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Montag, 25. Dezember 2006
-
Liebesgedanken.
In Liebe gedenken.
Liebe in Gedanken.
Lieb gedacht.
Gute Nacht, heilige Nacht.
In Liebe gedenken.
Liebe in Gedanken.
Lieb gedacht.
Gute Nacht, heilige Nacht.
eine weihnachtsgeschichte über luft und liebe.
Heute morgen in aller Herrgottsfrühe, als es Innen wie Aussen, Hüben wie Drüben gleich früh war, da erinnerte ich mich an das tiefe Luft holen, ein mancher (oder auch manch einer, der) würde dazu atmen sagen. Ich hatte es die letzten Tage vergessen, überlebte trotzdem und sogar Kekse wurden gestochen, beherzt und gegessen, all das atemlos, kleine Kinder und reine Seelen sollten das zu Hause auf gar keinen Fall nachmachen!
Ich öffnete also ein Auge und ein klein wenig den Mund, machte ein zischendes Geräusch, wickelte den Restkörper wohlig ins warm geschlafene Plümmo und zog Luft weit weit hinein.
Bis zum Bauchnabel soll Mensch atmen, das lernte ich sowohl in schamanischen Vollmondmeditationsriten wie auch beim Yogalehrer, der so gerne über Kirschkernen meditierte. Geatmet hat der dabei nur flach, vielleicht einmal die Minute, wie ein Lurch im Winterschlaf, der Heiner. Ich wechselte da auch schnell wieder weg, weil Menschen, und vor allem Heiners, die Stunden über Kernen meditieren, die irritieren mich so schlimm, dass ich an den falschen Stellen lachen muss, und so Wegbegleitungen läßt man dann besser, da befruchtet sich nichts, da stört man sich nur beim richtigen yogen.
Auch die Schamanenfrau, die drei ihrer fünf Kinder bei genau dem Indianer auf dessen Berg bei Washington zeugte, dessen Bücher ich damals verschlang, und die ich bei PLUS beim Obst kennen lernte, auch diese sagte immer, wenn ich nicht anständig atmen täte, dann würde die Erdenergie die Molli mit mir machen. Zur Ansicht und Bearbeitung meines kleinen Luftproblems stellte sie mich in der Mitte ihrer kleinen Innenstadtwohnung ab (sie war mittlerweile aufgestiegen zur hyperaktiven Buddhistin und bezeichnete "bezahlen" nur noch als "Energietausch", was ihre Frisörin schier in den Wahnsinn trieb.) und sagte, ich soll unter keinen Umständen die Augen öffnen, einfach nur so stehen bleiben, und ich würde dann schon sehen.
So stand ich da und sah gar nix, gerade wie ein angelehnter Bleistift, artig beide Augen zugekneifend und versuchte die Super-Prana-Atmung.
Nach einer gefühlten Viertelstunde hatte ich das Gefühl, ich schlingere kegelgleich von links nach rechts und direkt wieder nach links, gerade stehen ging anders, und das wußte auch die buddhistische Schamanin und sagte, ich hätte die ganze Zeit kerzengerade gestanden, aber meine Energiehüllen, das sei ja ein Trauerspiel, so hin und her wären die geschwankt, sie hätte es aus ihrer Küche die ganze Zeit gesehen, dieses Trauerspiel.
Als ich zur U-Bahn ging, fühlte ich mich unausgeglichen, als wenn meine nicht greifbaren Energiehüllen wie Hula-Hopp-Reifen um mich herumkreisen würden, alle in unterschiedlichen Größen, Farben und seelischen Ausfertigungen.
Jedenfalls soll man atmen, am besten durchgehend und tief, und das tat ich dann auch heute Früh. Ein und aus. Ein und aus.
Ein und -
Himmel hilf, es war zwar früh, aber kamen an Weihnachten nicht genau um diese frühe Tageszeit all die Dinge von Früher, die man sich ins Jetzt immer so mitrettet? Bei mir wären da
Michel aus Lönneberga/Dickens Weihnachtsgeschichte/Pippilotta Efraimstochter Langstrumpf und natürlich die fabulösen Peanuts, Gott gebe Charles M. Schulz für diese jeden Tag einen aus!
Bettflucht, und wenn nicht die senile, dann die flotte, der Fernseher in weiter Ferne, eine Diele weiter, und die Wohnung bitterst kalt.
Was denn noch? (Harry Rowohlt)
Gerade, als sich ein Fuss nach draussen trauen wollte, raus aus dem gigantischen Uterus Bett, hinein in die Tagesgeburt, wir erleben den 24.Dezember Anno 2006, das ist IHR Leben, wir heissen Sie Willkommen, treten Sie ein, gehen Sie-
da
Unten vor dem Schlafzimmerfenster gingen im gleichen Moment ein großer Vater und ein kleines Mädchen die Strasse entlang. Ich hörte zuerst das Mädchen, sie fragte nach der genauen Menge, Anzahl, Vielzahl und Volumen der Geschenke, und ob auch das Pferd von Barbie mit von der Partie sei, und dann brummte der Vater, er hätte noch nicht mit dem Weihnachtsmann telefoniert, daraufhin sagte die Kleine, er hätte doch sein Handy dabei, und wenn er nicht wolle, sie würde mal eben durchrufen.
Die sind so praktisch veranlagt heutzutage, versuchte ich den nächsten Gedankenschwall noch im Zaum zu halten, aber da war es schon zu spät, die Tore waren einen kleinen Spalt weit offen, der Gedanke, der Böse, der hatte schon einen haarigen Fuss in der Tür.
