Mittwoch, 12. April 2006


auf dem weg nach hause bricht die sonne durch. ich setze mich auf eine angewärmte mauerruine mitten im viertel und fühle mich ganzkörperwund. dicke wolken wie nordseehimmel, ein gebeutelter rabe hüpft an mir vorüber, senkt seinen kopf und trinkt aus dem strassenpflaster, senkt den kopf, säuft, hebt den kopf, schluckt. ein auto kommt näher, er spürt die vibration, reagiert und hüpft zurück in meine richtung. ich sehe sein zerfetztes gefieder, seine kläglichen versuche sich in die luft zu hieven, zu fliegen.
ein tiefer griff in meine tüte, ein kanten frisches olivenbrot, bleib sitzen, warte, zwitschere ich in seine richtung. er legt den kopf schief, kneift die augen zusammen als die sonne erneut durch die nordseewolken bricht und hüpft zum zerkrümelten brot.
eine ganzkörperwunde seele, ein flugunfähiger rabe und ein stück brot. tolles dreigespann, so nach vier auf einer roten mauer.


lufthafen um mitternacht...



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