, denen man zu silvester beim bleigiessen dieses erste treffen erzählt, und warum man immer nur kleine bleibusse giesst, denen die technik ausfällt.
mars, den wir just in diesem moment in gedämpften licht sehen, hat leider keine hand frei um a) arglos in julis richtung zu winken, oder b) hilflos, wie juli in diesem moment, mit der hand in der jackentasche ein taschentuch zu wringen. so steht er da, eine ahnung, was michelangelo damals meinte, links eine gestreifte papiertüte mit gebrannten mandeln, und rechts sein handy, noch ohne julis nummer, aber dennoch vibrierend.
sie sahen sich an. etwas knisterte, mars dachte an seine mandeltüte, juli an die brötchenrtüte in ihrer tasche, keiner kam auf den anderen und die luft drumherum. sie stand immer noch im bus, er meter entfernt draussen, die maschinen warteten, leicht verärgert, keinen pfeil zur hand zu haben.
ihnen geht es zu langsam ? sie möchten gleich hier und jetzt ein happy end, zwei getauschte telefonnummern, das noch vor weihnachten, damit wir uns vorstellen können, juli und mars kaufen schon nächste woche wilden lachs, limetten und frische äpfel für weihnachten ein, während die stadt einschneit, und sie gäben sich endlos verknallten küssen an supermarktkassen hin und verbrächten ein leben wie jeder andere auch ?
nein.
ein bus gibt nicht umsonst einer ausserfahrplanigen pause nach, ein karussell dimmt nicht mal eben seine elektronik, wenn es nicht um etwas ginge, um etwas hohes, um liebe nämlich.
während in mars papiertüte die mandeln kalt werden, überlegt juli konzentriert, was jetzt zu tun sei. sie denkt an ihre lebensjahre samt aller erfahrungen was männer angeht. zeitraffer an, wir sehen mikel, thomas, andy, henning und, jetzt war es an der zeit etwas kleinlich zu werden, sie nahm ihren schulfreund luca-maria auch noch mit in die illustre runde, schließlich ging es um knallharte statistik. und da sie bis auf luca-maria, der relativ neu in deutschland noch alles und jeden mit einem "ciao" versah, alle bei ihrem kennenlernen mit einem "hi" begrüßt hatte, das "hi" scheinbar eine eintrittskarte in zukünftige ex-beziehungen zu sein schien, beschloss juli in diesem moment, nie wieder "hi" zu einem mann zu sagen. und weil ihr klar wurde, das diese entscheidung die eine tür schloss, und eine neue öffnete, bekam sie auf der stelle angst vor der eigenen courage, und dachte sich, dass es vielleicht klüger wäre, überhaupt nie wieder mit einem vertreter dieser spezies zu reden, auf ewig zu verstummen und einfach nur noch dazustehen wie jetzt, und diesen jungen mann anzuschauen, wie er ...
wie er, einerseits aus verlegenheit, andererseits sein bauchgefühl als hunger fehlinterpretierend, die tüte mit den gebrannten mandeln an den mund führte, juli dabei weiterhin fest in die augen sah, sich mit dem mund eine mandel herausfischte und sie zwischen den zähnen mit einem zuckrigen knack zerbiss. er wusste in diesem moment noch nicht, dass er seine kompletten noch folgenden erdenjahre nie mehr ohne den gedanken an juli, wie sie in dem bus stand, mit leuchtend roter nase und einem verwirrten blick, gebrannte mandeln würde essen können. kaum vernahm sein hirn den zuckerknack, spulte es das band *juli ab, und er nahm es als jährlich wiederkehrendes, süsses schicksal zur weihnachtszeit.
mars ass also, und juli sah ihm dabei zu. was weder mars, noch die menschen um ihn herum wussten, war, dass juli, heute morgen noch in einem wartezimmer den gesammelten theorien der frauenzeitschriften fröhnend, einen dreiseitigen artikel über wie-männer-was-essen-und-was-das-jetzt-wieder-bedeutet gelesen hatte. gebrannte mandeln wurden dort nun nicht unbedingt besonders erwähnt, aber es wurde unterteilt in sinnliche, praktische und in fresser. juli strauchelte kurz in betrachtung und einteilung. war der gelockte unbkannte nun sinnlich oder fresser, oder am ende ein mischtyp ? sinnlich wäre toll, dachte sie weiter, während sich das taschentuch in ihrer folternden, warmen hand in seine bestandteile auflöste. juli hatte ihr leben lang immer nur fresser, die, egal was juli, ihre mutter oder giacomo, der ungekrönte italiener der stadt ihnen vorsetzte, alles mit einem gesicht der notdurft hinunterschlangen, die serviette zum naseputzen nahmen und mit einem "so!" jede mahlzeit, und, wie sich später herausstellen sollte, auch jeden kinofilm, jedes buch, und : jeden sex beendeten. "so!"
aber der mann dort drüben, der seine aufmerksamkeit nun zwischen ihr und seiner papiertüte aufteilte, der schien nichts zu sagen, keinen ton.
ich sollte hingehen, dachte sich juli, ich sollte hingehen, bloss nicht "hi" sagen, mir eine mandel nehmen, und warten, ob er "so!" sagt, wenn er mit der tüte fertig ist. und dann entscheiden.
"geht’s da vorne langsam mal weiter ? ich habe hunger!" kommt eine viel zu burschikose stimme aus einer sehr zarten oma, sitzreihe zwei.
