Dienstag, 24. Mai 2005

biernarkose an vollmond an maxgoldt.

ich sags direkt am anfang : max goldt war weniger als lala.
ich fand ihn uninspiriert, er verströmte die fleissigkeit eines postbeamten kurz vor der mittagspause, zog sein festes programm durch, und gut war. keine anekdote, keine perle, nichts.
die leute lachten an den richtigen stellen, und ich versank in einer riesenflasche grolsch, die mich dank abwesenden abendessens recht schnell in den grolsch-himmel schoss.
vor mir mein lesungsfluch, es ändert sich nichts, oder warum sitzen die unter20jährigen hühner in 4er-formation immer vor mir , die sich vorher noch schnell im kollektiv gegenseitig die haare gemacht haben ? den ganzen abend nervös zappelige barbieköpfe mit überspannt wippendem zopfhaar, da wird einem irgendwann seekrank zumute, wenn man doch eigentlich dem autor zumindest ansatzweise folgen will. m. schlief ausnahmsweise mal nicht ein, und falls sich jemand gefragt haben sollte, was diese nervige geräuschkulisse seit exakt nach der pause war, also so ein sound, den auch katzen mit trockenfutter hinbekommen : er wars. und ich wars schuld, weil ich hab ihm die tüte mit den pistazien, gesalzen in schale gegeben. und herr goldt ?
er maulte nicht über die digitalblitze, er trank nach jedem text genau ein glas wasser, ihn störte scheinbar die unruhige sippschaft im saal nicht, er machte homo-witze genau so, dass sich die beiden jungs in reihe eins nicht blöd vorkamen, er setzte den text über leute aus der reihe eins genau so, das die alle ins schunkeln kamen vor lachen, und er kam nach noch unter einer minute applaus für die zugabe raus, mit zwei kurzen texten, aber fragt mich nicht. diesmal habe ich es verpennt. ich weiß nur noch, da ging es um beläge, ich erinnere mich an worte wie fussbad, parmesan käse und ein pfund zungenbelag, aber ich war in der grolsch-narkose und das beste an der lesung war das ende, das aus der stickigen halle fallen, das bild des klaren nachthimmels, wo bella luna hing wie aufgemalt, gigantisch, hell und sehr schlimm erleuchtend.
die besten pointen hat sometimes wohl doch die natur.


Montag, 23. Mai 2005

warm.

"was tust du da ?"
"ich lieg auf meinem laptop."
"warum ?"
"warm."
"achso."


undicht.

eigentlich wollte ich ja eine liebe lange woche das blog abschließen, aber ich dachte immer, neee, lass mal, wohin sonst mit den vollen tüten. und ich wollte doch auch noch jenes und das ganz da hinten auf jeden fall.
pustekuchen, arsch ab, hirn tot. hirntod ?

ich hab mir als allerletzte nach allen anderen "der krieger und die kaiserin" angeguckt, und kann nichts drüber sagen, ausser dass mir doch tatsächlich zwischendrin lang und ausdauernd der mund offen stand. ich hab mich durch unliebsame termine gelebt, und kann nichts drüber sagen, ausser das ganz oben immer noch am besten ist ( macht draus was ihr wollt, ich bin zu schwach für erklärungen ) . ich hab mir muxmäuschenstill angeguckt, und wusste danach erst mal gar nicht, wo da die komödie war. guter film, aber ich bin ja des hirnes nicht mehr mächtig, drum muss das reichen. film gut.
ich war in köln, ich war im wasser, ich war mit dem herzen sogar im meer, ich war auf bahnhofstoiletten, und und und.
und mir fehlen sämtliche worte.
dann diese woche … der LAC hat mich wieder eingekauft, und schon am ersten tag ist es wie am letzten vor ein paar wochen. ich kämpfe. ich kämpfe überbezahlt gegen die staubtrockene langeweile, die sich hinter mir lustvoll über den boden schubbert, leise hechelnd, mir schon am knöchel beissend. eine email in drei stunden zu schreiben, davon geht mein hirn erst recht auf notstrom, da kann ich rückenwind haben wie sonst was, ich habs lieber von vorn. also den wind.