Früher, also wirklich früher als heute, als ich meinem Vater gerade bis zur Hüfte hochgewachsen war, da hatte Weihnachten ein festes Ritual.
Nachts wurde unruhig mit den Beinen in der Decke gestrampelt, der Weihnachtsmann kommt, und wer hat schon gerne Fremde im Zimmer, ich fand das unheimlich, aber ich war ja scheinbar auch das einzige Kind auf diesem Planeten, welches hysterische Schreianfälle (mit Luftnot, wir denken zurück an den Bauchnabel, die Körpermarkierung, bis wohin die Luft muss!) Aug in Aug mit Pinocchio bekam.
Noch heute stehen mir alle verbliebenen Körperhaare hoch zu Berge, wenn ich diese Holzpuppe durchs Meer zur Fee schwimmen sehe, da tut man mir echt keinen Gefallen mit. (Gleiche Kategorie: Nussknackerkerle, Marionetten und Bauchrednerpuppen. Chucky, die Mörderpuppe geht, weil ich da ja keinen Aha-Moment habe, ich weiß ja, das die bösartig sind.)
Morgens dann war alles so weit in Ordnung, Welt, Leben, Spielecke. In der sass ich dann rotwangig und plärrte den Vormittag über Weihnachtslieder und puzzelte dabei, Mutter begoß jede Stunde die Gans, Vater drückte sich in den Randbereichen der kleinen Wohnung herum. Die Stimmung war fühlbar wie ein Pulverfass, es roch nach Geflügel und in die Klöße mussten immer in Butter gebratene Weißbrotwürfel, sonst wurden die unlocker.
Irgendwann machte mein Vater einen Fehler, und dann hing der Hausseegen schief, alles feste ritualisiert, Mutter konnte ein Bäuerchen an heilig Abend nicht durchgehen lassen, auch wenn erst Mittag ist.
Danach war die Stimmung wie im Keller, etwas kühl, etwas schlecht ausgeleuchtet und eine große, hungrige Spinne in der Ecke, aber man kennt sich aus, man weiß, wo die Ecken sind, an denen man sich blau stößt. Vater ging vorsichtig um die rostigen Nagelbretter, Mutter goß die Gans, damit sie nicht drüsch wurde, und irgenwann ging auch der Tag, und Vater schleppte mich in die Diele. Dort wurde ich in alles gesteckt, was ein kleines Mädchen aussehen läßt wie die Winterausgabe einer Babuschka, und wir zogen los, nur Papa und ich, das war super.
Zwei Stunden mussten wir nun rumkriegen, damit Mutter zwischen dem Gans begießen nun auch noch den Baum behängen konnte, die Geschenke drunter drapiert, huch, da war der Weihnachtsmann ausgerechnet dann da, wo wir abtrünnig waren, Vater und ich. Ich war froh, ich hatte eine gesunde Angst vor Männern, die angeblich alles von mir wußten, aber dann doch nicht alles brachten, da war was faul.
Umgekehrt nennt man das Einbrecher.
Vater und ich, wir derweil, wir spazierten durch den stillen Hauptbahnhof, jetzt nur mal als Beispiel. Der Hauptbahnhof ist mir in Erinnerung geblieben, weil der einen besonders lauten Streit auslöste, bei der Auflösung der Frage Und, wo wart ihr schönes?
Am Bahnhof, und da waren Penner und Nutten, krakeelte ich Anno dazumal aufgeregt heraus, große weite Welt, und ich mit Vater mitten drin. Bahnhöfe haben mich schon in Kindestagen emotional aufgewühlt, das sitzt drin, so ist man nun mal.
Ich weiß nicht, was meine Mutter als nächstes zu meinem Vater sagte, aber es toppte die Zeit, die ich auf das Auspacken der zwei Pakete, welche ich zu Weihnachten immer bekam, warten musste um Längen, als bei der Sache, als Papa mit mir mal einfach so in die Kneipe ging, weil draussen Schietwedder war, und er keine Lust hatte, mit diesem in Wolle gehülltem Kind an seiner Seite Wasser zu saugen, so Wolle kann ja 80% Eigengewicht an Wasser saugen, ohne sich nass anzufühlen, aber dann, ab Prozent 81, da ist dann Land unter, erst Recht, wenn man allen nur bis zur Hüfte geht.
Jedenfalls hielt Vater es für eine dufte Idee, einfach um die Ecke in seine Stammkneipe zu gehen, da konnte er ein bißchen Geschichten mit den anderen Männern auf Flucht austauschen ("jede Stunde, sonst wird sie drüsch, die gute Gans"), und ich mich hingebungsvoll dem Kartenhausbau widmen, was ich quasi seit ich laufen konnte gleichzeitig beherrschte. Kartenhausbauen aus Bierdeckeln in Vattis Stammkneipe, da soll mal einer behaupten, das Leben lehre einen nichts.
Ich liebte die wenigen Stunden, in denen ich mit meinem vater auf der Weihnachtsflucht war, ich verstand irgendwie, dass der Tag für ihn anders war als für mich, und wir waren Verbündete an seltsamen Orten.
Daran musste ich heute Morgen denken, als ich hörte, wie das kleine Mädchen den Weihnachtsmann anrufen wollte, um noch mal wegen dem Barbie-Pferd nachzuhaken. Ich habe meinen Vater vor genau zwei Jahren das letzte mal gesehen und feste abgedrückt, und als mir das auffiel, da ging mit kurz die Luft aus.
