Freitag, 7. September 2007

Kölner Boot-Camp, Tag 1.

War ja klar, dass das komplette olympische Feuer noch in Düsseldorf aussteigen wollte, während ich und der gebeutelte Körper (nie wieder Ouzo auf der Basis von 'Ich muss noch fahren, trink Du doch meinen, wenn es eine Menge >2 Personen ist!) in drei Minuten den IC bekommen mussten.
70 Cent einmal Bahnhofsklo, die nehmen es auch von den Lebenden, würde mein Ur-Opa Malte jetzt moppern.

Köln sieht aus wie immer, warum mache ich eigentlich sämtliche Fortbildungen immer dort? Jedenfalls jetzt schon akute Pawlow'sche Auswüchse. Kaum sehe ich die Domspitzen, denke ich an schlechten Kaffee in Thermoskannen und Flip-Charts.

Dann echter Lebensslapstick am Kölner Hauptbahnhof.
Wer je unter Zeitdruck (2 Minuten Zeit bis Anschlussbahn) an einem Ticketautomaten eine Fahrkarte erwerben wollte, kennt die 4stelligen Zahlenkombis für die Zielhaltestelle. Leider war meine Zielrichtung Sürth nicht mit im Spiel, und ich hatte ja keine Ahnung. Alle 12 Personen, die ich rund um den Automaten rekrutierte leider auch nicht, nur einer hatte Herz und Zeit. Und einen mächtigen Sockenschuss, aber das merkte ich erst, als er mir was von Bierwurst und einer Metzgerei damals in Köln Süd erzählte. Ich ließ ihn mit einem 'Äh...' einfach stehen, überließ ihm den blinkenden Automaten und rannte in 'Alle Richtungen' was sich als super rausstellte, und unter dem Dom fand ich zwei sehr praktische Frauen vom Fach, die mir erst eine Fahrkarte verkauften, dann die Richtung verrieten und dann beide gleichzeitig 'RECHTS runter!' aus den Lautsprechern riefen als ich schon links runter rannte. Gut, dass ich in Düsseldorf noch mal auf der Toilette war, in Köln kommt man ja zu nichts.
Und hätte ich gewußt, was mich und meine verschnapste Hülle heute noch erwarten würde, ich hätte die kompletten 11 Minuten in der 16 tief verschlafen.

Der Tag heute war die Hölle.
Acht Stunden kein rumlümmeln auf Plastikstühlen oder gemütliches runterbeten des Gelernten, nein, acht Stunden härtestes Coachen und Rollenspiele, die so in keiner kühnen Phantasie vorkommen sollten. Um 17 Uhr hing im Seminarraum eine sehr strenge Note Puma, und der Referent meinte nur milde Lächelnd, das war das Vorspiel für Morgen, dann nimmt er uns auch noch das Pult weg und sich den Humor.

Stand jetzt: seit 5:15 Uhr wach, Kopf summt aktiv wie ein Bienenstock und Körper hängt verkatert unten dran und baumelt. Mental tot, Seelchen einsam.

Noch zwei Tage, keine Energie mehr für ein 'Hurra'.

Bester Satz meines Sitznachbarn: 'Früher hatt ich Anabolika, heute ein Ventil im Kopf.'



Showtime.