draussen scheint die sonne, ich renne mit meinem laptop auf beiden armen liegend durch die büroräume und suche ein offenes netz, der LAC staunt nicht schlecht, aber schlechten gewissens von seiner derbe gelangweilten und überbezahlten teilzeitassistentin ( ich verweigere mich gegen das wort sekretärin, ich bin noch nicht in der menopause gestrandet )
überlagert, fragt er nicht, sondern lächelt milde – und schickt mich zwei stunden früher in den feierabend.

ich laufe quasi summend durch die warme sonne, gucke hoch, gucke höher, höher als die hochhäuser in der innenstadt sind, gucke flugzeuge und wolken und finde mich den bruchteil einer sekunde später in starken männerarmen mit starken tätowierungen wieder. meine mutter sagte früher immer, ich wär so eine lu-guck-in-die-luft, ich hätte den kleinen kopf immer in den wolken. so wohl auch heute, nur das der rest auf einem bauarbeiter lag, das hatt ich früher nie.
“froillein, sie müssen schon aufpassen, wo sie hinlaufen“ lachte der bär, und ich guckte noch verdatterter, sag hi, und wo kommen sie denn jetzt mit diesem loch im boden her?
er hebt mich raus, ich gehe weiter, und wundere mich, wundere mich und wundere mich. ich muss den kopf aus der musik bekommen, ich muss den rest wieder in einen text bekommen, ich muss doch was sagen können. hömma.

heute abend liest max goldt im zakk, hoffentlich überirdisch.


Sonntag, 22. Mai 2005

fraglos.

ich kann immer noch nicht glauben, dass ich gestern ohne mit der wimper zu zucken 1,10 € fürs pinkeln im kölner hauptbahnhof bezahlt habe. das soll nicht heißen, dass es nicht dringend notwendig und ganz toll gewesen wäre und so, aber eineurozehn, um ihnen das zurück zu geben, was vorab dort konsumiert wurde, und am ende dorthin zurück geht, wo es konsumiert wurde ?
die spinnen, die kölner.


Freitag, 20. Mai 2005


"ein bißchen hiphop geht immer noch rein."


Mittwoch, 18. Mai 2005

misfits. (waaaaah!)

eine der handvoll göttinnen dort oben, die für tickets und einlassprocedere zuständig sind, fängt mit L an und ich huldige ihr für einen vollen lu.naren zyklus, indem ich ihr abends ein stück kuchen auf den heimischen altar lege, denn sie schickte heute mit einem elektronischen boten die noch fedrige nachricht, dass am 29.juni alles gebongt sei.
soll heißen : ich lasse mich mit dosenbier volllaufen und werde mir das gehör zerstören, the misfits kommen auf meine auf ihre alten tage noch mal ins dorf, das muss gefeiert werden. ( shit, wo ist mein altes shirt , was zieh ich an, gibt es überhaupt noch so was wie dosenbier ? )

noch wer anwesend ? nur wegen benimm und flickr und so...


zwischendurch geticklet.

126, tooor!

"luna, Ihr Ergebnis liegt deutlich über dem Durchschnitt! Herzlichen Glückwunsch! Sie verfügen über eine große Anzahl an Talenten, und diese sind besser ausgeprägt als bei den meisten Menschen. Sie haben darüber hinaus bewiesen, dass Sie besonders gut sind, Fragen wie die im Test gestellten beantworten können. Der klassische Intelligenztest analysiert Ihre persönlichen Stärken und Schwächen in den Bereichen Mathematik, Sprache, visuell-räumliches Denken, und Logik. Anhand der Auswertung Ihrer Antworten können wir ableiten, in welchem dieser Bereiche Sie am besten abschneiden.


Zu Ihrem Ergebnis: Die Auswertung Ihrer Antworten hat gezeigt, dass Sie großes Talent im Erkennen logischer Zusammenhänge und im Verarbeiten visuell-räumlicher und mathematischer Informationen haben. Dies macht Sie zu einem Analytischen Mathematiker. Ob es sich um ein Sparguthaben und dessen Zinsentwicklung, Computerschach oder das Wachstum einer Schmetterlingspopulation handelt, Sie sehen durch die Dinge hindurch und direkt auf das darunter liegende mathematische Skelett. Auf Variablen und Zahlen; auf die Formel, die die Welt im Inneren zusammenhält. Dank Ihrer Intelligenz können Sie mit Hilfe dieser Fähigkeiten Probleme drehen und wenden, analysieren und lösen. Sie erfassen schnell das Gesamtbild. Das merken andere. Und das macht Sie erfolgreich, denn darauf kommt es an."


ich hab denen natürlich nicht verraten, dass mein hirn bei frage 35 hörbar die blutgrätsche gemacht hat, seis drum. mich beschäftigt eher die frage, ob frauen die gut in mathe sind, bei den jungs nicht ganz so doll ankommen ?

hier der test, frisch weggeholt beim malcolm.


eine geschichte wird gesucht.



