Freitag, 8. April 2005

frooooop. (gesundheit.)

niessen müssen und bei dem ersten kitzeln in der nase arg panisch die augen aufreissen, weil hat man nicht gerade mit einem großen löffel den Froop-becher leergeschaufelt und den gesamten inhalt der geschmacksrichtung *himbeer im mund?

gnadenlose selbstbeherrschung (schlucken baby): unbezahlbar!


beisetzungsgedanken und kirschstreusel.

es ist windig in rom, die in roter trauer gekleideten kardinäle flattern im wind, das buch auf
dem braunen sarg um den papst flattert vor und zurück, als würde karel noch mal eben schnell eine stelle darin suchen.

ich für meinen teil flattere auch, aber nicht in rom, sondern in meinen privatgemächern, sprich: ich liege mitten in der couchdelle und habe elend. dank eines hormonellen kriegszustandes, den man nicht alle jahre mal eben so hinbekommt, hätte ich schon beim anblick des testbildes in tränen ausbrechen können.
nun muss ich etwas ausholen und zur erklärung sagen : ich bin die, die auf beerdigungen ( die ich mittlerweile gerne schwänze, freundet euch also gar nicht erst mit mir an, ich komm eh nicht. ) immer als erste heult. ich hab keine ahnung warum, ich kann auch nichts dagegen tun, aber ein toter und eine predigt und ein haufen traurige dagelassene, all das depremiert mich kellertief.
als 77 elvis starb war ich neun jahre alt, und durch diese nachricht tief verwirrt, und so lief ich durch die strassen in wersten und erzählte allen die es hören wollten oder eben nicht, dass elvis tot sei. meine erste trauerbewältigung, die ich bis heute eigentlich toll finde. raus damit, sonst setzt es sich fest.
als dann der mann unserer nachbarin beerdigt wurde, herr schmidt, da heulte ich genau so schlimm wie seine frau annemie. ich war 14 und hatte bis zu diesem tag meine oma mütterlicherseits, meinen hasen mucki und meine schildkröte kalinka unter die erde gebracht, ich war also quasi fast neu auf diesem gebiet, neu und unverbraucht. bis auf elvis, aber irgendwie zählt der nicht.
als ich fast raus war aus dem 16ten jahr, da gab mein von mir heiß und innig geliebter ur-großvater malte hoch oben im norden das leben auf.
er hatte zwei mal in seinem leben komplett vor vorne anfangen müssen, und ein drittes mal hatte er wohl keine lust mehr. er wurde 88, und ich ging abends stumm durch die strassen, weinte eher in mich hinein als laut hinaus, aber ich war ja auch nicht in einer kirche, ich sah keinen sarg.
als dann mein onkel hermann mit knappen 75 das zeitliche segnete, was als zigarrenraucher und schnapstrinker ein wirklich stattliches alter ist, da war ich 19, und ich gab alles in der kleinen kapelle auf dem friedhof. ich heulte mehr als meine tante olga, ich riss ihr förmlich die tempos aus der klippbox, und der pfarrer vorne fand kein ende. den leichenschmaus ließ ich dann weg, ich war fix und alle. habe ich schon erwähnt, dass mir onkel hermann nie wirklich nahe gestanden hat, nicht zuletzt wegen seines penetranten zigarrengestanks ? nein ? egal.
ab da war die schwelle durchbrochen.
ich brachte bis heute einen ex-freund, zwei eigene fellchen, den vater eines freundes des hauses, kurt cobain und zwei freunde unter die erde, nicht bei allen konnte ich anwesend sein.
und jetzt also der papst, den ich ja eigentlich nicht leiden konnte, ich abtrünniges schaf.