"ich auch!" irgendwo hinter juli. niemand gab seinen platz auf, die sardinenlage lockerte sich um keinen centimeter, nur die jugendlichen, im grunde waren es gerade mal zwei, ein er und eine sie, beide bissen an den gegenüberliegenden enden ihrer pizza, der käse zog sich lang, es lag etwas in der luft, das schwerer war als knoblauch und trocken-oregano.
"ich weiß ja auch nicht..." der busfahrer seitlich des motors. ein beherzter griff des fahrers, ein
aufheulender laut des busses, mars wirkte in der darauffolgenden sekunde sehr unzufrieden und juli bekam den teint eines salzcräckers. was, wenn die türen schlossen, der fahrer sich in seine sitzmulde gleiten liess, den bus startete und wegfuhr ? wie lange würde der mittlerweile für juli fast wichtig gewordene junge mann, der auch noch sympathisch, attraktiv, ach was, dachte juli, zum anfressen war, dort an dieser stelle verharren und auf sie warten? wie lange reicht eine gestreifte papiertüte voll mit gebrannten mandeln zum überleben ? wie lange bräuchte sie, um zu hause eine art schnell-restaurierung vorzunehmen, ihre haare in den griff zu bekommen, ansatzweise phantastisch und gegen die mandeln anduftend wie zufällig wieder seines weges zu kommen, nicht "hi" zu sagen, und ihn ... was eigentlich ?
gut, schnelldurchlauf die zweite, die was-wäre-wenn reihe, archiv hinten links. wir spielen den abend ab jetzt durch > klappe, abend die erste!
juli steigt aus dem bus, stellt sich wie zufällig neben mars, bemerkt nicht die exotische schlange an der indischen weihnachtsbude direkt neben sich und wird von einem männlichen prachtexemplar einer ungiftigen spezies durch den mantel in ihren unterarm gebissen. mars ruft "lassen sie mich durch, ich bin arzt" zu den nicht zwischen ihnen stehenden menschen, nimmt ihren arm in beide hände, streift juli den handschuh ab und den ärmel hoch und sieht ihre feine gänsehaut, die sich von dieser stelle am arm über ihren ganzen körper zieht. ein dünner faden blut bahnt sich seinen weg durch die aufgestellten, feinen härchen, mars befeuchtet sich die lippen, nimmt ihr fleisch zwischen beide lippen und saugt das nicht vorhandene gift und sämtliche gegenargumente aus ihr heraus. juli währenddessen kann nicht glauben was sie sieht, bekommt zittrige beine, sagt "so!" und wird ohnmächtig.
schniiittt! furchtbar, so soll es nicht weitergehen.
klappe, abend die zweite bitte !
juli steigt aus dem bus. mars ist von ihrem entknautschten anblick so gefesselt, dass er die in seinem mund befindliche mandel unbeachtet und unzerkaut herunterschluckt. sie bleibt kurz hinter seinen tonsillen stecken, hadert wie beim flipper, ob sie rechts oder links will, entscheidet sich für die luftröhre, tillt und bleibt stecken. mars röchelt kurz, juli bemerkt es und ruft in die nicht vorhandene menschenmenge " lassen sie mich durch, ich bin ärztin!"
sie fängt ihn auf, sinkt mit ihm zu boden, legt eine hand in seinen nacken, und denkt, dass der schal und die weichen, dunklen locken jetzt konkurrenz bekommen, im kampf mit den nacken.
sie sehen sich an, ihre nackten hände in seinem nacken, eine sekunde, zwei, er hält still und sie haut ihm im gleichen moment so heftig in den rücken, wie sie ihm ihre lippen auf seine legt, vorbereitet, falls er luft bräuchte.
schniiiiitt! geht’s schlimmer ? dritter anlauf, jetzt aber bitte mit konzentration.
klappe, abend die dritte, ruhe bitte!
juli denkt, das könnte ihr schicksal sein, während das karussell die jukebox manipuliert und
dean martin lossingt. sie schraubt sich aus der sardinensituation des überfüllten busses, klopft sich den mantel glatt und wird unschlüssig, während mars das gefühl eines pfeiles in der rechten schulter hat und die tüte mit den mandeln sinken lässt. sie sehen sich an, sie denkt an schlaflos in seattle, er, das sie bitte keine tchibo-unterwäsche trägt und beide kommen sich näher, schritt für schritt, und wir sprechen hier von centimetern.
können sie sehen, wie langsam sie läuft ? können sie auch sehen, wie die luft dichter wird, der bus den atem anhält und die wolkendecke aufreisst ? ein sternenhimmel leuchtet über ihnen, als sie vor ihm steht, noch einmal tief luft holt und mit fester stimme und amok laufender seele den mund öffnet und ein "hey" haucht, welches formvollendet und schillernd in seine richtung schwebt, kurz inne hält und ihn dann betäubt. "hey" sagt auch mars, eine oktave tiefer als seine telefonstimme, aber das merkt er nicht, das merkt sie nicht, das wissen nur wir, die stillen beobachter.
juli. ich bin juli, sagt juli, und an dieser stelle lassen wir die beiden alleine, schauen noch einmal kurz zu dem bus, der anspringt und einen erleichterten fahrer aufnimmt, sehen, dass das karussell wieder auf normalbetrieb schaltet und wenn wir uns auf die zehenspitzen stellen, und einmal über die menge schauen, dann sehen wir dort hinten juli und mars, wie sie die seitenstrasse hinuntergehen, einzelheiten aufsaugend, sich ansehend.
wir hatten beide rote nasen, werden sie später sagen. aber das dauert noch.
adventsref
1 Search request: "wann stand die grippe zum ersten mal unter dem weihnachtsbaum"
Dienstag, 13. Dezember 2005
invisible.
