... newer stories
Mittwoch, 18. Mai 2005
misfits. (waaaaah!)
eine der handvoll göttinnen dort oben, die für tickets und einlassprocedere zuständig sind, fängt mit L an und ich huldige ihr für einen vollen lu.naren zyklus, indem ich ihr abends ein stück kuchen auf den heimischen altar lege, denn sie schickte heute mit einem elektronischen boten die noch fedrige nachricht, dass am 29.juni alles gebongt sei.
soll heißen : ich lasse mich mit dosenbier volllaufen und werde mir das gehör zerstören, the misfits kommenauf meine auf ihre alten tage noch mal ins dorf, das muss gefeiert werden. ( shit, wo ist mein altes shirt , was zieh ich an, gibt es überhaupt noch so was wie dosenbier ? )
noch wer anwesend ? nur wegen benimm und flickr und so...
soll heißen : ich lasse mich mit dosenbier volllaufen und werde mir das gehör zerstören, the misfits kommen
noch wer anwesend ? nur wegen benimm und flickr und so...
zwischendurch geticklet.
126, tooor!
"luna, Ihr Ergebnis liegt deutlich über dem Durchschnitt! Herzlichen Glückwunsch! Sie verfügen über eine große Anzahl an Talenten, und diese sind besser ausgeprägt als bei den meisten Menschen. Sie haben darüber hinaus bewiesen, dass Sie besonders gut sind, Fragen wie die im Test gestellten beantworten können. Der klassische Intelligenztest analysiert Ihre persönlichen Stärken und Schwächen in den Bereichen Mathematik, Sprache, visuell-räumliches Denken, und Logik. Anhand der Auswertung Ihrer Antworten können wir ableiten, in welchem dieser Bereiche Sie am besten abschneiden.
Zu Ihrem Ergebnis: Die Auswertung Ihrer Antworten hat gezeigt, dass Sie großes Talent im Erkennen logischer Zusammenhänge und im Verarbeiten visuell-räumlicher und mathematischer Informationen haben. Dies macht Sie zu einem Analytischen Mathematiker. Ob es sich um ein Sparguthaben und dessen Zinsentwicklung, Computerschach oder das Wachstum einer Schmetterlingspopulation handelt, Sie sehen durch die Dinge hindurch und direkt auf das darunter liegende mathematische Skelett. Auf Variablen und Zahlen; auf die Formel, die die Welt im Inneren zusammenhält. Dank Ihrer Intelligenz können Sie mit Hilfe dieser Fähigkeiten Probleme drehen und wenden, analysieren und lösen. Sie erfassen schnell das Gesamtbild. Das merken andere. Und das macht Sie erfolgreich, denn darauf kommt es an."
ich hab denen natürlich nicht verraten, dass mein hirn bei frage 35 hörbar die blutgrätsche gemacht hat, seis drum. mich beschäftigt eher die frage, ob frauen die gut in mathe sind, bei den jungs nicht ganz so doll ankommen ?
hier der test, frisch weggeholt beim malcolm.
"luna, Ihr Ergebnis liegt deutlich über dem Durchschnitt! Herzlichen Glückwunsch! Sie verfügen über eine große Anzahl an Talenten, und diese sind besser ausgeprägt als bei den meisten Menschen. Sie haben darüber hinaus bewiesen, dass Sie besonders gut sind, Fragen wie die im Test gestellten beantworten können. Der klassische Intelligenztest analysiert Ihre persönlichen Stärken und Schwächen in den Bereichen Mathematik, Sprache, visuell-räumliches Denken, und Logik. Anhand der Auswertung Ihrer Antworten können wir ableiten, in welchem dieser Bereiche Sie am besten abschneiden.