es sind so viele menschen in rom, es ist so viel trauer überall dort. der sarg ist wunderschön, und die männer, welche die feier besingen, die tun es auch wunderschön. so schön, dass ich in einem dauerheulzustand stecke, aus dem mich selbst der streuselkuchen nicht holen kann, in den ich zwischendrin immer herzhaft beisse. ich kann mir dieses phänomen nicht erklären, es ist keine weichkochung meiner seele durch dauerbeschallung der nachrichtensender, es ist auch kein spontaner ausbruch eines katholischen syndroms mit dem ich mich irgendwo angesteckt haben könnte. ich weiß es einfach nicht, aber mich berührt die beisetzung sehr, und auch da ist es wieder, das nicht ertragen können, wenn menschen im sarg liegen, wenn andere trauern, wenn was weg ist.
die musik ist feierlich, leise und sanft irgendwie, der dolmetscher geht mir auf die nerven, ich will nichts wörtlich verstehen, aber ich will den originalton, nur der ist echt.
ich mache jetzt eine kerze auf meinem kleinen altar auf dem balkon an, nur für den papst, den toten. das hab ich noch nie gemacht, und das werde ich wohl auch nie wieder tun, aber wenn selbst die islamische fraktion am klatschen ist, wenn einer der kardinäle was nettes über den johannes paul sagt, und alle traurig zum fenster hochnicken, wo er das letzte mal den ostersegen heruntergewunken hat, dann ist gegen ein teelicht auf dem balkon einer ungläubigen protestantin wohl auch nichts einzuwenden.

nachtrag 17:08 : in der mitte zieht sich die zeremonie arg in die länge, es gibt zu viel chor und die teilung des leibes christi geht einfach nicht rum. am ende kommt aber wieder schwung rein, die leute gröhlen santo und papa und schwenken ihre banner durch die luft.
da ich in der zwischenzeit nicht mehr heulen musste, machte ich mir so meine gedanken. am ende bin ich gar kein abtrünniges schaf, welches tief im herzen eine grundgute katholin ist, sondern eine polin mit lokalem papstbewusstein ?
( und während ich das tippte, kippte in der küche der spülberg um und ich hör jetzt auf, das war ein zeichen, mitten in meiner küche ... )

ps : kardinal ratzinger hat einen guten job gemacht !


Donnerstag, 7. April 2005

lecker.

und dann war da noch der big spender, welcher mir ähnlich eines drogendealers mit einschmeichelnder sugar-daddy kursiv stimme eine folge von "family guy"



vor die nase setzte.

damned, er hatte recht, es war wie eine
comic-crack-pfeife, ich will mehr, und zwar pronto!
hrmpf.
was noch ?
for the girls : im tempel ( also bei dm ) gibts limited edition bodylotion in tuben. soll heißen - ich dufte komplett wie eine schoko-kokus-praline und habe den ganzen tag heißhunger auf alles was genau so schmecken könnte.

erbitte gegengifte oder suchtbefriedigung.


pause.

mit video



mit katz



und mit kaffee in der sonne



Mittwoch, 6. April 2005

yeah.

an dieser stelle sollte ein zufriedener text stehen, den ich in der sonne sitzend mit ein wenig kaffee in der blutbahn getippt hätte. nebenbei hätte ich nackten fusses die fellchen an den dicken pelzbäuchen geschubbert und versonnen in die blauen welten geguckt.
jaja.

haha - an dieser stelle folgt statt dessen ohne werbeunterbrechung eine nölschalte, weil ich mit eiskalten füssen in der eiskalten küche hocke, eine quarkpackung am bein tragend, die doofen, ihr komplettes winterfell auf einmal verlierenden schnurrbratzen mir das tippen vereiteln, weil fell1 mit ihrem schwerem kopp auf meinem rechten handgelenk trohnt, fell2 mit seinen satten 9 kilo auf meinem unterleib hockend frohsinn verbreitet ( nie kinder dank weggeschnurrter gebärmutter ! ) und die anderen beiden völlig sinnfrei den wassernapf ( randvoll voll ) angreinen. draussen wird sperrmüll zerkaut, natürlich laut bis ins nächste leben und ich hab einen viel zu vollen 2do-zettel, der mir wieder das schreiben ( siehe oben ), das soziale miteinander ( mails beantworten und vollkontakte mit freunden und m. ) und den spass an sich versaut.
noch drei tage ? noch drei monate ? noch dreissig jahre ?

gestern abend hatte ich meinen ersten fressanfall des lebens, es gab chips an alles, immer eine handvoll zwischendurch.
reumütig stand ich dann vor minuten bibbernd auf der waage, erwartete 20 kilo + über nacht ( man ist ja keene fuffzehn mehr ), bekam aber nur ein müdes gähnen und ein alles okay. hömma, das mach ich jetzt immer. stressreduktion durch wahlloses stopfen, und am nächsten morgen kurze reue, absolution auf der waage und gut ist. so funktioniert doch religion auch, und was für die katholiken gut ist, kann in meinem bad auch nicht so falsch sein.

so, ich muss, was auch immer.


