Sonntag, 28. Januar 2007

ich habe euch 7min32 harry mitgebracht.



Das erste was mir auffiel war zu Anfang, das Harry Rowohlt Wasser statt Schnaps auf dem Tisch hatte. Das zweite war, dass er auch ohne immer wieder ein phantastischer Erzähler wie Vorleser ist.
Erneut ein Buch signieren lassen. Vor mir nur vorpfuschende Männer in grob gemusterten Pullovern aus Alpaka-Wolle und Schur. 'Bitte für Brigittchen, und können sie noch drauf schreiben, dass sie eine super Lesung verpasst hat?'
'Nö.'
'Oh, okay. Dann für Brigittchen, Bitte.'

'Herr Rowohlt, mein Vater war beim HSV!'
'Oh, und das Buch ist für ihn?'
'Ähm, nein, ich wollts halt nur mal erwähnen.'
'Ich habe aber die goldene Nadel von St.Pauli.'
'Könnten sie schreiben, für Günther?
'Na, das werde ich schaffen.'

Als ich dran war, sagte ich nur 'Guten Abend Herr Rowohlt. Bei mir dürfen Sie schreiben, was Sie wollen, ich hab schon welche mit Namen.'

'Na, das ist doch mal was. - Entzückendes Dekolleté, übrigens. Und die Farbe auf dem Buchrücken, da war der Verlag besonders stolz drauf, das nennt sich gebrannter Ocker.'

Für euch 7min 32 Original Harry, und für mich ein Original Rowohlt'sches Kompliment, und in der Tasche eine leere Flasche Grolsch, die Mischung machts.

(Und nein, ich hatte nicht das Shirt an.)


Freitag, 26. Januar 2007

Stöckchenpflicht.

Nun gut. Der charmanteste Tirol-Hase aller Tirol-Hasen weltweit wirft Stöckchen aus Hamburg weg, direkt vor meine rheinische Jolle, Adresse: beste Rotweinhäsin aller Rotweinhäsinnen. Ein Koch-Stock, da lass ich mich nicht lange bitten.

1) Kannst du kochen? Wenn ja, kochst Du gerne?

Ich kann und ich liebe es! Ich koche mit Herzblut, mit Wein und mit gutem Gewissen.

2) Wann isst bei Euch die ganze Familie gemeinsam?

Unter der Woche am Abend. Erst stopfe ich die vier rosa Schlünder, die ab Punkt 18 Uhr mit lustigem Gegröhle beginnen, und dann sind die 2beiner dran. Am Wochenende wird alles gemeinsam vertilgt.

3) Was isst Du zum Frühstück?

Bio-Brot mit Butter und Käse, Obst, und das alles an einem sehr großen Milchkaffee.

4) Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?

Über die Woche Frühstück entweder im Plümmo/auf Couch mit Morgennachrichten, oder Klapprechner vor der Nase, je nachdem, wie viel anliegt und meist gegen 8.
Mittags fast immer allein, warm und nach dem Sport, vor der Arbeit, gegen 13 Uhr, Küche.
Abends wird gekocht und der Wein entkorkt . Das ist die wichtigste Mahlzeit, weil gesellig und zum bekakeln des Tages. Manchmal, an maulfaulen Tagen auf der Couch im Wohnzimmer, mit Teller auf den Knien und TV an, aber das eher selten.

5) Wie oft geht ihr ins Restaurant?

Im Durchnschnitt so alle 2 Wochen, Ausnahmen bestätigen mal wieder die Regel.

6) Wie oft bestellt ihr Euch was?

Nie.

7) Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?

5 Ja, gerne auch mit Freunden, weil ich diese Restaurantgelage mit mehreren mag. Am Ende ist alles vollgekrümelt, die Wangen rot und die letzte Olive ist jedem zu viel, herrlich. Obwohl, ach, ambivalentes Weib ich, eigentlich nicht lieber öfter, weil dann nutzt sich sicher der Spass ab, soll ja etwas besonderes bleiben.

6 Nein.

8) Gibt es bei Euch so was wie “Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?

Aber sicher, die sicheren Wochenteller, die da wären :Gebratener Fisch mit Salat. Nudeln mit gebratenen Kirschtomaten, Rucola und Parmesanschnitzern, Abendbrot mit frischem Brot, viel Käse, viel Wein und Kleinkram wie Oliven o.ä. , Eintopf der Saison, Spaghetti a la Puttanesca, Steinpilzrisotto mit frischem Salat, alles so 30 Minuten Sachen, frisch und glücklich machend.