er sagte, er könne nur an europa denken, die ganze zeit. wenn er sitzt, raucht und einen kaffee trinkt, dann kreise sein ganzes denken nur um europa. er sitzt in einem halben haus am meer in ceuta, und bindet zwei kanister zusammen, mit denen er übers meer schwamm. er hat sie unter sich gebunden, sie gaben ihm sicherheit im offenen meer. und ja, es wäre kalt gewesen, es war ja im dezember. man müsse was riskieren. wer nichts riskiert, der gewinnt nichts, sagt er. sein name ist oumar und sein europa ist nur fünfundzwanzig kilometer über das wasser von ihm entfernt. einmal übers meer, das müsse er noch schaffen. er möchte in einem café sitzen, mit seiner familie telefonieren und sagen, das es ihm gut ginge, dort in europa. wenn sie fragen, wo er wäre, würde er sagen, hier, ich bin hier.
an editas wand hängen photos, alt und vergilbt. hier, das bin ich, sagt edita, mit meinen beiden schwestern und meiner mutter. und das in meinem frisörladen in ecuador. edita ist transexuell, singt beim wäsche waschen laute lieder aus ihrer heimat, und spannt eine plane im wald auf, wo sie anschaffen geht. sie sagt, sie hätte schon viele arbeiten gemacht, in ihrem leben, und die vier jahre im bergwerk, die wären gut gewesen, es hätte viel geld gegeben. sie hat grübchen beim lachen, trinkt viel bier, und liebt paris. wird sie ausgewiesen, dann bleibt sie eine oder zwei wochen in ecuador, und fliegt zurück, zum nächsten versuch nach paris.
prince kommt aus nigeria, und wartet in dem abschiebegefängnis in tilburg auf seine ausweisung. er zeigt photos von seiner frau hier in deutschland. sie seien nicht verheiratet, aber gelebt hätten sie wie mann und frau. auf dem nächsten bild ist er mit ihrer mutter zu sehen, sie stehen in einer küche und umarmen sich. lucky days, sagt prince und wird zum flughafen gebracht. dort weigert er sich einzusteigen, und wird in die unit x gesteckt, ein gefängis im gefängnis für menschen wie ihn, die nicht nach hause wollen. er hat eine wunde an der stirn und blaue flecken an den handgelenken, die polizisten waren nicht unbedingt nett zu ihm. prince spricht nur gut über europa, es gäbe hier keine gewalt, sagt er. seit dem er in europa ist, hätte er keine gewalt auf den strassen erlebt, wie bei ihm zu hause. er sagt, es wäre ein guter platz um zu leben, zu arbeiten, und frau und kinder zu haben. und er wäre kein krimineller, auch wenn er illegal hier sei.
als er zurück in lagos ist, wird er in der folgenden nacht von bewaffneten männern ausgeraubt. er sagt, er ist nicht mal drei tage zurück in seiner angeblichen heimat, und könnte schon tot sein. geld für einen rückflug, einen neuen versuch, das hätte er nicht mehr.
einzelgeschichten, fünf stück. menschen, die gott danken, jeden tag, für ein leben das unsicherer kaum sein könnte. illegal in fremden ländern, immer die hoffnung, es könnte gehen, man hätte einen neuen platz zum leben. sie schlagen sich durch, sie sind fleissig, halten zusammen und hängen photos aus der heimat auf. malika sagt, sie hätten ein normales leben geführt, ganz alltäglich, und nie daran gedacht, das es anders werden könnte. anders heißt, das ein krieg ausbrach und sie als familie zu illegalen flüchtlingen in polen wurden. sie sehen grau und müde aus, die erwachsene tochter spricht nicht, und alle zusammen möchten sie ein restaurant eröffnen.
ich denke oft, wer zieht die grenzen ? gerichte urteilen über menschen, die freiwillig in einem loch leben, fast mittellos und ihr ganzes leben in einem land ließen, das sie bedroht, weil sie gegen den strom dachten, nicht mit in den krieg wollten oder mitten drin sassen und dank krieg alles verloren. sie haben menschen dort, die sie vermissen, sie sind einsam und danken trotzdem gott, allah, dem himmel oder dem meer für das, was sie am tag haben.
eine nachdenkliche doku, einblicke in leben, die man nicht täglich trifft, weil sie nicht öffentlich sind.
oumar übrigens, den sah man später auf ein paar bildern in einem café sitzen. oumar mit einer tassee kaffee, oumar mit einem mobiltelefon, oumar in europa.
man konnte ein bißchen lächeln, am schluss.
an editas wand hängen photos, alt und vergilbt. hier, das bin ich, sagt edita, mit meinen beiden schwestern und meiner mutter. und das in meinem frisörladen in ecuador. edita ist transexuell, singt beim wäsche waschen laute lieder aus ihrer heimat, und spannt eine plane im wald auf, wo sie anschaffen geht. sie sagt, sie hätte schon viele arbeiten gemacht, in ihrem leben, und die vier jahre im bergwerk, die wären gut gewesen, es hätte viel geld gegeben. sie hat grübchen beim lachen, trinkt viel bier, und liebt paris. wird sie ausgewiesen, dann bleibt sie eine oder zwei wochen in ecuador, und fliegt zurück, zum nächsten versuch nach paris.
