Freitag, 12. Januar 2007
Viele Wege führen nach Köln-Gremberghoven
Es gibt ja so Tage von Fehlentscheidungen, die man ganz leger unter 'Murphys Law' abbuchen kann. Meiner heute fing mit einem herzhaften Biss in ein Käsebrot an, welches kurz vor seinem Ende sogar noch die U-Bahnhaltestelle Schlesische Strasse sah, weil da musste ich nach einem Blick ins weltweite W ganz dringend hin, und das Käsebrot somit halt mit.
Atemlos mit flatterndem Schal (aber Stulle im Bauch) gerade noch die U-Bahn gen Bahnhof bekommen, um dort auf meinen nächsten Gegner vor 9 am Morgen zu treffen, auch bekannt als moderner Fahrkartenautomat.
'Scheiße', sage ich zur Begrüßung, und sofort habe ich einen der Bahnbediensteten an meiner Seite.
'Kannisch ihnen helfen, Froillein?'
Froillein, denke ich, ich fass es ja nicht, aber keine Zeit zur Aufklärungsarbeit am 'Männlein', mein RE donnert in 6 Minuten auf Gleis 16 ein, und bis dahin muss ich die Fahrkartenaufgabe gelöst haben.
Mit dem Finger auf den 4-stelligen Haltestellencodes finde ich dankbar unter K Köln, und sogar die entsprechende Haltestelle.
2069 tippe ich ein, und Männlein so ' Dat machen se ja rischtich into-iev.'
'InTUITIV wie ich bin, hab ich sogar Geld zur Hand', ich zu ihm, aber er kontert mit einem 'Der nimmt aba nur kleine Scheine, also höxtenz nen Zehner.'
'Neee, ne?'.
'Momäntschen, dat hamma gleich. Manni, haste mal zwo Zehner für die Dame hier?'
Noch 3 Minuten, die Dame bekommt akuten Stress.
Manni kann, ich stopfe dem Automaten einen Zehner in den Schlitz und dann Manni:
'Ham se ne Bahn-Kacht?'
'Ja, wieso?'
Schwerwiegender Ausnahmefehler, weil Bediensteter 1 jetzt flink wie ein Wiesel auf den Knopf C wie Korrektur klickt und alles liebevoll eingegebene einfach so erlöscht.
BITTE MACHEN SIE EINE EINGABE
Noch 2 Minuten. Ich:
'Ohmeingottdaswarechtnicht- - - gut!"
'Jetzt noch mal von vorn. Geben se mal die Nummer Ihrer Bahn-Kacht ein,mmh, wat hamse, fuffzich?'
'Nein, 25, und ist diese 20-stellige Nummer etwa DIE Nummer, die ich eingeben soll?'
'Jenau!', alle beide.
Ich tippe wie irre, erst die Nummer meiner Bahn-Card, dann muss ich drei mal die Karte rein und raus, dann Fahrtzielnummer, 2069, zack, dann Startbahnhof, 1095, zack, Gerät spuckt Fahrkarte aus, ich hole tief Luft, um endlich zu Gleis 16 zu rennen, da meint Manni
'....nit so schnell, sie müssen noch bestätijen, dat sie die Punkte wolln, hier eintippen.'
Ich haue fast die gesamte Hand auf Taste 1 für JA sage artig Danke und renne drei Stricher mit Kaffee um, auf meinem einsamen Marathon zu Gleis 16, am hinteren Ende des Bahnhofs.
Ich habe den Zug bekommen, ich liebe Zugfahren generell und ganz unverblümt, ich liebe den zarten Moment des Gefühls, auf Reisen zu sein.
Ich habe gerade einmal drei Seiten gelesen, da ist schon der Dom in Sicht, aussteigen, Anschlusszug suchen. Das entsprechende Gleis ist natürlich wieder am anderen Ende des Bahnhofs, und ich, leider immer noch Adrenalin im Blut und in dem Gedanken, ich sei zu spät, komme die Treppe hinauf, sehe einen Zug dort stehen der meiner sein könnte, eigentlich müsste, und renne hinein.
Als ich sitze, merke ich, dass ich sieben Minuten zu früh in einem Zug sitze, mein eigentlicher Anschlusszug ist also nich nicht einmal in den Bahnhof eingefahren, da fahre ich schon wieder hinaus.
