Donnerstag, 13. September 2007

verfallen! und wüßte meine mutter, dass der grund, warum ich sie traf die 2. staffel war, und der grund, warum ich gehen musste, die ungeduld auf die 3. ...



(Von wem ist dieses Stück, ich marter meine Hirn seit Stunden?!)


von dieben und fröschen.

Da war ich gestern Abend ganze 45 Minuten Babysitterin, wobei die Babys an sich keine mehr sind, sondern eher zwei Jungs die mich auf den neuesten Stand in Dingen Pokemon, Kinderbücher und 'wie wehre ich mit einem kleinen Holzstock super Diebe ab' brachten. Kaum war die Mutter aus dem Hause (Fluchtartig wäre das beste Wort) wurde ich mit dem Rücken zur Balkontüre gefixt und mit guten 1280 Fragen gelöchert, und das ging etwa so:
Kind 1: Kennst Du einen Diehiieb?
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt, Zähne geputzt ...
Kind 1: ... und morgen tausch ich das alles ...
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt...
Kind 1: Kann ich mit diesem Holzstock einem Dieb die Augen ausstechen?
Kind 2: wäääääh!
Kind 1: Guck mal, dieser Pokemon ist 500 meter groß, wiegt aber nur 4 kilogramm ...
Kind 2: Zähne Zähne Zähne
Kind 1: ... geht das?

Mitten in der 4 Kilofrage, die ich gerade und sehr ernsthaft beantworten wollte, fällt mir Kind 2 spontan um den Hals und schreit mir das rechte Trommelfell in Grund und Boden. Wir gehen beide in die Knie und liegen auf dem Küchenboden. Dabei muss ich prompt an den Erzeuger denken, seine Ankunftszeit, und das wir früher auch laut schreiend auf Küchenböden gelegen haben, allerdings waren wir da schon groß und gröhlten Liedertexte von Bands in engen Spandexhosen. Kommt alles wieder.

Minuten später dann im Kinderzimmer. Alles so niedlich klein, und das Bett von Kind 2 sieht sehr klein, aber auch sehr einladend aus. Mitten drin prangt ein knallgrüner Frosch mit zwei Knöpfen als Augen.
Ich sitze eingekeilt zwischen zwei Jungs in Schlafanzügen, Zähne geputzt und vier leuchtenden Augen. Kind 1 hält mir mit ernstem Blick ein Geschichtenbuch entgegen, und ich denke ein 'hach' und ein 'wie lieb und ruhig die doch sind' und frage nach, welche Geschichte denn nun die Lieblingsgeschichte sei.
Nach drei Minuten durcheinander brüllen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste aber, dass Helma ein Huhn ist, und das irgendwo auf den 2000 Seiten ein böser Bauer einen doofen Hahn Zwangsdeportiert. Auch gut.
Dann holte ich den Rowohlt aus mit heraus, las mit viel Bohei und Tamtam diese Bauernhofgeschichte, konnte mir nie merken, wie die Sau hieß, und war erst ein wenig pikiert, als Kind 2 kräftig mit dem Gähnen loslegte.
Erst als die Geschichte rum war, und Kind 2 wie motorisiert in sein Bett stiefelte, schlug ich mir in Gedanken kräftig eine Hand vor die Stirn und dachte 'klar, Sinn der Sache, einschlafen fördern, nicht Aufmerksamkeit einfordern!'
Kind 2 zudecken, plötzlich aufkeimenden Abknutschimpuls durch Wangen tätscheln kanalisieren, und noch geühlt eine halbe Stunde dieses Kinderlicht bearbeiten, bis es dann auch wirklich heimelig im Dunkeln glimmte, statt mit Wackelkontakt die Disco zu machen. Kind 2 warm und eingerollt, Kind 1 zerrt mich auf die Couch.
Das Diebesthema, wieder. Als ich gerade meine These vertiefte, warum gerade in dieser Wohnung gar nicht eingebrochen werden kann, legt Kind 2 eine Wand weiter los wie eine amerikanische Polizeisirene. Beschleunigt von null auf 200 stehe ich eine Sekunde später am Bett und frage schnaufend 'Wasnlos?'
Kind 2: DU HAST MICH NICHT GEHÖÖÖÖÖÖRT!
Kind 1: Und wenn das 500 Meter große Pokemon den Dieb dann sieht, da kann der bestimmt nichts mehr machen, oder?

uff.

Kind 2 die Sache mit Raum und Zeit erklärt, Kind 1 zeigte mir die OP-Narben des Frosches, des knallgrünen, die erstaunlicherweise nicht an den Augen zu finden waren, sondern an des Frosches Maul.
Auch gut.
Als der Erzeuger -gottseidank nicht in Spandex- von der Arbeit kam, lagen wir alle drei in diesem Meter Bett, und redeten quer durcheinander.
Ich denke, den Job hab ich in der Tasche!