Ein und aus, immer bis zur Körpermarkierung Bauchnabel.
Ein Stück darüber, Richtung links, da ist die Stelle, wo alle Lieben wohnen.
Kann man sich gut merken, liegt nah beieinander.
*
Ich öffnete also ein Auge und ein klein wenig den Mund, machte ein zischendes Geräusch, wickelte den Restkörper wohlig ins warm geschlafene Plümmo und zog Luft weit weit hinein.
Bis zum Bauchnabel soll Mensch atmen, das lernte ich sowohl in schamanischen Vollmondmeditationsriten wie auch beim Yogalehrer, der so gerne über Kirschkernen meditierte. Geatmet hat der dabei nur flach, vielleicht einmal die Minute, wie ein Lurch im Winterschlaf, der Heiner. Ich wechselte da auch schnell wieder weg, weil Menschen, und vor allem Heiners, die Stunden über Kernen meditieren, die irritieren mich so schlimm, dass ich an den falschen Stellen lachen muss, und so Wegbegleitungen läßt man dann besser, da befruchtet sich nichts, da stört man sich nur beim richtigen yogen.
Auch die Schamanenfrau, die drei ihrer fünf Kinder bei genau dem Indianer auf dessen Berg bei Washington zeugte, dessen Bücher ich damals verschlang, und die ich bei PLUS beim Obst kennen lernte, auch diese sagte immer, wenn ich nicht anständig atmen täte, dann würde die Erdenergie die Molli mit mir machen. Zur Ansicht und Bearbeitung meines kleinen Luftproblems stellte sie mich in der Mitte ihrer kleinen Innenstadtwohnung ab (sie war mittlerweile aufgestiegen zur hyperaktiven Buddhistin und bezeichnete "bezahlen" nur noch als "Energietausch", was ihre Frisörin schier in den Wahnsinn trieb.) und sagte, ich soll unter keinen Umständen die Augen öffnen, einfach nur so stehen bleiben, und ich würde dann schon sehen.
So stand ich da und sah gar nix, gerade wie ein angelehnter Bleistift, artig beide Augen zugekneifend und versuchte die Super-Prana-Atmung.
Nach einer gefühlten Viertelstunde hatte ich das Gefühl, ich schlingere kegelgleich von links nach rechts und direkt wieder nach links, gerade stehen ging anders, und das wußte auch die buddhistische Schamanin und sagte, ich hätte die ganze Zeit kerzengerade gestanden, aber meine Energiehüllen, das sei ja ein Trauerspiel, so hin und her wären die geschwankt, sie hätte es aus ihrer Küche die ganze Zeit gesehen, dieses Trauerspiel.
Als ich zur U-Bahn ging, fühlte ich mich unausgeglichen, als wenn meine nicht greifbaren Energiehüllen wie Hula-Hopp-Reifen um mich herumkreisen würden, alle in unterschiedlichen Größen, Farben und seelischen Ausfertigungen.
Jedenfalls soll man atmen, am besten durchgehend und tief, und das tat ich dann auch heute Früh. Ein und aus. Ein und aus.
Ein und -
Himmel hilf, es war zwar früh, aber kamen an Weihnachten nicht genau um diese frühe Tageszeit all die Dinge von Früher, die man sich ins Jetzt immer so mitrettet? Bei mir wären da
Michel aus Lönneberga/Dickens Weihnachtsgeschichte/Pippilotta Efraimstochter Langstrumpf und natürlich die fabulösen Peanuts, Gott gebe Charles M. Schulz für diese jeden Tag einen aus!
Bettflucht, und wenn nicht die senile, dann die flotte, der Fernseher in weiter Ferne, eine Diele weiter, und die Wohnung bitterst kalt.
Was denn noch? (Harry Rowohlt)
Gerade, als sich ein Fuss nach draussen trauen wollte, raus aus dem gigantischen Uterus Bett, hinein in die Tagesgeburt, wir erleben den 24.Dezember Anno 2006, das ist IHR Leben, wir heissen Sie Willkommen, treten Sie ein, gehen Sie-
da
Unten vor dem Schlafzimmerfenster gingen im gleichen Moment ein großer Vater und ein kleines Mädchen die Strasse entlang. Ich hörte zuerst das Mädchen, sie fragte nach der genauen Menge, Anzahl, Vielzahl und Volumen der Geschenke, und ob auch das Pferd von Barbie mit von der Partie sei, und dann brummte der Vater, er hätte noch nicht mit dem Weihnachtsmann telefoniert, daraufhin sagte die Kleine, er hätte doch sein Handy dabei, und wenn er nicht wolle, sie würde mal eben durchrufen.
Die sind so praktisch veranlagt heutzutage, versuchte ich den nächsten Gedankenschwall noch im Zaum zu halten, aber da war es schon zu spät, die Tore waren einen kleinen Spalt weit offen, der Gedanke, der Böse, der hatte schon einen haarigen Fuss in der Tür.
Früher, also wirklich früher als heute, als ich meinem Vater gerade bis zur Hüfte hochgewachsen war, da hatte Weihnachten ein festes Ritual.
Nachts wurde unruhig mit den Beinen in der Decke gestrampelt, der Weihnachtsmann kommt, und wer hat schon gerne Fremde im Zimmer, ich fand das unheimlich, aber ich war ja scheinbar auch das einzige Kind auf diesem Planeten, welches hysterische Schreianfälle (mit Luftnot, wir denken zurück an den Bauchnabel, die Körpermarkierung, bis wohin die Luft muss!) Aug in Aug mit Pinocchio bekam.