Zu Ihrem Ergebnis: Die Auswertung Ihrer Antworten hat gezeigt, dass Sie großes Talent im Erkennen logischer Zusammenhänge und im Verarbeiten visuell-räumlicher und mathematischer Informationen haben. Dies macht Sie zu einem Analytischen Mathematiker. Ob es sich um ein Sparguthaben und dessen Zinsentwicklung, Computerschach oder das Wachstum einer Schmetterlingspopulation handelt, Sie sehen durch die Dinge hindurch und direkt auf das darunter liegende mathematische Skelett. Auf Variablen und Zahlen; auf die Formel, die die Welt im Inneren zusammenhält. Dank Ihrer Intelligenz können Sie mit Hilfe dieser Fähigkeiten Probleme drehen und wenden, analysieren und lösen. Sie erfassen schnell das Gesamtbild. Das merken andere. Und das macht Sie erfolgreich, denn darauf kommt es an."
ich hab denen natürlich nicht verraten, dass mein hirn bei frage 35 hörbar die blutgrätsche gemacht hat, seis drum. mich beschäftigt eher die frage, ob frauen die gut in mathe sind, bei den jungs nicht ganz so doll ankommen ?
hier der test, frisch weggeholt beim malcolm.
eine geschichte wird gesucht.
(bild ge
( ... )"Sie gaben ihm Zettel und Stift und er zeichnete damit eine schwedische Flagge und einen Flügel - dreidimensional mit der exakten Anzahl von Tasten und den richtigen Schattierungen. Man führte ihn zu einem Klavier in der Krankenhaus-Kapelle. Er setzte sich und spielte."
mich hat die nachricht gestern abend noch ausreichend beschäftigt, und ich kann es mal wieder kaum erwarten, die geschichte hinter dieser geschichte zu erfahren.
( und wenn es eine gerissene frau auf diesem erdball gibt, die sich bei dem bild "lecker!" denkt, dann wird sie wohl beherzt zum hörer greifen und sagen : "wo haben sie bitte meinen mann her ?")
Mittwoch, 18. Mai 2005
brenner galore.
( via mail via freundin, und ich hab immer noch hysterische tränen in den augen. )
aus der rubrik : heute ist alles erlaubt.
danke iTunes.
the black keys – set you free (!!!)
daf - ich will
damien rice – the blower’s daughter
dbx – bleep
agnostic front – something’s gotta give
hans albers – in einer sternennacht am hafen
billy talent – prisoners of today
stooges – i wanna be your dog
les mercredis – mit mir unter
marilyn manson – down in the park
mia – komm her
moby – quite pianos
depeche mode – useless
slipknot - duality
archive – fuck u
( sag schon, wo ist dein HIRN ? )
daf - ich will
damien rice – the blower’s daughter
dbx – bleep
agnostic front – something’s gotta give
hans albers – in einer sternennacht am hafen
billy talent – prisoners of today
stooges – i wanna be your dog
les mercredis – mit mir unter
marilyn manson – down in the park
mia – komm her
moby – quite pianos
depeche mode – useless
slipknot - duality
archive – fuck u
( sag schon, wo ist dein HIRN ? )
Montag, 16. Mai 2005
mittagsausfahrt.
hirn frei, füsse nass, nase im wind.
lust auf
grundlos.
sie trafen aufeinander wie eine schlechtwetterfront. es blitzte kurz, jeder im raum stöhnte traurig auf, ohne eine ahnung warum.
bei einem punsch ging er an ihr vorbei, streifte arm und kleid und sagte etwas belangloses, es klang ähnlich wie "geh nie wieder aus meinem leben, bitte." sie sah erstaunt auf, es donnerte, die anderen gäste gingen hinaus, den regen in ihren gläsern fangen.
lange sah sie ihn an, wie er sein glas hielt. sein herz dröhnte im ganzen raum, sie hielt ihn kaum aus, und ging auf ihn zu.
"ich will mich neben dich legen, auf ein leben, und das irgendwann." sagte sie und ließ ihn mit dem glas allein.
er sah sie rückwärts durch den regen laufen, und behielt dieses bild fester als alles andere, als er durch die welt ging.
immer wenn er im regen stand, sah er sie durch diesen laufen und es ging wieder mit ihm.
in diesen jahren dachte sie an ihn, wenn sie sich in leeren räumen verlor.
trank sie bei geselligen anlässen einen schluck punsch, dann dachte sie an den kuss, der sie erwartete, irgendwann. er musste schmecken wie er, und sie freute sich eine weile, während er an ganz anderen orten regentropfen trank und an sie dachte.
sie trafen aufeinander wie die komponenten eines gewitters, und durch ihre welt ging ein leiser ruck.