Dienstag, 5. April 2005

waaah.

da stehe ich eben göttinen-gleich in meinem paradies, zupfe hier ein wenig und rüttle dort einen zweig, da traue ich meinen grünen daumen augen kaum : blattläuse so fett wie seekühe plumpsen aus der melisse und ich seh grad noch die letzten zwei ameisenbeine das weite gen erdgeschoss suchen. jetzt verbietet mir mein denken ja das töten jeglichen lebens, egal wie viele beine zum rennen gebraucht werden, aber ich meine HALLO ? es ist anfang april, ich erfreue mich am erstem grün und prompt ist mein balkon aufs neue zur mastweide für ameisenkühe umfunktioniert, oder wie jetzt ? ein fall für meine freunde, die katzbiotech'schen.

( schalten sie auch nächste woche wieder ein wenn sie dr. lu sagen hören :
" oh, well, da laufen meine zehn euro-killer auf kurzen, schwarzen beinchen zum nachbarn rüber." )


Montag, 4. April 2005

feel good.



angesteckt von doogfood lief ich heute mit gorillaz feel-good sound im kopf durchs leben, wippte innerlich mit den synapsen, lächelte beseelt und sang mir den refrain ins innere ohr. immer wieder.

( klickt aufs bild, um zum video zu kommen. aber achtung, ohr- und augenwurm ! )


refs.

3 Search request: "roger ebert" dahlmann

( neue gerüchteküche eröffnet ? )


gedanken, so flüchtig wie fliegen.

es war an sich eine luntypische situation. ich, die alte blasphemistin, von der die familie noch heiter schwärmt, ich, die wann auch immer den papst im TV gesehen hat in die runde fragte "und ? ist er schon vom mobil gekippt ?" ich, die ihn für seinen konservativen hang zur verhütungsfreien zone immer verachtet hat, also ich, die samstag abend zu einem spontanen tränenausbruch gut war, als die nachricht durch die sender ging, der papst hätte das zeitliche gesegnet. ich bin erstaunt, wie sehr mich die geschichte berührt hat, sah ich bei seinem wortlosen osterauftritt nicht mehr den bösen pontifex, sondern einen alten mann der nicht mehr konnte, das letzte wort, eine geste noch und dann ?
den sehen wir so nicht mehr wieder, sagte ich noch zu m. der neben mir sass, das war der letzte auftritt.
die tage darauf gingen nicht. die sender standen in einem unerbittlichen wettstreit, bei wem stirbt der papst jetzt live, wer ist in dem moment der angeschaltete, wenn die lichter in den gemächern ausgeknipst werden ? betroffenheit in stereo, harald juhnke stirbt still, leise und ohne entertainment bei berlin, und keiner hatte eine lange meldung frei. dafür hinzugezerrte allerorts, hier ein kapuzinermönch, dort ein kardinal mit kölschem dialekt, jeder konnte plötzlich was zum thema beitragen, jeder, der noch nicht auf dem weg nach rom war.
die fenster der privatgemächer, der volle petersplatz, die gesichter der menschen. ich bin immer noch berührt und das verwirrt mich, getaufte protestantin mit heidnischem altar auf dem balkon. irgendwann hab ich es, und kurz darauf ist er tot. das gefühl, als sähe man einen alten, störrischen elefanten in die knie gehen, kurz vor dem umkippen. er ist noch voller stolz und hat ein langes leben um sich, der elefant. man sieht ihn kippen, kann nichts tun gegen den lauf der dinge und es ist ja auch gut so, wie es ist, trotzdem die traurigkeit und das hinsehen.

