Montag, 11. September 2006

Dinge, die ich nie wieder vergessen will:

heute: Beim Yoga.


Ich war spät dran und das Wetter herrlich, so dass ich im Gym gar nicht mehr zum Spind musste, Jackenlos wie ich war. Nur eben schnell die GesundheitsschlappenFlipFlops in die Ecke kicken, der Tasche das Handtuch und die Wasserflasche entlocken und dann ab auf die Matte.
Es war ziemlich am Ende der Stunde, wie schnauften kollektiv in einer besonders miesen Stellung, im Hintergrund leise Klänge, die so auch in einem China-Restaurant laufen könnten, da plärrte meine Tasche los.
Ich hatte vergessen meine Technik schlafen zu legen, und irgendwer versuchte nun mich anzurufen, während mein Kopf zwischen meinen Knien klemmte und meine Hände wie Füsse am ganz anderen Ende der Matte zu finden waren.
"Noooordiiiisch, huhuhuuuu...nordischbynature- nooooordisch" (=Anruf) dröhnten die fetten Brote aus meinem Sack, meine angepeinte Gesichtverfärbung konnte man Gottseidank nicht von der der Anstrengung unterscheiden, der Yoga-Lehrer lachte, wir grätschten weiter.
KEINE MINUTE SPÄTER, und das will was heissen, Montags morgens, so gefragt bin ich vor zehn dann doch nicht, keine Minute später brüllte ein sehr entzürnter Kinski "Ich spiel das jetzt so wie ich will und AUS, ... Hausfrauenanweisungen... beleidigen? MICH? ... SIE I-Di-OT!" (=Nachricht auf Mailbox).
Der Yoga-Lehrer zieht eine Augenbraue hoch, ich sämtliche Shirts und verrutschten Kleidungsstücke runter, und krieche von allen angestarrt zu meinen Sportsack, und noch während ich in den zig Täschlein in der Tasche das Mobile suche, kommt natürlich promptement noch ein letztes Aufbäumen desselbigen in Form von einem lauten Schiffstuten, gefolgt von schreienden Möwen (=SMS). Ich würge den Ton ab, grinse blöd in die sehr lila-betuchte Runde und mache die letzten Übungen besonders schmerzvoll genau, Selbstgeisselung galore!


30 Jahre, und immer noch klein und gestreift.

Vor dreissig Jahren, am 09.September 76, sass ich auf der Couch meiner Eltern und sah mir den Piloten an. Vor mir ein Topf, halb gefüllt mit Unox Champignon-Cremesuppe.
Man nahm einen Topf, füllte den Pamps aus der Dose dort hinein, welches sehr oft und zu meinem kindlichen vergbügen mit starkem Champignon-Geruch und einem satten Geräusch begleitet wurde. Dann füllte man die Konservendose noch einmal bis zum Rand mit Wasser auf, kippte das über den Pamps im Topf, rührte alles kräftig um und erhitzte stelle den Herd auf drei. Es war wichtig, dass es nur erhitzt wurde, nicht gekocht.

An diesem Tag hatte ich Glück. Die Biene Maja wurde geboren und mit ihr Geschichten und Kurzweil zur Fertigsuppe. Ich war acht und ein Teilzeit-Schlüsselkind, und mit den begleitenden Comicheften zur Serie fingen meine Spaziergänge zum Büdchen an, mit dem Taschengeld in der Hand. Seitdem kaufte ich eigenständig Lesestoff, weitete aus auf Kimba, Gespenster-,Spuk-und Horrorgeschichten, hörte mit neun mein erstes KISS-Lied bewusst, kaufte zwei Jahre später John Sinclair-Romane, zehn jahre später knutschte ich bei Gras und Clive Barker Verfilmungen auf der gleichen Couch, und heute sitze ich morgens vor den Nachrichten und singe zu Karel Gott mit.



Happy Birthday, kleine Maja.


buzzbla.

"Papstwetter", und der 5. Jahrestag.

[Und Montag, aber das ist kein Top-Thema.]