prince kommt aus nigeria, und wartet in dem abschiebegefängnis in tilburg auf seine ausweisung. er zeigt photos von seiner frau hier in deutschland. sie seien nicht verheiratet, aber gelebt hätten sie wie mann und frau. auf dem nächsten bild ist er mit ihrer mutter zu sehen, sie stehen in einer küche und umarmen sich. lucky days, sagt prince und wird zum flughafen gebracht. dort weigert er sich einzusteigen, und wird in die unit x gesteckt, ein gefängis im gefängnis für menschen wie ihn, die nicht nach hause wollen. er hat eine wunde an der stirn und blaue flecken an den handgelenken, die polizisten waren nicht unbedingt nett zu ihm. prince spricht nur gut über europa, es gäbe hier keine gewalt, sagt er. seit dem er in europa ist, hätte er keine gewalt auf den strassen erlebt, wie bei ihm zu hause. er sagt, es wäre ein guter platz um zu leben, zu arbeiten, und frau und kinder zu haben. und er wäre kein krimineller, auch wenn er illegal hier sei.
als er zurück in lagos ist, wird er in der folgenden nacht von bewaffneten männern ausgeraubt. er sagt, er ist nicht mal drei tage zurück in seiner angeblichen heimat, und könnte schon tot sein. geld für einen rückflug, einen neuen versuch, das hätte er nicht mehr.
einzelgeschichten, fünf stück. menschen, die gott danken, jeden tag, für ein leben das unsicherer kaum sein könnte. illegal in fremden ländern, immer die hoffnung, es könnte gehen, man hätte einen neuen platz zum leben. sie schlagen sich durch, sie sind fleissig, halten zusammen und hängen photos aus der heimat auf. malika sagt, sie hätten ein normales leben geführt, ganz alltäglich, und nie daran gedacht, das es anders werden könnte. anders heißt, das ein krieg ausbrach und sie als familie zu illegalen flüchtlingen in polen wurden. sie sehen grau und müde aus, die erwachsene tochter spricht nicht, und alle zusammen möchten sie ein restaurant eröffnen.
ich denke oft, wer zieht die grenzen ? gerichte urteilen über menschen, die freiwillig in einem loch leben, fast mittellos und ihr ganzes leben in einem land ließen, das sie bedroht, weil sie gegen den strom dachten, nicht mit in den krieg wollten oder mitten drin sassen und dank krieg alles verloren. sie haben menschen dort, die sie vermissen, sie sind einsam und danken trotzdem gott, allah, dem himmel oder dem meer für das, was sie am tag haben.
eine nachdenkliche doku, einblicke in leben, die man nicht täglich trifft, weil sie nicht öffentlich sind.
oumar übrigens, den sah man später auf ein paar bildern in einem café sitzen. oumar mit einer tassee kaffee, oumar mit einem mobiltelefon, oumar in europa.
man konnte ein bißchen lächeln, am schluss.
die hölle in bildern :

( angeekelt aus irgendeinem forum mitgenommen, wo es ganz viele brüder und schwestern hat. dieses hier aber war das übelste der kompletten familie gif. )
Montag, 12. Dezember 2005
! KACKSALAT !
als ausruf von echtem, entnervten eigendilemma, nicht als ablehnung von grünem abendessen.
noch mal, tut nämlich gut :
KACKSALAT!
KACKSALAT!
KACKSALAT!
hach.
KACKSALAT!
[ für die eben aus der mitte entsprungene rubrik: "wenn man ein_mal nicht auf seinen bauch hört !" ]
( ach so, für die nahe stehenden : macht euch keinen gedanken, frauen sind so. )
{ für madame m.von k. : danke fürs wort, ich habs lieb gewonnen. }
noch mal, tut nämlich gut :
KACKSALAT!
KACKSALAT!
KACKSALAT!
hach.
KACKSALAT!
[ für die eben aus der mitte entsprungene rubrik: "wenn man ein_mal nicht auf seinen bauch hört !" ]
( ach so, für die nahe stehenden : macht euch keinen gedanken, frauen sind so. )
{ für madame m.von k. : danke fürs wort, ich habs lieb gewonnen. }
morgens, halb zehn in deutschland.
man könnte auch sagen, mein körper hats geahnt. denn -
als ich um kurz nach acht in meinem klamottenschrank in die
"olle sport-shirts"-ecke griff, statt in die "muckelige couch-wear-mit-arbeit-an-laptop"-ecke, da meinte ich ihn laut und störrisch seufzen zu hören. als dank drehte er zeitglich, als petrus die nieselregenregler auf "weit offen" stellte, die blutdruckregler auf "tiefschlaf" und ich schleppte mich müde und frierend zum bus, mit schlapp an der tasche baumelnden
schuhen.
eine viertelstunde später sass ich in exakt gleichem zustand, also wacker gähnend und still in mich hinein frierend, in einer riesigen halle mit lux-starkem licht, legte mich aufs handtuch und harrte der dinge die da kommen sollten.
der kurs hieß body-shape, der trainer weiß nicht, aber er hatte ein head-set und eine CD dabei.
keine minute später sah ich mich mit rudernden armen und noch etwas steif in der hüfte koordinativ glanzleistung bringen.
während meine zwei beine rhythmisch von links nach rechts rannten, der hintern dabei zu "born to be alive" wackelte, und die arme wie bei saturday night fever rauf und runter, rauf und runter hetzten, versuchte ich gleichmäßig nach luft zu schnappen und dabei nicht meine nachbarin in den bauch zu treten. "lääächeln, und die platze rein", rief mr. headset, und um mich herum wurde geschnauft und geprustet.
der kurs war 6 minuten alt, und alle hatten wir knallrote bäckchen, die uns aus der spiegelwand entgegenleuchteten.