Noch heute stehen mir alle verbliebenen Körperhaare hoch zu Berge, wenn ich diese Holzpuppe durchs Meer zur Fee schwimmen sehe, da tut man mir echt keinen Gefallen mit. (Gleiche Kategorie: Nussknackerkerle, Marionetten und Bauchrednerpuppen. Chucky, die Mörderpuppe geht, weil ich da ja keinen Aha-Moment habe, ich weiß ja, das die bösartig sind.)
Morgens dann war alles so weit in Ordnung, Welt, Leben, Spielecke. In der sass ich dann rotwangig und plärrte den Vormittag über Weihnachtslieder und puzzelte dabei, Mutter begoß jede Stunde die Gans, Vater drückte sich in den Randbereichen der kleinen Wohnung herum. Die Stimmung war fühlbar wie ein Pulverfass, es roch nach Geflügel und in die Klöße mussten immer in Butter gebratene Weißbrotwürfel, sonst wurden die unlocker.
Irgendwann machte mein Vater einen Fehler, und dann hing der Hausseegen schief, alles feste ritualisiert, Mutter konnte ein Bäuerchen an heilig Abend nicht durchgehen lassen, auch wenn erst Mittag ist.
Danach war die Stimmung wie im Keller, etwas kühl, etwas schlecht ausgeleuchtet und eine große, hungrige Spinne in der Ecke, aber man kennt sich aus, man weiß, wo die Ecken sind, an denen man sich blau stößt. Vater ging vorsichtig um die rostigen Nagelbretter, Mutter goß die Gans, damit sie nicht drüsch wurde, und irgenwann ging auch der Tag, und Vater schleppte mich in die Diele. Dort wurde ich in alles gesteckt, was ein kleines Mädchen aussehen läßt wie die Winterausgabe einer Babuschka, und wir zogen los, nur Papa und ich, das war super.
Zwei Stunden mussten wir nun rumkriegen, damit Mutter zwischen dem Gans begießen nun auch noch den Baum behängen konnte, die Geschenke drunter drapiert, huch, da war der Weihnachtsmann ausgerechnet dann da, wo wir abtrünnig waren, Vater und ich. Ich war froh, ich hatte eine gesunde Angst vor Männern, die angeblich alles von mir wußten, aber dann doch nicht alles brachten, da war was faul.
Umgekehrt nennt man das Einbrecher.
Vater und ich, wir derweil, wir spazierten durch den stillen Hauptbahnhof, jetzt nur mal als Beispiel. Der Hauptbahnhof ist mir in Erinnerung geblieben, weil der einen besonders lauten Streit auslöste, bei der Auflösung der Frage Und, wo wart ihr schönes?
Am Bahnhof, und da waren Penner und Nutten, krakeelte ich Anno dazumal aufgeregt heraus, große weite Welt, und ich mit Vater mitten drin. Bahnhöfe haben mich schon in Kindestagen emotional aufgewühlt, das sitzt drin, so ist man nun mal.
Ich weiß nicht, was meine Mutter als nächstes zu meinem Vater sagte, aber es toppte die Zeit, die ich auf das Auspacken der zwei Pakete, welche ich zu Weihnachten immer bekam, warten musste um Längen, als bei der Sache, als Papa mit mir mal einfach so in die Kneipe ging, weil draussen Schietwedder war, und er keine Lust hatte, mit diesem in Wolle gehülltem Kind an seiner Seite Wasser zu saugen, so Wolle kann ja 80% Eigengewicht an Wasser saugen, ohne sich nass anzufühlen, aber dann, ab Prozent 81, da ist dann Land unter, erst Recht, wenn man allen nur bis zur Hüfte geht.
Jedenfalls hielt Vater es für eine dufte Idee, einfach um die Ecke in seine Stammkneipe zu gehen, da konnte er ein bißchen Geschichten mit den anderen Männern auf Flucht austauschen ("jede Stunde, sonst wird sie drüsch, die gute Gans"), und ich mich hingebungsvoll dem Kartenhausbau widmen, was ich quasi seit ich laufen konnte gleichzeitig beherrschte. Kartenhausbauen aus Bierdeckeln in Vattis Stammkneipe, da soll mal einer behaupten, das Leben lehre einen nichts.
Ich liebte die wenigen Stunden, in denen ich mit meinem vater auf der Weihnachtsflucht war, ich verstand irgendwie, dass der Tag für ihn anders war als für mich, und wir waren Verbündete an seltsamen Orten.
Daran musste ich heute Morgen denken, als ich hörte, wie das kleine Mädchen den Weihnachtsmann anrufen wollte, um noch mal wegen dem Barbie-Pferd nachzuhaken. Ich habe meinen Vater vor genau zwei Jahren das letzte mal gesehen und feste abgedrückt, und als mir das auffiel, da ging mit kurz die Luft aus.
Ein und aus, immer bis zur Körpermarkierung Bauchnabel.
Ein Stück darüber, Richtung links, da ist die Stelle, wo alle Lieben wohnen.
Kann man sich gut merken, liegt nah beieinander.
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Freitag, 22. Dezember 2006
vor sorge ganz gelb.
Mein Moodring hat heute ein komisches Blau, der Unterschied zwischen VERZWEIFELT und GLÜCKLICH ist ein schmaler Steg mit einem reissenden Fluss darunter, wie mir scheint.