er sagte "endlich", und sie sagte leise "ja", im raum verstummten alle gespräche in genau diesem einen moment.
dann, über sämtliche nächte, schauten sie sich in die gesichter und entschlüsselten für sich die letzten jahre, die sie ohne einander umbrachten.
nach einer langen weile meinte er, sich endlich so voll wie ein ganzes meer zu fühlen, und sie zog sich aus, ging langsam hinein und schwamm.
als ihr die luft ausging, hatte sie noch ein bißchen kraft. als ihr diese auch noch verschwand, schloss sie beide augen ganz fest, hiel sich die nase zu und tauchte langsam unter, bis sie seinen grund erreicht hatte. erst dort blieb sie liegen, dicht neben ihm, und als die letzten luftblasen aus ihrer lunge nach oben wirbelten, fielen dort ersten tropfen.
bei einem punsch ging er an ihr vorbei, streifte arm und kleid und sagte etwas belangloses, es klang ähnlich wie "geh nie wieder aus meinem leben, bitte." sie sah erstaunt auf, es donnerte, die anderen gäste gingen hinaus, den regen in ihren gläsern fangen.
lange sah sie ihn an, wie er sein glas hielt. sein herz dröhnte im ganzen raum, sie hielt ihn kaum aus, und ging auf ihn zu.
"ich will mich neben dich legen, auf ein leben, und das irgendwann." sagte sie und ließ ihn mit dem glas allein.
er sah sie rückwärts durch den regen laufen, und behielt dieses bild fester als alles andere, als er durch die welt ging.
immer wenn er im regen stand, sah er sie durch diesen laufen und es ging wieder mit ihm.
in diesen jahren dachte sie an ihn, wenn sie sich in leeren räumen verlor.
trank sie bei geselligen anlässen einen schluck punsch, dann dachte sie an den kuss, der sie erwartete, irgendwann. er musste schmecken wie er, und sie freute sich eine weile, während er an ganz anderen orten regentropfen trank und an sie dachte.
sie trafen aufeinander wie die komponenten eines gewitters, und durch ihre welt ging ein leiser ruck.
er sagte "endlich", und sie sagte leise "ja", im raum verstummten alle gespräche in genau diesem einen moment.
dann, über sämtliche nächte, schauten sie sich in die gesichter und entschlüsselten für sich die letzten jahre, die sie ohne einander umbrachten.
nach einer langen weile meinte er, sich endlich so voll wie ein ganzes meer zu fühlen, und sie zog sich aus, ging langsam hinein und schwamm.
als ihr die luft ausging, hatte sie noch ein bißchen kraft. als ihr diese auch noch verschwand, schloss sie beide augen ganz fest, hiel sich die nase zu und tauchte langsam unter, bis sie seinen grund erreicht hatte. erst dort blieb sie liegen, dicht neben ihm, und als die letzten luftblasen aus ihrer lunge nach oben wirbelten, fielen dort ersten tropfen.
Sonntag, 15. Mai 2005
latent schwarz.
ein kopf wie ein marmeladenfeld, augen die nach hinten losgehen, mieses gedankengut und a lot of slipknot, willkommen mitten in meiner seele erkältung, nehmen sie platz, aber halten sie um aller göttinnen willen bloss die klappe und ein warmes tuch vors gesicht.
ich erliege heute der vermutung, dass die welt an sich falsch ist, und das beste an ihr noch die commercials nach sieben, so schlimm steht es.
wofür eigentlich nur ein einzelnes quentchen glauben an etwas verschleudern, warum die enten nicht doch füttern und warum überhaupt immer so re-agieren, wie es der rest gern hätte ?
am ende ist es doch so, dass man sich bis zum bauchnabel rausgehangen hat aus dem hohen turm, die zöpfe baumelten fröhlich im wind und die welt schaukelte mit, um eben doch das gleichgewicht zu verlieren, die zöpfe falsch, der turm so hoch, der fall lang und das ankommen härter als gedacht. genickbruch, adé.
rapunzel has left the building.
