Sonntag, 21. November 2004

private stunden im schlick

und plötzlich scheint die sonne, das seelchen lacht und die schweinehündin kommt verkatert aus dem plümo. es ist sonntag nach zehn, das wetter auf einem hoch, und man müsste dann doch mal raus.
gedacht, gemacht. drei lagen klamotten, ab ins bergische.
und was war das … urig.
wie immer in diesem gelände brauchten wir exakt zwanzig minuten, bis wir vom weg ab waren, und vergeblich die baumrinden nach ihren diversen bezeichnungen abtasteten. Wege waren nicht auszumachen, der waldboden meterweit unter altem laub und rinden versteckt, und ab und an hörte man die waldschrate kichern, während sie die wanderpfadbezeichnungen auf den bäumen mit dem farbton „natur-rinde“ übersprayten, und wir die schlucht nach unten stapften, genau aufs sumpfland zu.
aber diesmal nicht, war das motto, diesmal bekommt ihr uns nicht.
kamen wir nicht an, kehrten wir um. sahen wir über 200 meter keine weitere bezeichnung, kehrten wir um. standen wir plötzlich mitten im stauwasser … schwammen wir zurück.
knallhart.
und was war das …natural.
wir stapften so hochmotiviert durch schlickfelder, dass unsere wanderschuhe fröhlich glucksend und völlig unvermittelt im erdreich verschwanden. und kaum hatte man für sich klar bekommen, dass man quasi ohne füsse ist, da gab mutter erde die beiden schlingel mit einem lauten schmatzgeräusch wieder her, heureka.
und zwischendurch, bei einem guten, ehrlichen apfel, da konnte man sich ernsthafte gedanken über die sehr lückenhaften wegbezeichnungen machen. wer fällt genau die bäume, auf denen die wichtigen, weißen zeichen zum abbiegen sind ? gehen bösartige grantler bei tagesanbruch durch die baumreihen, und malen völlig neue zeichen hinzu ? machen aus der 6 eine 8 und kichern dabei senil in ihre stullenbox ? oder ist es der taxiverband bergisch-wanderland, welcher seine kassen durch verirrte wanderer auf der suche nach ihrem auto aufbessert ? waldschrate ? trolle oder verwunschene kröten ?
wie dem auch sei, hier ein hinweis für die nachwelt :
sollte dieses blog nach einem sinngemäß „ich geh dann mal eine runde ins bergische eine runde luft schnappen“ plötzlich sehr, sehr ruhig werden, quasi totenstille eintreten, dann hier ein brandheisser tipp : schickt die suchtruppen samt hunde ins diepental, denn da liegen mit größter sicherheit meine mittlerweile mausetoten knochen sicherlich an einer abzweigung des pfades „A6“ oder „A8“ , göttin hab sie seelig, auch jetzt schon.


Samstag, 20. November 2004

googler

die gute, alte suchmaschine schickt zur zeit alle die was
mit nutten und fliesenfarbe suchen in meinen hafen.

liebe googler ... weder noch, sorry.
aber im und am baumarkt : ganz sicher.
viel glück.


Freitag, 19. November 2004

selbstversuchung

couch, wodka-con-kirsch-bananensaft, und der "erfolgreichste indische film aller zeiten" ( o-sprech fernseher ) , bollywoods
"in guten wie in schweren tagen [Kabhi Khushi Gham...] :Indien/GB 2001".

vier stunden wodka-bollywood-toleranztest. ahoi!

nachtrag (samstag 10:04) dann ...

ich bin gescheitert. den film hab ich exakt und ganz genau keine zehn minuten ausgehalten, und das glas mit dem gemisch wurde schal, und später bei "deich TV" in den ausguss gekippt. das also zum selbstversuch : wie reagiere ich auf wodka und auf indische knüller.


status yo!




was treibt eine warm auf der couch zusammengerollte frau, nennen wir sie mal lu, am späten donnerstagabend in solide, deutsche unwetter ? genau. kultur. HipHopKultur.
die spätvorstellung lockte mit status Yo!, und um punkt 23:00 sassen m. und ich im kino. mutter.seelen.allein!
nach einer halben stunde werbekrampf ( was waren das noch für zeiten, als man die kinowerbung nicht verpassen wollte, und wann hörten sie so plötzlich auf ? ) dann endlich …
(...) "Status Yo!" versteht sich als dokumentarische Fiktion, die das Lebensgefühl einer Hip Hop-begeisterten Generation einfängt. (berliner mopo )
schräge dialoge, schneller szenenwechsel, zwei lacher.
(...) Dieser Film ist rau. Gedreht mit jugendlichen Laiendarstellern aus Berlins Underground zeigt er eine Generation auf der Suche nach Selbstbestätigung, Respekt und sicher auch dem Sinn des Lebens. ( berliner zeitung )
er hatte mehr höhen wie tiefen, richtig gute bilder mittendrin, stylez, tags und zünftigen, deutschen hiphop. er hatte auch botschaften und ein paar insider, auch wenn er meiner meinung nach NUR für menschen mit ausgeprägter neigung zum hiphop ist. meine mutter zB wüßte nach status yo! nicht wirklich, was das lebensgefühl eines hiphoppers unbedingt ausmacht, ausser kiffen und pech haben, aber m. und ich haben uns mächtig amüsiert und die musik war so ungeschliffen wie bei den freestyle-jams in den städtischen jugendclubs, der film war ungeschliffen und als wir mitten in der nacht als letzte aus dem multiplex-kino ins sturmtief fielen, ... da fühlten wir uns auch irgendwie so voll real, alter, weißte, und mit kreide schmierten wir ein paar tags, und alles war so underground und echt krass, alter, weißte, und ach ja…
wer (deutschen) hiphop mag, der sollte in diesen liebevoll gemachten film reingehen. auf jeden!