Rechts, so auf vierzehn Uhr, da hat sich ein kleiner, gelber Klecks manifestiert. BESORGT weiß das Zettelchen zum Ring.
Ich gehe also davon aus, das mein Blau das Blau der Verzweiflung ist, und nicht das Bleu der Glückseligkeit. BESORGTHEIT hats verraten.
Rechts, so auf vierzehn Uhr, da hat sich ein kleiner, gelber Klecks manifestiert. BESORGT weiß das Zettelchen zum Ring.
Ich gehe also davon aus, das mein Blau das Blau der Verzweiflung ist, und nicht das Bleu der Glückseligkeit. BESORGTHEIT hats verraten.
11min10, bitte reichen sie dazu schnaps.
(Ich habe die letzten fünf Minuten durchgehend gegluckst und gelacht, sogar mit selber auf die Beine schlagen. Für das Lied sollte dem Hagen ein Harem im Himmel versprochen werden, ich organisier das. Via diagonal)
Donnerstag, 21. Dezember 2006
jahreszeitenbloggen, heute:
Wintersonnenwende. Der kürzeste Tag liegt hinter uns, die längste Nacht ist längst angebrochen. Ab morgen jeden Tag ein paar Minuten mehr Licht und Tag. Hätten wir das also auch wieder geschafft.
Jetzt nur noch Silvester, der Frost und Karneval, und es werde Frühling.
Jetzt nur noch Silvester, der Frost und Karneval, und es werde Frühling.
( )
!
manamana (dipdiiibididdi)
Endlich weiß ich den genauen Termin, wann ich durchdrehe:
Heute!
Wer noch vor sieben versucht, dem Bügelberg den Weg zu weisen, dann noch vor acht am Mobiltelefon mit erstickter Stimme den Gesprächspartner nötigt, wo er denn nun diese verf***ten und gemahlenen Haselnüsse nach dem Einkauf weggetuppert hat, steht doch Mehl mit allem vermischt schon parat und warte nur noch auf die Nüsse, herrgottnocheins, dieser Mensch wiederum gerade dank Navigationssystem mit einem Mietwagen dran unfreiwillig alle (!) Randgebiete von Dresden erkundet und vorab gegen sechs im Flugzeug einen richtig miesen Kaffee hatte, gleichzeitig und zu allem Überfluss eins der vier Fellchen mit einem lauten Blöörgh sein Frühstück (und ausgerechnet das Bio-Futter, ausgerechnet) quer und mit Schmackes vom Fensterbrett auf die Heizung katapultierte, draussen die Monster mit Stadtblaumann mit ihren Blattkanonen, wo man immer denkt, dieRussen kommen Welt geht jetzt unter, und dann guckt man noch mal aus dem Fenster und sieht nur diese Menschen, die mit seligem Gesicht die Blätter vom Gehsteig pusten, und jetzt hab ich den Faden nicht mehr, aber das lass ich jetzt mal so stehen um Situation und Dramatik zu festigen. Draussen Nebel, in der Buntwäsche hat sich ein neuer, schwarzer Socken mit eingefädelt, der fröhlich bei jeder Drehung am Guckloch vorbei schlingert, ich hab noch kein einziges Geschenk eingepackt, habe da auch gar keine Lust zu, der Keksteig sieht nicht so aus, wie er sollte, in der Diele trete ich auf eine Butterumverpackung, daran klebt mit der Zunge das leergekotzte Fellchen mittig im Fettrausch und nimmt sein zweites Frühstück, der Umzug der Arbeitsstätte muss heute erledigt sein, bis Abends, was eigentlich unmöglich ist, aber dennoch klappen wird, in drei Tagen ist Weihnachten, ich hab noch nirgendwo Lebensmittel vorbestellt, weiß noch nicht mal, was es gibt, aber Muttern freut sich schon irrsinnig und ich, ich fange gleich mal ein wenig mit schreien an.
Noch drei Tage, bis angeblich eine stille Nacht kommt.
Heute!
Wer noch vor sieben versucht, dem Bügelberg den Weg zu weisen, dann noch vor acht am Mobiltelefon mit erstickter Stimme den Gesprächspartner nötigt, wo er denn nun diese verf***ten und gemahlenen Haselnüsse nach dem Einkauf weggetuppert hat, steht doch Mehl mit allem vermischt schon parat und warte nur noch auf die Nüsse, herrgottnocheins, dieser Mensch wiederum gerade dank Navigationssystem mit einem Mietwagen dran unfreiwillig alle (!) Randgebiete von Dresden erkundet und vorab gegen sechs im Flugzeug einen richtig miesen Kaffee hatte, gleichzeitig und zu allem Überfluss eins der vier Fellchen mit einem lauten Blöörgh sein Frühstück (und ausgerechnet das Bio-Futter, ausgerechnet) quer und mit Schmackes vom Fensterbrett auf die Heizung katapultierte, draussen die Monster mit Stadtblaumann mit ihren Blattkanonen, wo man immer denkt, die
Noch drei Tage, bis angeblich eine stille Nacht kommt.
Mittwoch, 20. Dezember 2006
pragmatisch
1 Search request: liebe? na gut ich sag ja und kann ficken
nächster halt innenstadt (last exit bilk)
Will ich umziehen an einen Ort ohne auch nur einen Baum, mit viel Platz und sichtbaren Nachbarn, in eine Wohnung mit Studentenwohnheimcharme und ohne Grün? Mit einem Bad zum Tango tanzen und einer Küche in rosa Kacheln? Will ich Sadt, wo ich Land will? Will ich was, und wenn ja, dann das?