9) Hast Du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?

Ja.

10) Kochst du jeden Tag?

Ja, mit ganz seltenen Ausnahmen.

11) Hast Du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?

Ja, eine Zucchinisuppe aus dem fabelhaften Kochtopf-Blog.
Ansonsten koche ich nur unter Zwang exakt nach Rezepten, womit man Männer in der Regal ja völlig in Rage bringen kann, die sich meiner Erfahrung nach erst durch ein hochkompliertes Rezept so richtig gefordert fühlen. Ich bin da eher die über den Daumen peilende, die nie eine Reisportion in einer Tasse abwägt.

12) Wer kocht bei Euch häufiger?

Ich, weil ich durch die Routine einfach flotter bin, und abends
mit Kohldampf jede einzelne Minute zählt.

13) Und wer kann besser kochen?

Ich, aber auch nur wegen der Routine.

14) Gibt es schon mal Streit ums Essen?

Sicher, und zwar dann, wenn ich gestresst nach Hause komme und mich beim kochen etwas entspannen will, das kann ich nämlich. Dann ist es ein Minenfeld, um mich herum zu rennen und mir helfen zu wollen, will ich nur eine halbe Stunde allein mit Musik das Gemüse erledigen und den ersten Schluck Wein stibitzen.
In der Regel wird hier völlig demokratisch entschieden, was in den Topf kommt. Schmeisse ich dann mitten im Bio-Markt beim trautseligen Einkauf alles über den Haufen, gibt es Kampf, Zeter und Mordio zwischen den Pilzen und der Bionade. An der Kasse ist dann alles wieder gut, und es gibt wiederum etwas völlig anderes, als anfangs und zur Mitte hin gedacht.

15) Kochst du heute völlig anders, als Deine Mutter /Deine Eltern?

Aber hallo! Meine Mutter kocht gut deutsch und hat erst seit zwei Jahren Rucola entdeckt. Sie ist eine gute Köchin, aber eine uninspirierte, wie ich finde, weil sie seit immer schon das selbe kocht. Mein Vater war (wie hier, SvenK. auch) ein großer Freund von selbstgemachten Suppen, meist so im Umfang von 15 Litern pro Topf. Meine Mutter und ich wurden nach drei Tagen Gulaschsuppe sehr kreativ, heimlich an andere Nahrung zu gelangen, ohne am Suppenkoch vorbei zu müssen.

Ich persönlich liebe einfache, mediterrane Küche mit sehr guten Zutaten. Fisch, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln, gute Gewürze, gutes Oil, Wein, herrlich.
Ziemlich wahrscheinlich habe ich mir das alles peu a peu mitgebracht, aus Urlauben, aus Freundschaften, aus Eindrücken, und das, was ich heute koche, ist das Resultat.
Und genau das ändert sich wiederum und dauernd, weil ich immer wieder inspiriert werde. Herrlich!

16) Wenn ja, isst Du trotzdem gerne bei Deinen Eltern?

Ja, ab und an schon, weil das ja meine Prägungsküche ist, und meine Mutter nie eine Sauce aus der Tüte anrührte. Was sie macht, macht sie gut, gute deutsche Hausmannskost eben. Am meisten steh ich dann auf die Nachkriegsgerichte meiner Oma, Specksauce, Blumenkohl mit Mütze und Kartoffelsuppe.

17) Bist Du Vegetarier oder könntest Du Dir vorstellen vegetarisch zu leben?

Ich habe sechs Jahre vegetarisch gelebt, und mir ging es sehr gut dabei. Schwer fiel mir, auf Salami Zu verzichten, die mir auch heute den Willen brechen kann. Fleisch zu essen finde ich nicht gerade erstrebenswert, tue es aber doch ab und an, leider, weil es ethisch für mich leicht vertretbar ist. Wenn ich Fleisch koche/ esse, ist es immer Bio-Fleisch, keine Industrie-Aas.

Ich habe bei meiner Oma väterlicherseits damals, im Osten, die Schlachtfeste auf dem Hof miterlebt, weiß also, wovon ich spreche, und weiß auch, warum ich mich schon im zarten Alter geweigert habe, Fleisch zu essen.

