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Donnerstag, 3. August 2006
reisenotizen, 4. seite.
Montag, 12. Juni 06
Ile d’Oleron
Sonne, 28 °C
„Gegrilltes Mensch in Salzkruste!“
Die Tatsache, dass wir uns auf der Terrasse unseres Trailers sitzend (zerstochen, völlig zerstochen, aber das nur nebenbei) warmes Baguette einverleiben und dabei köstliche frischer Seewind vom Meer nebenan wieder Luft zum atmen bringt, entschuldigt für diese lähmende Hitze gestern. Wie gesagt, wir befinden uns einen weiteren Tag in der Verlängerung, fahren gleich zum Surfstrand, verbringen dort den Vormittag, gehen Fisch kaufen, heute Abend spielt Italien … einlullende Gleichmäßigkeiten, Seelchen baumelt im wild im Nordwind, der Bikini beisst sich farblich mit meinem Strandlaken. Herrlich, so könnte ich jeden Tag in Düsseldorf.
Nur nicht dran denken.
Dafür Tagesmantra, so lang und oft wie geht:
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Ich kann ihn mir vorstellen, diesen Moment, wo ihn irgendwer das erste mal laut und beseelt aus sich herausrief!
-
Gefühlte 400 Wellen, eine ¾ Flasche Bordeaux Superieur und 700 Gramm Fisch später versuchen wir angestrengt, uns von unserem Trailer und diesem sehr friedlichen Platz loszueisen.
Morgen also wieder alles rein in Auto, und weiter geht’s?! Tatsächlich?! Sollte ich es dieses Leben vielleicht doch noch mal schaffen, spanischen Boden zu erreichen und zu betreten?
Übrigens, für alle lieben daheim: Sollte ich morgen unversehens absaufen, untergehen oder von einem Riesenmoskito vertilgt werden, hier einer für die Nachwelt, der mir jetzt Ansatzweise glühend peinlich ist:
M. und ich haben heute voreinander im Atlantik stehend gepinkelt!
Wir trugen dabei zwar noch jeweils unsere Badesachen, aber ich würde trotzdem behaupten, ich bin erfolgreich ausgewildert, auch wenn es aus einer Notlage heraus entstand. („Ich muss mal. – „Ich auch.“- „Komm, wir gehn ins Wasser.“)
Das nur fürs Protokoll und ohne Photo.
21h50, Sonnenuntergang. Die Seite im Moleskine ist voll, und pro Tag ist nun mal nur eine Seite vorgesehen, passiere was da will. Basta. Die Mücken kommen, ich gehe. Gute Nacht Insel, die letzte Nacht.
( eine Teilstrecke der "La Route des Huitres", die Austernstrasse. Quasi der Strich der Austernknacker, man fährt mit dem Auto vor und bezahlt für orales Vergnügen bar.)
Ile d’Oleron
Sonne, 28 °C
„Gegrilltes Mensch in Salzkruste!“
Die Tatsache, dass wir uns auf der Terrasse unseres Trailers sitzend (zerstochen, völlig zerstochen, aber das nur nebenbei) warmes Baguette einverleiben und dabei köstliche frischer Seewind vom Meer nebenan wieder Luft zum atmen bringt, entschuldigt für diese lähmende Hitze gestern. Wie gesagt, wir befinden uns einen weiteren Tag in der Verlängerung, fahren gleich zum Surfstrand, verbringen dort den Vormittag, gehen Fisch kaufen, heute Abend spielt Italien … einlullende Gleichmäßigkeiten, Seelchen baumelt im wild im Nordwind, der Bikini beisst sich farblich mit meinem Strandlaken. Herrlich, so könnte ich jeden Tag in Düsseldorf.
Nur nicht dran denken.
Dafür Tagesmantra, so lang und oft wie geht:
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Wie Gott in Frankreich.
Ich kann ihn mir vorstellen, diesen Moment, wo ihn irgendwer das erste mal laut und beseelt aus sich herausrief!
-
Gefühlte 400 Wellen, eine ¾ Flasche Bordeaux Superieur und 700 Gramm Fisch später versuchen wir angestrengt, uns von unserem Trailer und diesem sehr friedlichen Platz loszueisen.
Morgen also wieder alles rein in Auto, und weiter geht’s?! Tatsächlich?! Sollte ich es dieses Leben vielleicht doch noch mal schaffen, spanischen Boden zu erreichen und zu betreten?
Übrigens, für alle lieben daheim: Sollte ich morgen unversehens absaufen, untergehen oder von einem Riesenmoskito vertilgt werden, hier einer für die Nachwelt, der mir jetzt Ansatzweise glühend peinlich ist:
M. und ich haben heute voreinander im Atlantik stehend gepinkelt!
Wir trugen dabei zwar noch jeweils unsere Badesachen, aber ich würde trotzdem behaupten, ich bin erfolgreich ausgewildert, auch wenn es aus einer Notlage heraus entstand. („Ich muss mal. – „Ich auch.“- „Komm, wir gehn ins Wasser.“)
Das nur fürs Protokoll und ohne Photo.
21h50, Sonnenuntergang. Die Seite im Moleskine ist voll, und pro Tag ist nun mal nur eine Seite vorgesehen, passiere was da will. Basta. Die Mücken kommen, ich gehe. Gute Nacht Insel, die letzte Nacht.
( eine Teilstrecke der "La Route des Huitres", die Austernstrasse. Quasi der Strich der Austernknacker, man fährt mit dem Auto vor und bezahlt für orales Vergnügen bar.)
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