Dienstag, 25. Juli 2006


Es heißt, das Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht.
Kann ich bestätigen, denn geplant war, dass ich seit Stunden mit im Mundwinkel eingeklemmter Zungenspitze auf dem Boden hocke und mein frisch geliefertes Notebook zu meinem zurecht zimmere, alles frisch einrichte und als krönenden Abschluss mein höchstpersönliches Hintergrundbild aufhänge.
Von wegen. Wirklich passiert ist: Ich liege seit heute Morgen 7:30 völlig debil auf der Couch, warte darauf, dass es endlich an der Tür läutet und ich über das ganze Gesicht strahlend dem Boten die Scheine vor die Füsse zähle und gegen das Paket tausche. Passiert aber nicht, zumindest bis jetzt. Von halb acht bis jetzt sind es ziemlich genau sieben Stunden, das ist hart erkämpfte Urlaubszeit und ich habe sowohl 2 Liter Wasser wie drei Milchkaffee und eine Tüte Colorado inkl. einer kompletten Staffel einer amerikanischen Serie durch, sehe mittlerweile dank der Aussentemperaturen nicht mehr ansatzweise so frisch und fröhlich aus wie heute Morgen und liege bald durch! Ist ja klar, dass das mal wieder nur mir passiert. Das Paket ist geladen, mit diesen Scheiss Nummern kann man ja heute verfolgen, welche Arbeitsgänge die Post schon so durch hat, und jetzt? Es ist geladen, toll, und wo bleibt der Wagen? Ich wette, genau bei meinem Paket dachte sich der Fahrer, dass es eigentlich zu heiss ist, um weiter Pakete zu liefern, und nun sitzt er am Fluss, hat ein gigantisches 5 Euro-Eis in der Hand und guckt Ausschnitte und Stringabdrücke. Und mein Paket steht als letztes hinten rechts im Auto und setzt Staub an.
Das Leben ist das, was passiert, während andere ihre Pläne umsetzen, so.