Hätte Gott nur die Salami nicht erfunden. Und den Fisch.

Aber Punkt 17 ist ein abendfüllendes Thema, deswegen meine Antwort: Ja und Ja.

18) Was würdest Du gerne mal ausprobieren, an was Du Dich bisher nicht rangewagt hast?

Mir hat mal eine bretonisch zubereitete Artischocke in einem Restaurant das Genick gebrochen, da musste ich die Kellnerin zu Hilfe rufen, damit sie mir zeigt, wie ich das Biest essen kann,
aber zur richtigen Frage fällt mir jetzt voll spontan nichts ein.

19) Kochst Du lieber oder findest Du Backen spannender?

Kochen, eindeutig. Mein Vater war Bäckermeister, und zu Hause wurde nur im Notfall gebacken, von daher wurde ich da nie richtig herangeführt. Backe ich doch mal, was so 4-5 mal pro Jahr vorkommt, bin ich immer ganz jungfräulich erstaunt und entzückt, was so ein Mürbeteig und ein paar reife Pflaumen hermachen, kommen sie im Ofen zueinander.

20) Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?

Sex, der klischeebeladen in den 20ern mal in der stets so gerühmtem Küche stattfinden sollte. Ich lachte an der falschen Stelle, und hatte somit den schwarzen Peter und den Rest des Abends frei.
Generell finde ich dieses Küchen/Badezimmerboden-Ding überbewertet, man hat optisch zu viel Ablenkung.

21) Was essen Deine Kinder am liebsten?

Habe ich nicht, aber meine vier Fellchen essen am liebsten Hühnerfleisch, Fisch und diese schillernden Fliegen, im Sommer.

22) Was mögen Deine Kinder überhaupt nicht?

Billig-Futter a la Aldi und Konsorten. Gott sei Dank, denn ihre Nieren und Zähne sind für 14jährige Fellchen sehr gut in Schuss.
Ich kann das nicht nachvollziehen, wie Leute ihren Tieren immer nur Aluschalen von Billiganbietern unter die Nase schieben, während sie für sich selber gut kochen.

23) Was magst Du überhaupt nicht?

Tiefkühlerbsen, Graupen, Zimt, Leberwurst, Essen aus Dosen, Innereien, ZUNGE (blärgh!).

*

Ich werfe den Stock weiter, mitten ins Whistleblog, dann zu Ebola, und, auch wenn er sich winden und krümmen wird: an den sehr geschätzten Kutter, der auch gerne hier in den Kommentaren alles ablegen kann, wenn er sein Blog puristisch halten möchte, hauptsache ich weiß, wo er Frühstückt.


Donnerstag, 25. Januar 2007

schätzeleins, und

Freunde der Fröhlichkeit, räumt einen Platz in euren Bookmarks frei, ich habe eine Nachricht:

Horst Schlämmer, der Tiger von Grevenbroich und sein brandneues SchlämmerBlog.


Edit, auch brandheiss: Link aus kommerziellen Gründen gelöscht, schade auch.


tonight, 20:00 p.m.


(Photgraph leider unbekannt, Bildrechte aber bei ihm)

Harry Rowohlt liest im Düsseldorfer ZAKK, und ich freu mich schon seit fünf Monaten wie Bolle auf das heutige Datum, ist das letzte mal doch schon ewig her, quasi.


Mittwoch, 24. Januar 2007

zur sonne, zum mittwoch.




"Anomalien machen mich irre."

(Dr.House)


Dienstag, 23. Januar 2007

weltekel, ein paar sortierte gründe.

Der Mann im Rollstuhl, der mit Klebeband und Draht einen kleinen, hochgebockten Rasenmäher als Motor vor sich gespannt hat.
Ich sehe ihm von der anderen Strassenseite beim beschwerlichen fahren zu.

Die betagte Dame im löchrigen Mantel. 'Ham se mal ne fuffzijer Münze? Ich kann mein Rezept nit einlöhsen.'
Ich gebe ihr fünf Euro, zur Sicherheit.

'Mir sind doch hier nicht im Bimboland!' Sein Fehler, dass ich bei seiner Äußerung direkt neben ihm stand. Gemeint war mein Teilchef, der im Schneckentempo sich und sein Auto über den Bürgersteig auf seinen Parkplatz bugsierte. Ich schimpfte drei Minuten auf ihn ein, er und seine Frau hatten dummerweise eine rote Ampel vor der Nase. Am Ende meinte er, wäre selber in Afrika gewesen.
Ich lachte und zeterte gleichzeitig.