( ja genau, ich nehme homöopathische tropfen und temperiere gen 38nochwas, reicht für die lindenstrasse, aber nicht zum schreiben. wenn jemand eine muse zum knutschen hat, so schicke er sie bitte vorbei, ich lass auch was dran. )
ich erliege heute der vermutung, dass die welt an sich falsch ist, und das beste an ihr noch die commercials nach sieben, so schlimm steht es.
wofür eigentlich nur ein einzelnes quentchen glauben an etwas verschleudern, warum die enten nicht doch füttern und warum überhaupt immer so re-agieren, wie es der rest gern hätte ?
am ende ist es doch so, dass man sich bis zum bauchnabel rausgehangen hat aus dem hohen turm, die zöpfe baumelten fröhlich im wind und die welt schaukelte mit, um eben doch das gleichgewicht zu verlieren, die zöpfe falsch, der turm so hoch, der fall lang und das ankommen härter als gedacht. genickbruch, adé.
rapunzel has left the building.
( ja genau, ich nehme homöopathische tropfen und temperiere gen 38nochwas, reicht für die lindenstrasse, aber nicht zum schreiben. wenn jemand eine muse zum knutschen hat, so schicke er sie bitte vorbei, ich lass auch was dran. )
Freitag, 13. Mai 2005
kurz und schmerzlos, folge 68
acht volle minuten zärtlich die ohren der katzendecke abzustaubsaugen ist auch so eine geschichte.
-
das unkymood kennt den weg.
-
selbstzufrieden in der sonne sitzen, und nach kokos riechen.
-
kurz erschrecken, wenn eine blattlaus aus dem hauseigenen topf in die tiefe des hofes stürzt. schuldig fühlen.
sich als weichei der nation schimpfen und karmisch ein ruckeln spüren.
-
" das haut dir die schalter raus ! "
-
manchmal sind fünf worte mehr wie drei.
-
jeden morgen dreimal hintereinander "black math" von den white stripes. danach zähne putzen. vorher nicht.
-
freude, sonne, freude, götterfunken. alles rein in dentopf kopf.
-
das unkymood kennt den weg.
-
selbstzufrieden in der sonne sitzen, und nach kokos riechen.
-
kurz erschrecken, wenn eine blattlaus aus dem hauseigenen topf in die tiefe des hofes stürzt. schuldig fühlen.
sich als weichei der nation schimpfen und karmisch ein ruckeln spüren.
-
" das haut dir die schalter raus ! "
-
manchmal sind fünf worte mehr wie drei.
-
jeden morgen dreimal hintereinander "black math" von den white stripes. danach zähne putzen. vorher nicht.
-
freude, sonne, freude, götterfunken. alles rein in den
Mittwoch, 11. Mai 2005
sex mit walter.
Heute Mittag hatte ich Sex. Der war schnell, feucht und unfreiwillig, aber aus solch lapidaren drei Punkten werden auch erschöpfend Filme gedreht, von daher will ich mich gar nicht beschweren.
Ich stand mit meinem Shuffle verbunden vor Ali Babas Gemüseauslage, war dank eines Koffeingaus etwas wabbelig auf den Beinen, und hielt prüfend eine Melone gegen die Wolkendecke. Mia sang in meine Ohrknöpfe, die Sonne kam raus, und genau in dieser friedlichen Sekunde wurde ich von hinten gepackt und hart gegen eine Weisskohlkiste gedrückt.
“Walter, lass das !" rief irgendwo ausserhalb meines Blickfeldes jemand, weil das, was wohl Walter war, sich gerade ganz schlimm mit mir und meinen Kabeln verhedderte und dabei mächtig ins Schnaufen kam.
"Walter !"
Ich konnte mich plötzlich nicht mehr von der Stelle bewegen und wurde massiv im Nacken beleckt. Das wiederum fühlte sich Dank Walters heißem Atem so suspekt an, dass ich spontan einen Kicheranfall bekam, während wir langsam zusammen in die Knie gingen.
"Walter! Jetzt machen sie den doch nicht so bekloppt …"
"Ich mache WAS?" brachte ich durch ein Pfund dunkelbrauner Haare hinaus, weil Walter war mittlerweile gefühlt einmal um mich herum und klammerte sich fester, als mich jemals ein Mann gehalten hatte.