so geht das also, dachte ich, als ich meine beinmuskeln unter mir erst dramatisch zittern und dann versagen sah. ein blick in den spiegel auf meine mitstreiterinnen zeigte aber, dass sich von denen schon ein paar hingelegt hatten, es war also für alle so unglaublich toll wie für mich.
nach 30 minuten sog ich meinen mitgebrachten liter isoschlapp in einem zug herunter, und es kam als wasserdampf sofort aus meinem kompletten körper wieder retour. es war unglaublich, der trainer hatte mich zu einem dampfbügeleisen gemacht, und das mit knappen ansagen und an einem frühen montag morgen. in den wohlverdienten 2-sekunden-pausen die er uns zugestand, hatte man ausreichend zeit und muße, platt mit dem gesicht auf diesem step-teil sein handtuch lieben zu lernen und sich die handtücher und keuchenden gesichter seinerschwestern leidensgenossinen anzuschauen. man fühlte sich nicht so ganz allein in seiner pfütze, der schweiss der anderen verband uns zu einer eingeschworenen gemeinschaft derjenigen, die sich irgendwann mal dachten, "och, da geh ich auch mal hin, das guck ich mir mal an."
LÄCHELN !, werden meine gedanken unterbrochen, ein dicker tropfen macht hula mit meiner wimperntusche, und ich zähle seit einer gefühlten ewigkeit rückwärts, dachte bei 12 schon, mir brechen die arme ab, bei 8 schnalzte meine bauchmuskulatur hörbar und bei 4 sank ich mit einem ach, egal jezz nach hinten, zumsterben sitzen, zum luft holen.
ich konnte meine arme nicht mehr heben, aber das schien normal zu sein nach dieser einen übung, die anderen frauen sahen ebenfalls aus wie gorillas mit zu langen armen und wirkten ratlos, fröhlich, totmüde.
was soll ich sagen, nach 50 minuten war mein kreislauf fit, frieren ein fremdwort und ich weiß seit heute morgen, warum man bei so kursen keine strings tragen sollte.
wenn ich jetzt noch baccara mit "yes sir, i can boogie" aus dem ohr bekomme, dann könnte der montag ein freund werden.
[ applaus, vorhang, lu schleicht mit zittrigen beinen zum nikolaussocken und fischt sich eine nougatglocke heraus ]
als ich um kurz nach acht in meinem klamottenschrank in die
"olle sport-shirts"-ecke griff, statt in die "muckelige couch-wear-mit-arbeit-an-laptop"-ecke, da meinte ich ihn laut und störrisch seufzen zu hören. als dank drehte er zeitglich, als petrus die nieselregenregler auf "weit offen" stellte, die blutdruckregler auf "tiefschlaf" und ich schleppte mich müde und frierend zum bus, mit schlapp an der tasche baumelnden
schuhen.
eine viertelstunde später sass ich in exakt gleichem zustand, also wacker gähnend und still in mich hinein frierend, in einer riesigen halle mit lux-starkem licht, legte mich aufs handtuch und harrte der dinge die da kommen sollten.
der kurs hieß body-shape, der trainer weiß nicht, aber er hatte ein head-set und eine CD dabei.
keine minute später sah ich mich mit rudernden armen und noch etwas steif in der hüfte koordinativ glanzleistung bringen.
während meine zwei beine rhythmisch von links nach rechts rannten, der hintern dabei zu "born to be alive" wackelte, und die arme wie bei saturday night fever rauf und runter, rauf und runter hetzten, versuchte ich gleichmäßig nach luft zu schnappen und dabei nicht meine nachbarin in den bauch zu treten. "lääächeln, und die platze rein", rief mr. headset, und um mich herum wurde geschnauft und geprustet.
der kurs war 6 minuten alt, und alle hatten wir knallrote bäckchen, die uns aus der spiegelwand entgegenleuchteten.
so geht das also, dachte ich, als ich meine beinmuskeln unter mir erst dramatisch zittern und dann versagen sah. ein blick in den spiegel auf meine mitstreiterinnen zeigte aber, dass sich von denen schon ein paar hingelegt hatten, es war also für alle so unglaublich toll wie für mich.
nach 30 minuten sog ich meinen mitgebrachten liter isoschlapp in einem zug herunter, und es kam als wasserdampf sofort aus meinem kompletten körper wieder retour. es war unglaublich, der trainer hatte mich zu einem dampfbügeleisen gemacht, und das mit knappen ansagen und an einem frühen montag morgen. in den wohlverdienten 2-sekunden-pausen die er uns zugestand, hatte man ausreichend zeit und muße, platt mit dem gesicht auf diesem step-teil sein handtuch lieben zu lernen und sich die handtücher und keuchenden gesichter seiner
LÄCHELN !, werden meine gedanken unterbrochen, ein dicker tropfen macht hula mit meiner wimperntusche, und ich zähle seit einer gefühlten ewigkeit rückwärts, dachte bei 12 schon, mir brechen die arme ab, bei 8 schnalzte meine bauchmuskulatur hörbar und bei 4 sank ich mit einem ach, egal jezz nach hinten, zum
ich konnte meine arme nicht mehr heben, aber das schien normal zu sein nach dieser einen übung, die anderen frauen sahen ebenfalls aus wie gorillas mit zu langen armen und wirkten ratlos, fröhlich, totmüde.
was soll ich sagen, nach 50 minuten war mein kreislauf fit, frieren ein fremdwort und ich weiß seit heute morgen, warum man bei so kursen keine strings tragen sollte.
wenn ich jetzt noch baccara mit "yes sir, i can boogie" aus dem ohr bekomme, dann könnte der montag ein freund werden.