Die überblondierte in der Bahn. Mitte vierzig, Strass in den falschen Nägeln, Sonnenbankhaut. 'Scheiß Köter, bin ich froh, wenn ich den gleich los habe, Mistviech.' Zu ihren Füssen in der Bahn ein blasser Boxer, anbetungswürdige Mimik, leider gerade tief traurig. Ich stieg aus, und sah ihm genau so traurig in die tiefen Augen. Warum sie ihn wohin los wurde, wird mir ein Rätsel bleiben.
Ich war so unaushaltbar traurig, für einen sehr langen Moment.

Der Mann am Nachmittag. Er sitzt vor mir und guckt auf den Boden, als er mir erzählt, dass er für genügend Parkplätze sorgen will, bei seiner Beerdigung. Seine Kinder, alles Jungs, alle busy, sie brauchen doch einen Parkplatz. Und ein gutes Essen, deswegen der Friedhof am Wald, da hätten alle einen Parkplatz, auch wenn da noch mehrere Beerdigungen wären.
Ich sage gar nichts und warte den richtigen Moment ab, bis er alle Sorgen losgeworden ist, um das Ruder rumzudrehen, sein Ruder. Er lacht, als er geht und hat rote Wangen.
Ich stehe im Türrahmen, sehe ihm nach.

Die Oma mit bunten Wollschal. Sie hat eine Tasche dabei, voll mit Leergut. Eine andere, kleine, in der sie Zigarettenstummel sammelt. Beim Bücken braucht sie lange, um wieder hoch zu kommen. Sie lächelt, als ich an ihr vorbei gehe.
Ich lächle zurück, als ich an ihr vorbei gehe, sonnig wie es nur geht.

Der Mann in der Bahn. Seine kleine Tochter erzählt ihm, dass sie gleich Tomaten mit ihm kaufen möchte, für Tomatenbrote am Abend. Er hört ihr nicht zu, tippt auf sein Handy ein.
Ich denke an meinen Papa, und unsere oft geteilten Tomatenbrote.

Die Taube und das Brötchen. Eine Sekunde zu spät, dann der BMW.
Ich kam kaum zum abwischen der Träne.


Es gibt Tage, da will ich da nicht hinaus.


ohrwurm, dienstag 23.01.2007, rübergerettet.


schiffersklavier | © Lu um 14:04h | keine meldung | meldung machen?

die hafenversion, jetzt auch mit ziegenaroma.

gut gelaunter weltekel. draussen sonne, drinnen ich mit schal, den tag um mich werfend.
dringlichster wunsch: ein teller nudeln und ein wurmkomposter, obwohl- denke ich an +1000 mäuler, die es zu stopfen gilt ...
ich will ja immer alle satt machen.

am liebsten komme ich direkt nach öffnung in den fitnesstempel, um kurz nach neun am morgen. es ist still, die kaffeemaschine gurgelt, alle machen alles leise. kurzes straucheln, kurs oder eigenregie?
eigenregie. pod-stöpsel gegen die leise umwelt, 60 minuten ausdauer zum warm werden, 60 minuten nachrichtenkanal. nachrichtenkanal macht genau so stumpf wie viva, nur die themen sind anders, und es gibt keine klingeltonwerbung zwischendrin. long-sleave aus.
geräte. meine muskeln erinnern sich gähnend, dehnen sich, strecken sich, alles im richtigen moment. im hintergrund geht die musikanlage los und ich denke 'och' und körper denkt 'och' und eine viertelstunde später ganz ohne gewicht, dafür sehr taktvoll zu südamerikanischen tönen quer durch halle a wirbeln. shirt aus.

zu hause dann. einen tag weiter dann.
körper ist sauer, genau genommen. ich trinke base und dufte stark nach franzbranntwein, vergass ich doch im vorfeld, dass zwei monate trainingspause zwei monate trainingspause sind.

ich hole das ur-alte ziegenfell vom balkon, welcher der katz gestern etwas unappetitlich einsaute. das gute an fell ist, man kann es einfach säubern. nach einer nacht frischluft auf dem balkon hole ich es eben rein, lege es im wohnzimmer vor die lichtdusche, und denke 'huch', weil plötzlich hängt ein hauch von ziege im raum. von nasser ziege.
die vier fellchen sitzen seitdem andächtig um das fell herum und flehmen, während ich den tag umsortiere.

gut gelaunter weltekel, draussen sonne, drinnen ich, still flehmend vor dem dienstag.