"Walter!" sagte auch ich jetzt empört, und das war auch das letzte was ich sagen konnte, dann nämlich gab mein Körper unter diesem Kalb hingebungsvoll nach und wir fielen engumschlungen in Babas Obstauslage. Das wiederum verursachte so viel Lärm, dass jetzt auch die sechs Söhne des Hauses zu uns nach Draussen eilten.
Mia sang unbeeindruckt ihr „wie weit willst Du gehen?“, ich nahms als Ironie des Augenblicks, beschloss aber, diesen nicht zu geniessen, sondern mich aus dieser fragwürdigen Lage zu befreien, also weg mit Walter.
Wer es schon einmal mit einem Grizzly zu tun hatte, der das Gemüt eines rolligen Hamsters besitzt, der kann in etwa nachvollziehen, was ich in diesen Minuten an Walter hatte, und ich betete zu Gott, nein, zu Allah (ich lag ja bei Ali Baba im Salat ) dass ich mich jetzt nicht noch irgendwie blöd drehe und dann quasi aus Hundesicht genau richtig hocke, auf dass dieser Verwirrte Köter mich rein Naturgemäss und Doggystyle … aber da dachte ich dann lieber nicht weiter, beglückwünschte mich noch rasch zu meiner Wahl „Jeans statt Rock“ und kniff Walter beherzt aber link in die rechte Flanke.
Das heizte ihn erst richtig an. Er leckte mir quer über Hals und Wange, und rammte weiter an meiner Hüfte herum. Die sechs Söhne Babas lachten, und Walters Mensch sagte so was wie "Ocheywalter, jetzt is aba mal gut."
"Genau!", rief ich aus dem Fell.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und ein paar gezielten Kneifern kam ich wieder auf beide Beine und Walter auf seine vier. Die Söhne Babas hatten ihn versammelt von mir heruntergeholt, Walters Mensch guckte verzweifelt und murmelte was wie, dass er gar nicht wüßte, was in Walter, und was ich denn für ein Parfüm benutzen würde …
"Frühling, iste Früüühling, merkte großa Hund auch, eh?" unkte ein alter Kunde, alle lachten, Walter putzte sich den Hintern.
Ich richtete derweil meine Klamotten, glühte Dank der Anstrengung zartrosa im Gesicht und überlegte, ob Walter jetzt eigentlich gekommen war.
"Ist der eigentlich kastriert ?" fragte ich den Menschen von Walter, und der guckte sauer und meinte, "Natürlich nicht", und das sei ja echt ne doofe Frage.
Walter drehte sich noch einmal kurz zu mir um, bellte, und zottelte von dannen. Ich blieb allein beim Obst zurück, fühlte mich ein wenig benutzt und legte die Orangen wieder in ihre Kiste, während um mich herum alle den Frühling und seine Vorteile priesen.
Ich stand mit meinem Shuffle verbunden vor Ali Babas Gemüseauslage, war dank eines Koffeingaus etwas wabbelig auf den Beinen, und hielt prüfend eine Melone gegen die Wolkendecke. Mia sang in meine Ohrknöpfe, die Sonne kam raus, und genau in dieser friedlichen Sekunde wurde ich von hinten gepackt und hart gegen eine Weisskohlkiste gedrückt.
“Walter, lass das !" rief irgendwo ausserhalb meines Blickfeldes jemand, weil das, was wohl Walter war, sich gerade ganz schlimm mit mir und meinen Kabeln verhedderte und dabei mächtig ins Schnaufen kam.
"Walter !"
Ich konnte mich plötzlich nicht mehr von der Stelle bewegen und wurde massiv im Nacken beleckt. Das wiederum fühlte sich Dank Walters heißem Atem so suspekt an, dass ich spontan einen Kicheranfall bekam, während wir langsam zusammen in die Knie gingen.
"Walter! Jetzt machen sie den doch nicht so bekloppt …"
"Ich mache WAS?" brachte ich durch ein Pfund dunkelbrauner Haare hinaus, weil Walter war mittlerweile gefühlt einmal um mich herum und klammerte sich fester, als mich jemals ein Mann gehalten hatte.