[ applaus, vorhang, lu schleicht mit zittrigen beinen zum nikolaussocken und fischt sich eine nougatglocke heraus ]
Sonntag, 11. Dezember 2005
pc & pixel
happy birthday, digga !

( dieses bild ist für den mc, der heute geburtstag hat. da ich weder in der lage war, eine torte zu schicken, noch aus selbiger hinauszuhüpfen - auch eine möglichkeit, mal wieder nackich in kiel zu sein - hinterlasse ich heiße hasen in knappen höschen - hallo google - als geburtstagskarte. allet jute, winkelchen, und ein phantastisches nächstes lebensahr ! )
Freitag, 9. Dezember 2005
nautilus and me.
nach dem training ist vor dem training, dachte ich mir heute um genau 11:05, als ich verkeilt in einer maschine namens "nautilus rü 2" steckte, angeschnallt, undweder nach vorn noch nach hinten hinaus konnte.
ist das okay so ? ich, schnaufend, und versuche blickkontakt zu meinem neuen leibtrainer p. zu bekommen, der hinter nautilus und mir steht und offenbar mehr spass hat als ich von 11:05 bis 11:07.
du bist ganz schön fit, spricht er mit meinem nacken, und mein mund antwortet och,danke schön während sich meine lendenwirbelsäule schlapp lacht, aber das hört ja keiner.
auch hört keiner das schnaufen meiner seit knapp drei monaten vor sich hinverkümmernden muskeln, und das laute gewimmer meiner depressiv gewordenen sehnen.
alle luken auf und cocktail raus, jungs, gleich gibts schmerzen, hör ich mein hirn die drogen-fahne hissen, und ab da wirds schön. ich erinnere mich wieder an die vorteile eines fitnesstempels, an nassgeschwitzte shirts, literweise wasser unter einer minute zu trinken, badeschlappen und endorphine die bis zur couchdelle bleiben.
nach langer suche stellte sich ein tipp als passend heraus, und heute war mein einführungstraining, sonntag folgt das zweite.
es gibt offensichtliche unterschiede zu meinem alten fitnessstudio, und mit offensichtlich meine ich auch offensichtlich. während ich mich auf dem crosstrainer verflüssige, denke ich an die anwaltsbrigade, die im alten immer morgens da war. angenehme herren jenseits der sechzig mit herrlichem humor und nach waschpulver duftenden handtüchern. mittags die architekten und die ärzte ohne grenzen, nachmittags die schülerinnen und die eishockeyspieler, abends keine ahnung, da war ich nie.
hier und heute ballonseide und ein paar silberrückenmännchen, eine gruppe frauen, dünn wie spindeln, die alle einen klassischen spindelkurs besuchten, und eine gruppe etwas moppeliger frauen, strikt getrennt von den spindeln, die keinen grüßten und keinen ansahen. gegrüßt wird sich dort generell nicht. im "alten" studio machte man so was, grüßen. ein knappes nicken reichte, und man wusste, woran man war, dank der feinen nuancen wie :
nicken + lächeln, nicken unter einer viertelsekunde, oder ganz vertraut : nicken + irgendwas persönliches sagen wie "heute aber früh dran" oder "ist DAS ein wetter draussen" . hier hat man mehr damit zu tun, jeden eben nicht anzusehen, statt kurz zu nicken und gut ist.
ein weiterer unterschied, und das find ich mal spannend, sind die von der decke hängenden fernseher im ausdauerbereich.
fernsehen beim trainieren war in meinem alten studio eine der todsünden. man sollte bei sich und seinem körper sein, bewußt die bewegung geniessen, statt sich ablenken zu lassen. hier und heute liefen viva, n24 und ein verkaussender, und ich weiß schon, wo ich zum selbstversuch die kopfhörer einpluggen muss. hurra, endlich mal wie all die anderen hamster glotze gucken und auf dem laufband angebliche berge erklimmen.
( anm. für meinen alten trainer t.: is nur spass, ich drehe mich natürlich um und gucke nicht hin. lauf ich halt rückwärts, hauptsache konzentriert
zentriert. )
kurse gibt es morgens und abends, sauna durchgehend, und eine kinderparkstation zu bestimmten zeiten. ich hab bei genau dem hinweis nur knapp genickt, und somit offen gelassen, ob und wieviele lu-küken ich mein eigen nenne. ich könnte also fremdkinder von freundinnen mitnehmen, als meine eigenen ausgeben und dort für ein paar stunden abgeben, und dann beim abholen gurrende geräusche machen, und dem fremdkind schnell einen staubtrockenen biskuit in den mund stecken, bevor es petzen und nach seiner echten mama brüllen kann.
so viele möglichkeiten, ich bin entzückt!
ist das okay so ? ich, schnaufend, und versuche blickkontakt zu meinem neuen leibtrainer p. zu bekommen, der hinter nautilus und mir steht und offenbar mehr spass hat als ich von 11:05 bis 11:07.
du bist ganz schön fit, spricht er mit meinem nacken, und mein mund antwortet och,danke schön während sich meine lendenwirbelsäule schlapp lacht, aber das hört ja keiner.
auch hört keiner das schnaufen meiner seit knapp drei monaten vor sich hinverkümmernden muskeln, und das laute gewimmer meiner depressiv gewordenen sehnen.
alle luken auf und cocktail raus, jungs, gleich gibts schmerzen, hör ich mein hirn die drogen-fahne hissen, und ab da wirds schön. ich erinnere mich wieder an die vorteile eines fitnesstempels, an nassgeschwitzte shirts, literweise wasser unter einer minute zu trinken, badeschlappen und endorphine die bis zur couchdelle bleiben.