Neue Ufer, neue Muscheln, so ist das nun mal.
Neue Ufer, neue Muscheln, so ist das nun mal.
"Moment, ich bin gerade in der schwierigen Phase der Risottorührung."
liebes christkind, hier mein roh-entwurf:
Mein geheimster Wunsch heute: in rasant gemütlicher Kleidung über Stock, einen Stein und einen Bach hüpfen, dicke Mütze auf und dabei denken, dass so ein Lauf im Ausland, gerade in (Name Land) besonders herrlich ist!
Danach direkt auf dem Holzboden vor dem knisternden Kamin einschlafen. Beim aufwachen die Umgebung nicht wiedererkennen, dafür aber die Joggingklamotten, die ab sofort für immer nach Kaminrauch riechen werden. In der Küche die Dose mit den Keksen finden, und lüstern zwei große im stehen und mit den Fingern. Irgendwer hat schon Kaffee gemacht, draussen hüpfen Raben.
In echt: Düsseldorf, Nebel.
Heute: Zahnarzt und weiter mit der Arbeitsstätte umziehen. Später von u.U. mies gelaunter Kellnerin einen Kafee bekommen. Weihnachtsmarkt all überall. Noch keinen einzigen Keks gebacken und auch Land (Name Land) ist gerade nicht zu erreichen.
Danke Leben und in vier Tagen ( 4 T ) ist Weihnachten.
Danach direkt auf dem Holzboden vor dem knisternden Kamin einschlafen. Beim aufwachen die Umgebung nicht wiedererkennen, dafür aber die Joggingklamotten, die ab sofort für immer nach Kaminrauch riechen werden. In der Küche die Dose mit den Keksen finden, und lüstern zwei große im stehen und mit den Fingern. Irgendwer hat schon Kaffee gemacht, draussen hüpfen Raben.
In echt: Düsseldorf, Nebel.
Heute: Zahnarzt und weiter mit der Arbeitsstätte umziehen. Später von u.U. mies gelaunter Kellnerin einen Kafee bekommen. Weihnachtsmarkt all überall. Noch keinen einzigen Keks gebacken und auch Land (Name Land) ist gerade nicht zu erreichen.
Danke Leben und in vier Tagen ( 4 T ) ist Weihnachten.
30 Jahre EMMA
Schneeballschlachtstock returns.
Danke Malcolm, schlimmer kann ein Tag kaum losgehen. Aber warum das Elend nicht teilen, geteiltes Elend ist schließlich halbes Elend. Und denke ich an Elend, denke ich an Hamburg. Ich greife tief in mein Dekolltee, wo Malcolm, dieser Blindfisch vor dem Herrn, den Ball hingepfeffert hat den Schnee, klemme meine Zungenspitze in den Mundwinkel und ziele Richtung Café (ich bin gespannt auf den Umgang mit Natur mit dem Thema), werfe den nächsten mit einem schon albernen Schlenker und lautem kichern rüber in KerOzenes Zone (sorry, der musste jetzt raus) und mit weiblicher Solidarität und einem mit der Fingerspitze eingraviertem Gruß Richtung Lisa9, Tach!
Ihr fragt euch, was dieser Quatsch soll, und ob das jetzt schon web3.6 ist? Hier gibts die super Erklärung.
Ihr fragt euch, was dieser Quatsch soll, und ob das jetzt schon web3.6 ist? Hier gibts die super Erklärung.
Dienstag, 19. Dezember 2006
beeren.
"Könnten Sie dem Koch bitte sagen, dass die Barolo-Sauce zum niederknien war? Nur meine Kinderstube und drei starke Menschen konnten mich davon abhalten, in ihrem gediegenem Ambiente den Teller nicht abzulecken, bitte richten sie ihm das aus."
"Natürlich. Und der wird sich freuen!"
Weihnachtsessen im Amici, und mein politisch korrektes einknicken, als ich am Dessertwagen laut sagte "Klar, bitte die frischen Erdbeeren dort, einfach neben Panacotta und Tiramisu legen, Danke", das bereue ich noch heute nicht, war jede einzelne Beere, mitten im Dezember und gerade noch vor Mitternacht, eine kleine Sonne für sich während über der Stadt dichter Nebel lag.
"Natürlich. Und der wird sich freuen!"
Weihnachtsessen im Amici, und mein politisch korrektes einknicken, als ich am Dessertwagen laut sagte "Klar, bitte die frischen Erdbeeren dort, einfach neben Panacotta und Tiramisu legen, Danke", das bereue ich noch heute nicht, war jede einzelne Beere, mitten im Dezember und gerade noch vor Mitternacht, eine kleine Sonne für sich während über der Stadt dichter Nebel lag.
† Joe Barbera
Montag, 18. Dezember 2006
wünsche.
Ich komme zu nix, seufze ich meerestief in meinen Milchkaffee. Der Schaum stirbt sofort, und ich kippe herzlos den letzten Schluck Leben darunter quer über meine Zunge.
Noch nicht mal zu meiner Dezemberdepression, und die steht mir quasi zu.
Du wirst doch wenigstens mal eine halbe Stunde haben, oder? kommt die Frage ungebremst über den schweren Holztisch geschlingert, macht einen Salto über das Gebäck und fällt hart in meine nun leere Kaffeetasse.