Der einzige Mensch im Abteil ist knapp 103, und nickt auf all meine Fragen aufmunternd und zahnlos.
'Nächster Halt Business Park, Ausstieg in Fahrtrichtung links' ertönt es da.
Super, da ist das Hotel, denke ich, und wundere mich leider überhaupt nicht über die Tatsache, dass der Zug nicht wie geplant 8 Minuten, sondern nur 3 brauchte, knapp.
Hätte ich mal machen sollen, dann hätte ich mich auch nicht so wundern müssen, dass ich nicht wie geplant direkt neben dem Hotel aussteige, sondern selbiges quasi am Horizont mehr so an Form und Farbe gerade noch erkennen kann.
'Scheisse!'.
Ich nahm es quasi gelassen und ging los. Einmal über eine Brücke, einmal eine ganz lange Strasse runter, Industriepark-Charme, keine Mensch auf weiter Strecke. Dem Hotel kam ich nur zögernd näher, und wenn die Strasse, auf der ich lief am Ende nicht nach rechts weiterführte, dann müsste ich unter Umständen die ganze Strecke zurück und noch mehr.
Endlich, zwei Menschen in einem Bus.
'Tach, macht die Strasse da hinten nach rechts einen Knick, so dass ich zu diesem Hotel da komme?'
'Nee, junge Frau, da ist Sackgasse, dat steht aber nirjenzwo hier.'
'Scheisse!!'
Ich gehe ein paar Meter zurück, ein rascher Blick auf die Uhr sagt, dass ich noch elf Minuten habe, bis die Fortbildung beginnt, also ein kurzer Anruf nach oben, Himmel hilf, ich brauche einen Wink.
Der Wink kam prompt und als "Fläche provisionsfrei zu vermieten" daher, eine Lücke zwischen den Hallen, Brachland.
Ich stapfte ein paar hundert Meter durch Schlamm und Glitsch, nur um vor der nächsten Front Hallen zu stehen, hinter denen die ersehnte Strasse ist, auf der eben erwähntes Hotel steht. Kurzer Blick in alle Richtungen, und rauf auf den Zaun, kurze Strangulation mit Tasche, dann Tasche einfach schon mal vorgeworfen, was eine ganz böse Idee ist, kommt man am Ende selber nicht über die Hürde. Ich kam, Göttin sei Dank, und mich hat auch nur eine eine komplette Büroetage einer Speditionsfirma dabei beobachtet.
Noch vier Minuten, also die Strasse entlang gerannt, die Info-Dame mit einem zu lauten 'Moin-na-wie-gehts-heute?' von meinem Schlammstiefeln abgelenkt, rein in den Aufzug und rein in die rettende Toilette.
Drei Minuten lang die Stiefel mit Klopapier entschlammt, Frisur gerichtet, Hände gewaschen und Lippen nachgezogen, und auf die Sekunde genau in den Schulungsraum.
Das ist 1a Lu'sches Timing, das macht auch Murphys Law nicht nieder, nicht.
Atemlos mit flatterndem Schal (aber Stulle im Bauch) gerade noch die U-Bahn gen Bahnhof bekommen, um dort auf meinen nächsten Gegner vor 9 am Morgen zu treffen, auch bekannt als moderner Fahrkartenautomat.
'Scheiße', sage ich zur Begrüßung, und sofort habe ich einen der Bahnbediensteten an meiner Seite.
'Kannisch ihnen helfen, Froillein?'
Froillein, denke ich, ich fass es ja nicht, aber keine Zeit zur Aufklärungsarbeit am 'Männlein', mein RE donnert in 6 Minuten auf Gleis 16 ein, und bis dahin muss ich die Fahrkartenaufgabe gelöst haben.
Mit dem Finger auf den 4-stelligen Haltestellencodes finde ich dankbar unter K Köln, und sogar die entsprechende Haltestelle.
2069 tippe ich ein, und Männlein so ' Dat machen se ja rischtich into-iev.'
'InTUITIV wie ich bin, hab ich sogar Geld zur Hand', ich zu ihm, aber er kontert mit einem 'Der nimmt aba nur kleine Scheine, also höxtenz nen Zehner.'
'Neee, ne?'.
'Momäntschen, dat hamma gleich. Manni, haste mal zwo Zehner für die Dame hier?'