"Walter!" sagte auch ich jetzt empört, und das war auch das letzte was ich sagen konnte, dann nämlich gab mein Körper unter diesem Kalb hingebungsvoll nach und wir fielen engumschlungen in Babas Obstauslage. Das wiederum verursachte so viel Lärm, dass jetzt auch die sechs Söhne des Hauses zu uns nach Draussen eilten.
Mia sang unbeeindruckt ihr „wie weit willst Du gehen?“, ich nahms als Ironie des Augenblicks, beschloss aber, diesen nicht zu geniessen, sondern mich aus dieser fragwürdigen Lage zu befreien, also weg mit Walter.
Wer es schon einmal mit einem Grizzly zu tun hatte, der das Gemüt eines rolligen Hamsters besitzt, der kann in etwa nachvollziehen, was ich in diesen Minuten an Walter hatte, und ich betete zu Gott, nein, zu Allah (ich lag ja bei Ali Baba im Salat ) dass ich mich jetzt nicht noch irgendwie blöd drehe und dann quasi aus Hundesicht genau richtig hocke, auf dass dieser Verwirrte Köter mich rein Naturgemäss und Doggystyle … aber da dachte ich dann lieber nicht weiter, beglückwünschte mich noch rasch zu meiner Wahl „Jeans statt Rock“ und kniff Walter beherzt aber link in die rechte Flanke.
Das heizte ihn erst richtig an. Er leckte mir quer über Hals und Wange, und rammte weiter an meiner Hüfte herum. Die sechs Söhne Babas lachten, und Walters Mensch sagte so was wie "Ocheywalter, jetzt is aba mal gut."
"Genau!", rief ich aus dem Fell.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und ein paar gezielten Kneifern kam ich wieder auf beide Beine und Walter auf seine vier. Die Söhne Babas hatten ihn versammelt von mir heruntergeholt, Walters Mensch guckte verzweifelt und murmelte was wie, dass er gar nicht wüßte, was in Walter, und was ich denn für ein Parfüm benutzen würde …
"Frühling, iste Früüühling, merkte großa Hund auch, eh?" unkte ein alter Kunde, alle lachten, Walter putzte sich den Hintern.
Ich richtete derweil meine Klamotten, glühte Dank der Anstrengung zartrosa im Gesicht und überlegte, ob Walter jetzt eigentlich gekommen war.
"Ist der eigentlich kastriert ?" fragte ich den Menschen von Walter, und der guckte sauer und meinte, "Natürlich nicht", und das sei ja echt ne doofe Frage.
Walter drehte sich noch einmal kurz zu mir um, bellte, und zottelte von dannen. Ich blieb allein beim Obst zurück, fühlte mich ein wenig benutzt und legte die Orangen wieder in ihre Kiste, während um mich herum alle den Frühling und seine Vorteile priesen.
durchbrennerbuch.
(...) Um die Zeit war das Haus- und Wohnungsdrama ungefähr auf dem Höhepunkt angelangt, und wahrscheinlich, so dachte ich in der Nacht da draußen, waren wir überhaupt nur durchgebrannt und dann hier gestrandet, um es irgendwie zu ende zu bringen, was weder in Nadans Haus noch in meiner Wohnung zu schaffen war, weil Nadan meine Wohnung nicht betreten konnte, ohne auf der Stelle von Migräne überfallen zu werden, während ich, sobald ich in Nadans Haus neben Nadan lag nichts tun konnte, als auf eine Pause im Husten zu warten um mich dann sofort nach Hause zu fahren. Im Auto sagte ich manchmal : Gib zu, du hast jede Menge Holzschutzmittel in dein Haus eingebaut, und Nadan sagte : Keinen einzigen Tropfen, ich schwöre, auch wenn du mir nicht glaubst; und ich glaubte es nicht, obwohl ich natürlich wußte, daß ich mich mein Leben lang in holzschutzmittelgetränkten Gebäuden aufhielt, ohne auch nur ein bißchen husten zu müssen, und daß es also ganz sicher nicht daran lag.
Wenn ich an Nadans Haus dachte, fiel mir immer der weiße Papagei ein.