Donnerstag, 18. November 2004

ringelpost.ing pour le kid



und zurück - kommentarschulden sind ehrenschulden !

und die strümpfe im original rot/schwarz und aus anonymitätsgründen
farblich verfremdet. mehr in den kommentaren ...


Mittwoch, 17. November 2004

vorweggenommen

es gibt tatsächlich tage wie heute, wo ich ungeduldig auf meinen stuhl hin und her hibble, und alle meine träume bis um fünf gern erledigt sehen würde.
so zB fände ich es überaus prickelnd und zuvorkommend von den spassgöttern hoch oben, wenn es um 16:59 m.e.z. mit glitzer und qualm *pöff* machen tät’, und ich nicht mehr in der heimischen küche residieren müßt’, sondern in meinem kleinen, leicht schiefen haus an der französischen atlantikküste. mein eigen heim, mit viel garten drum herum, in dem befreite hühner rennen, gemüse vor sich hin wächst und der wirklich steile atlantikwind die tomaten mit schieflage und salzschicht gedeihen läßt. ich hätte immer sand an den stiefeln, der unten vom strand mit mir hinauf wandert. meine piratenflagge würde plötzlich nicht mehr in meinem balkonkasten in eller/lierenfeld vor sich hintrauern, sondern stramm im wind stehen, unter lebensmut am dachgiebel festgezurrt.
mir würden glückliche möwen aufs dach scheißen, ich würde mich halbherzig darüber mokieren, wenn ich mit meinem mütterchen daheim telefonieren tät’, und ja, das meer hat wellen, würde ich sagen, hohe atlantikwellen, kann’s von hier aus sehen.

ich würde dann also in meinem leicht windschiefen knusperhaus sitzen, von mir aus ebenfalls wieder in der küche an meinem alten holztisch, hätte DSL und einen frischen kaffee zur hand, an meinen füssen würden sich die fellchen rubbeln und vor der tür einer der zig hunde scharren, seiner inneren uhr strikt folgend. wir würden über den leeren strand rennen, ich falle öfter hin wie die kläffer und nach ein paar stunden, wir haben ja zeit genug, kämen wir erledigt und mit roten wangen zurück. im knusperhaus riecht es köstlichst nach essen, und bei der post liegt ein amazon-paket, randvoll mit büchern und DVD’s für den abend.
ich geh noch mal schnell ins netz, und schreibe diesen text hier, allerdings ist er in echtzeit und eine mail an eine freundin, die fragte „ was hast du heute gemacht, und wie ist das wetter bei euch?“

to be continued…

nachtrag

- und zu weihnachten könnt ihr mich voll mit punsch und rotwein am blitzableiter baumeln sehen, während ich deutsche weihnachtslieder in den wind gröhle und die gänsemast verfluche.


Dienstag, 16. November 2004

wir schalten um ...



alle spots hier, intellekt runtergeschraubt und ... enjoy.

(an dieser stelle stand was wie "ich fand ja den und den ganz witzig", wurde aber nach zwei stunden flugs wieder gelöscht wegen ruf retten etc. )


ya



ol 'dirty bastard, 1968 - 2004.
er hinterläßt 13 kinder, genialen sound und eine lücke.


hit

diese männer jungs mit ziegenbärtchen und zu engen pullovern, alle hören mit dem bündchen direkt am handgelenk auf, alle mit blöden aufgedruckten tribals an den armen, und alle mit einer geliehenen opernsängerin, heavy-metal spielend, tauben und bäume im video, immer wieder tauben, und im sturm flatternde haare.


couch.glück

es ist phantastisch.
gammel-couch-design, creme im gesicht und einen bollerig warmen laptop auf den beinen, versuche ich durch kräftige schlücke einen annehmbaren grenzwert an koffein im blut zu erreichen, auf das dieser mich durch diesen tristen novembertag zieht.
der fernseher läuft, frühstücksprogramm, meine ersten zaghaften erfahrungen mit eben diesem.
und ich meine, hey, es bleiben keinen wünsche offen. während ich mich niesend auf netzwelt , mails und kaffee zu konzentrieren versuche, wird ein gericht mit ochsenbrust an wurzelgemüse gekocht, der tv-koch verdrückt tränchen beim rettich raspeln und -preiset den herbst- "was für kolben, mein libba"presst er zwischendurch heraus.
es werden betroffene auf der strasse zu ihren problemen mit ihrem biorhythmus befragt, fickende feldhasen gezeigt, als dauergast comedian mario barth im studio, die einen irrsinn an frohsinn an den jungfräulichen tag legt. ich lache mich vier mal rosa im gesicht und gebs auf, er funktioniert bei mir, wozu sträuben?!
es gibt trailer von film-filmen, auf arte reden sie wie bei twin peaks und in der ersten reihe kopulieren mittlerweile zwei marienkäfer, während alle über das wetter klagen und die nation ihre schnapsvorräte auf finnen-niveau aufstockt.
es ist phantastisch, morgens auf der couch.

kajütenblick | © Lu um 11:36h | keine meldung | meldung machen?

aussen



Montag, 15. November 2004

uri



dieses badezimmer-bild widme ich herrn geller, der scheinbar nicht nur uhren, sondern auch brachliegende digi-cams wieder hinbiegt hinbekommt.

(ja, ich habe in einer schwachen minute werbepause auf die sendung gezappt, und ja, ich sass mit meiner digi-cam in der hand vor der mattscheibe und schrie sie mit "funktionieeeert!" an - schlimm genug. die zeiten sind schlecht, und eigentlich galt das nur für uhren. )