Eine halbe Stunde hätt' ich schon, sogar mal eine ganze, aber was bringt das dann? Zu einer Dezemberdepression gehört mehr als nur eine Stunde stur die Küchendecke anzustarren. Man muss ausreichend Planungszeit einbauen, damit man nicht am Ende von brachial guter Laune eiskalt von Hinten erwischt wird. Auch muss der Kühlschrank einen Wandel erleben, raus mit grün und Bio, rein mit Pudding, Alkohol und Fertigmampf. Dann muss Zeit zum Verwahrlosen da sein, ein gut gepflegter Körper gibt nicht mal eben so rasch nach und geht in die Knie, das braucht ein, zwei Wochen, locker. Die Hüfte muss ein kleines bißchen aus der Form fallen, die Haare stumpf, der Blick zart rosa und auch die Haut sollte sich mehr so ins Wohnungsblass abwandeln. Und dann inFreizeitplünnen zum Supermarkt, am besten der, wo man einen kennt. Die sehen das sofort, fragen, ob man einen Pips hatte und es wäre ja auch mal schön, in gemütlich einkaufen zu gehen, das alles mit ernstem Blick auf die Sporthose.
Man könnte dann ein wenig unschlüssig zwischen dem Frischgemüse und den Milchprodukten herumstehene, die Verkäuferinnen zu lange sinnlos anstarren und dann langsam mit leerem Korb zur Kasse schleichen. Schleichen ist wichtig, nur nicht im Stechschritt wie sonst, busy und zeitlos. Ganz soft entschwebt man zur Kasse, schüttelt nur traurig den Kopf und läßt den Korb zu den anderen Körben hinunterfallen.
Klonk.
Dann ist man raus und geht entweder in die Spielhölle gegenüber, die mit der Jackpotanzeige im Fenster und läßt sich vom Dunkel zur Mittagszeit verschlucken, oder man sucht den nächsten Videotempel auf und lädt sich sämtliche Staffeln von Seinfeld und Rosanne auf, vielleicht noch was modernes. Chips und Bier gibt es dort auch an der Kasse, super, das wird die Sause des Jahres.
Die Sachen kann man gleich anbehalten, die sind ja jetzt erst richtig gut gelüftet, endlich mal.
Vetrauensvoll läßt man sich in seine persönliche Couchdelle sinken, fühlt sich umarmt und gehalten und heult schon bei der Titelmusik der ersten Staffel los. Dazwischen trostloses Masturbieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Selbst das klappt nicht mehr. Irgendwann schläft man zu Questico ein.
Jessus, Du hast ja Nerven.
Ich? Nein, ich sag doch nur, das man noch nicht mal mehr Zeit für eine angemessene Dezemberdepression hat. Ich muss jetzt auch los, diese Scheiss Kekse backen sich leider nicht von allein.
Machs gut, und schöne Weihnachten.
Ja, Dir auch. Frohes Fest, frohes Fest.
Noch nicht mal zu meiner Dezemberdepression, und die steht mir quasi zu.
Du wirst doch wenigstens mal eine halbe Stunde haben, oder? kommt die Frage ungebremst über den schweren Holztisch geschlingert, macht einen Salto über das Gebäck und fällt hart in meine nun leere Kaffeetasse.
Eine halbe Stunde hätt' ich schon, sogar mal eine ganze, aber was bringt das dann? Zu einer Dezemberdepression gehört mehr als nur eine Stunde stur die Küchendecke anzustarren. Man muss ausreichend Planungszeit einbauen, damit man nicht am Ende von brachial guter Laune eiskalt von Hinten erwischt wird. Auch muss der Kühlschrank einen Wandel erleben, raus mit grün und Bio, rein mit Pudding, Alkohol und Fertigmampf. Dann muss Zeit zum Verwahrlosen da sein, ein gut gepflegter Körper gibt nicht mal eben so rasch nach und geht in die Knie, das braucht ein, zwei Wochen, locker. Die Hüfte muss ein kleines bißchen aus der Form fallen, die Haare stumpf, der Blick zart rosa und auch die Haut sollte sich mehr so ins Wohnungsblass abwandeln. Und dann inFreizeitplünnen zum Supermarkt, am besten der, wo man einen kennt. Die sehen das sofort, fragen, ob man einen Pips hatte und es wäre ja auch mal schön, in gemütlich einkaufen zu gehen, das alles mit ernstem Blick auf die Sporthose.
Man könnte dann ein wenig unschlüssig zwischen dem Frischgemüse und den Milchprodukten herumstehene, die Verkäuferinnen zu lange sinnlos anstarren und dann langsam mit leerem Korb zur Kasse schleichen. Schleichen ist wichtig, nur nicht im Stechschritt wie sonst, busy und zeitlos. Ganz soft entschwebt man zur Kasse, schüttelt nur traurig den Kopf und läßt den Korb zu den anderen Körben hinunterfallen.
Klonk.
Dann ist man raus und geht entweder in die Spielhölle gegenüber, die mit der Jackpotanzeige im Fenster und läßt sich vom Dunkel zur Mittagszeit verschlucken, oder man sucht den nächsten Videotempel auf und lädt sich sämtliche Staffeln von Seinfeld und Rosanne auf, vielleicht noch was modernes. Chips und Bier gibt es dort auch an der Kasse, super, das wird die Sause des Jahres.
Die Sachen kann man gleich anbehalten, die sind ja jetzt erst richtig gut gelüftet, endlich mal.
