Montag, 15. Oktober 2007

buchmesse ffm 2oo7, so wars.

12-10-07 1435

Ganzes Album Buchmesse.

Hinter diesem Bild verbirgt sich ein Tag mit Spaß und Stress und einer in Chucks gelaufenen Blase außen rechts. Die Dame in Kringel schläft übrigens tatsächlich tief und selig. War trotzdem heikel, weil alles drumherum (Restaurant fast komplett außerhalb des Bildes vorhanden) war hellwach.

Als erstes prallte ich in Halle 3 auf den geschätzten 'rettet-das-Mittagessen'-Blogger Sebastian Dickhaut, und machte sehr umständlich aber mit enorm Liebe ein Bild für die werte Kaltmamsell, damit sie in München auch was zum freuen hat. Alles guckte komisch, mein 10Sekunden-Ruhm am GU-Stand.

Später habe Ralf König (Ralf König!) die Hand heftig geschüttelt, und gesagt, dass ich die Lu sei, und ihn immer in der Badewanne lesen würde. Seis drum, er lachte mich an, was exakt meine Reaktion auf diesen tatsächlichen Tatbestand wäre, von daher alles bestens.

In Halle drei rannte Sarah Wiener rückwärts in mich herein, scheinbar rennend zum arte-Stand oder in die Esoterik-Halle, man weiß es nicht. Ich ließ 45 Minuten Lebenszeit auf der Suche nach dem Stand mit Barbapapa-Postern und dafür keine einzige am reclam-Stand oder bei Suhrkamp. Hust.

Eine Lesung, ein freier Stuhl Reine eins, zwei müde Füsse mein, und ich dachte, das wäre vom Himmel geschickt jetzt, Danke dem Gott, der für meine Füsse arbeitet und deren Gebete erhört.
Thema: Brustkrebs und Chemo. Weia! Im Publikum keine Regung, alle erstarrt, als es an die Flüssigkeit ging, die-außen aus Versehen abgetropft- Haut verbrannt hätte, und dieser Autorin wohl vor Jahren in die Venen geleitet wurde.
Alle guckten angestrengt, keiner stand auf, auch wenn nebenan die Winzer kamen und den Wein-Krimi vorstellten. man steht nicht mitten in einer Chemo auf, während die gebeutelte Autorin gerade mit Tremor in der Stimme umblättert und sagt, das eine kapitel überspringe sie jetzt mal eben.
Zwanzig Minuten später (niemand wollte das Buch, auch nicht mit dem Hinweis der Autorin, es ginge noch um andere Dinge, nicht nur um appe Brüste und Chemo) direkt rüber zu Fritz Stern an den 3sat Stand. Auch ein Herr Stern schwitzt vor der 'Schalte' und wird gestaubt und gepudert.

Abends im ICE dann.
Neben mir ein Immobilen-Mensch Jahrgang 77, das sah ich in seinem Ausweis. Auch, dass sein Zweitname Herbert ist, den er sicher bei Dates gerne unter den Tisch fallen lässt. Herberts Problem: Drei Handys (Blackberry, Sony E. und ein altes Nokia, welches nur noch als Taschenrechner fungierte) und nur zwei Beine. Wir sassen am Hintern des ICEs, da, wo ich mit Reservierung keinen Platz mehr vermutete und dann doch den meinigen fand, Nr. 15, neben Herbert.
Als ihm die Beine zu wenig wurden, und er mit Telefonen und den Immo-Teilen der Zeitung maßlos überfordert war, da legte er einfach gedankenverloren seine alte Nokia-Gurke auf mein linkes, in Ruhe und Dunkelheit schwelgendes Bein ab.
Ich: 'Also, so geht das ja jetzt nich, nech. Ich verbrauche hier nicht viel Platz und atme auch ruhig, aber meine linke Seite gehört eindeutig mir und wird auch nicht zur Nutzung freigegeben.'
Das 'Häbbeeeht' ersparte ich uns beiden und schluckte es tapfer hinab!
Peinlich berührt nahm er nur noch seinen Platz 14 mit einem Radius von sagenwirmal 1m2 ein, und ließ mich in Ruhe meinen Schmidt lesen. So gings bis Köln, möge er friedlich weiterleben und sich auf ein Handy und zwei Beine besinnen.

Im Mai bekomme ich was signiertes von Flix, das finde ich mächtig gut.

Merci Ly!


monday, monday, part II.

laut düsseldorf.de und stand 31.08.07 hat diese stadt insgesamt 583.787 einwohner.
ich weiß seit heute nachmittag, wer jetzt in meiner vorletzten wohnung lebt, die ich vor vier jahren abgab.

auf dem rückweg (me and my pony) von der arbeit hatte ich plötzlich ein insekt an der unterlippe hängen. relativ groß und gewichtig, und ich traute mich kaum, zu atmen, denn zu wischen, ich ließ es einfach hängen und raste der nächsten rot-phase entgegen, immer ruhig durch die nase atmen, es könnte auch mit einem stachel bewaffnet sein.
an der ampel gucke ich in das empörte anlitz eines marienkäfers mit rund 50 punkten, also ein sehr alter vertreter, wenn mein ur-opa malte mich damals nicht senil verarscht hat.
'och' sag ich.
'!' er, und ich streckte den finger mit ihm dran hoch in die abendsonne und der käfer flog in den düsseldorfer dunst, richtung russisches bankviertel.

tage zum lieb haben.
dazu garnelen.


monday, monday (nanaaa-nanalalaaa)

Exakt 8stunden und 7minuten sehr tief und sehr zufrieden geschlafen. Mit Schimanski in Duisburg (Hafen!) einen Verbrecher 'aus dem Milieu' gejagt, den alle Papi nannten.
Macht damit, was ihr wollt.
Außerhalb der Wolke (Bettzeug) sehr kalte Katzenkotze im Dunkeln. Ich glaube, es gibt nirgends klammere Katzenkotze als in alten Altbauwohnungen. Ich kann es sagen, ich stand drin.

Gleich gestressten Frühstücksbesuch die Butter reichen, später das vorletzte Mal in die Nachmittagstretmühle, ab morgen Abend bin ich ein freier Mensch.
Heute in einer Woche nehme ich mein Ei in Prag, übernächste am Meer in den Niederlanden und noch eine darauf in Paris.
Milch kocht.