nach langer suche stellte sich ein tipp als passend heraus, und heute war mein einführungstraining, sonntag folgt das zweite.
es gibt offensichtliche unterschiede zu meinem alten fitnessstudio, und mit offensichtlich meine ich auch offensichtlich. während ich mich auf dem crosstrainer verflüssige, denke ich an die anwaltsbrigade, die im alten immer morgens da war. angenehme herren jenseits der sechzig mit herrlichem humor und nach waschpulver duftenden handtüchern. mittags die architekten und die ärzte ohne grenzen, nachmittags die schülerinnen und die eishockeyspieler, abends keine ahnung, da war ich nie.
hier und heute ballonseide und ein paar silberrückenmännchen, eine gruppe frauen, dünn wie spindeln, die alle einen klassischen spindelkurs besuchten, und eine gruppe etwas moppeliger frauen, strikt getrennt von den spindeln, die keinen grüßten und keinen ansahen. gegrüßt wird sich dort generell nicht. im "alten" studio machte man so was, grüßen. ein knappes nicken reichte, und man wusste, woran man war, dank der feinen nuancen wie :
nicken + lächeln, nicken unter einer viertelsekunde, oder ganz vertraut : nicken + irgendwas persönliches sagen wie "heute aber früh dran" oder "ist DAS ein wetter draussen" . hier hat man mehr damit zu tun, jeden eben nicht anzusehen, statt kurz zu nicken und gut ist.
ein weiterer unterschied, und das find ich mal spannend, sind die von der decke hängenden fernseher im ausdauerbereich.
fernsehen beim trainieren war in meinem alten studio eine der todsünden. man sollte bei sich und seinem körper sein, bewußt die bewegung geniessen, statt sich ablenken zu lassen. hier und heute liefen viva, n24 und ein verkaussender, und ich weiß schon, wo ich zum selbstversuch die kopfhörer einpluggen muss. hurra, endlich mal wie all die anderen hamster glotze gucken und auf dem laufband angebliche berge erklimmen.
( anm. für meinen alten trainer t.: is nur spass, ich drehe mich natürlich um und gucke nicht hin. lauf ich halt rückwärts, hauptsache konzentriert
zentriert. )
kurse gibt es morgens und abends, sauna durchgehend, und eine kinderparkstation zu bestimmten zeiten. ich hab bei genau dem hinweis nur knapp genickt, und somit offen gelassen, ob und wieviele lu-küken ich mein eigen nenne. ich könnte also fremdkinder von freundinnen mitnehmen, als meine eigenen ausgeben und dort für ein paar stunden abgeben, und dann beim abholen gurrende geräusche machen, und dem fremdkind schnell einen staubtrockenen biskuit in den mund stecken, bevor es petzen und nach seiner echten mama brüllen kann.
so viele möglichkeiten, ich bin entzückt!
kulissentausch.
ein traum, in dem ich selber nicht ich selber war. ich sah anders aus ( leider ), und ich hatte echt bescheuerte freunde (leider2 ), mit denen ich im traum durch die nacht zog. drei männer, drei frauen, eine kneipe. wir nahmen drogen, und auf die gehe ich kurz näher ein. die lagen rum wie mini dvd's oder kleine reclam-heftchen, und hatten themen. nahm man diese, veränderte sich die kulisse komplett. als beispiel : hätte man herr der ringe eingeworfen, sähe dementsprechend die umgebung aus. zurück in die zukunft, und man sass in einem amerikanischen wohnzimmer in zeiten, als männer noch brisk benutzten und man sich auf einen shake traf. was die zweite wirkung der droge anging weiß ich nicht, ob es an der droge oder an den protagonisten meines traumes lag, die sehr starke stullen-anteile inne hatten. jedenfalls war alles etwas, sagen wir mal, abgestumpfter und enthemmter.
soweit recht große zeitverschwendung, aber der wecker rasselte mit mitten in der nacht mitten aus diesem traum, ich war desorientiert und im wachen zustand etwas verblüfft. das ist das erste mal, dass ich mich daran erinnern kann, mich nicht selber geträumt zu haben. die thematik passte null, die leute ebenfalls nicht, und abgesehen davon, dass die drogenidee eine ganz interessante ist, passt das eben auch nicht.
normalerweise bestehe ich meine träume, suche mir passend zum thema die mitspieler aus und ab dafür. da werden knoten gelöst, da wird sich amüsiert, wege gefunden und dinge verarbeitet, und am ende geht man noch auf einen absacker, wie mein ur-oppa malte jetzt sagen würde. diesmal aber nicht.
ein teil von mir machte diesen traum durch, ein wenig erstaunt, und noch ein teil erkannte teile des traums, das kennen ja manchen, das man im traum denkt " hey, das kenn ich, und gleich kommt der drache und dann...".
ist es möglich, aus versehen in fremde träume zu rutschen ? hab ich mich in der tür vertan, und jemand anderes hatte dafür letzte nacht meinen traum ?
soweit recht große zeitverschwendung, aber der wecker rasselte mit mitten in der nacht mitten aus diesem traum, ich war desorientiert und im wachen zustand etwas verblüfft. das ist das erste mal, dass ich mich daran erinnern kann, mich nicht selber geträumt zu haben. die thematik passte null, die leute ebenfalls nicht, und abgesehen davon, dass die drogenidee eine ganz interessante ist, passt das eben auch nicht.
normalerweise bestehe ich meine träume, suche mir passend zum thema die mitspieler aus und ab dafür. da werden knoten gelöst, da wird sich amüsiert, wege gefunden und dinge verarbeitet, und am ende geht man noch auf einen absacker, wie mein ur-oppa malte jetzt sagen würde. diesmal aber nicht.
ein teil von mir machte diesen traum durch, ein wenig erstaunt, und noch ein teil erkannte teile des traums, das kennen ja manchen, das man im traum denkt " hey, das kenn ich, und gleich kommt der drache und dann...".
ist es möglich, aus versehen in fremde träume zu rutschen ? hab ich mich in der tür vertan, und jemand anderes hatte dafür letzte nacht meinen traum ?
die diskussionen um green day oder nicht green day haben ein ende, denn :
PUNKROCK LEBT !
und zwar hier, mitten in ottensen.