ich erstaune mich immer wieder, und als ich gestern mittag zu m. sage, komm, wir setzen uns in den wagen und fahren auch nach rom, da meinte ich das genau so. ich bin nicht gläubig, ich wollte mich nicht in die reihe der ciao-sager stellen, aber ich hätte gern die situation für mich aufgeschnappt, wäre gern ein wenig näher rangegangen um zu gucken, ohne kameras und ohne künstlich betroffene news-sprecher. warum man es dann doch nicht tut ? die verpflichtungen, die woche und der gedanke "aber ich bin doch gar nicht gläubig" vielleicht.

und sonst ?

das leben ist schön. um mich herum verliebt sich mein unverliebtes umfeld ineinander, ich bekomme betont blumige mails, sehe bestimmte menschen bestimmt die nächsten vier jahre nicht mehr und die fetteste hummel des viertels bespringt grad meinen blühenden ranunkel von der seite.
spring-time.
ich habe das glück, auf meinem balkon zu liegen, die zeit zu haben, wireless sein, kontaktet und mit musik besprengt, kaffee bestückt und mit ein paar neuen sommersprossen bedacht, während die fellchen laut schnurrend den soundteppich geben.
bestimmt habe ich um die fünf dinge vergessen, die ich bis zwölf machen müsste, aber in diesem moment interessiert mich das genau so wenig, wie den lang ersehnten arzttermin bei meiner mir heiligen orthopädin. und was soll ich sagen ? ich bin schmerzfrei, wie in so vielen dingen, und somit kann ich nun auch diesen schwänzen und die zehn euro in ein paar neue flipflops investieren.
gibt es schon welche mit dem papst drauf ?


Freitag, 1. April 2005

ivar's kinder.

ich biete wohnraum für ca. 480 babys.
nein, kein scherz, ich habs lebend als beweis im wahrsten sinne des wortes vorliegen.
auf meinem balkon steht seit jahren, und das war anfangs nur als notlösung gedacht, ein altes IVAR regal. die IKEA-jünger unter euch werden jetzt weise mit dem kopf wackeln, und denken "aaah ja, IVAR."
mein IVAR ist mittlerweile durch einige farbphasen mit mir gegangen, und durch dick und dünn. er begann seine karriere als klamottenregal in meinen zwanziger-anfängen und wurde sofort schwarz gestrichen. okay, es wurde zu meinem ärger nicht richtig schwarz, eher so uncool-dunkel, aber das musste auch gehen. an ihm hingen nietengürtel wie schlangenlederimitate, jeanshosen wie latexoberteile, und auch ein stofftier stand beizeiten oben auf, kowalski hieß es und es war eigentlich ein ein er, und er war ein hund. kowalski.
in späteren jahren stand IVAR in sämtlichen räumen, wurde erst rot, dann blau, war quasi ein möbelspringer, und die arbeitsagentur macht aus diesem begriff sicherlich bald ein berufsbild. geschenkt.
in meinen anfängen der dreissiger hielt IVAR dann als wackeligster küchenschrank der geschichte der frisch-getrennt-erstwohnungen her. er wackelte dramatisch bei jeder uBahn die vor meinem haus vorbeirauschte, und mit ihm wackelte lustig und laut mein gesamtes hab und gut, also vier teller, acht gläser, zwei müslischalen ( mein ex mochte scheinbar kein müsli, ich allerdings auch nicht ) wahllos geschnapptes besteck und der alte kaffeebecher aus alten tagen, auf dem mein name trohnte, und den ich aus diesem grunde nie wegreduzieren, verschenken oder jemand anderem als kaffeebecher andrehen konnte. so heisse nun mal nur ich, und sollte ich jemals eine andere mit diesem namen antreffen, ich werde sofort ihre freundin und schenke ihr diesen echt hässlichen kaffeebecher, den ich seinerzeit von einem chef bekam.
als ich dann hermann, meinen gigantisch alten und gigantisch massiven wohnzimmerschrank aus irgendeiner jahrhundertwende bekam, stellte ich den wackligen und immer noch blauen IVAR auf den balkon, räumte hermann mit meinem hab und gut voll, und stellte auf IVAR sämtliche kräuter, alte blumenerde und diverse terracottapötte, selbstgesammelte samen nebst zeus, meinen einstandsolivenbaum aus griechenland. das alles wohnte jetzt in und auf IVAR dem blauen, alle waren wieder zufrieden, jeder hatte seinen festen platz.

