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Montag, 16. August 2004
samstags in düsseldorf, oder platten hören auf breit-cord
"den kenn ich noch von früher", sag ich zu m., rechne nach, starre derweil den aufleger an und knautsche braunen cord-bezug zwischen den fingern.
und als ich bei "das ist so um die zwanzig jahre her" ankomme, fühle ich mich reif für vital-kapseln und kukident, lasse verschreckt einen flipflop vom fuss fallen.
es ist samstag, früher nachmittag. die sonne scheint durch die schaufensterscheibe, die musik plätschert aus den boxen, m. wippt und ganz tief in mir drin wird die
zynikerin wach- wie immer, wenn mein hirn auslauf bekommt. wir sitzen entspannt auf breitem cord,kollektives chillen konzentriertes gucken bei sorgfältig aufgelegtem in der wertanlage
"ich komm noch drauf, die hatten einen französischen namen, glaub' ich" ließ ich nicht locker. ist mir doch egal, ob ich die halbe nacht nach dem namen einer muppet-figur suche, oder bei den deeeeep-soul-jazzigem-stream-funk-an-lounge-beats- klängen meine jugend-archive nach bandnamen durchforste.
beides geht meist in die oft zitierte hose, weil namen und ich selten miteinander können. aber nun war es ehrgeiz der mich festhielt, was hatte ich sonst auch zu tun?
eine neue platte.
"das ist die musik aus drei haselnüsse für aschenbrödel brüllte m. mir begeistert ins ohr.
mein hirn rief grad im unterbewußtsein-archiv an. ich hatte somit pause und konnte mich ganz den anderen neun zuhörern widmen.
sie sassen in einer reihe wie aufgefädelt. alles jungs, bis auf eine japanerin. alle in sandalen. sie hatten die hände am kinn oder mittig im gesicht, guckten konzentriert auf ihre fussbehaarung, prüfend. die japanerin sass kerzengerade und starrte den aufleger an.
wenn eine neue platte die sphäre verlagerte, verlagerten sie ihre beine, nippten am kaffee, die japanerin blinzelte.
sie sahen aus wie franzosen, rauchten filterlos oder slim und hatten keine socken an, ringe unter den augen, bartschatten, und ganz sicher fussgerollten feta zu hause im kühlschrank.
bei den klängen des aschenbrödel-märchens kämpfte sich ein kleiner lachkrampf aus meinem inneren hoch, krallte sich in der speiseröhre fest, dachte nicht daran, kampflos wieder in nach unten zu gehen, ohne wenigstens einen kalauer an den mann, an m. zu bringen.
"hi, ich bin bob!" brachte der lachkrampf gerade noch hervor, die Fight Club-DVD in der hand.
"das ist ja wie in einer selbsthilfegruppe mit musik" brachte ich es vorsichtig und entschärft an meinen nebenmann, an m., der verzückt neben mir sass und bei meinem ausser-haus-zynismus oft ironie-resistent wird. er jedoch grinste mich nur milde an und fleezte sich in der sonne.
es folgte die nächste platte, die mich akustisch an yoko-ono erinnerte, und ich schielte zu der japanerin. diese aber war kerzengerade eingenickt, die düsseldorfer sommer-sonne macht träge, auch wenn es aus den boxen schreit.
mein unterbewußtsein-archiv meldete negativ, während der ventilator die korrekte frisur des auflegers in unruhe versetzte.
er sah genau so aus wie vor zwanzig jahren, nur hatte er damals nicht diesen tragischen zug um den mund. pollunder und korrekter kurzhaarschnitt an jeans.
ernster und aufmerksamer gesichtsausdruck. stefan s. von ---------------
in düsseldorf kann man als bekannter elektro-musiker in ruhe seine platten auflegen, während die sonne mit der schaufensterscheibe natur-gobos an die wand wirft.
und während die ernst dreinschauenden statt socken ihre spiegelreflexkameras zücken, um diese spontane begebenheit von allen seiten abzulichten, da fiel es mir wieder ein. licht & blindheit. ewig her, deswegen link-los.