Vetrauensvoll läßt man sich in seine persönliche Couchdelle sinken, fühlt sich umarmt und gehalten und heult schon bei der Titelmusik der ersten Staffel los. Dazwischen trostloses Masturbieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Selbst das klappt nicht mehr. Irgendwann schläft man zu Questico ein.
Jessus, Du hast ja Nerven.
Ich? Nein, ich sag doch nur, das man noch nicht mal mehr Zeit für eine angemessene Dezemberdepression hat. Ich muss jetzt auch los, diese Scheiss Kekse backen sich leider nicht von allein.
Machs gut, und schöne Weihnachten.
Ja, Dir auch. Frohes Fest, frohes Fest.
Sonntag, 17. Dezember 2006
~
"So langsam komme ich hinter diese Sache mit Jude Law."
burton zum sonntag.
try harder, Lu.
"Gewinnen Sie einen Traumurlaub, 2 Wochen Mauritius all inclusive"
(Headline von cirka 68 eMails, Buzzwords und Gewinne austauschbar.)
Ich würde gerne in Ruhe untergehen, könnten also einfach einmal alle kurz inne halten, sich ein Butterbrot zur Hand nehmen und sich damit setzen?
Ich gewinne doch eh nie etwas, was meinen sehr überbordenen Ausbruch vor zwei Jahren zur Folge hatte. Ich bekam drei Lose, die jemand fremdes für mich ausgewählt hatte. Natürlich nicht für mich persönlich, nur nicht zu viel vom Leben erwarten. Diese kleinen 3er-Stapel lagen schon vorsortiert und ich bekam einen davon. Das Papier war gelb, die Strassen schmutig weiß, mir flogen nasse Flocken ins Gesicht, und auch der männliche Engel vor mir drohte zu erfrieren. Ich riss also schnell das gelbe Papier auf und bekam zwei NIETE und ein GEWINN KAT. 5
Der erfrierende Engel drehte sich um, blätterte mit kalten Händen in einer Liste, und griff dann in einen Korb hinter sich. Ich bekam eine Badeperle in Form eines Delphins mit glitschigem Inhalt.
Ich lächelte, ganze zwei Minuten lang, und das kann ich sonst nie, vor einer Douglas-Filiale.
Letzte Woche dann.
Hier, wir haben was zu verlosen, greif mal in die Box rein. Vor mir eine Flut von zusammengefalteten rosa Zettelchen, selbst gebastelt.
Ach was, ich gewinne ja eh nie was, sagte ich und drehte mich schon zu meinem Mantel um.
Hierbei kannst Du kaum verlieren, die haben wir selber gemacht, es gibt voll viel zu gewinnen, echt! Komm, nimm schon.
Ich griff mit neuer Zuversicht in den Karton. Ich war unter netten Menschen, die machen keine Spässe mit Leuten wir mir, mit chronischen NIETE-ziehern.
Hineinfassen, auswählen, fast esoterisch, dieses Gefühl.
Ich klappte den Zettel auseinander und las
NIETE.
Die Arbeit im Laden ging weiter, und ich sagte Siehste?
Sie guckte betreten, und gab mir aus einer anderen Kiste einen kleinen Weihnachtsmann aus Schokolade.
Danke, sagte ich. Und lächelte drei volle Minuten, diesmal.
(Headline von cirka 68 eMails, Buzzwords und Gewinne austauschbar.)
Ich würde gerne in Ruhe untergehen, könnten also einfach einmal alle kurz inne halten, sich ein Butterbrot zur Hand nehmen und sich damit setzen?
Ich gewinne doch eh nie etwas, was meinen sehr überbordenen Ausbruch vor zwei Jahren zur Folge hatte. Ich bekam drei Lose, die jemand fremdes für mich ausgewählt hatte. Natürlich nicht für mich persönlich, nur nicht zu viel vom Leben erwarten. Diese kleinen 3er-Stapel lagen schon vorsortiert und ich bekam einen davon. Das Papier war gelb, die Strassen schmutig weiß, mir flogen nasse Flocken ins Gesicht, und auch der männliche Engel vor mir drohte zu erfrieren. Ich riss also schnell das gelbe Papier auf und bekam zwei NIETE und ein GEWINN KAT. 5
Der erfrierende Engel drehte sich um, blätterte mit kalten Händen in einer Liste, und griff dann in einen Korb hinter sich. Ich bekam eine Badeperle in Form eines Delphins mit glitschigem Inhalt.
Ich lächelte, ganze zwei Minuten lang, und das kann ich sonst nie, vor einer Douglas-Filiale.
Letzte Woche dann.
Hier, wir haben was zu verlosen, greif mal in die Box rein. Vor mir eine Flut von zusammengefalteten rosa Zettelchen, selbst gebastelt.
Ach was, ich gewinne ja eh nie was, sagte ich und drehte mich schon zu meinem Mantel um.
Hierbei kannst Du kaum verlieren, die haben wir selber gemacht, es gibt voll viel zu gewinnen, echt! Komm, nimm schon.
Ich griff mit neuer Zuversicht in den Karton. Ich war unter netten Menschen, die machen keine Spässe mit Leuten wir mir, mit chronischen NIETE-ziehern.
Hineinfassen, auswählen, fast esoterisch, dieses Gefühl.
Ich klappte den Zettel auseinander und las
NIETE.
Die Arbeit im Laden ging weiter, und ich sagte Siehste?
Sie guckte betreten, und gab mir aus einer anderen Kiste einen kleinen Weihnachtsmann aus Schokolade.
Danke, sagte ich. Und lächelte drei volle Minuten, diesmal.
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