Noch 3 Minuten, die Dame bekommt akuten Stress.
Manni kann, ich stopfe dem Automaten einen Zehner in den Schlitz und dann Manni:
'Ham se ne Bahn-Kacht?'
'Ja, wieso?'
Schwerwiegender Ausnahmefehler, weil Bediensteter 1 jetzt flink wie ein Wiesel auf den Knopf C wie Korrektur klickt und alles liebevoll eingegebene einfach so erlöscht.
BITTE MACHEN SIE EINE EINGABE
Noch 2 Minuten. Ich:
'Ohmeingottdaswarechtnicht- - - gut!"
'Jetzt noch mal von vorn. Geben se mal die Nummer Ihrer Bahn-Kacht ein,mmh, wat hamse, fuffzich?'
'Nein, 25, und ist diese 20-stellige Nummer etwa DIE Nummer, die ich eingeben soll?'
'Jenau!', alle beide.
Ich tippe wie irre, erst die Nummer meiner Bahn-Card, dann muss ich drei mal die Karte rein und raus, dann Fahrtzielnummer, 2069, zack, dann Startbahnhof, 1095, zack, Gerät spuckt Fahrkarte aus, ich hole tief Luft, um endlich zu Gleis 16 zu rennen, da meint Manni
'....nit so schnell, sie müssen noch bestätijen, dat sie die Punkte wolln, hier eintippen.'
Ich haue fast die gesamte Hand auf Taste 1 für JA sage artig Danke und renne drei Stricher mit Kaffee um, auf meinem einsamen Marathon zu Gleis 16, am hinteren Ende des Bahnhofs.
Ich habe den Zug bekommen, ich liebe Zugfahren generell und ganz unverblümt, ich liebe den zarten Moment des Gefühls, auf Reisen zu sein.
Ich habe gerade einmal drei Seiten gelesen, da ist schon der Dom in Sicht, aussteigen, Anschlusszug suchen. Das entsprechende Gleis ist natürlich wieder am anderen Ende des Bahnhofs, und ich, leider immer noch Adrenalin im Blut und in dem Gedanken, ich sei zu spät, komme die Treppe hinauf, sehe einen Zug dort stehen der meiner sein könnte, eigentlich müsste, und renne hinein.
Als ich sitze, merke ich, dass ich sieben Minuten zu früh in einem Zug sitze, mein eigentlicher Anschlusszug ist also nich nicht einmal in den Bahnhof eingefahren, da fahre ich schon wieder hinaus.
Der einzige Mensch im Abteil ist knapp 103, und nickt auf all meine Fragen aufmunternd und zahnlos.
'Nächster Halt Business Park, Ausstieg in Fahrtrichtung links' ertönt es da.
Super, da ist das Hotel, denke ich, und wundere mich leider überhaupt nicht über die Tatsache, dass der Zug nicht wie geplant 8 Minuten, sondern nur 3 brauchte, knapp.
Hätte ich mal machen sollen, dann hätte ich mich auch nicht so wundern müssen, dass ich nicht wie geplant direkt neben dem Hotel aussteige, sondern selbiges quasi am Horizont mehr so an Form und Farbe gerade noch erkennen kann.
'Scheisse!'.
Ich nahm es quasi gelassen und ging los. Einmal über eine Brücke, einmal eine ganz lange Strasse runter, Industriepark-Charme, keine Mensch auf weiter Strecke. Dem Hotel kam ich nur zögernd näher, und wenn die Strasse, auf der ich lief am Ende nicht nach rechts weiterführte, dann müsste ich unter Umständen die ganze Strecke zurück und noch mehr.
Endlich, zwei Menschen in einem Bus.
'Tach, macht die Strasse da hinten nach rechts einen Knick, so dass ich zu diesem Hotel da komme?'
'Nee, junge Frau, da ist Sackgasse, dat steht aber nirjenzwo hier.'
'Scheisse!!'
Ich gehe ein paar Meter zurück, ein rascher Blick auf die Uhr sagt, dass ich noch elf Minuten habe, bis die Fortbildung beginnt, also ein kurzer Anruf nach oben, Himmel hilf, ich brauche einen Wink.
Der Wink kam prompt und als "Fläche provisionsfrei zu vermieten" daher, eine Lücke zwischen den Hallen, Brachland.