ich prostete dem archiv-gott mit cola zu, legte die zynikerin wieder schlafen, und stolperte hinter m. aus dem laden, platten- und wunschlos in den sonnenschein.
und als ich bei "das ist so um die zwanzig jahre her" ankomme, fühle ich mich reif für vital-kapseln und kukident, lasse verschreckt einen flipflop vom fuss fallen.
es ist samstag, früher nachmittag. die sonne scheint durch die schaufensterscheibe, die musik plätschert aus den boxen, m. wippt und ganz tief in mir drin wird die
zynikerin wach- wie immer, wenn mein hirn auslauf bekommt. wir sitzen entspannt auf breitem cord,
"ich komm noch drauf, die hatten einen französischen namen, glaub' ich" ließ ich nicht locker. ist mir doch egal, ob ich die halbe nacht nach dem namen einer muppet-figur suche, oder bei den deeeeep-soul-jazzigem-stream-funk-an-lounge-beats- klängen meine jugend-archive nach bandnamen durchforste.
beides geht meist in die oft zitierte hose, weil namen und ich selten miteinander können. aber nun war es ehrgeiz der mich festhielt, was hatte ich sonst auch zu tun?
eine neue platte.
"das ist die musik aus drei haselnüsse für aschenbrödel brüllte m. mir begeistert ins ohr.
mein hirn rief grad im unterbewußtsein-archiv an. ich hatte somit pause und konnte mich ganz den anderen neun zuhörern widmen.
sie sassen in einer reihe wie aufgefädelt. alles jungs, bis auf eine japanerin. alle in sandalen. sie hatten die hände am kinn oder mittig im gesicht, guckten konzentriert auf ihre fussbehaarung, prüfend. die japanerin sass kerzengerade und starrte den aufleger an.
wenn eine neue platte die sphäre verlagerte, verlagerten sie ihre beine, nippten am kaffee, die japanerin blinzelte.
sie sahen aus wie franzosen, rauchten filterlos oder slim und hatten keine socken an, ringe unter den augen, bartschatten, und ganz sicher fussgerollten feta zu hause im kühlschrank.
bei den klängen des aschenbrödel-märchens kämpfte sich ein kleiner lachkrampf aus meinem inneren hoch, krallte sich in der speiseröhre fest, dachte nicht daran, kampflos wieder in nach unten zu gehen, ohne wenigstens einen kalauer an den mann, an m. zu bringen.
"hi, ich bin bob!" brachte der lachkrampf gerade noch hervor, die Fight Club-DVD in der hand.
"das ist ja wie in einer selbsthilfegruppe mit musik" brachte ich es vorsichtig und entschärft an meinen nebenmann, an m., der verzückt neben mir sass und bei meinem ausser-haus-zynismus oft ironie-resistent wird. er jedoch grinste mich nur milde an und fleezte sich in der sonne.
es folgte die nächste platte, die mich akustisch an yoko-ono erinnerte, und ich schielte zu der japanerin. diese aber war kerzengerade eingenickt, die düsseldorfer sommer-sonne macht träge, auch wenn es aus den boxen schreit.
mein unterbewußtsein-archiv meldete negativ, während der ventilator die korrekte frisur des auflegers in unruhe versetzte.
er sah genau so aus wie vor zwanzig jahren, nur hatte er damals nicht diesen tragischen zug um den mund. pollunder und korrekter kurzhaarschnitt an jeans.
ernster und aufmerksamer gesichtsausdruck. stefan s. von ---------------
in düsseldorf kann man als bekannter elektro-musiker in ruhe seine platten auflegen, während die sonne mit der schaufensterscheibe natur-gobos an die wand wirft.
und während die ernst dreinschauenden statt socken ihre spiegelreflexkameras zücken, um diese spontane begebenheit von allen seiten abzulichten, da fiel es mir wieder ein. licht & blindheit. ewig her, deswegen link-los.
ich prostete dem archiv-gott mit cola zu, legte die zynikerin wieder schlafen, und stolperte hinter m. aus dem laden, platten- und wunschlos in den sonnenschein.
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