( vor lauter schreck heute in versalien mit ausrufezeichen. ein schrei geht durchs netz . )
(( wer das nicht kapiert, muss sich den film angucken oder ist jahrgang 90. ))
PUNKROCK LEBT !
und zwar hier, mitten in ottensen.
( vor lauter schreck heute in versalien mit ausrufezeichen. ein schrei geht durchs netz . )
(( wer das nicht kapiert, muss sich den film angucken oder ist jahrgang 90. ))
Donnerstag, 8. Dezember 2005
"der dude packt das."
( the stranger )
( the stranger )
mehr geht nicht.
Fliegt ein Kuckuck über den Atlantik, taucht ein Hai unter ihm auf.
Sagt der Kuckuck: "Hi!", sagt der Hai: "Kuckuck!"
Sagt der Kuckuck: "Hi!", sagt der Hai: "Kuckuck!"
Mittwoch, 7. Dezember 2005
wahllos.
tag der knappen gedanken, hier knallt eine tür zu, da schlägt eine auf. im viertel frostzeit. wenn der bus kommt sieht es aus, als wenn die taliban fang den spitz spielt. dramatisch vermummte, flatternde winterkopftücher, in dünnen, weißen plastiktaschen gegen die beine schlagende fladenbrote, keine hunde. ist das mal jemanden aufgefallen, das mit den hunden ? deutsches pärchen, kinderwagen, hund dran gefesselt. türkisches pärchen, kinderwagen, seite frei.
ist das haustierding am ende eher eine macke der deutschen kleinfamilie ?
nein. ich hätte auch gerne einen hund. einen, mit dem ich düsselauf-und abwärts durch matschpfützen robben kann. einer, der mir mit leuchtenden augen einen zerkauten ochsenanhang bringt, den ich dann gleichwegs liebevoll wie mütter , die den ausgespuckten möhrenbrei ihrer kleinsten wiederverwerten und beseelt in den eigenen mund wandern lassen, also gleichwegs liebevoll würde ich den weich gekauten in die rechte hand nehmen und weit ausholen, damit der hund einen kleinen freudenjunxer bei mir läßt, und losläuft. ich und mein hund an grauen dezembertagen wie heute, dir merci-werbung wäre emotional die zugefrorene hölle dagegen.
statt dessen wärmt chili und frischer ingwer das gefrorene seelchen, ein buch, ein gedanke an mal-eben-in-die-stadt-zum-shoppen wird unter lautem kreischen mit einem poklaps geboren und die fellchen sind glücklich, keine köter zu sein, können sie doch zu viert dem fröhnen, zu dem ich heute nicht in der lage bin : mit dem hintern und dem buch einfach im bett zu bleiben. können katzen alter ego sein ? tun diese am ende das, was man selber gern täte, während man das leben meistert und das tut, was eben grad zu tun ist ?
ich spüle ab, und das leaderfellchen guckt sich selber beim pinkeln zu. ich verwerfe eine neue theorie auf der stelle !
ist das haustierding am ende eher eine macke der deutschen kleinfamilie ?
nein. ich hätte auch gerne einen hund. einen, mit dem ich düsselauf-und abwärts durch matschpfützen robben kann. einer, der mir mit leuchtenden augen einen zerkauten ochsenanhang bringt, den ich dann gleichwegs liebevoll wie mütter , die den ausgespuckten möhrenbrei ihrer kleinsten wiederverwerten und beseelt in den eigenen mund wandern lassen, also gleichwegs liebevoll würde ich den weich gekauten in die rechte hand nehmen und weit ausholen, damit der hund einen kleinen freudenjunxer bei mir läßt, und losläuft. ich und mein hund an grauen dezembertagen wie heute, dir merci-werbung wäre emotional die zugefrorene hölle dagegen.
statt dessen wärmt chili und frischer ingwer das gefrorene seelchen, ein buch, ein gedanke an mal-eben-in-die-stadt-zum-shoppen wird unter lautem kreischen mit einem poklaps geboren und die fellchen sind glücklich, keine köter zu sein, können sie doch zu viert dem fröhnen, zu dem ich heute nicht in der lage bin : mit dem hintern und dem buch einfach im bett zu bleiben. können katzen alter ego sein ? tun diese am ende das, was man selber gern täte, während man das leben meistert und das tut, was eben grad zu tun ist ?
ich spüle ab, und das leaderfellchen guckt sich selber beim pinkeln zu. ich verwerfe eine neue theorie auf der stelle !
bands wie green day abschaffen.
[ die ja auch massgeblich an der h'n'm modelinie beteiligt
sind, some called it punk rock ]
|haha|
[ die ja auch massgeblich an der h'n'm modelinie beteiligt
sind, some called it punk rock ]
|haha|
†
... older stories