was ich zu diesem zeitpunkt gänzlich vergessen hatte : ivar hatte noch eine höhere bestimmung, ivar wollte kinder.
ich oute mich mal eben, damit ich hier weiterkomme : ich war hobbythek-jüngerin.
und bevor sich jetzt meine geschätzten männlichen mitleser angeekelt abwenden, "iiiih" schreien und an die sagenumwogene gleitcreme denken ( ja, der abend, als sie jean pütz den saft abgedreht haben, bevor er weiterreden konnte ) und an total natürlich behaarte körperstellen und selbstgemachtes shampoo aus kartoffelabfällen : nein. so eine nicht.

ich gebe sehr wohl zu, dass ich mir das alles immer mit hellem interesse angeschaut habe, aber ich kam nie auch nur ansatzweise in versuchung, mir einen bausatz aus rohasche und klebrigen ölen zuzulegen, nur um nach 6 tagen arbeit ein kleines fläschchen shampoo in den händen zu halten, mit dem ich dann auch den teppich reinigen und die sitze im auto abreiben konnte.
ich habe in der küche selber käse gerollt, ja, ich habe auch frischen und mächtig drehenden joghurt gemacht und meine lichtdusche gegen den lichtmangel im winter wurde ebenfalls nach der hobbythek-anleitung gebaut, ja, aber für den rest gab es damals die trendmarke "body shop", da konnte man sich guten gewissens eindecken, und gerochen hat es auch noch lecker.
und jetzt komm ich mal auf einen punkt : als ich vor ca. vier jahren neben IVAR auf meinem alten balkon rumsass, die füsse in einer wasserwanne baumelnd, einen eiskaffee in der linken, ein buch in der rechten hand, und über düsseldorf eine schwere wärme waberte, da bemerkte ich eine gewisse unruhe neben mir. ich dachte noch "jessus, die ist aber fleissig bei dem wetter, die biene", und ahnte nicht, was da vor sich ging, centimeter neben meinen hirn in dem noch hobbythek-informationen von damals schlummerten. irgendwann ging mir diese betriebsame hektik auf einen nerv, ich gähnte von meinem burggipfel über die stadt und schaute nach dem rechten, also nach rechts. und da sah ich, was dieser brummer dort geschaffen hatte.
menschen mit ikea-regalen werden wissen, dass diese total praktisch verstellbar sind, und zu diesem zwecke ganz viele kleine löcher an den seiten aufweisen, in die man kleine metallstifte stecken kann, auf die dann die regalbretter zur ruhe kommen. pro seite und regalecke sind in meinem regal ca. 60 löcher, macht insgesamt 120 für jedes regalbein, macht summa summ 480 löcher für mein blaues IVAR-regal. und in eben diese, ich schätze mal es waren so um die 8, in diese hatte dieser lütte brummer was reingestopft und dann fest verklebt.
als in bio durchgenommen wurde, wie viele baby-bienchen eine biene auf einmal bekommen kann, da war ich wohl auf dem schulklo heimlich eine rauchen, aber es gab nur zweikommafünf möglichkeiten:
entweder lagen in meinen regallöchern nun kleine baby-bienen mit verpflegungspaket, oder bestes propolis, oder beerdigte drohnen. möglich war alles. ich konnte aber nicht gucken, weil die löcher pedantisch mit was grauem zugekorkt waren, quasi weggetuppert und abgeschlossen.
diese prozedur ging über tage so, es war ein reges treiben auf meinem balkon, und ich, die sich über nichts mehr wunderte im vieren stock über düsseldorf, an der A46, am park, ich hatte ja auch schon oliven gezüchtet und tomaten geerntet, chamäleoneier gebrütet und frösche über winter im kühlschrank gehabt, warum also nicht auch bienen.