(bild gemopstliehen, rechte nicht bei mir )

( ... )"Sie gaben ihm Zettel und Stift und er zeichnete damit eine schwedische Flagge und einen Flügel - dreidimensional mit der exakten Anzahl von Tasten und den richtigen Schattierungen. Man führte ihn zu einem Klavier in der Krankenhaus-Kapelle. Er setzte sich und spielte."

mich hat die nachricht gestern abend noch ausreichend beschäftigt, und ich kann es mal wieder kaum erwarten, die geschichte hinter dieser geschichte zu erfahren.

( und wenn es eine gerissene frau auf diesem erdball gibt, die sich bei dem bild "lecker!" denkt, dann wird sie wohl beherzt zum hörer greifen und sagen : "wo haben sie bitte meinen mann her ?")


Mittwoch, 18. Mai 2005

brenner galore.




( via mail via freundin, und ich hab immer noch hysterische tränen in den augen. )

aus der rubrik : heute ist alles erlaubt.


danke iTunes.

the black keys – set you free (!!!)
daf - ich will
damien rice – the blower’s daughter
dbx – bleep
agnostic front – something’s gotta give
hans albers – in einer sternennacht am hafen
billy talent – prisoners of today
stooges – i wanna be your dog
les mercredis – mit mir unter
marilyn manson – down in the park
mia – komm her
moby – quite pianos
depeche mode – useless
slipknot - duality
archive – fuck u

( sag schon, wo ist dein HIRN ? )


Montag, 16. Mai 2005

mittagsausfahrt.



hirn frei, füsse nass, nase im wind.
lust auf mehr meer.


grundlos.

sie trafen aufeinander wie eine schlechtwetterfront. es blitzte kurz, jeder im raum stöhnte traurig auf, ohne eine ahnung warum.
bei einem punsch ging er an ihr vorbei, streifte arm und kleid und sagte etwas belangloses, es klang ähnlich wie "geh nie wieder aus meinem leben, bitte." sie sah erstaunt auf, es donnerte, die anderen gäste gingen hinaus, den regen in ihren gläsern fangen.
lange sah sie ihn an, wie er sein glas hielt. sein herz dröhnte im ganzen raum, sie hielt ihn kaum aus, und ging auf ihn zu.
"ich will mich neben dich legen, auf ein leben, und das irgendwann." sagte sie und ließ ihn mit dem glas allein.

er sah sie rückwärts durch den regen laufen, und behielt dieses bild fester als alles andere, als er durch die welt ging.

immer wenn er im regen stand, sah er sie durch diesen laufen und es ging wieder mit ihm.

in diesen jahren dachte sie an ihn, wenn sie sich in leeren räumen verlor.
trank sie bei geselligen anlässen einen schluck punsch, dann dachte sie an den kuss, der sie erwartete, irgendwann. er musste schmecken wie er, und sie freute sich eine weile, während er an ganz anderen orten regentropfen trank und an sie dachte.

sie trafen aufeinander wie die komponenten eines gewitters, und durch ihre welt ging ein leiser ruck.

er sagte "endlich", und sie sagte leise "ja", im raum verstummten alle gespräche in genau diesem einen moment.

dann, über sämtliche nächte, schauten sie sich in die gesichter und entschlüsselten für sich die letzten jahre, die sie ohne einander umbrachten.
nach einer langen weile meinte er, sich endlich so voll wie ein ganzes meer zu fühlen, und sie zog sich aus, ging langsam hinein und schwamm.
als ihr die luft ausging, hatte sie noch ein bißchen kraft. als ihr diese auch noch verschwand, schloss sie beide augen ganz fest, hiel sich die nase zu und tauchte langsam unter, bis sie seinen grund erreicht hatte. erst dort blieb sie liegen, dicht neben ihm, und als die letzten luftblasen aus ihrer lunge nach oben wirbelten, fielen dort ersten tropfen.