Ich stapfte ein paar hundert Meter durch Schlamm und Glitsch, nur um vor der nächsten Front Hallen zu stehen, hinter denen die ersehnte Strasse ist, auf der eben erwähntes Hotel steht. Kurzer Blick in alle Richtungen, und rauf auf den Zaun, kurze Strangulation mit Tasche, dann Tasche einfach schon mal vorgeworfen, was eine ganz böse Idee ist, kommt man am Ende selber nicht über die Hürde. Ich kam, Göttin sei Dank, und mich hat auch nur eine eine komplette Büroetage einer Speditionsfirma dabei beobachtet.
Noch vier Minuten, also die Strasse entlang gerannt, die Info-Dame mit einem zu lauten 'Moin-na-wie-gehts-heute?' von meinem Schlammstiefeln abgelenkt, rein in den Aufzug und rein in die rettende Toilette.
Drei Minuten lang die Stiefel mit Klopapier entschlammt, Frisur gerichtet, Hände gewaschen und Lippen nachgezogen, und auf die Sekunde genau in den Schulungsraum.
Das ist 1a Lu'sches Timing, das macht auch Murphys Law nicht nieder, nicht.
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nille,
Freitag, 12. Januar 2007, 23:52
schlammrutschen und über-zäune-klettern ist doch grad eine trendsportart geworden und nennt sich 'parcours' oder so..
und in unter 6 min. eine fahrkarte ohne passend kleingeld am automaten zu kaufen und den zug auf gleis 16 pünktlich zu besteigen ist, hut ab, bestimmt ein neuer weltrekord im 'train-ing' ;)
und in unter 6 min. eine fahrkarte ohne passend kleingeld am automaten zu kaufen und den zug auf gleis 16 pünktlich zu besteigen ist, hut ab, bestimmt ein neuer weltrekord im 'train-ing' ;)
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der erik,
Sonntag, 14. Januar 2007, 23:39
train-ing
Ich weiß jetzt nicht auswendig, wieviele Muskeln es so im Gesicht gibt, zweistellig, habe ich in Erinnerung. Und 2 haben sich eben schön kontraktiert. Danke!
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beh,
Samstag, 13. Januar 2007, 00:32
..., sagt der Hund: wau.
Was fuer eine packende Schilderung, man kommt ja selbst ganz ausser Atem: Oh nein, jetzt nimmt sie sich noch die Zeit, lang und breit den Manni wiederzugeben! Ist doch nicht so wichtig, der Zug kommt doch gleich! Schnell!!!
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kid37,
Samstag, 13. Januar 2007, 02:04
Süper. Isch würd sagen, keine Männekes hier - wir schmeißen die Barrymore raus und nehmen Sie für wenn die Engel'sche vom Charlie in die nächste Runde gehen.
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motor_h,
Samstag, 13. Januar 2007, 05:39
hierzu passt glasklar ein Shirt mit "Sorry, i'm a Punkrocker" btw. "Ich kenn da nix!" ;-)
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Lu,
Montag, 15. Januar 2007, 10:52
drei worte warens, ich bin für
'ich bin so', wörter auch drehbar.
montag, schon wieder ...
'ich bin so', wörter auch drehbar.
montag, schon wieder ...
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tibits,
Samstag, 13. Januar 2007, 15:47
Stress
Ach Lu,
jetzt hab ich beim Lesen richtig stressmäßiges Herzrasen bekommen. So nah konnt eich mitfühlen. Wie oft stand ich schon am Banhhof und habe nicht verstanden wie diese Automaten funktionieren und mein Zug war kurz vor Ein-/Abfahrt.
Naja, ich lasse mir das das nächste Mal von dir in Ruhe erklären. ;o)
jetzt hab ich beim Lesen richtig stressmäßiges Herzrasen bekommen. So nah konnt eich mitfühlen. Wie oft stand ich schon am Banhhof und habe nicht verstanden wie diese Automaten funktionieren und mein Zug war kurz vor Ein-/Abfahrt.
Naja, ich lasse mir das das nächste Mal von dir in Ruhe erklären. ;o)
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Lu,
Montag, 15. Januar 2007, 10:54
voll-profIN bin ich da jetzt, und wenn wir zeitdruck haben, lernst du gleich noch krachige ersatzwörter für alle zielorte des sektors. ich mag technik!
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