was auch immer am ende herauskam, ich habs leider verpasst, am arbeitenden menschen an sich rauscht ja nicht nur das leben vorbei, sondern auch die brut des IVAR-regals.
aber jedes jahr aufs neue kamen die pelzigen weiber, stopften brummend die löcher, ich lächelte beschwingt und fühlte mich ein bißchen schwanger mit denen, und gut war.
ich hatte ja die pütz’sche information im kopf nebst bauanleitung :
nehmen sie holz, bohren sie mit der bohrmaschine löcher hinein und legen sie das in den garten oder hängen sie es an ihre häuserwand, die wildbienen brauchen brutplätze, die zeiten sind schlecht und aus beton.

und als ich eben in der sonne auf dem balkon sass, die fellchen ihre ersten fetten fliegen zum frühling fingen und die welt auch sonst recht friedlich schien, da kam wieder eine. sie war pelzig, dunkel und hatte einen roten hintern. und sie schlüpfte laut brummend in eins der 480 IVAR'schen löcher und fing an zu zimmern.


Donnerstag, 31. März 2005

fettes brot- hamburg - morgen 01.april

sie sagen, es wäre kein aprilscherz.
die fetten brote wollen morgen früh um 7:00 uhr am hamburger hauptbahnhof einen spontan-gig spielen. 30 minuten hip-hop zum frühstück !

würde ich nicht verdammte 400 kilometer entfernt meinen kaffee trinken, ich würd hingehen.
also hin, mitsingen, photos machen, allen zeigen. das schafft ihr auch vor der arbeit.
ich will im bilde sein, wenn ich schon nicht mit im bild sein kann.


4tel.fundstücke mit sonne

wahr.sagen



recht.sprechen



moby, oder sauer macht auch nicht lustig.

was nützt dem menschen der beste vorsatz, wenn er die technik nicht bedenkt ?
kaum hatte ich zu hause alles unter sonne und dub gesetzt, bekam ich breitseite von meinem mp3player, der mir die stunde weg zur höhle des löwen fitness versüssen sollte. proppenvoll war er, proppenvoll mit slipknot, marilyn manson, bauhaus, ein bißchen max herre ( wie kam der denn dazwischen? ), eine messerspitze patty smith und eine satte ladung pj harvey. ach ja, ein stück nick cave schwamm auch noch in der suppe, seis drum.
renitent und diszipliniert wie ich nun mal bin hahahaha, riss ich mir nicht die stöpsel aus den ohren, sondern wippte die stunde durchgehend mit den zehen in den fast sommerlichen schuhen, schmiedete lecker dustere texte und zauberte eine wolke vor die sonne, einfach so.
hach.
ich setzte sozusagen alles auf die letzte karte, aufs studio. dort brüllt einem beim öffnen der alten stahltür zwar nicht direkt scooter ein "wiiiiickeeeeeed" ins ohr, aber eine launige mischung der top 1000 sorgt schon mal für spontan entwickeltes ohrschmalz als pfropfen gegen feature-sound. ich öffnete die tür in dem moment, wo ich den player ins off drückte, und was dröhnt mir entgegen ? moby.
nicht falsch verstehen, ich liebe moby, aber ich wollte doch frohsinn, happiness und generell etwas mehr sonne beim schwitzen - doch da hatte ich die rechnung ohne meinen trainer t. gemacht, der sich genau an diesem mittwoch nachmittag, wo ich auf sommerzeit umstellen wollte, seine gesamten zwei stunden jahresdepression nahm und durchgängig alte moby-sachen dudelte, dabei seufzend in sein zitronenwasser starrte und auch sonst ohne schwitzflecken den tag verbrachte. trainer t. hatte quasi seine tage, und ich das nachsehen. moby also.

nach 45 minuten war ich so wacker schwermütig wie meine oberkörpermuskulatur, den rest musste ich ja schonen, das lahme bein und so. auf der rückfahrt hielt ich durch und die ohrstöpsel in der tasche. kaum zu hause angekommen mein gegengift, die italienische sangesdroge, pavarotti musste her und alles wieder richten.

den kochwein kippend in der küche zu stehen, das viertel mit luciano zu fluten und dabei wild mit olivenöl um sich schwenken und laut

"Che gelida manina
Se la lasci riscaldar.
Cercar che giova?
Al buio non si trova.
Ma per fortuna
è una notte di luna,
e qui la luna
l'abbiamo vicinaaaaaaaa."


mitzusingen: unbezahlbar.