Wenn Nadan meine Wohnung betrat, sagte er meistens: Ich verstehe nicht, wie du so leben kannst, und immer konnten wir über das „Wie“ und das „So“ nicht sprechen, weil Nadan von dieser Wohnung oder dem PVC-Fußbodenbelag darin oder von meinem Rotwein Migräne bekam, und in dieser Nacht war mir, als würden wir morgen über das „Wie“ und „So“ sprechen und natürlich von vornherein wissen, daß es kein gemeinsames „Wie“ und „So“ geben konnte, wo schon Nadans Elefanten-Krawatte und mein Wintermantel sich nicht ausstehen konnten, und mir war bang, weil ich Nadan liebte und der Tag morgen wahrscheinlich zermürbend würde.
Ich beschloß, ein bißchen zu schlafen, aber vor Bangigkeit und Liebe und auf dem unbequemen Stuhl wurde dann nichts daraus.
Als ich wieder ins Zimmer ging, weil gegen Morgen der Flieder nicht mehr gegen die kriechende Feuchtigkeit ankam, schlief Nadan. Er schlief auch noch, als ich mich leise ins andere Bett legte und jetzt erst merkte, wie kalt meine Füße geworden waren und wie müde so eine Nacht mit Flieder auf dem Balkon einen machen kann. Ich schloß die Augen, und genau in dem Moment wurde Nadan wach, setzte sich im Bett auf, starrte im Dunklen in meine Richtung und sagte: Mizzebill, bitte.
Er sagte das so aus der Tiefe seiner Seele und so herzerschütternd, daß ich sofort alles Streiten und meine kalten Füße vergaß. Ich sagte zärtlich: Aber ja, was ist denn; ich hätte ihm jede Bitte morgens um fünf erfüllt, wie er so flehentlich sprach, und er sagte in einem ganz weichen Nadan-Ton, den ich lebenslang liebe: Bitte fang jetzt nicht an zu husten.
( Birgit Vanderbeke, Alberta empfängt einen Liebhaber )
Wenn ich an Nadans Haus dachte, fiel mir immer der weiße Papagei ein.
Wenn Nadan meine Wohnung betrat, sagte er meistens: Ich verstehe nicht, wie du so leben kannst, und immer konnten wir über das „Wie“ und das „So“ nicht sprechen, weil Nadan von dieser Wohnung oder dem PVC-Fußbodenbelag darin oder von meinem Rotwein Migräne bekam, und in dieser Nacht war mir, als würden wir morgen über das „Wie“ und „So“ sprechen und natürlich von vornherein wissen, daß es kein gemeinsames „Wie“ und „So“ geben konnte, wo schon Nadans Elefanten-Krawatte und mein Wintermantel sich nicht ausstehen konnten, und mir war bang, weil ich Nadan liebte und der Tag morgen wahrscheinlich zermürbend würde.
Ich beschloß, ein bißchen zu schlafen, aber vor Bangigkeit und Liebe und auf dem unbequemen Stuhl wurde dann nichts daraus.
Als ich wieder ins Zimmer ging, weil gegen Morgen der Flieder nicht mehr gegen die kriechende Feuchtigkeit ankam, schlief Nadan. Er schlief auch noch, als ich mich leise ins andere Bett legte und jetzt erst merkte, wie kalt meine Füße geworden waren und wie müde so eine Nacht mit Flieder auf dem Balkon einen machen kann. Ich schloß die Augen, und genau in dem Moment wurde Nadan wach, setzte sich im Bett auf, starrte im Dunklen in meine Richtung und sagte: Mizzebill, bitte.
Er sagte das so aus der Tiefe seiner Seele und so herzerschütternd, daß ich sofort alles Streiten und meine kalten Füße vergaß. Ich sagte zärtlich: Aber ja, was ist denn; ich hätte ihm jede Bitte morgens um fünf erfüllt, wie er so flehentlich sprach, und er sagte in einem ganz weichen Nadan-Ton, den ich lebenslang liebe: Bitte fang jetzt nicht an zu husten.
( Birgit Vanderbeke, Alberta empfängt einen Liebhaber )
Dienstag, 10. Mai 2005
cat content, rubrik : 2 werden 11.
darauf einen fisch !
♥
Lenore © Roman Dirge
Lenore © Roman Dirge
... older stories