Montag, 11. Dezember 2006
auszug.
(...)"Ich hab immer Musik hören können, und wenn ich sage Musik hören, dann meine ich, daß die Wände ein wenig wackeln unf man richtig mit ihr in Berührung kommt. Ich wählte eine ziemlich fetzige Passage aus La Bohème. Danach düste ich in die Küche und schloß die Tür hinter mir ab.
Das tat wahrlich gut, endlich allein zu sein und den Schlüßel in der geballten Faust zu spüren, ich hatte sie bltzschnell alle auf einmal reingelegt. Ich machte das Licht aus, um nur noch die Reflexe des Mondes um mich zu haben, um diesen eigenartigen Moment auskosten zu können, aber lange brauchten sie nicht, dann rückten sie ran.
-He, mach auf, was machst du denn da drinnen...?
-Laßt mich in Ruhe.
-He, du hast dich ja EINGESCHLOSSEN!! Spinnst Du oder was...?
-Ich bin hier bei mir zu Hause, sagte ich.
-Komm, mach schon auf, Scheiße, was soll das, dich da einzuschließen??!!
Sie machten noch 'ne Zeit lang in dem Stil weiter, aber so weit, gegen die Tür zu hämmern, gingen sie nicht. Ich setzte mich auf einen Stuhl, ohne an etwas bestimmtes zu denken, außer wieviele wir waren auf dieser weiten Welt, wieviel Typen sich wohl in ihrer Küche verbarrikadierten und den Möwen zuzwinkerten, um ein Haar hätte ich mich wieder an meinen Roman gesetzt. Man sollte stets alles aus sich herausholen und nichts davon verschenken."
Philippe Djian, "Erogene Zone"
Das tat wahrlich gut, endlich allein zu sein und den Schlüßel in der geballten Faust zu spüren, ich hatte sie bltzschnell alle auf einmal reingelegt. Ich machte das Licht aus, um nur noch die Reflexe des Mondes um mich zu haben, um diesen eigenartigen Moment auskosten zu können, aber lange brauchten sie nicht, dann rückten sie ran.
-He, mach auf, was machst du denn da drinnen...?
-Laßt mich in Ruhe.
-He, du hast dich ja EINGESCHLOSSEN!! Spinnst Du oder was...?
-Ich bin hier bei mir zu Hause, sagte ich.
-Komm, mach schon auf, Scheiße, was soll das, dich da einzuschließen??!!
Sie machten noch 'ne Zeit lang in dem Stil weiter, aber so weit, gegen die Tür zu hämmern, gingen sie nicht. Ich setzte mich auf einen Stuhl, ohne an etwas bestimmtes zu denken, außer wieviele wir waren auf dieser weiten Welt, wieviel Typen sich wohl in ihrer Küche verbarrikadierten und den Möwen zuzwinkerten, um ein Haar hätte ich mich wieder an meinen Roman gesetzt. Man sollte stets alles aus sich herausholen und nichts davon verschenken."
Philippe Djian, "Erogene Zone"
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novesia,
Dienstag, 12. Dezember 2006, 19:37
Ich verehre Monsieur Djian und ich hoffe, er überlebt mich. Schreibend natürlich.
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Lu,
Dienstag, 12. Dezember 2006, 20:57
novesia, ist mein erstes buch von ihm, und ich muss sagen:
für bukowski vögelt er zu wenig, für hemingway säuft er zu lax, kerouac hat grad die oberhand, er ist im auto unterwegs.
ich war erstaunt, das er franzose ist und lange in biarritz gelebt hat, dieses surfer paradies, in dessen nähe ich urlaub um urlaub verbrachte. obwohl- schreiben könnte ich dort auch.
für bukowski vögelt er zu wenig, für hemingway säuft er zu lax, kerouac hat grad die oberhand, er ist im auto unterwegs.
ich war erstaunt, das er franzose ist und lange in biarritz gelebt hat, dieses surfer paradies, in dessen nähe ich urlaub um urlaub verbrachte. obwohl- schreiben könnte ich dort auch.
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novesia,
Mittwoch, 13. Dezember 2006, 12:32
Man merkt die Einflüsse deutlich, aber er kopiert sie nicht. Ich liebe seine Sprache und finde ihn irgendwie eindringlicher als die genannten Helden. (Ohje, habe ich das wirklich geschrieben???)
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rainersacht,
Mittwoch, 13. Dezember 2006, 16:35
Er ist einer der Größten, mein Held, Idol und schreiberisches Vorbild.
(Und wer ihn wissentlich gegen Hemingway und Bikowski ausspielen will, ist, boah, ey, sowas von gemein zu dem!)
(Und wer ihn wissentlich gegen Hemingway und Bikowski ausspielen will, ist, boah, ey, sowas von gemein zu dem!)
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