Montag, 22. Januar 2007

break.

Die neue Mysterie-Serie eines Weichspülers.
Bonus-Wochen bei Ihrer Krankenkasse.
Das innovativste, auf das ein Urinstrahl treffen kann.

(Ich habe einen Werbeblock angeschaut, statt irgendetwas sinnvolles zu tun. Katzenklo säubern, zum Beispiel.)

latrinen-talk | © Lu um 13:27h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 21. Januar 2007

Diese Wohnung in gute Hände abzugeben.

Düsseldorf (Lierenfeld/Eller)
1. Etage
65 qm Altbau, Deckenhöhe 3 m
2 Zimmer, eine große Wohnküche, Bad mit Wanne und Fenster, Balkon zum Hof, keine Schlauchräume.
Boden: abgeschliffene Holzdielen (!), Bad ist gefliest.
Gas-Etagen-Heizung, Gasleitung für Gasherd vorhanden.
NR-Wohnung, wird renoviert übergeben, bzw. abgesprochen,
Haustierhaltung erlaubt.
Übernahme/Abschlag: Holzboden; SAT-Schüssel mit Receiver; Alu-Verkleidung Küche.
Parkplatz in Einfahrt

Bus: 721 / 722 + 724 in einer Minute zu Fuss zu erreichen
Bahn: U75 und 715 gute fünf Minuten zu Fuss zu erreichen

Miete inkl. Betriebskosten 421 Euro
exkl. Strom und Gas

Wird frei bis spätestens Mai (und das reimt sich vielleicht!), so alle Götter wollen.

Bei Interesse bitte Mail-Button links drücken (Mail-Adresse nicht vergessen), Photos gibt es dann auf Anfrage.



Die Strassen, windgefegt und beästet mit Platanenholz, die Angehörigen Blätter wandern weiter, huschen über den Asphalt mit 100 Kilometern die Stunde. Es bilden sich Haufen und Berge, es buddeln Kleinstlebewesen wie Pudel und Schnecken, am andern Ende der Strasse bringt so eine Anwehung sogar einen ganzen Jungen hervor, mit ihm seinen Fussball.

Der Himmel, Autobahn und Meer zugleich, Farbe schlägt Geschwindigkeit, blau siegt über weiß, am Horizont Applaus, es bläst lauthals durch die Schlucht unserer Strasse.

Der Junge aus der Anwehung spielt gegen den Wind, kickt den Ball, Ball kommt zurück und seine Haare stehen steil, bergauf, bis die Puste ausgeht, und sich alles legt, Geräusch, Ball, Jungenfrisur. Ruhe, nur eine kurze Weile.

Das Meer könnte fehlen, in so einem Moment. Ich stehe mit dem Leaderfellchen über der Schulter auf dem Stück Balkon, was gerade frei ist, und wir lassen uns durchpusten. Zwischen den Windgeräuschen höre ich das leise Schnurren, Katz wird zu Wildkatz, mir flattert alles, die Luft riecht herrlich.
Na, wo wären wir jetzt gern? frag ich den Katz, und er rubbelt seine Tropennase an meiner Wange, stubst ein paar mal kräftig hinein, in seinen Mensch und guckt dabei einfältig.
'Na, Paris wirds wohl nicht sein, da schmecken die Spatzen auch staubig, hab ich mal gelesen.' rede ich weiter auf sein linkes Ohr ein und wundere mich gleichzeitig, wie wild mein Ranunkel das wilde straucheln beherrscht, und das er tatsächlich eine einzelne gelbe Blüte gemacht hat, irgendwann die Nacht.

Ich lasse das Fellchen auf seine vier Tatzen, und das Seelchen frei. Soll das doch seinen Sonntag machen, ich gehe zurück auf den Boden und arbeite weiter vor, ich auf dem Ziegenfell und Seelchen in St. Germain auf einen herrlichen Kuchen, und danach wohin auch immer.
Rückenwind, da flappern Seelchen besonders tüchtig.